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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Handwerkliches Geschick und Spaß daran?



Marc 7
09.05.2005, 12:20
Hallo Zahnis!
(Ich habe das Forum durchsucht und nichts Befriedigendes zu diesem Thema gefunden)

Um Zahnarzt sein zu können - und auch für das Studium -, braucht man sicherlich handwerkliches Geschick bzw. halbwegs normale motorische Fähigkeiten. Das ist mir klar.

Aber in wie weit muss mann denn wirklich begabt sein? Muss man richtige Fummelarbeit leisten und daran auch Spaß haben?

Als praktizierender Zahnarzt liegt doch der Schwerpunkt der Arbeit auf der zahnmedizinischen-'handwerklichen'-Versorgung, oder? Also sollte man schon eher so der Bastler-Typ sein, gelle?


Verbessert mich bitte, wenn ich mich irre!
PS: Ich studiere zur Zeit Jura und überlege zu Zahnmedizin zu wechseln.

zahnmedizina
09.05.2005, 13:14
ich denk schon dass man spass haben muss am basteln aber ich kann das (noch) nicht beurteilen.
Mich würd auch interessiern wie das bei euch (die ihr schon richtig in der Zahnmedizin seid) war: Habt ihr immer schon alles aufgeschraubt ausgebaut zerlegt, wieder zusammengebaut, Modelle gebaut,... oder habt ihr erst während dem Studium entdeckt, dass euch das handwerkliche auch liegt?
Ich hab bis jetzt eigentlich nichts handwerkliches als Hobby oder so. Ich weiss also auch nicht ob ich begabt für sowas bin oder nicht! glaubt ihr dass man wenn man Zahn macht schon davor in irgendeiner Form mit der Bastlerei in Berührung gekommen sein oder entdeckt man das während des Studiums.
Inwiefern glaubt ihr dass es tatsächlich Begabung ist und inwieweit ist es einfach nur harte Arbeit das zu lernen?
Wie ist eure Erfahrung? Sind eigentlich die Leute die zuvor immer gut waren (Studium, Schule) (also eher beim theoretischen) dann beim praktischen Zahnstudium auch immer gut oder gibts wirklich diejenigen die einfach voll die Theoretiker sind und 2 linke haben? Gibts Leut die immer rumgekrebst sind und dann auf einmal voll die Zahnkönige sind?
INwieweit glaubt ihr hängt der Erfolg als Zahnarzt von Begabung ab und inwieweit kann man das lernen? (also super in theorie)
Wird eher derjenige der immer super in theorie war und noch nix praktisches bisher probiert hat gut sein oder derjenige der nie richtig lernen hat können dafür aber der Bastlertyp ist?

Fragen über Fragen. Vielleicht hat jemand lust zu antworten ;-)

PS: ich werd im Sommer mal ein bisschen in der Ordination mir die Zahnärzterei genauer ansehen. Habt ihr irgendwelche tipps was ich alles schon probiern bzw machen soll? (nicht am Patienten :-)) )

NoUse4@Name
09.05.2005, 15:34
Hallo ihr zwei!
Also erstmal vorne weg die Beruhigung: ich habe vor meinem Studium auch nciht überdurchschnittlich oft unf begeistert "gebastelt".
Ich habe aber wenn ich etwas kniffliges fummeliges zu tun hatte gerne dran rumprobiert, bis ich es hin bekommen habe und habe nicht aufgegeben...
Nicht aufgeben ist sowieso das Wichtigste in diesem Studium:-)

Natürlich ist man als Zahnmediziner feinmotorisch gefordertund braucht auch sehr oft geschickte Finger und vieeel Geduld (zumindest, wenn man seine Sache ordentlich und genau machn willl.. und das sollte man:-) gerade als Student...)

Man muss aber ganz sicher keine besondere Begabung für die handwerklichen Arbeiten haben, man lernt immer weiter dazu und wird langsam an alles herangeführt. MIt ein Bißchen Übung und Geschick schafft man das dann auch alles, wenn man nciht komplett unbegabt ist und "2 Linke Hände hat"

In meinem Semester waren auch ein paar Leute, die ganz eindeutig eher Theoretiker sind, die sind dann in der Vorklinik in den ganzen Vorlesungsfächen top und haben in den Prüfungen ihre 1en, aber sobald es dann ans Praktische geht (spätestens im Physikum, bzw danach) wo man auf sich allein gestellt ist und sich nciht mal eben von anderen was machen lassen oder helfen lassen kann ging es mit einigen von denen bergab.

Ein gesundes Mittelmaß ist hier also gefragt:-)

Denn genauso gibt es auch Leute, die in der Vorklinik alles hinschmeissen wollten, weil alles nur langweilig war, oder kaum zu bewältigen (für manche ist Biochemie und Physio eine wirklcih harte Nuß) und die blühen dann nach dem Physikum bei den Patienten richtig auf und sind die besten Behandler.
-> und das ist ja quasi auch das wichtigste.. was nutzt einem Patienten ein super Theoretiker, der die chemische Struktur von Hämoglobin oder sämlichen Aminosäuren aufzeichen kann, aber leider am Patienten total aufgeschmissen und verzweifelt ist..

Ich kann nur sagen am wichtigsten sind Geduld und Ruhe ;-) damit kommt man in jeder Situation am besten Vorran. Den Kopf verlieren darf man spätestens am Patienten nicht mehr:-)

Theoretisches Wissen ist natürlich die Grundlage und davon sollte dann auch alles da sein:-) aber das Händchen für den Umgang mit Patienten und das gezielte Einsetzten von theoretischem wissen kann man nicht so leicht erlernen wie den theoretischen Ablauf einer Wurzelbehandlung zum Beispiel.
:-blush

Macht Euch nicht zu viele Gedanken, geht einfach frisch und munter drauf los und wachst mit Eurer Aufgabe :-))

Viel Spass und Erfolg im Studium
NoUse

flopipop
09.05.2005, 17:34
ich kann nur sagen: übung macht den meister. ich bin auch eher der kandidat für theoretische sachen und habe oft ím praktischen meine probleme, weil nichts auf anhieb klappt...aber wenn man die nerven und geduld nicht verliert und verbissen weitermacht, dann geht das auch, ganz sicher, denn nichts ist unmöglich und der fleiß wird immer belohnt. soweit meine erfahrung bis jetzt.

zahnmedizina
09.05.2005, 18:08
danke für eure Antworten.

Bin eigentlich auch mehr Theoretiker. Zumindest bin ich bis jetzt bei allem Theoretischem immer an der Spitze dabei, praktisch hab ich bis jetzt eigentlich nie was gemacht, es hat mich aber auch nie interessiert (leider). Hab also nie irgendwelche Bastelhobbys gehabt.
Sicher gehts wenn man sich total anstrengt, nur will ich nicht mich total abmühen und dann durch viel geduld und anstrengung um dann ein mittelmäßiger Zahnarzt zu werden, wenn ich mit meinen Voraussetzungen (theoretisches wissen) vielleicht ein top internist geworden wäre.
Also würdet ihr sagen dass die die sich mit lernen leicht tun auch tendenziell beim zahni studium gut sind. (wenn sie praktisch keine 2 linken haben aber auch nicht seit sie 8 sind nur am basteln sind.)

NoUse4@Name
09.05.2005, 18:17
Na klar, daß habe ich doch geschrieben! Man muss wirklich keine extra Kurse "wie wachse ich einen Zahn perfekt auf" und so belegen!
Bleibt mal alle schön locker! Das ist alles sehr gut zu schaffen!
Es ist nur halt noch kein Meister vom Himmel gefallen:-)

Marc 7
09.05.2005, 19:09
Ja, ähm, ich überlege gerade, ob das jetzt eigentlich noch mein Thread ist oder ob zahnmedizina mir den Rang als Thread-Eigentümer abgelaufen hat ;-) *besitzergreif*
Aber wir scheinen so ziemlich ganz genau die gleichen Sorgen zu haben. Von daher gar nich schlecht! Aber zurück zum Thema.

Komme mir ja auch irgendwie blöd vor, schließlich war ich auch schon beim Zahnarzt, aber wenn ich hier Antworten von den Profis bekomme, fühle ich mich sicherer :-angel : Der Zahnarztberuf ist doch eine vorwiegend praktische Tätigkeit, ist das richtig? Praktischer als zB die eines Allgemeinmediziners?

flopipop
09.05.2005, 19:35
man wird als zahnarzt nicht geboren, sondern man wird einer.

anstrengen muss man sich überall, du darfst nicht nach einem leichten weg suchen, den gibt es nämlich nicht!

hauptsache man hat spass an der sache, die man macht. und spass macht immer das, was man gut kann. abum etwas gut zu können, muss man sich anstrengen, und zwar mächtig. :-meinung

mach lieber mal ein paar praktika und finde so raus, was dir spass macht. setz dir dann ein ziel und zieh es durch.

Marc 7
09.05.2005, 21:21
Ich will auch gar nicht den leichten Weg suchen. Nur habe ich ja schon ein Fach angefangen zu studieren und da ist die Angst, wieder etwas Falsches zu wählen, etwas größer.
Wegen dem Praktikum gibt es für mich nur ein Problem. Ich muss mich nämlich bis zum 31.05. bei der ZVS beworben haben. Das setzt mich total unter Stress, weil ich mich ja für einen Studiengang - Human oder Zahn - entscheiden muss.

Warum macht ihr denn Zahnmedizin? Seid ihr geil auf Zähne? Besonderes Interesse?
Das Problem, das ich für mich bis jetzt noch nicht klären konnte, ist, ob es nicht langweilig ist, 30 Jahre lang den Patienten nur im Mund rumzuwurschteln. Als Humanmediziner hätte ich ja, je nach Fachgebiet natürlich, einen größeren Einsatzbereich --> und dadurch eine abwechslungsreichere Tätigkeit?? Mir stellt sich die Frage, ob Zahnarzt zu sein auf Dauer vielleicht langweilig ist und du jeden Tag an die Arbeit gehst und dir denkst: Schon wieder der gleiche Scheiß.

zahnmedizina
09.05.2005, 21:40
@mark7: upps sorry! tut ma echt leid! Es war nur so, dass du mit deiner Frage genau die Fragen geweckt hast in mir die ich mir auch schon stell. Ich bin eigentlich bis jetzt im Studium immer vorn mit dabei und will auch als Arzt fachlich top sein. Und da wollt ich einfach auch wissen ob ich als nichtbastler auch ein topzahnarzt werden kann oder ob man als zahnarzt der klassische von 5 jahre an bastler sein muss.

Wegen langweilig oder nicht:
Nur weil es ein kleiner Bereich ist (Mund) heisst es nicht dass alles das gleiche ist. Es gibt unendlich viel verschiedene sachen die machen kannst. Von Bleeching bis Chirurgie. Insofern genug sachen zum Austopen. Außerdem ist es in allen andern Fächern genauso mit der Routine nur dass die sich halt z.B. beim Allgemeinmediziner auf mehrere Körperregionen verteilt aber trotzdem macht der den ganzen Tag nix anderes wie 5 Fragen stellen, Körperinspection, palpation,... und dann ein Rezept ausstellen nach dem anderen.
Außerdem: willst lieber den ganzen tag collonscopie machen? da schau ich lieber in den Mund. Oder gar Gerichtsmediziner?
Das was ich eher glaub ist nicht dass es langweilig, sondern brutal anstrengend ist oder nicht. wie seht ihr weisen zahnis das? Ich glaub als zahni hat man schon einen eher anstrengenden arztberuf.
1)die Körperhaltung
2) die Präzisionsarbeit
3) der schlechte zugang zum ort des geschehens (mund)
4) die patienten die schlucken und bewegen
5) alle haben angst vor dir

mich würd auch mal interessiern wieso genau ihr schon zahnmedizin gewählt habt. Im moment gehts mir so dass mich alles interessiert. Wie könnt ihr euch schon so früh auf zahn festlegen.
Was glaubt ihr könnt ich im sommer praktisches alles üben um a bissl mein geschick festzustellen? (in der Zahnarztpraxis)
Also wars bei euch schon so dass diejenigen die am Anfang im studium top waren auch praktisch dann top geworden sind?(will nicht sagen dass sie gleich die besten waren, aber diejenigen die sich bereits in die theorie reingehängt haben können sich auch in die praxis reinhängen und top werden oder? )

Marc 7
09.05.2005, 22:20
@ zahnmedizina:
Dass diejenige, die in der Theoire top sind, nicht auch unweigerlich in der Praxis gut sind, wurde auf der ersten Seite gesagt.

Du schreibst, du bist bis jetzt im Studium auch top. Was studierst du denn?
Du scheinst ähnlich wie ich Zahnmed. auch mit Humanmed. zu vergleichen. Kannst mir ja mal ne PM schicken, damit wir uns austauschen können.

@ alle: Uns Dummen immer schön weiter antworten! :-love Danke!

ZahniHH
09.05.2005, 22:23
Ja, dass denke ich schon. Wenn du sehr ehrgeizig bist und nicht gerade 2 linke Hände hast (und ich dachte wirklich am Anfang ich hätte die), dann gilt genauso wie bei der Theorie, dass wer sich anstrengt auch gut sein wird. Das gilt zumindest bei mir selbst und das heißt schon was.
Im 1. Semester hatte ich im TPK keinen Plan von technischen Sachen. War viel mehr der Theoretiker und konnte stundenlang lernen, aber die technischen Arbeiten haben mich wirklich geschockt. Gerade, weil ich davon überhaupt keine Ahnung hatte und am Anfang nichts klappen wollte. So bin ich irgendwie durch den TPK Kurs gekommen und habe dann über die Semesterferien im Labor geübt geübt und nochmal geübt. Und jetzt, wo wir gerade den Phantomkurs haben, sehe ich, dass es sich wirklich gelohnt hat. Ich habe mich selbst gewundert, wie gut ich im Gegensatz zu den anderen mit der ersten Arbeit (Prothese Gysi) zurechtkam. Ich kann jetzt viel entspannter an die Sache rangehen. Das hätte ich früher von mir überhaupt nicht gedacht, dass ich einmal so mithalten werde, ist alles nur eine Sache von Übung :-dance

schorsch_uni_rgsb
09.05.2005, 22:29
halli hallo, bin grad im phantomkurs, also noch kein echter zahnie*g*

soviel voraus, es macht spass!!! es ist schwer, wie di eanderen scho gesagt haben, aber mit geduld kommt fast jeder ans ziel, di die es nicht schaffen, die haben wirklich schlecht gearbeitet...
um zu üben würde ich nicht in eine praxis gehen, sondern in ein zahntechnisches labor, denn das ist es was einen am anfang die energie kostet, kronen bauen, brücken bauen , prothesen in allen variationen usw. also nichts was ein zahnarzt später macht.
das was man als zahnarzt macht ist z.b. zähne beschleiffen, und das übt man dann am besten an der klinik wo auch assistenten sind und einem tipps geben, sonst hat das wenig sinn.
am besten skript der uni besorgen und nachsehen was die ersten arbeiten sind und dann bei einem labor anrufen und fragen ob man mal ein paar tage zuschaun und ein bisschen üben darf. das bringt am meisten.
wegen dem linke hände ding würde ichmir keine sorgen machen, fats alle haben ein mehr oder weniger gutes feingefühl es muss nur trainiert werden. dafür ist der tpk da, wenn man dann merkt dass es gar nicht geht( sehr sehr sehr unwahrscheinl) dann kannman immer noch abblasen.

flopipop
10.05.2005, 17:43
@ zahnmedizina

apropos routine: da kann ich dir leider nicht ganz zustimmen. in der zahnmedizin sind zwar die arbeiten oft routinemäßig identisch, aber nie die patientenfälle. jeder patient ist unterschiedlich und muss anders behandelt werden. von der gesamten edbevölkerung wirst du nirgendwo zwei gleiche menschen finden, die 2 gleiche krankheitsfälle haben. es gibt in der zahnmedizin somit keine wirkliche routine und es die arbeit ist abwechslungsreich und erfordert viel vklinisches mitdenken.

maxl2000
10.05.2005, 23:04
hi, also stereotyp kann man denke ich keine medizinische tätigkeit bezeichnen. wer so anfängt zu denken, muss schon gut aufpassen, dass er nicht irgendwann vor lauter 08/15 irgend was wichtiges übersieht und dann mal wirklich mist baut...
also ich mach das mit dem ZM studieren jetzt fast schon 5 (und hoffentlich nur noch ein halbes) Jahre, und eigentlich war bis jetzt gar nix gleich oder langweilig.
Aber mittlerweile bin ich so am Standpunkt: Je schwieriger, je kleiner, umso interessanter! Das weckt doch den Sportsgeist, wenn man bspw. am 27 irgendwelche mikroskopischen S-förmigen Kanäle ab 08 aufbereiten und schön abfüllen soll :-) Nebenbei spart sich der Patient ja da im Stud-Kurs ein paar Hundert Euro für die 7er-Endo und man freut sich, weil der Zahn doch nicht raus muss...