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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studieren, aber WOOOOOOOOO?



der_Fragende
22.05.2005, 13:04
Nachdem ich mich endgültig entschieden habe Medizin zu studieren plagt mich nun die Frage an welchem Studienort ich das am besten tun sollte. Da ich ein sehr gutes Abi haben werde, dürfte ich in meiner Auswahl ziemlich frei sein, weiß aber nicht was ich mit dieser Freiheit anfangen soll...Aus dem CHE und Stern-Ranking gingen Regensburg, Magdeburg, Greifswald und Dresden als die besten Unis hervor (so hat sich das zumindest bei mir herauskristallisiert). Das ist aber wiederum 2 Jahre alt und zudem weiß ich gar nicht, ob ich diesem Ranking so bedingungslos vertrauen sollte. Es wäre äußerst hilfreich, wenn Ihr mir euere Erfahrungen mit eurem Studium mitteilen könntet, besonders auch die 4 genannten Unis betreffend. Welche Besonderheiten existieren oder welche Unis sollte ich generell meiden? Ich komme aus Düsseldorf, habe über meine heimische medizinische Fakultät aber nichts gutes gehört, was natürlich auch nichts zu sagen hat. Für sinnvolle Ratschläge jeder Art wäre ich extrem dankbar.
Schönen Tag noch!

thg225
22.05.2005, 13:40
ich denke man kann diesen ratings nicht gerade TOTAL vertrauen...wenn du dir das neue CHE ranking anschaust ist dresden ein totaler loser. Ausserdem hat sich mit der umsetzung der neuen APPO sowieso alles geaendert. Mein rat ist das du dir erst einmal im klaren sein solltest was du aus dem studium raushaben moechtest. Willst du forschen oder als "richtiger" arzt taetig sein? Nach den kriterien kannst du dann schon einmal viele unis rausschneiden. Denn es gibt unis die haengen noch daran moeglichst viele forscher auszubilden und lassen die ganze praxis dann fuer das pj und die facharztausbildung. Ist ja ok wenn man spaeter eh ins labor will. Doch dann gibt es jetzt auch unis die sich speziell darauf ausrichten ihren studenten soviel praxis wie moeglich zu vermittlen. Manche nutzen die klausel in der neuen APPO ordnung um einen modellstudiengang einzufuehren und sachen zu machen wie faecheruebgreifendes oder problem orientiertes lernen. Tja...leider sind alle unis nicht mehr total gleich in ihrer ausbildung wie vor 10 jahren mal. Aber hier ist mein vorschlag. Ueberlege dir erst einmal wo du gerne hin wuerdest zum studieren. Kleinstadt/Grossstadt, Nord/Sued, West/Ost,..... Dann schaust du was dort fuer unis sind und was sie anbieten. Ich denke mal so wirst du am ehesten zufrieden mit deiner wahl. Ich glaube es ist sinnlos irgendwo fuer 6 jahre zu sein, nur weil laut stern dort einmal gute pruefungsergebnisse waren, und es absolut zu hassen. Das mit den ergebnissen ist auch so eine sache auf die viele beim stern ranking reinfallen. Viele schulen wie magdeburg haben top ergebnisse im physikum. Der nachteil ist das 60% der anfaenger in den ersten 2 jahren rausgeprueft wurden und es noch nicht einmal zum physikum geschafft haben. Also sei auf der hut und viel glueck. Die ortswahl ist nicht einfach. Gerade wenn man ein gutes abi hat. Nach monaten der verzweiflung habe ich am freitag endlich meine bewerbung rausgeschickt...Ach so...schau dir auch unis/staedte an...ist oft sehr hilfreich.

zotteltroll
22.05.2005, 13:54
Willst du forschen oder als "richtiger" arzt taetig sein?

Diese Frage dürfte sowohl für die Ortswahl als Studienanfänger, als auch für die universitäre Ausbildung relativ egal sein.
:-meinung

@der_Fragende: Bei mir gab es eigentlich keinerlei einschränkende Faktoren und ich habe auch vor der Qual der Wahl gestanden. Bei mir gipfelte das dann in mehreren ausgefüllten ZVS-Bögen, zwischen denen ich mich zu entscheiden hatte. Hab dann letzten Endes Wert auf eineentspannte Mietsituation und relative Nähe zur Heimat gelegt. Im Nachhinein hätte ich mich trotz netter Stadt [Leipzig] und oben genannten Faktoren doch lieber anders entscheiden sollen, da mir die hiesige Fakultät einfach zu groß ist. Aber da bin ich vielleicht auch etwas eigen ...

Vertrau nicht auf irgendwelche Umfragen, die sich teilweise an so absurden Sachen wie Anzahl der ausländischen Gastdozenten, Drittmittel usw. festmachen ... für dich als Student zählt das nicht ...

:-meinung

der_Fragende
22.05.2005, 14:16
Also wo die stadt liegt ist mir relativ egal, das einzige, was es da vielleicht zu beachten gibt ist die Situation auf dem Wohnungsmarkt. In die Forschung zu gehen ist, momnetan zumindest, nicht etwas, dass ich mir ernsthaft vorstellen könnte. Zum CHE-Ranking: Ich hab mir das schon die Kriterien ausgeben lassen die Relevant sind (also nicht die Anzahl an Drittmitteln) und habe dort die jeweils am besten gerankten rausgeschrieben, um dann anschließend zu schauen, wer denn nun bei den interessanten Kriterien am besten abgeschnitten hat. Das waren Regensburg, Magdeburg, Greifswald und Dresden (in absteigender Reihenfolge). Die Forschungsreputation war dabei ebenfalls ein Kriterium, traf aber bei keiner dieser Unis zu, sondern war Heidelberg und München am stärksten ausgeprägt. Was mich ebenfalls ein wenig plagt ist die Tatsache, dass es einfach Unis gibt von denen man sagt sie seien gut. Ich meine damit Orte wie Heidelberg, Münster und München. Hat das was zu bedeuten oder spukt das einfach so in allzuvielen Köpfen herum.
Nicht umsonst war "Freiheit ist Sklaverei" eine der Staatsideologien in Orwells "1984". Kann nicht einfach ein großer Mann mit Bart und Halbglatze kommen und mir den Weg weisen? Ich bin im endlosen Informationsdchungel verloren...

Eilika
22.05.2005, 16:27
Naja...und das wird hier wohl nicht besser...das mit dem "frag 5 Ärzte und Du hast 10 Meinungen" fängt wohl schon bei den Studenten an...denn ICH bin von LEipzig überaus begeistert und halte die Wahl nach wie vor für die beste Entscheidung meines Lebens!!!
Leipzig ist ne tolle Stadt mit genau der richtigen Größe, die Uni ist gut organisiert (Seminargruppen, immer garantierte Plätze in Prakka etc.), die neue AO wird zumindest in der Klinik (zur Vorklinik kann ich da nichts sagen) wohl so gut umgesetzt wie kaum wo sonst (aus Vergleichen mit Leuten, die ich halt so kenne) und ich wollte noch sagen, dass das mit den Forschungsmitteln kein so doller Pluspunkt ist...Profs die viel forschen sind auch viel unterwegs und nicht so viel an ihren Unis...und wenn, dann forschen sie oft lieber als dass sie lehren...(gilt natürlich nicht für alle, nicht dass hier gleich wieder Proteste kommen!!)
Alles in allem war es bei mir eine reine Bauchentscheidung, mit der ich supergut gefahren bin...und ich denke, dass einem da Rankings nicht soo viel bringen, weil jeder anders ist und anderes gut findet und weil diese Rankings ja nur von irgendwelchen Zahlen ausgehen, die meiner Meinung nach nicht als absolute Aussage bestehen können, auch wenn sie natürlich einen Anhaltspunkt geben können...

Smartinchen
22.05.2005, 19:55
Also ich wohn in der Nähe von Münster und hab dort schon Hochschultage besucht und kenne dort Studenten. Und ich kann mich nur fragen, woher die Meinung kommt, Münster sei sooooo toll. Die Stadt ist ganz nett (wobei mir Berlin, Köln und Hamburg wesentlich besser gefallen...), aber die Uni und die Universitätsklinik sind sehr alt und "gammelig", der Studiengang ist sehr klassisch (also nicht gerade praxisnah) und von denen, die dort studieren, habe ich jetzt auch nicht sooo eine Begeisterung herausgehört.

Wenn die Note egal ist, würd ich mich auf jeden Fall an einem Ort bewerben, der einen Reformstudiengang/Modellstudiengang anbietet. Die Leute sind zwar geteilter Meinung, aber gerade viele ältere Studenten sagen, dass sie sich mehr praxisnähe gewünscht hätten und gern so einen Studiengang gehabt hätten. Naja, ist aber natürlich alles geschmackssache.

THawk
22.05.2005, 22:41
@tgh : Ist das aktuelle CHE-Ranking nicht das, was die mit "Die Zeit" veröffentlicht haben? Da nimmt Dresden eigentlich noch nen sehr guten Platz ein (so auf nen kurzen Blick - siehe hier (http://www.das-ranking.de/che6/CHE6?module=Hitliste&do=show_l1&esb=36)). Zwischendurch gabs mal irgendwann nen Ranking, was das CHE aber selber deutlich kritisiert hatte. Ist aber auch nicht so wichtig.

Rankings sind schon nen ganz netter Anhaltspunkt, finde ich, aber ich würd jetzt auch nicht nur auf die vertrauen. Gerade was tgh sagt ist wichtig: Gute Physikums-Quoten werden oft nicht über besonders gute Lehre sondern (auch) über besonders schwere Klausuren erreicht.
Ich würde auch darauf achten, dass mir die Stadt und die Uni gefällt, dass ich z.B. meinen hobbys nachgehen kann. Fachlich ist man sowieso immer mal gefrustet, aber für 6 Jahre in einer doofen Stadt wohnen möchte ich wirklich nicht!

Da du ja auch Dresden auf deiner Liste hast vielleicht kurz dazu was:
Mir persönlich gefällts gut hier. Die Lehre finde ich gut, die Ausstattung ist weit besser als in vielen anderen Unis (zumindest in der Vorklinik). Natürlich sind einige Klausuren recht schwer und man kann auch manchmal bei Prüfungs-/Kurs-Wiederholungen echt Probleme mit den Instituten bekommen!
Der Wohnungsmarkt ist sehr günstig für Studenten, eigentlich halten sich die Lebenshaltungskosten insg. in Grenzen. Die Stadt ist keine typische Studentenstadt und hat eine recht ausgewogene Bevölkerung. Allerdings sind die Mediziner am Uniklinikum recht unter sich und man hat wenig Kontakt zu anderen Studis.
POL gibts hier schon seit recht langer Zeit im klinischen Abschnitt, sodass es da (soviel ich gehört habe) bisher keine großen Umstellungsprobleme wegen neuer AO gegeben hat.

Dann man viel Erfolg bei deiner Ortswahl!
Bei weiteren Fragen kannst dich gerne melden.

Ciao, Lars

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23.05.2005, 18:57
Moin!

Hehe, bei dem Run auf (zu wenig) Studienplätze würd eich mir aber sehr genau überlegen, welchen Ratschlag ich dir gebe... ;-)
Soviel mal dazu...

Alldieweil hat thg IMO scvhon gute Tipps gegeben

Gruß :o) Logo