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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist besser fürs PJ Solothurn oder Uster?



DerJOE
15.05.2005, 13:07
Hallo ich habe momentan 2 Stellenangeebote fürs PJ und wollte fragen was besser ist Solothurn oder Uster oder ob jemand mir überhaupt was über die Kliniken sagen kann. Vielne Dank schon mal DerJOE

Die Niere
15.05.2005, 13:15
Hast du dir schon mal die Wahlstudienjahrdatenbank, die auch in der Schweiz-FAQ verlinkt ist, angeschaut?

http://www.juniordoc.ch/wsjdb/

gruesse, die niere

Sporothrix
22.05.2007, 11:49
Hier ein Evaluation aus einem Schweizer PJ-Forum über die Chirurgie Unterassistenten Stelle:

Als Uhu ist man vor allem für die Eintritte da und für den Ops, um Klammern zu halten... wie es halt so ist in der Chirurgie. Die Chirurgen sind sehr unterschiedlich im Verhalten. Ich persönlich hab vor allem mit den Belegärzten, also den Orthopäden, gute Erfahrungen gemacht. Sie waren sehr nett und haben während den Ops erklärt, was sie machten und auch ab und zu mal den Uhu knöpfen und ein bisschen zunähen lassen. Wirklich gut war die Woche auf dem Notfall (eine Woche pro Monat): da hat man sehr viele Patienten gesehen und wurde auch einigermassen geteached. Vor allem durfte man im Notfall"öpsli" mal eine Kopfplatzwunde ganz selber betreuen; heisst: Lokalanästhesie machen, abdecken, und nähen, und am Schluss auch das Rezept mitgeben und den Patienten verabschieden. Allgemein bekommt man von der Stationsarbeit recht wenig mit, da man sehr viel im Ops ist. Die Uhus müssen sich alle zweiten Dienste teilen, das heisst: wir waren vier Uhus, das heisst jeder musste einen Pikettdienst in der Woche übernehmen und ein ganzes Wochenende im Monat (Freitag ab 17.00 bis Montag morgen). Dafür darf man, wenn es geht, einen Tag pro Wochenende kompensieren.

Ich persönlich finde, ich habe relativ wenig gelernt für ziemlich viele Stunden und ziemlich wenig Lohn. Die Assistenten sind eigentlich ganz nett, haben aber meistens keine Zeit für den Uhu. Die OAs kümmern sich meistens überhaupt nicht um einen ganz zu schweigen von weiter oben. Der Chef hat mich nach drei Wochen während eines Ops nach meinem Namen gefragt. Zusammengefasst: Der Notfall ist cool, ansonsten eher schlecht. Man wird einfach als billiger Klammerhalter und Statomat missbraucht.

Hier eine zweite:

In Uster verbringst Du Deine Tage und Nächte im OPs, was Dir den Einblick in den Stationsalltag nahezu verunmöglicht. Neben dem Hakenhalten wirst Du als Statomat missbraucht. Da es jeweils zwischen 2-4 UHUs hat, hast Du dementsprechend viele Pikett- und Wochenenddienste. Die Wochenenddienste werden mit einem freien Tag belohnt. Jeweils eine Woche pro Monat verbringst Du im Notfall, sofern Du nicht in den OPs abbeordert wirst. Dort ist learning by doing angesagt! Das Teaching ist ein didaktischer Tiefschlag bzw. es findet kaum bis gar nicht statt. Zu guter letzt werden Dir pro Tag, den Du später anfängst zu arbeiten (auch wenn der Monatserste auf ein Wochenende fällt), 26.- SFR vom Lohn abgezogen.

Für OPs-Liebhaber und Arbeitssüchtige, die nicht auf ein Teaching angewiesen sind, ist Uster ideal. Das Positive dieser Stelle beschränkt sich darauf, dass Du im OPs und auf dem Notfall viel nähen darfst und dass sich der Umgangston im freundlichen Bereich befindet!

Schau dich lieber noch einmal um

Nicht empfehlenswerte UHU-Stelle.

chirurgie789
23.05.2007, 12:51
Also um dem Ganzen mal bisschen die Schärfe zu nehmen, über das was Sporothrix so meint: die ganze Sache wurde etwas ÜBERZOGEN DARGESTELLT!!!!!!!!!!! Schliesslich muss man das Ganze auch im Vergleich zu den Bedingungen in Deutschland sehen, und dann schneidet Uster meiner Meinung nach gar nicht so schlecht ab.

Folgende Vorteile in Uster:
1) Super Klima mit den Assistenzärzten und den meisten Oberärzten. Man fühlt sich zum Team zugehörig und wird respektiert. Auch freizeitmässig wird man öfter mal eingeladen, zum Beispiel Grillen etc.
2) Man sieht hier ein grosses Spektrum an Krankheitsbildern: von Allg. Chirurgie, über Traumatologie, Orthopädie und sogar bisschen Urologie und HNO. In den spezialisierten Uni-Kliniken in Dtl. wird einem das nicht geboten.
Naürlich steht man hier viel im Op, aber dafür ist es auch ein Chirurgie-Tertial, das gehört halt einfach dazu!!! Ausserdem darf man dann auch mal was nähen!!
3) Zur Zeit sind wir hier 5 Unterassistenten, dass heisst man hat ein Wochenende im Monat Dienst und bekommt dafür 2 Tage Freizeitausgleich. Hat man am Wochenende nicht Dienst, dann hat man unter der Woche noch einen Piquett-Dienst. Das ist also absolut machbar!!!!
4) Man ist etwa 3-4 Wochen in der Notaufnahme eingeteilt- dort macht es wirklich absolut Spass und das ist auch mein persönliches Highlight hier.

Da ich (im Gegesatz zu Sporothrix) hier schon mein 3. Tertial absolviere (nach 2 Tertialen in Dtl.), kann ich glaube ich ganz gut einschätzen, dass das PJ HIER IN USTER ABSOLUT IN ORDNUNG ist im Vergleich zu anderen PJ-Tertialen, die man so in Dtl. absolviert. Oder hat jemand schon mal 3 perfekte Tertiale in Deutschland absolviert????

FAZIT: Empfehlenswerte Unterassistentenstelle hier in Uster.
Viele Grüsse aus Uster :)