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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bewerbung an der Uni - welche Erfahrung habt ihr?



sternschnuppe
02.05.2005, 18:57
Hallo Leute,

zur Zeit mache ich Innere PJ in einem kleinen Krankenhaus in der Schweiz. Jetzt wird mir nach und nach klar, dass etwas Kleines für mich nix ist, man ist doch sehr von der Uni verwöhnt mit all den technischen Möglichkeiten usw. Meine Frage: Wer von euch hat Erfahrung bei Bewerbung an der Uni. Ich möchte gerne in die Innere gehen. Habe aber außer eine experimentelle Dr.Arbeit, die ich bis zum 3.Stex fertig abgegeben habe (so hoffe ich), zwei Auslandstertialen und eher einer mäßigen Stex-Note (2,66) scheinbar nicht so die wirkliche Chance. Hatte mit ehemaliger Studentin telefoniert, die jetzt an Uni arbeitet und die meint, ohne Einser oder mindestens Zweierexamen hätte ich keine Chance. Seht ihr das auch so??? Ich wäre euch echt verbunden, wenn ihr mir von euren Erfahren berichten könntet, ich denke, dass das viele interessiert.

Vielen Dank!
Sternschnuppe
:peace:

Trojan
02.05.2005, 19:05
hmmm, mit ner exp. Dr.-Arbeit liegst Du da gar nicht schlecht...
Aber meine Erfahrungen sind da eher demotivierend : trotz gutem Examen und fast fertiger Promo und einigem Vit. B ist es mir nicht gelungen, eine Stelle an der Uni zu finden (Innere). Hatte zwar ein Vorstellungsgespräch, doch dann hat man mir mitgeteilt, dass es "zur Zeit keine Stellen" gäbe
*zweifel*
Die besten Chancen hat man sicherlich, wenn man in der Klinik, in der man sich bewirbt, vorher PJ gemacht hat und so schon einige Kontakte knüpfen konnte.
Das mit der Examensnote würde ich auch hier nicht so ernst nehmen : es kommt auf die Person an.

Hoffe, meine "Nachschreibenden" haben da bessere Erfahrungen gemacht !

Gruß, Trojan

pdoc
03.05.2005, 07:46
also auf keinen fall entmutigen lassen.
ich habs auch geschafft bei folgenden voraussetzungen:
physikum mit 3/4 (erst nach dem 7. sem.)
1. stex mit 4
2. stex mit 3/2
bewerbung vor dem 3. stex.

dr. arbeit kombi aus klinisch und experimentell mit nur 2 vorträgen. und noch nciht mal eingereicht.
2 auslandsaufenthalte.

hab mich nur in westdeutschland beworben, und zwar in der orthopädie. 4 gespräche = 4 zusagen.

ich weiss nicht, woran es liegt. einige unis haben meine bewerbung wahrscheinlich nicht mal gelesen (keine 1 und 15 semester studium), andere hat sie beeindruckt.
besonders beliebt bei den profs war mein aufenthalt in kanada (bzw. nordamerika)

im anschreiben solltest du unbedingt erwähnen, dass du forschen willst und beim gespräch, dass du gerne habilitieren würdest. bei der frage, wo du dich in 10 jahren siehst (die kommt immer), musst du sagen, in einer leitenden position im krankenhaus.
das wollen die hören. einen selbstbewussten, karriereorientiereten mitarbeiter wollen die.

letztendlich habe ich mich für eine stelle in süddeutschland entschieden.

also nur mut und überzeugend rüberkommen

capucine
04.05.2005, 09:29
Hallo,

ich denke, das ist wie immer eine Frage des Faches! Ich habe das Glueck all die Lebenslaufpunkte zu haben, die man an der Uni gerne sieht (Gesamtnote 1,49, eingereichte experimentelle Drarbeit) und habe trotzdem letztendlich keine UNI-Stelle bekommen...
Habe mich an allen dt. Unis fuer Kinderheilkunde beworben (ist wahrscheinlich das doofste Fach im Moment, wenn man an die Uni will) und entweder Absage, ein nettes, wir heben uns ihre Bewerbung auf, mal sehen... oder zwei Angebote fuer zwei Jahre reine Forschung bekommen... das wollte ich dann auch nicht...als Frau muss man sich halt ueberlegen, ob man irgentwann mal Kinder bekommen will (der eine OA meinte im Vorstellungsgespraech dann auch zu mir, Familie und Kinder koennte ich mir bei dieser Stelle abschmicken...nett, v.a. wenn man Paediater werden will) und ich wollte das nicht bis nach einer zweifelhaften Habil rausschieben...

Als gute Nachrricht kann ich auch sagen, dass ich einen Freund habe, der mit 2er Durchschnitt, nicht eingereichter Arbeit eine Kinderheilkunde Stelle an der Uni bekommen hat... es ist also schon Glueckssache... die Tatsache , dass man eine Frau ist, spielt da auch eine Rolle.
Ich bin aber ganz froh, habe nun eine Stelle an einem Haus der Maximalversorgung, was genauso viele Betten in Kinderheilkunde hat, wie einige kleinere Unikliniken und ich werde wahrscheinlich in 1 1/2 Jahren nochmal ins Ausland gehen, also passt mir dass letztendlich ganz gut.

Innere ist einfacher hinsichtlich Uni, immer gut sind da Kontakte ueber den Drvater... und erahrungsgemaess sind die Chancen im ehem. Osten sehr viel besser. Alle meine Angebote waren dort...
Viel Glueck beim Suchen und lass den Kopf nicht haengen, das wird schon klappen...Bewerbungen an Unis jetzt schon abschicken, denn die universitaeren Muehlen mahlen langsam...
:-)
Gruss capucine

Lava
04.05.2005, 18:01
Wie stehen denn die Chancen, wenn man erstmal woanders anfängt und später versucht an eine Uniklinik zu wechseln?

Trojan
04.05.2005, 19:06
Wie stehen denn die Chancen, wenn man erstmal woanders anfängt und später versucht an eine Uniklinik zu wechseln?

Hmmm, das kann ich Dir in ca. 9 Monaten genau sagen... :-music

Dedi
04.05.2005, 19:17
Ich hab's jetzt immerhin zu einem Vorstellungsgespräch an der Uni gebracht. Drückt mir bitte ganz fest die Daumen, dass das klappt! Ich will doch so gerne endlich eine Stelle haben...
Das mit der Uni-Stelle hängt wirklich vom Fachgebiet und der Region ab. In Innere ist es hier im Süden sehr eng. Abgesehen von einem Genie, dass aus dem PJ heraus engagiert worden ist, weiß ich von einigen Kommilitonen, die ewig gesucht haben und nun in irgendwelchen Kreiskrankenhäusern untergekommen sind, völlig andere Fachgebiete wie Neurochirurgie (!) machen oder irgendwo in der Verwaltung arbeiten.
Die Hoffnung nicht aufgeben. Ich hab im PJ einige Ärzte getroffen, die erst ein zwei Jahre an kleineren Häusern gearbeitet haben und sich hartnäckig weiterbeworben haben bis sie dann an der Uni oder einem schönen großen Haus unterkamen. Das klappt schon!