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Goal
03.05.2005, 16:17
Hallo,

gerade sind die Arbeitszeit und die Vergütung der Ärzte besonders durch die Streiks publik geworden.
Heute lese ich in der SZ, dass das Gehalt der Ärzte auf dem Niveau von Lehrer stagniere.

Damit wäre ich persönlich sehr zufrieden, weil Lehrer superviel verdienen. Ein verbeamteter Gymnasiallehrer verdient knapp 2900. Davon muss er noch ein bissel für die private Versicherung abziehen, sodass immer noch ein beträchtliches Sümmchen übrig bleibt.

Ich weiß, dass Assistenzärzte nach BAT2a und Fachärzte nach BAT1b verdienen. Auch habe ich hier einen verlinkten BAT-Rechner genutzt und komme niemals auf die o.g. Summe. Nicht mal wenn ich über 47 bin und 11 Jahre studiert habe. Bei den Lehrern geht es aber mit den Gehaltserhöhungen noch munter weiter, sodass man scheinbar als Arzt in einer Klinik wohl niemals auf das Gehaltsniveau eines Lehrers kommt. Nicht mal wenn man BAT1a oder BAT1 verdienen würde.

Ist das tatsächlich so oder hat man noch mit irgendwelchen Zuschüssen durch Bereitschaftsdienste oder so zu rechnen. Ich möchte übrigens in den psychiatrischen Bereich, vielleicht macht das ja auch einen Unterschied.


MfG

Die Niere
03.05.2005, 16:53
Wenn du zB 27 bist mit BAT 2a in einer Klinik arbeitest verdienst du doch bei Steuerklasse I schon mehr als 3000 EUR...

Was aber genau ein Lehrer verdient weiss ich nicht genau...

gruesse, die niere

Trojan
03.05.2005, 17:01
Niere hat recht, Goal.
BAT ist ja auch nach Alter gestaffelt...
Ich verdiene mit 30 Jahren als Assi auch über 3000 EUR brutto (BAT Ost).
Zuverdienst durch Dienste ist von Klinik zu Klinik unterschiedlich, bei mir ist es ganz gut (Bereitschaftsdienst Stufe D).
Arbeite in der Psychiatrie, Unterschiede zu den Kollegen auf der Inneren, Chirurgie etc. bestehen nur insofern, als dass bei uns wenig Personal da ist und so die vorhandenen Ärzte mehr Dienst machen (müssen).

Gruß, Trojan

Evil
03.05.2005, 17:15
Nix gegen Lehrer, aber ich möchte doch mal stark anzweifeln, daß ein Lehrer dieselbe Arbeitbelastung bewältigen muß wie ein Assistenzarzt... von daher wäre ist es nicht sonderlich fair, auf demselben Niveau zu verdienen..

pdoc
03.05.2005, 20:07
bist du auch sicher, dass du nicht brutto mit netto verwechselst?
3.000 brutto sind locker drin (allerdings sind dort auch ortszuschlag etc. enthalten).

und bei 3.000 euro brutto, komme ich mit meinen 27 jahren gerade mal auf 1.700 netto.
nicht gerade viel, oder?

Goal
03.05.2005, 20:28
Hallo Leute,

ich finde es ja auch nicht sehr gerecht, (eher das Gegenteil) dass jemand der 11 Jahre studiert hat so wenig verdient, weniger verdient, als ein verbeamteter Lehrer. Jedenfalls erschließt sich das mir so nach gegenwärtiger Datenlage.

Verbeamtete Lehrer werden nach A13 vergütet, wenn sie auf Gymnasien oder Berufskollegs arbeiten und nach A12 wenn sie auf sonstigen Schulen arbeiten. Man bedenke, dass sie sich nur selber privat versichern müssen (ca. 250 Euro) und sonst keine Abgaben haben. Die Gehaltsspirale dreht sich natürlich bis oben hin weiter.

Hier die Vergütungstabelle: http://www.bildungsportal.nrw.de/BP/Schule/beruf_lehrer/Besoldung3/index.html

So wie ich es verstanden habe, werden Assistenzärzte (ist man doch nach dem PJ, oder?) nach BAT2a vergütet, sodass einem 30-jährigen Assistenzarzt 1758 Euro netto übrig bleiben. Ein ausgebildeter Facharzt hingegen verdient nach BAT1b, sodass einem 35-jährigen Facharzt 2018 Euro netto hat. Alle Angaben beziehen sich auf ledig und Steuerklasse 1.

Hier ein BAT-Rechner, der auch schon andernorts im Forum verlinkt ist:
http://paul.schubbi.org/cgi-bin/bat-rechner


Demnach ist es doch nun alles so, wie ich es oben ausgeführt habe, oder?

Meine Frage war nun, ob zu den o.g. Beträgen des Arztes noch was dazu kommt, z.B. durch Dienste. Und wenn, wieviel das bspw. im psychiatrischen Bereich ist. Mit wieviel Gehalt habe ich nun also zu rechnen, wenn ich mit 35 Jahren Facharzt PP bin und nach BAT1b vergütet werde. Was bedeutet das mit Stufe D? Wieviel verdienst Du Trojan, wenn ich fragen darf, insgesamt netto?


MfG

Evil
03.05.2005, 20:36
Je nach Haus kommt man mit 6-7 Diensten im Monat schon auf 3.900 bis 4.000 brutto, auch als Assi mit BAT IIa ... gerade eben oberhalb der Grenze zur PKV... Überstundenvergütung machen die meisten Häuser allerdings nicht, und auch nicht immer Freizeitausgleich.

Trojan
03.05.2005, 20:44
Was bedeutet das mit Stufe D? Wieviel verdienst Du Trojan, wenn ich fragen darf, insgesamt netto?

Hab Dir das mal aufgeschlüsselt als private Nachricht, schau mal rechts oben
im "Willkommen"-Banner !
Trojan

avicenna
03.05.2005, 22:12
Hier die Vergütungstabelle: http://www.bildungsportal.nrw.de/BP/Schule/beruf_lehrer/Besoldung3/index.html

Demnach ist es doch nun alles so, wie ich es oben ausgeführt habe, oder?


MfG

Fast richtig, unter obigem Link stehen allerdings auch Bruttolöhne oder bekommen Lehrer gar keine Steuerabzüge ?
:-nix
Ich muss ja Zugeben, dass mich dies etwas nachdenklich macht.....

Gruss Avicenna

medimädchen
04.05.2005, 07:34
Also mal eine Frage von mir - ich hab ja de facto noch kein Einkommen als Student - aber: Kann man gut vom Assi Gehalt leben...nur mal so allgemein gefragt? Ich zum Beispiel werde mit 23 Jahren fertig und fange (was den Alterszuschlag angeht) eh auf unterster Stufe an - kommt man damit gut über die Runden??? (BMW,Haus und co mal nicht als obligatorisch *gggg* anzunehmen)???

Elisa
04.05.2005, 09:12
Verbeamtete Lehrer haben natürlich auch Steuerabzüge. Jedoch sparen sie sich die Beiträge zur gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung und das sind immerhin 13% ihres Bruttoeinkommens !

avicenna
04.05.2005, 09:24
Yeph, das war die Frage, habe irgendwie keinen Lehrer in der nähe der das hätte beantworten können. Also in etwa gleiches Grundgehalt + Sparen der SV Abgabe.
Danke Avicenna

TomB
05.05.2005, 11:39
@Medi-Mädchen: Allein kann man davon gut leben. Eine Familie kansst du aber nicht durchfüttern...Du bist mit 23 Jahren mit dem Studium fertig...??? Oder ist das ein Schreibfehler

blendi
05.05.2005, 12:46
Irgendwie bestätigen mich diese BAT-Tabellen immer wieder, dass nur eine Möglichkeit bleibt: Ab in die eigene Praxis.
Allerdings will die erstmal finanziert sein...

Dedi
05.05.2005, 13:08
Hallo? Wir sind Berufseinsteiger, ich finde für ein Berufeinsteigergehalt ist das gar nicht so übel. Dass man in diesem Beruf nicht Millionär wird wussten wir doch alle vorher schon. Wir sind auch nicht die einzigen, die nach einem langen Hochschulstudium miese Arbeitszeiten haben und unbezahlte Überstunden ableisten. Fragt mal Juristen, BWLer, Architekten, TeWis was sie am Anfang verdienen, wieviel sie arbeiten - sofern sie überhaupt einen Job haben! Der Einzige meiner Bekannten, der mein Einstiegsgehalt leicht übertrifft ist Informatiker und arbeitet Tag und Nacht...

Was mal eine interessante Frage wäre: Wieviel wollt ihr denn verdienen? Wieviel seid ihr denn wert als Berufseinsteiger? ;-) Hmm...sollte man mal ne Umfrage starten...

Leelaacoo
05.05.2005, 13:34
Ich finds auch nicht extrem übel (v.a. da das AIP wegfällt...das war mies), aber es steht trotz allem in keinem Verhältnis zur Arbeitsbelastung. Auf meiner Station gehen die Ärzte höchst selten vor 19 Uhr und beginnen ja schon um 7Uhr 30...Überstunden müssten zwar bezahlt werden, aber die Verwaltung mach Stunk und Freizeitausgleich ist bei einer schon fehlenden Stelle (die auch nicht genehmigt wird) fast unmöglich. Das BAT-Gehalt bezieht sich ja auf eine "normale" Arbeitszeit...wenn man jetzt aber die tatsächliche nimmt und den Stundenlohn berechnet...da ist man ganz schnell viel schlechter dran als der Lehrer....das ist nicht fair. Aber ich muß sagen, daß ich auch auf Lehrer nicht neidisch bin...hatte es mir auch ganz kurz durch den Kopf gehen lassen, aber bin froh, daß ich mich dagegen entschieden habe...trotz Bezahlung, Beamtenstatus und Urlaub würd ich wohl durchdrehen in einer heutigen Schule..ne ne.

Ach ja, medimädchen, stimmt das TATSÄCHLICH mit den 23 Jahren??? Wow...aber wo kann man denn mit 17 anfangen zu studieren? hattest du ein 12jähriges Abitur? (was ich auch gern gehabt hätte, das eine Jahr extra ist totaler Schwachsinn...).

LG Lee (die im Moment ja auch nix verdient...da kanns ja nur besser werden :-top )

test
05.05.2005, 14:12
Ich finde die Bezahlung als Assistenzarzt auch nicht so schlecht. Allerdings finde ich die Bezahlung als Facharzt einfach unter alle Sau. Gerade im Vergleich zum Ausland. Als Assistenzarzt verdient man eigentlich nirgends sehr viel mehr als hier, dafür dann aber als Facharzt. Und 5-6 Jahre Assistenzarztgehalt und harte Arbeit würde ich auch in Kauf nehmen, wenn man zumindest danach ein sicheres, hohes Gehalt (> 80-100 000 euro im Schnitt) pro Jahr hätte.
:-meinung
Aber leider kriegt man das bisher nur im Ausland :-notify

medimädchen
06.05.2005, 13:23
.Du bist mit 23 Jahren mit dem Studium fertig...??? Oder ist das ein Schreibfehler

ups...also nein, 24 *gg* - Frau machst sich halt gern mal ein Jahr jünger
:-winky

zahnmedizina
07.05.2005, 12:40
ich schließ mich test an.
Wär auch bereit die Assi zeit zu überdaueren bin aber auch der Meinung dass danach als Facharzt 80-100000 euro a faire Bezahlung wäre. So würd ma die ganze Arbeit schon in Kauf nehmen.
Ich finds eigentlich a Frechheit wo Ärzte heut gelandet sind. Ich mein vergleichts nur mal mit einer Apotheke: der Arzt hat eigentlich die Hauptarbeit am Patienten, überlegt die Diagnose, Trägt die Verantwortung, Überlegt die Medikation, Verschreibt das Passende Medikament und dann rennt der in die Apotheke und die tut nix anderes als schnell das Medikament über den Tisch schieben und macht schnell mehr Gewinn als der eigentliche Arzt. und das ist noch nicht alles: Als Apotheke kann man viel mehr Patienten bedienen als 1 Arzt. D.h. ich mach a Apotheke stell 3-4 Leute ein und schon bedien ich Patienten von 30 Ärzten. -> könnts euch ja mal überlegen wieviel bei sowas rausschauen müsst wenn man überlegt wie viel Apotheken überalle draufschlagen (30-40 % mindestens)
Außerdem jammern alle über hohe Arztrechnungen und dabei kostet schnell mal eine Mechanikerstunde (von irgendeinem Deppen der mit 15 mal schnell 3 Jahre Lehre gemacht hat) 50 Euro. Oder a Jahresservice für 1 Auto 300 Euro. Da find ich schon dass man als Arzt mit 12 Jahre Ausbildung (Studium + Facharzt) nach der Matura mal 200 - 400 Euro pro Stunde mindestens haben sollt (vor Spesen)

blendi
07.05.2005, 12:54
(von irgendeinem Deppen der mit 15 mal schnell 3 Jahre Lehre gemacht hat)

Nanana...