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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PJ auf spätere Fachausbildung ausrichten?



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Picknicker
06.05.2005, 18:55
Hallo zusammen!
Mal so ganz allgemein gefragt: sollte man sein Wahl-Tertial schon auf seine spätere (Facharzt-)Ausbildung ausrichten?? Mein Problem ist nämlich, daß ich noch sehr wenig Ahnung habe, was ich später mal für eine Richtung einschlagen soll. Deshalb hab ich mich mal für Anästhesie angemeldet, kann ja nicht schaden und man lernt auch ein bißchen was dabei (im günstigsten Fall...). In ein paar Monaten sollte ich mich mal bewerben, aber ich weiß echt nicht, wo. :-nix

Ich könnte mir vorstellen, was in Richtung Innere zu machen, aber auch Anästhesie, HNO oder Neuro würden mich interessieren. Als Internist (bzw. Allgemeinmediziner) hat man wohl die größte Chance, später mal eine Praxis aufzumachen, aber will ich das überhaupt und kann ich mir sowas leisten?? Ihr seht, die totale Ratlosigkeit hat mich gepackt. Ich weiß nur, daß ich weder Orthopädie oder Chirurgie machen will, weil zwei linke Hände...

Geht´s euch genauso, und nach welchen Kriterien bewerbt ihr euch? Hauptsache irgendeine Stelle oder kommt nur das eine Fach in Frage? Oder ist es eigentlich egal, da man irgendwann ja sowieso immer dasselbe macht?

Bin mal gespannt, wie ihr das so seht.

Chrima
06.05.2005, 19:18
Während des Studiums wollte ich immer gerade den Facharzt machen, dessen Fach gerade im Studium aktuell war. Irgendwann habe ich dann aber mal begonnen auszusortieren, weil ich die Vorstellung, vor dem PJ noch so überhaupt nicht zu wissen, welche Richtung ich machen möchte, nicht wirklich gut fand.
Im PJ habe ich dann als Wahlfach Gynäkologie gemacht, da ich mir vor dem PJ noch nicht sicher war, ob ich Gyn oder Innere machen soll. Nach dem Innere Tertial (war das erste Tertial) war mir allerdings klar, dass es Innere sein soll und das hat sich dann auch nach dem Gyn Tertial nicht geändert. Entsprechend war mir natürlich klar, für welches Fach ich mich bewerbe.

Zu Deiner Frage ist zu sagen, dass es natürlich schon sinnvoll ist, das Wahltertial nach seinem Facharztwunsch zu richten. Wenn man natürlich nicht wirklich weiß, welche Richtung man einschlagen möchte, ist das natürlich schwer. Immerhin weisst Du, dass Du Ortho und Chirurgie nicht machen möchtest. Aber ob dann HNO das Richtige ist ? Um den Facharzt zu machen, muss man da ja schließlich auch den OP Katalog voll bekommen und da sind zwei linke Hände im Anblick eines doch recht kleinen OP Feldes nicht wirklich hilfreich, oder ?
Ich denke mal, dass Anästhesie nicht schlecht ist als Wahl für das Tertial. Ich wünsch Dir, dass Du während des PJ vielleicht ein wenig klarer siehst. Denn natürlich gibt es in allen Richtungen Parallelen und viel Arbeit eines Assistenzarztes beschränkt sich auf Schreibkram, der sich nicht wirklich unterscheidet, aber die (eigentliche) Arbeit des Arztes ist natürlich in den Fachbereichen schon sehr unterschiedlich.

medimädchen
06.05.2005, 19:41
Also ich richte mein PJ schon nach meiner späteren Facharztwahl - aber Anäst. ist doch auch ganz gut, um in viele Dinge rein zu schnuppern und bestimmt nich schlecht.
Und selbst wenn, bei Bewerbungen fallen die paar Monate, die du im entsprechened Bereich gemacht hast wohl kaum ins Gewicht...von wegen praktische Erfahrungen im Fach.

thrombos
09.05.2005, 22:49
natürlich ist das sinnvoll das zu machen was man später auch machen will/kann/darf/muss ... Übung macht den Meister und es macht sich einfach viel viel besser im Lebenslauf wenn man weiß was man will!

Sabine
10.05.2005, 08:43
Auf der anderen Seite siehts aber auch gut aus, wenn man vielfältig interessiert ist und mal in ein Gebiet hineinschnuppert, das man später vielleicht niemals mehr sieht. Also, ob das Eine oder das Andere jetzt im Lebenslauf besonders heraussticht möchte ich dahingestellt lassen.
Aber tendenziell würde, (bzw. habe ich) ein Gebiet wählen, daß im weitesten Sinne zu deinen Favoriten zählt.
Ich hatte mir vor dem PJ eher so eine Art Ausschlußkatalog überlegt, mit den Fächern, die für mich nicht in Frage kommen. Auch damit grenzt du den Bereich etwas ein.

Die Niere
10.05.2005, 13:25
Ich seh es genau so wie Sabine, es macht sich in der Bewerbung gut auch mal Interesse für andere Fächer gezeigt zu haben. Das zeugt von Flexibilität und über die Grenzen hinaus reichendes Interesse...

Im Endeffekt ist es wohl fast egal...man kann es so und anderherum auslegen...

gruesse, die niere

thrombos
10.05.2005, 13:28
oder wir als unentschlossneheit und sprunghaftigkeit ausgelegt und dass man sich nicht wirklich für das Fach interessiert ... aber das liegt sicher mehr am Chefarzt als an allem anderen!
Doktorarbeitsthema ist ja z.B auch verdammt wichtig!

DoktorW
10.05.2005, 14:48
Also ich denke, dass es schon Sinn macht, die spätere Fächerwahl zu berücksichtigen. Dann bekommt man noch einen Einblick und kann getrost noch den Plan ändern, wenn es einem nicht zusagt.

Aber ich denke, dass auch Dinge neben dem geraden Weg sehr wichtig sind, wie z.B. Aushilfsjobs, Ehrenamt, politisches Engagement etc.!

Sabine
10.05.2005, 17:00
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oder wir als unentschlossneheit und sprunghaftigkeit ausgelegt und dass man sich nicht wirklich für das Fach interessiert ... aber das liegt sicher mehr am Chefarzt als an allem anderen!
Doktorarbeitsthema ist ja z.B auch verdammt wichtig!

Also ich kann mir nicht vorstellen, daß es als "Sprunghaftigkeit" ausgelegt wird, wenn du dich immerhin für ein gutes Vierteljahr für ein PJ-Fach entscheidest. Ich glaube, wer mir das aks Arbeitgeber unterstellen würde, für den wär ich eh nicht die passende Mitarbeiterin.
Im übrigen habe ich bis jetzt die Erfahrung gemacht, daß das was auf dem Papier steht ( Noten, Ausbildung, bla...) eben nur die Hälfte eines Menschen zeigt. Die andere zeigst du in einem persönlichen Gespräch. Wenn ihr, du und dein potentieller Arbeitgeber, euch dann "grün" seid, kannst du ja in deiner Probezeit zeigen, was in dir steckt. Und evtl auch abchecken, ob dir der Laden wider Erwarten vielleicht doch nicht gefällt und du eigentlich was anderes erwartet hast.
Es gibt halt immer zwei Seiten...*philosophier, schwall, sülz... :-stud "

thrombos
10.05.2005, 17:12
abgesehen davon - Noten zählen fast nicht!
Das vergessen gaaaaaaanz viele und denken wenn ich nen 1,0 Abschluß hab, hab ich viiiiieeeel bessere Aussichten als einer mit 2,7 - die Realität zeigt, dass das eher Schwachsinn ist!
Ne Einstellung bekommt man wegen Lebenslauf, Doktorarbeitsthema und dem persönlichen Auftreten - Noten geben wenn dann nur ne Tendenz davor ob man einbgeladen wird oder nicht!

medimädchen
10.05.2005, 19:02
Fazit: Alles doch nur Auslegungssache und jeder macht es so, wie er/sie es am besten findet....hab ich das richtig verstanden??!!! :-keks

Die Niere
10.05.2005, 22:09
Fazit: Alles doch nur Auslegungssache und jeder macht es so, wie er/sie es am besten findet....hab ich das richtig verstanden??!!! :-keksGanz genau! 4 Famulaturen in Urologie können für den späteren Chef so aussehen als ob das definitiv dein Traumfach ist und er mit dir die motivierteste Angestellte der letzten Jahre anwirbt....oder einfach jemanden, der nicht in der Lage ist auch mal über den Tellerrand zu blicken und wie ein Stockfisch absolut unflexibel zu sein scheint.

Was er draus macht, kannst Du von vorneherein nicht wissen...aber wie schon gesagt wurde, das persönliche Auftreten ist immer noch das wichtigste.

gruesse, die niere

GOMER
24.05.2005, 16:53
Ich bin ja, durch mein Nicht-Studentsein, sicherlich eine der weniger kompetenten Personen, bezogen auf diese Frage, aber speziell beim Thema Anästhesie bin ich nicht auf den Kopf gefallen und möchte mal kurz schildern, was ich von befreundeten Anästhesisten weiß.

Grundsätzlich fallen mir da zwei Sichtweisen ein:

1.) Man will ANÄ als Facharzt und macht auch dort PJ:
Die Kenntnisse, die man während des Tertials erlangt, und meist wird man in der ANÄ, als PJ o. Famulus ganz gut betreut, sind existenziell. Intubationen und dicke Zugänge kann nach dem ANÄ-Tertial jeder. Meist lernt man ja noch ZVKs und Epidurale zu legen, auch äußerst wichtig. Folglich kann ich nach einer Einlernphase zu Beginn meiner Assi-Zeit anfangen zu arbeiten und muß nicht erst Ewigkeiten dem OA über die Schulter schauen. Der Chef wird das sicherlich positiv bei der Einstellung bewerten.

2.) Man will ANÄ als Facharzt und macht PJ in einem anderen Bereich:
Die o.g. Essentials (schreibt man das so?) fehlen dann, da hat man es zu Beginn deutlich schwerer (kenne einen Assi der erst ne' Weile in Transfusionsmed. gearbeitet hat), aber nach wenigen Monaten sollte eigenlich, für den operativen Bereich, alles sitzen. Je nachdem, welche Fachrichtung man im PJ gewählt hat ist man den anderen Assis später evtl. voraus, nämlich dann, wenn es zum ersten Mal auf die Intensiv geht, da lassen sich häufig Kenntnisse aus anderen Fächern anwenden und erleichtern einem evtl. den Einstieg (Zitat einer Freundin von mir: "Hätte ich im Innere-Tertial mal besser aufgepasst...").

3.) Man will ANÄ nicht als Facharzt und macht dort PJ:
Hier verhält es sich, meiner Meinung nach, ähnlich wie im zweiten Beispiel. Grundkenntnisse aus der Anästhesie können, speziell in Notfallsituationen, sehr hilfreich sein, wenn es einem Patient mal richtig dreckig geht zählen meist die Fähigkeiten wie Atemwegssicherung u.ä., und genau das lernt man ja als PJler in der ANÄ, zumindest wirds den Leuten so, von den betreuenden Anästhesisten, verkauft!



Just my 2 cents, ich lasse mich da gern eines Besseren belehren und wollte auf keinen Fall überheblich klingen.
Kommentare? Nur zu!

madniki
06.02.2011, 14:14
Ich verzweifle langsam und kann mich nicht so richtig entscheiden:
ich schreibe meine Diss auf der Gynäkologie, weil ich vor einem Jahr noch überzeugt war, ich werde Gynäkologin. Einige Famulaturen (Gyn und Pädiatrie) später, bin ich davon weg, und mir gefällt Pädiatrie auch gut. Aber eben nicht ausschließlich, ich könnte mir auch vorstellen Allgemeinmediziner/Landarzt zu werden und Anästhesie werde ich mir im April noch in einer Famu näher ansehen.

Da ich aber vor meinem PJ stehe, bin ich am verzweifeln, was ich als Wahlfach wählen soll?
Derzeit tendiere ich eher noch zu Pädiatrie, was aber wenn ich es mir noch mal überlege, und ich einen anderen Facharzt machen will (Anä., oder Allgem.)? Und meine Diss ist sowieso schon aus der Gyn. Bekomme ich dann überhaupt eine Ausbildungsstelle? Oder meint dann jeder Chefarzt, die weiß ja gar nicht was sie will und zieht jeden anderen Bewerber vor?

Wie würdet ihr das interpretieren?
Danke für eure Meinungen.

WackenDoc
06.02.2011, 14:37
Pädiatrie passt auf jeden Fall für die Allgemeinmedizin.
Und für Anästhesie wird es bestimmt auch nicht schaden.

MRSA
06.02.2011, 21:34
Ich hab es nicht an meinen Interessen ausgerichtet, sondern nur an der Frage, wo man die meisten nützlichen praktischen Fertigkeiten lernt, deshalb Anästhesie gewählt. Die Theorie(Neuro,Radio) kann ich eher aus Büchern oder Software ziehen als die Fähigkeit bestimmte Katheter zu legen oder zu intubieren. Außerdem lernt man viel Notfall-und Intensivmedizin, man bekommt mehr kritische Situationen mit und darf in solchen vielleicht eher mal was machen als in anderen Fächern; hoffe ich zumindest.

Die Niere
07.02.2011, 12:31
Keine Sorge...die Wahl deiner Famulaturen und deines PJ-Wahlfaches hat keine grossen Auswirkungen, ob du schlussendlich in einem total anderen Fach eine Stelle bekommst. Dafür ist der Markt einfach zu ungesättigt. Einziges Argument ist jedoch die Kontakte, die du im Laufe eines PJs knüpfen kannst...die sind durchaus hilfreich.

Im übrigen muss niemand nach Abschluss des Studiums wissen, was er später mal wirklich machen will...dafür lehrt einen die Realität immer wieder neu ;-)

gruesse, die niere

MRSA
09.02.2011, 23:49
Wie meinst du das? Wechseln später tatsächlich so viele ihr Fach, auch wenn sie das bisherige nicht auf ihre neue Weiterbildung anrechnen lassen können? Mir schien eher, dass viele unzufrieden waren, aber dennoch bei dem Gewählten blieben.

epeline
10.02.2011, 00:21
hm, irgendwie kann ich mir nict vorstellen, dass das dr-arbeits-thema soooo wichtig sein soll.

soll ja auch ärzte ohne titel geben, hab ich gehört ;-)
die kriegen ja auch irgendwie ne stelle...

Die Niere
10.02.2011, 00:28
Wie meinst du das? Wechseln später tatsächlich so viele ihr Fach, auch wenn sie das bisherige nicht auf ihre neue Weiterbildung anrechnen lassen können? Was genau meinst du mit Wechseln? Von der Fachrichtung die man grösstenteils in den Famus gemacht hat? Oder des Wunsch-Tertials? Oder bzgl. der Dissertation? Oder Assistenzarztjahre?

Die ersten drei haben in der Regel häufig keinen echten Einfluss und die Leute können häufig eine ganz andere Fachrichtung einschlagen. Bzgl. Assistenzarztjahre kenne ich viele, die nach einem oder zwei Jahren noch die Fachrichtung wechseln oder sowieso immer am Wechseln sind, weil sie gerne z.B. HA werden wollen und über den Tellerrand schauen möchten. Und dann gibt es noch immer Leute (ich kenne 4 persönlich), die nach 4 oder 5 Jahren oder sogar nach dem Facharzt plötzlich die Fachrichtung wechseln oder was ganz anderes machen.

gruesse, die niere