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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Als Stabsarzt zur Bundeswehr?



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Sabine
12.05.2005, 08:48
Ich muß sagen, ich bin schon ein wenig beunruhigt, denn außer einem Thread, der sich mit Studium beim Bund beschäftigt, habe ich auf meine, mich drückende Frage keine Antwort gefunden.

Ich bin immer noch recht unentschlossen, was ich nach dem PJ so anstellen soll. Irgendwann brachte mich jemand aus der Verwandschaft drauf, mich doch bei der BW als Stabsärztin zu bewerben. Daraufhin war ich bei unserem Kreiswehrersatzamt und habe mich beraten lassen. Über den ganzen Formalitätenkram weiß ich jetzt bestens Bescheid.
Allerdings würde mich interessieren, wie die Realität so ausschaut, und da ich hier noch nichts dergleichen gelesen habe, gibt mir das zu denken, ob das wirklich so eine gute Idee ist...
Laut meinen Infos ist FA- ausbildung möglich ( Allg. oder Arbeits.med), ich würde, da verheiratet und Familie ortsnah eingesetzt ( 2 Standorte in unserer Nähe), Verdienst ist o.K. (A13), Auslandseinsatz einmal innerhalb 18 Monaten.
Verpflichten müßte ich mich erst mal für 2 Jahre, wenn ich dann sehe, das ist nicht das Richtige, könnte ich ja immer noch abspringen.
Wo ist der Haken???
Nebenbei: meine Kinder waren von der Idee, Mama in Uniform sehr begeistert: " nimm Luftwaffe, sieht cool aus...darfste dann auch Hubschrauber fliegen? usw... :-))
Aber das sollte kein Argument sein.

Feuerblick
12.05.2005, 09:44
Hi!

Ich kann dir zwar auch nichts Erhellendes erzählen, werde aber im Laufe des Tages Beerin, Fröschi und die anderen Bundeswehrler mal auf deinen Thread schubsen... ;-)

LG
Alex

Sabine
12.05.2005, 10:50
Das wär lieb von Dir! :-love
Ich hätte einfach gerne ein paar mehr Infos über das Ganze, bevor ich meinen Berg an Anmeldeformularen losschicke. Dann folgt erst mal ein Bewerbungsgespräch in Köln, dann kann ich weitersehen.
Wenn ich genommen werden würde, und dafür stehen lt. Wehrdiestberater die Chancen gut, kann ich mir ja immer noch überlegen, ob und wie und wann.

Ich denke nur, wenn ich die Bewerbungschance nicht nutze verpasse ich was? Ach ich weiß ja auch net... :-nix

HorstHützel
12.05.2005, 15:52
@Sabine:

Kannst du mal erzählen, was dann jetzt an milit. Ausbildung noch
auf dich zukommt (3 Monate Grundausbildung ????) ?

Spiele nämlich auch mit dem Gedanken nach dem Studium zum Bund
zu gehen, aber bis jetzt noch wenig Ahnung, was man noch machen
muß, bis man dann Stabsarzt ist. Musst du nach München auf die
Sanitätsakademie ? Und wenn ja, wie lange ?

Danke schon mal für die Infos !

Gruß,
HH

Sabine
12.05.2005, 16:21
@HH
aaalso, am besten besorgst du dir die Broschüre:"Offizier des Sanitätsdienstes", da steht alles genau drin.www.bundeswehr-karriere.de
oder telefonisch: 0180 - 29292900
Nein, Grundausbildung machst du keine, wär ja auch noch schöner... :-))
6 Wo Einweisungslehrgang in München an der Sanakademie, danach 6 Wo. Vorgesetztenausbildung an der Offizierschule auch in München.
Danach 6 Wo dienstpostengerechte Ausbildung. Die richtet sich danach, wo du eingesetzt wirst, also bei der Flotte, Heer etc.
Insgesamt absolvierst du eine 4-monatige Eignungsprüfung und wirst dann als Soldat auf Zeit übernommen. Zur Zeit für mindestens 2 Jahre.
Innerhalb der 4 Monate kannst du ohne Angaben von GRünden die Ausbildung beenden, also eine Art Probezeit.

Uff, ich hoffe, ich hab dir erst mal geholfen.

Beerin
12.05.2005, 17:43
"Nein, Grundausbildung machst du keine, wär ja auch noch schöner... :-))
6 Wo Einweisungslehrgang in München an der Sanakademie, danach 6 Wo. Vorgesetztenausbildung an der Offizierschule auch in München.
Danach 6 Wo dienstpostengerechte Ausbildung. Die richtet sich danach, wo du eingesetzt wirst, also bei der Flotte, Heer etc."

Tja, da sieht man wieder, warum die "Quereinsteiger" oftmals von denen, die die SanOA-Laufbahn durchlaufen haben ein bißchen mit Mißtrauen beäugt werden - zumindest werden sie oft als Offiziere nicht wirklich ernst genommen.... Habe ich mehrfach mitbekommen.
Wie es in der Realität als Stabsärztin aussieht, kann ich dir (noch) nicht sagen, weil ich selber erst im PJ bin - aber Auslandseinsatz nur einmal in 18 Monaten wir wohl ein Wunschtraum bleiben - die meisten die ich kenne, sind häufiger weg...
Gruß, die Beerin (Lt.SanOA)
PS: Ich hab Grundausbildung gemacht - hat sicher nicht geschadet...

HorstHützel
12.05.2005, 19:51
Danke für die Info !

Hab' mir die Broschüre besorgt.
Scheint ja echt so, als ob der einzige Unterschied die
3 Monate Basisausbildung sind.

Weiß jemand, ob man während des Studiums noch als San-OA
einsteigen kann ?

In der Broschüre steht was in der Richtung:
("Wer bereits...den 1. Abschnitt der ärztlichen Prüfung...abgelegt hat,
kann unmittelbar mit dem Dienstgrad Fahnenjunker eingestellt werden.")

Aber wie sieht das in der Praxis aus ? Der Bund wird mir ja nicht aus
noch 3 Jahre das Studium finanzieren, wenn er mich auch danach
haben kann, oder ?

HH

Sabine
13.05.2005, 08:00
"Nein, Grundausbildung machst du keine, wär ja auch noch schöner... :-))
6 Wo Einweisungslehrgang in München an der Sanakademie, danach 6 Wo. Vorgesetztenausbildung an der Offizierschule auch in München.
Danach 6 Wo dienstpostengerechte Ausbildung. Die richtet sich danach, wo du eingesetzt wirst, also bei der Flotte, Heer etc."

Tja, da sieht man wieder, warum die "Quereinsteiger" oftmals von denen, die die SanOA-Laufbahn durchlaufen haben ein bißchen mit Mißtrauen beäugt werden - zumindest werden sie oft als Offiziere nicht wirklich ernst genommen.... Habe ich mehrfach mitbekommen.
Wie es in der Realität als Stabsärztin aussieht, kann ich dir (noch) nicht sagen, weil ich selber erst im PJ bin - aber Auslandseinsatz nur einmal in 18 Monaten wir wohl ein Wunschtraum bleiben - die meisten die ich kenne, sind häufiger weg...
Gruß, die Beerin (Lt.SanOA)
PS: Ich hab Grundausbildung gemacht - hat sicher nicht geschadet...
Was daran Mißtrauen hervorrufen soll, sehe ich nicht. Die Ausbildungsvorschriften sind nicht auf meinen Mist gewachsen, sondern einfach so vorgegeben. Als Quereinsteiger sehe ich mich in diesem Fall auch nicht. Es ist ein reguläres Berufsangebot der BW, daß ,man mit entsprechender Qualifikation wahrnehmen kann.
Grundausbildung würde ich, wenn verlangt auch absolvieren, muß ich aber nicht und ich denke nicht, daß mir dann was fehlt.
Ausland einmal in 18 Monaten beruht auf einer Aussage meines Wehrdienstberaters, wobei familiäre Situation etc berücksichtigt wird.

Soviel mal dazu, aber wirklich weitergebracht hat mich das in meiner Entscheidungsfindung auch nicht.

Hexe
20.05.2005, 17:44
Also, auch wenn ich im Moment "nur" Gefr.SanOA bin und mir dementsprechend auch noch die Erfahrungen am eigenen Leib fehlen, hatte ich dennoch schon Gelegenheit mit einigen Stabs- und Oberstabsärzten/-innen zu sprechen:
Wie Beerin schon sagte, sind die 18Monate zwischen den Auslandseinsätzen ein Wunschtraum und ob Man bzw. frau Familie hat ist da nicht ernsthaft relevant! Auch mit der heimatnahen Verwendung ist das so eine Sache... wenn da zufällig eine Stelle frei ist, passt das. Wenn nicht, wird man halt dahin geschickt, wo Leute gebraucht werden. (Dann gibt es aber immernoch die Möglichkeit die Vorgesetzten mit Verseetzungsanträgen zu überhäufen... ;-) )
Liebe Grüße, die Hexe :-winky

TobiasN
20.05.2005, 18:41
Ich leiste zur Zeit meinen Wehrdienst ab und arbeite in einem StOSanZentrum mit drei Oberstabsärzten. Meiner Meinung nach wäre eine Stelle an nem Bundeswehrkrankenhaus schon interessant.
Als Truppenarzt in einem Sanitätsbereich innerhalb einer Kaserne hat man zwar geregelte Arbeitszeiten und ein relativ ruhiges Leben, dafür aber auch einige Nachteile:
-Im Normalfall nur gesunde und gemusterte Soldaten. Alles Interessante oder Ernstere wird sofort zivil überwiesen. Unsere Ärzte sind fast den ganzen Tag damit beschäftigt Erkältungsmedikamente zu verteilen oder simulierende Rekruten zu begutachten. Für mich persönlich wäre das nach 6Jahren Studium nicht sehr erfüllend.
-Die Ärzte sind mit Abstand am Meisten im Ausland.Von unseren Ärzten, die übrigens alle Familie haben, ist im Moment nur einer da und der ist auch erst letzten Monat wieder gekommen.
-Facharztausbildung in einem normalen Sanitätsbereich ist durch den starken Personalwechsel so gut wie unmöglich. Dazu müsste man schon in ein BWK(Koblenz, Berlin, Hamm,Leipzig oder München) bzw. ein Facharztzentrum(z.B. Detmold, Fritzlar, Gotha).
Dafür geht man als Staabsarzt mit A13, als Oberstaabsarzt mit A14 nach Hause und zwar jeden Tag um 16.15Uhr. So Dinge wir Bereitschaftsdienst gibts es auch nur in den wenigsten Kasernen.
Hoffe ein bißchen weiterhelfen zu können.
Viele Grüße
Tobi

News-of-the-world
10.06.2005, 22:39
Weiß jemand, ob man während des Studiums noch als San-OA
Jep, kann man. Man kriegt dann sogar relativ sicher eine Stelle. Nachteil (?) ist, dass du dich dann als SaZ 17 (minus die Jahre, die du schon studiert hast) verpflichten musst, in deinem Fall also für 14 Jahre!


Tja, da sieht man wieder, warum die "Quereinsteiger" oftmals von denen, die die SanOA-Laufbahn durchlaufen haben ein bißchen mit Mißtrauen beäugt werden - zumindest werden sie oft als Offiziere nicht wirklich ernst genommen.... Habe ich mehrfach mitbekommen.
Einbildung ist auch eine Bildung, hehe... Als Arzt beim Bund wirst du militärisch sowieso nicht ernst genommen, egal ob SanOA oder Quereinsteiger, mach dir da keine Illusionen. Aber mach dir nix draus: als Offizier braucht dich das nicht allzu sehr interessieren... ;-)

Ronya
13.06.2005, 23:24
Aber mach dir nix draus: als Offizier braucht dich das nicht allzu sehr interessieren... ;-)
Ich hoffe du meinst das nicht ernst...

Ich hab momentan eine Bewerbung als SanOA mit Studium MedVet am laufen.
Um hier mal ein paar Unklarheiten aufzuräumen: natürlich müssen auch Neckermänner die Grundausbildung machen, solang sie nicht schon vor dem Studium ihren Gwd9 gemacht haben. Was bei einer Frau ja selten zutrifft. SanOs müssen damit rechnen bis zu einmal im Jahr für drei Monate ins Ausland zu müssen.
Wenn du schon eine Familie hast, würde ich die Entscheidung immer mit ihnen zusammen treffen (wobei es so und so scheint, dass du das machst). Damit mein ich eben auch die "negativen" Fakten zu betrachten: Umziehen, Ausland. Außerdem ists doch wunderbar für dich, dass du erstmal nur für zwei Jahre unterschreiben musst. Da ist kein Haken dran.
Wenn du noch Fragen zu den Prüfungen in Köln hast, kannst du dich gerne bei mir melden.
Gruß Ronya

guinea pig
14.06.2005, 01:39
Daran bin ich ehrlich interessiert : was für ein Aufgabensgebiet haben Veterinäre bei der Bundeswehr? Es gibt doch keine Kavallerie bei den Heerestruppen, noch Maultiere bei den Gebirgsjägern (im Ggs zu der Armee der Vereinigten Staaten und des Schweizer Bundesheeres und der Zahal Israels(?) ).Werden Veterinäre bei der Impfstoffentwicklung oder der Biowaffenabwehr (Anthropozoonosen) oder in der Pharmazie eingesetzt ?
Aus der "unsichtbaren Flagge" kenne ich bislang nur den Einsatz für die Tiere einer Armee.
Gruß
g

Hellequin
14.06.2005, 07:31
Es gibt doch keine Kavallerie bei den Heerestruppen, noch Maultiere bei den Gebirgsjägern
Meines Wissens nach, gibt es bei den Gebirgsjägern eine Einheit die noch mit Maultieren arbeitet.

blendi
14.06.2005, 15:07
Aber freilich gibt's noch BW-Maultiere und zwar in Berchtesgaden.

Ronya
14.06.2005, 18:40
Die Bundeswehr hat insgesamt 76 Veterinäre, davon arbeiten 72 in der Lebensmittelkontrolle. Zwei arbeiten in Koblenz bei der Hundestaffel und 2 in Reichenhall (nicht Berchtesgarden) bei den Mulis und Haflingern. Die Bundeswehr hat momentan 54 Equiden, davon glaub ich 36 Mulis und 18 Haflinger, das Gebirgstragtierwesen. Es wird gemunkelt, dass es alles ein bisschen mehr ausgebaut werden soll und dass ab sofort auch in Deutschland wie auch in Österreich Partroullie geritten soll, dafür müsst die ganze Sache in Reichenhall noch ein bisschen ausgebaut werden. Aber ganz entgegen der vielen Gerüchte wird das Gebirgstragtierwesen bestimmt nicht geschlossen!
Gruß Ronya

News-of-the-world
14.06.2005, 23:40
Aber freilich gibt's noch BW-Maultiere und zwar in Berchtesgaden.
Genauer gesagt Bad Reichenhall...


Ich hoffe du meinst das nicht ernst...
Natürlich mein ich das ernst! Wenn du dir ernsthaft einbildest, du würdest als Arzt beim Bund militärisch ernst genommen werden, dann solltest du vielleicht deine Truppe mal näher kennen lernen!?

MediMephisto
15.06.2005, 16:51
...nimmt eigentlich irgendwer Offze. und OA`s militärisch für voll? ....

Schimmelschaf
03.07.2005, 13:21
Ich will auch gleich mal meine Fragen zum Studium beim Bund loswerden.;-)
Wenn man bei der Bundeswehr studiert, dann kommt man doch an eine öffentliche Uni oder? Wie lange muss man sich verpflichten? Stimmt es, dass das (Medizin)Studium min. 3j. 3mon. und max. 4j. dauert? Kann man danach überhaupt keine FA ausser allgemein und Arbeitsmedizin machen? Ist es möglich während des Studiums an eine andere Uni z.B. Witten (also auch private) oder Hannover, Freiburg,.... zu wechseln? Wie ist der Tagesablauf? Ich hab schon tausende Stunden dazu gegoogelt, is aber nix gescheites und informatives rausgekommen.

Feuerblick
03.07.2005, 13:24
Hey Schimmelschaf!

Dein Studium läuft ab, wie bei jedem anderen Studi auch. Gleiche Mindeststudiendauer, gleiche Facharztzeit, gleicher Tagesablauf... zumindest in der Regel... Auch das PJ kannste da machen, wo du willst, muß kein BW-KH sein.
Ob man wechseln kann, weiß ich nicht, da ich selbst "zivil" studiert habe.

Feuer