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Cuff
23.05.2005, 16:48
Vorsicht: Bildung und Ausbildung sind getrennt voneinander zu verstehen!

Es hat niemand gesagt, dass nicht jeder das Recht hat eine anständige Schulbildung zu erfahren. Dies ist eine Grundbildung die laut staatlichem Gesetz kostenlos zu sein hat!!! Richtig!!!

Eine Ausbildung allerdings (und das ist die universitäre Bildung) kann man keinesfalls unter der gleichen Prämisse betrachten. Man kann es doch als rational denkender Mensch nicht als selbstverständlich hinnehmen, dass einem der Staat die teure ärztliche Ausbildung (um ein passendes Beispiel zu nehmen) voll bezahlt. Es ist das gute Recht des Bundes und der Länder hierfür einen Obulus zu erheben.

Eben durch die bisher geltende Regelung ist ja gerade die eben von mir angesprochene selbstzerstörerische KOSTENLOSMENTALITÄT entstanden.

Es ist ja scheinbar schon so, dass VIELE ein voll staatlich bezahltes Studium, eine Ausbildung die sie frei wählen dürfen als ihr gutes Recht ansehen!?

Eine solche Einstellung würde ich aber erstmal noch überdenken...

mar7ini
23.05.2005, 17:02
Im übrigen: Schaut mal ins interanationale universitäre Milieu. Eine völlig kostenlose akademische Ausbildung, das gibts fast nur noch in Deutschland.


Klar. Und die niedrigsten Verdienste gibt es auch nur in Deutschland.

Würde man hier nach dem Studium wenigstens vernünftig verdienen, würde ich sagen, okay, bei einer adäquaten Vergütung kann man es ja verstehen.
Aber leider sieht die Realität anders aus. 3000 euro brutto, Überstunden und kaum Perspektiven für eine bessere Zukunft als Facharzt (der kaum mehr als Assi verdient) ist das, was Dich nach dem Studium erwartet.

Zu Deinem Argument, dass man die "Motivation" hat, das Studium schnell zu beenden, sobald man die Gebühren zahlen muss, da fehlt leider sowohl Realismus als auch jegliches Vorstellungsvermögen. Nehmen wir mich als Beispiel - Momentan studiere ich, kriege kein Bafög, muss also halbzeit arbeiten um den Kopf über dem Wasser zu halten, und vergessen wir nicht, ich schreibe eine Dr.Arbeit, die auch ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Meine Familie unterstützt mich nicht seitdem ich 18 bin. Meine Komilitoninen sind in ähnlicher Situation, eine hat auch noch ein Kind. Meinst Du, eine zusätzliche Belastung in Form von Studiengebühren wird die Studiumzeit etwa beschleunigen? Ha ha.

Ich finde es merkwürdig, daß diese Ja, Ja! Stimmen zu den Studiengebühren normalerweise entweder von den Leuten kommen, die finanzielle Unterstützung von ihrer Familien kriegen, oder von den, die noch gar nicht studieren und keinen blassen Schimmer vom Studium haben.

M.

Logo
23.05.2005, 18:13
No Further Comment Needed:
Warum die Mail Dünnschiss ist (http://www.tu-berlin.de/www/software/hoax/studiengebuehren.shtml)

Aber lieb gemeint :-winky

Cuff
23.05.2005, 18:41
Klar. Und die niedrigsten Verdienste gibt es auch nur in Deutschland.

Das heißt aber immer noch nicht, dass eine Ausbildung deswegen zwingend kostelos sein MUSS! Es geht hier im Vergleich zum Ausland auch um wesentlich geringere Gebühren, die sich dann auch mit dem geringeren Verdienst vertragen.


Zu Deinem Argument, dass man die "Motivation" hat, das Studium schnell zu beenden, sobald man die Gebühren zahlen muss, da fehlt leider sowohl Realismus als auch jegliches Vorstellungsvermögen. Nehmen wir mich als Beispiel - Momentan studiere ich, kriege kein Bafög, muss also halbzeit arbeiten um den Kopf über dem Wasser zu halten, und vergessen wir nicht, ich schreibe eine Dr.Arbeit, die auch ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Meine Familie unterstützt mich nicht seitdem ich 18 bin. Meine Komilitoninen sind in ähnlicher Situation, eine hat auch noch ein Kind. Meinst Du, eine zusätzliche Belastung in Form von Studiengebühren wird die Studiumzeit etwa beschleunigen? Ha ha.

Du weißt ganz genau, dass dies nur EIN Beispiel von vielen war. Sicherlich wird es weiterhin solche Probleme wie deine geben, aber die Erststudiengebühr belastet dich ja auch erst NACH deinem Studium und selbst dann auch gemessen an deinem Verdienst. Wobei dein Gegenbeispiel somit eigentlich keins ist, da sich an deiner Studiensituation NICHTS ändern wird.
Auf der anderen Seite gibt es aber dennoch sicherlich Einige, die durch solch eine Gebühr schneller studieren. Wie gesagt es ist nur ein Punkt, der auch nur für einen Teil der Leute zutrifft.


Ich finde es merkwürdig, daß diese Ja, Ja! Stimmen zu den Studiengebühren normalerweise entweder von den Leuten kommen, die finanzielle Unterstützung von ihrer Familien kriegen, oder von den, die noch gar nicht studieren und keinen blassen Schimmer vom Studium haben.

Das mag schon sein. Aber Erstere sind genauso Studenten wie du auch und Letztere haben, sofern sie ein Studium planen, ebenso das gleiche Recht an einer solchen Diskussion teilzunehmen.

Sicher können weder der Staat, noch die, die eine solche Studiengebühr für sinnvoll halten, etwas für DEINE persönliche Situation. Es also auf die Befürworter abzuwälzen und damit die Gesellaschaft in zwei Klassen, die "Armen" und die vermeintlich "Reichen", zu teilen, dass kann es aber auch nicht sein. Ich denke nicht das solch eine Ansicht besonders fair ist. :-nix

Dr.Nemo
23.05.2005, 20:09
....Man kann es doch als rational denkender Mensch nicht als selbstverständlich hinnehmen, dass einem der Staat die teure ärztliche Ausbildung (um ein passendes Beispiel zu nehmen) voll bezahlt. Es ist das gute Recht des Bundes und der Länder hierfür einen Obulus zu erheben.

Es ist ja scheinbar schon so, dass VIELE ein voll staatlich bezahltes Studium, eine Ausbildung die sie frei wählen dürfen als ihr gutes Recht ansehen!?

Eine solche Einstellung würde ich aber erstmal noch überdenken...


Also ich habe keine Ahnung ob du nun schon studierst bzw wie du es dir verdienst..?!!??

Aber ich arbeite nun auch noch "nebenbei" 50% und zahle fleißig meine Steuern an den Staat, das jetzt seit 7 Jahren. Meine Familie ist die klassische Arbeiterfamilie, da gab es nie ein Studium und da gibt es keine finanzielle Unterstützung und ich liege dem Staat nicht auf der Tasche mit Bafög oder Wohngeld oder etc, weil meine Eltern dafür wieder zuviel verdienen.

Sicherlich nutze ich meine ZUSATZausbildung oder wie du es Grundbildung nennst, dazu, um aus der unteren Schicht herauszukommen.
Das sehe ich nicht als mein Recht, sondern als mein sehnlichster Wunsch für den ich auch bereit bin, auch erstmal Abstriche zu machen!!

Meine Einstellung muß ich also nicht überdenken.

Aber ich sehe keinerlei Unterstützung durch den Staat, das ich das auf einem einfachen Weg schaffe.
Im Gegensatz lebe ich am Existenzminimum, mache auch teilweise meine Schulden und die Bank verdient an mir.
Dann soll ich auch noch am Ende des Studiums weiter auf einem riesigen Schuldenberg sitzen??
Gibt es denn keinen Mittelweg?

Und so Sprüche wie: "Du hast es ja nicht anders gewollt", gehören hier jetzt auch nicht hin

Keiner redet hier von VOLLbezahlung. Aber ein gewisses Mass an Unterstützung, ein gewisses Mass nicht immer nur Steine in den Weg gelegt zu bekommen.

Und ich glaube nicht, dass ich hier die Einzige bin, der es so geht.
:-nix

Ich sage ja nichts gegen deine Einstellung, das mehr Finanzen Richtung Universitäten laufen müssen, ich bin ja auch bereit etwas dazuzugeben, aber ich möchte keine Schwierigkeiten in meinem Leben dadurch bekommen, möchte nicht unglücklich "irgendeinen" Beruf wählen, weil es nicht anders geht.. :-keks

Cuff
23.05.2005, 21:28
Und so Sprüche wie: "Du hast es ja nicht anders gewollt", gehören hier jetzt auch nicht hin.

Das hab ich auch nich gesagt, nur, dass z.B. ICH nichts für deine Situation kann.


Keiner redet hier von VOLLbezahlung. Aber ein gewisses Mass an Unterstützung, ein gewisses Mass nicht immer nur Steine in den Weg gelegt zu bekommen.

???

Na schön, dann sollten Studiengebühren doch auch kein Problem sein. Denn im Moment wird das Studium noch VOLL bezahlt. Und die Studiengebühren ändern das halt.

Bitte mach nicht den Fehler deinen Frust auf diese Studiengebühr zu konzentrieren. Wenn du jetzt über die nervige Bürokratie schimpfen würdest z.B., ja. Aber die Studiengebühren sind lediglich dein Anteil, den du für die Ausbildung an sich zahlen sollst.

Sicher hast du dann immer noch nicht Wohnung, Lebenshaltung und Studiennebenkosten gezahlt, ist mir schon klar!!! :-nix Allerdings ändert das nix an der Tatsache, dass der Staat etwas für die Ausbildung, die er dir bietet, verlangen kann.


Ich sage ja nichts gegen deine Einstellung, das mehr Finanzen Richtung Universitäten laufen müssen, ich bin ja auch bereit etwas dazuzugeben, aber ich möchte keine Schwierigkeiten in meinem Leben dadurch bekommen, möchte nicht unglücklich "irgendeinen" Beruf wählen, weil es nicht anders geht...

Sorry, du hast den Satz mit dem "...Ausbildung die man frei wählen kann..." wohl falsch verstanden. :-blush

Ich meinte nich, dass man deswegen einfach was anderes machen soll, was man garnicht will.
Es ging dabei um all' die Leute die glauben es wäre ihr RECHT, dass sie ihre Ausbildung vom Staat bezahlt bekommen. Diese KOSTENLOSMENTALITÄT ist es, was mich gewaltig stört. Alle reden immer von den Dingen die Ihnen zustehen, aber keiner ist bereit auch mal was zu zahlen, wenn es um NACHVOLLZIEHBARE Kosten geht.
Und anders als manche Steuern z.B. SIND die Studiengebühren nachvollziehbare Kosten. Du bekommst was und zahlst etwas dafür...

OliP
23.05.2005, 23:08
...Diese KOSTENLOSMENTALITÄT ist es, was mich gewaltig stört...

Und was mich gewaltig stört ist diese immer verschärftere kapitalistische Denkweise! Alles was irgendwie stattfindet, wird sofort ab-/be- und ausgerechnet, ohne auf den eigentlichen Sinn der Sache zu schauen.

Für mich stellt sich die Sache eigentlich etwas anders dar! Der Staat ist keine dritte Person, an die man etwas zahlt oder die einem einen ausgibt!
Der Staat ist nur ein Organisationsinstrument, welches wir Bürger uns geschaffen haben, um unser soziales Miteinander zu organisieren. (Man könnte ihn auch als große Gemeinschaftskasse ansehen)

Auf unsere Diskussion bezogen heisst dies, dass die Gesellschaft in die Ausbildung junger Medakademiker investiert (in Form eines kostenfreien Studiums), auf der anderen Seite dann aber auch zu Recht erwarten darf, etwas von den Ärzten zurückzuerhalten. Denn sie erwerben durch Nutzung des kostenfreien Studiums, auch die Verantwortung, der Gemeinschaft durch Engagement und aktiver Mitarbeit am sozialen Gefüge etwas zurückzugeben!

Und so ist es natürlich ein wenig asozial, zuerst auf Kosten aller hier zu studieren und dann ins Ausland zu gehen, weil man da mehr verdient. Vielleicht sollte man sich nach dem Studium wirklich fragen, ob man dem Steuerzahler nicht etwas schuldet und versuchen diese gesellschaftliche Schuld irgendwie zu begleichen. (natürlich sollte diese Schuld endlich sein - ein selbstloser, verarmter Weisskittel kann nun auch nicht das Ziel sein)

Was ich nicht gut finden kann, ist das alles und jedes nur noch unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet wird:
Ich möchte, dass das Studium als Investition von uns allen in Kultur, Bildung, ja in soziale Zukunft anerkannt wird, und nicht zu einem Produkt verkommt, welches man sich kauft oder nicht, je nachdem ob man es sich leisten kann oder nicht. (Diese Mentalität ist nur leider gerade sehr populär)

@Cuff: Also im Prinzip hast du ja Recht. Ein Studium sollte es nicht geschenkt geben, aber es gibt wertvolleres als Geld um die Schuld dafür an die Gemeinschaft zu begleichen.

Notdoc
23.05.2005, 23:24
@ Logo

Die Mail hatte ich schon im Dezember und damals war die Seite zum eintragen von Konstanz schon gesperrt.

Cuff
24.05.2005, 06:57
Und so ist es natürlich ein wenig asozial, zuerst auf Kosten aller hier zu studieren und dann ins Ausland zu gehen, weil man da mehr verdient. Vielleicht sollte man sich nach dem Studium wirklich fragen, ob man dem Steuerzahler nicht etwas schuldet und versuchen diese gesellschaftliche Schuld irgendwie zu begleichen. (natürlich sollte diese Schuld endlich sein - ein selbstloser, verarmter Weisskittel kann nun auch nicht das Ziel sein)

Und das ist eben das Problem. Solches Verhalten macht es erst nötig eine Maßnahme wie die der Studiengebühr zu ergreifen. Aber erzähl das mal jemandem anders. Erzähl das mal unseren fleißigen "In die Rentenkasseneinzahlern und alles auf null wieder Rausbekommen-Wollern"!
Das ist eben diese Kostelosmentalität von der ich die ganze Zeit rede. Und bitte wer ist denn dan der Kapitalist??? Doch wohl der, der hier für lau studiert um sich dann, wie du sagst, auf einen Mehrverdienst ins Ausland abzusetzen.


@Cuff: Also im Prinzip hast du ja Recht. Ein Studium sollte es nicht geschenkt geben, aber es gibt wertvolleres als Geld um die Schuld dafür an die Gemeinschaft zu begleichen.

Du sprichst mir aus der Seele!!! :-dafür

OliP
24.05.2005, 07:33
.... der hier für lau studiert um sich dann, wie du sagst, auf einen Mehrverdienst ins Ausland abzusetzen....

Aber dieses Problem ist IMHO mit Studiengebühren nun mal nicht ansatzweise zu lösen, denn ein Studium kostet ein sehrgrosses Vielfaches von dem, was an Studiengebühren überhaupt realistisch ist!

Vielleicht kann man höchstens erreichen, dass Studenten sich nicht zuviel Zeit beim Studieren lassen - (bin da auch eher skeptisch) - aber die negativen Wirkungen von Studiengebühren überwiegen da doch. Denn sie sind aufgrund der Relation "Studiengebühr/Studienkosten" ja nur ein Symbol - fragt sich nur für was? Für mich symbolisieren Sie: Ich bezahle für mein Studium, bin deshalb niemandem etwas schuldig und kann jetzt auch noch mehr Forderungen stellen!
Ausserdem bin ich fest davon überzeugt, dass viele Schüler kein kostenpflichtiges Studium in ihrer Zukunftsplanung ins Auge fassen werden, wenn das Elternhaus nicht ein bisschen die Grundlagen (Unterstützung, Motivation, Beeinflussung) schafft. Und vielen Eltern in nicht so rosigen finanziellen Verhältnissen, wird die Perspektive "Studium" für ihr Kind nicht sehr realistisch erscheinen. Denn am Ende ist es eine Frage von finanzieller Leistungsfähigkeit - und genau das finde ich fatal!
:-(

Cuff
24.05.2005, 12:12
Und ich betone erneut, dass das bisherige Modell, das zur Realisierung von Studiengebühren antritt, NICHTS, aber auch GARNICHTS mit deinen Eltern zu tun hat, sondern, dass du diese Gebühren erst nach ABGESCHLOSSENEM Studium gemessen an deinem tatsächlichen Verdienst zahlst!!!

Es ist eine NACHGELAGERTE STUDIENGEBÜHR!!!

Und ich finde wie gesagt, dass die Länder sich sowas zur Finazierung ihrer Unis schon erlauben dürfen.

Notdoc
24.05.2005, 12:22
Nachgelagerte Gebühren, die Verdienstabhängig sind ist ein Modell.


Welche Modelle kommen werden, ist aber noch nicht so festgelegt.

OliP
24.05.2005, 12:27
..., NICHTS, aber auch GARNICHTS mit deinen Eltern zu tun hat, ...Es ist eine NACHGELAGERTE STUDIENGEBÜHR!!!...

Das ist denke ich eben zu kurz gedacht! Ich glaube das viele Eltern das Anhäufen von Schulden während des Studiums (Ich übertreibs mal: 10000€ Bafög + 12000€ Studiengebühren) bei dem Risiko dass das Studium a) irgendwann nicht mehr gefällt b) das der Zögling es nicht schafft oder c) krank wird oder d) die späteren Verdienstmöglichkeiten vielleicht doch sehr bescheiden aussehen oder oder oder -> vielleicht doch für unrealistisch oder gewagt halten und deshalb konträre Ansichten hierzu entwickeln.

Ausserdem kann es dem angehenden Studenten unter diesen Umständen sicher auch selbst an Risikobereitschaft mangeln.

Wenn ich hier Risiko und Nutzen abwäge, so fällt der Nutzwert der Studiengebühren volkswirtschaftlich garnicht ins Gewicht!

Cuff
24.05.2005, 15:13
Nachgelagerte Gebühren, die Verdienstabhängig sind ist ein Modell.

Welche Modelle kommen werden, ist aber noch nicht so festgelegt.

So wie's momentan aussieht ist es aber eben DIESES Modell das sich durchsetzen wird. Weil ein anders zurecht auf zuviel Kritik treffen würde.

Cuff
24.05.2005, 15:15
Ausserdem kann es dem angehenden Studenten unter diesen Umständen sicher auch selbst an Risikobereitschaft mangeln.

Dann müsste im Ausland ja garkeiner mehr studieren...! Komische Sache.



Wenn ich hier Risiko und Nutzen abwäge, so fällt der Nutzwert der Studiengebühren volkswirtschaftlich garnicht ins Gewicht!

Der spielt aber eine gewichtige Rolle und du solltest ihn in deine Überlegenungen schon miteinbeziehen, weil dies der eigentlich GRUND für solch eine Gebühr ist... Wirf mir also bitte keine Kurzsichtigkeit vor, wenn du selbst nicht über 1,80 hinaus denkst.

Dr.Nemo
24.05.2005, 16:47
Es ist eine NACHGELAGERTE STUDIENGEBÜHR!!!

Entschuldige, aber ich verstehe den Sinn einer nachgelagerten Studiengebühr nicht wirklich. Vielleicht kann mir jemand da die Vorteile erklären?

Also so wie ich das verstehe bedeutet das, das JETZT noch keine Finanzen in Richtung Uni fliessen, ich somit keine bessere Ausbildung erhalte. Erst dann zahle, wenn ich abgeschlossen habe, ausgebildet worden bin und späteren Generationen etwas besseres ermögliche durch meine Schuldenabbezahlung.

Also damit wäre ich GAR nicht einverstanden, wenn ich schon zahlen muß, möchte ICH auch Nutzen haben, soviel Egoismus muß sein :-stud

Hoffentlich irre ich mich.. :-angel

Cuff
24.05.2005, 16:55
Sollte es solch ein Modell geben werden die Unis natürlich Gelder erhalten, auch, wenn du noch nichts zahlst. Was meinst du, wie s ein Bundesland oder gar der Staat funktioniert. Es wird nicht alles einfach immer nur 1:1 umgelagert. Da laufen ständig Kredite, usw...

Solltest du eine Studiengebühr zahlen müssen, wirst du auch bestimmt etwas davon haben.

Dr.Nemo
24.05.2005, 17:51
Sollte es solch ein Modell geben werden die Unis natürlich Gelder erhalten, auch, wenn du noch nichts zahlst. Was meinst du, wie s ein Bundesland oder gar der Staat funktioniert. Es wird nicht alles einfach immer nur 1:1 umgelagert. Da laufen ständig Kredite, usw...

Solltest du eine Studiengebühr zahlen müssen, wirst du auch bestimmt etwas davon haben.

Und woher soll das Geld kommen??? NRW ist hoch verschuldet z.B, dazu die immensen Spenden ins Flutkatastrophengebiet. Ist das nicht ein bißchen blauäugig?
Mich überzeugt das nicht. :-nix ;-)

Cuff
24.05.2005, 18:59
Auch der Bund ist hochverschuldet und dennoch wird der Haushalt bezahlt...wie geht das wohl??? Schonmal was von der Bundeskreditanstalt gehört??? Das ist allerdings nur ein kleiner Teil des Puzzles...aber die Gelder stehen zur Verfügung, wenn tatsächlich eine Gebühr eingeführt wird.

OliP
24.05.2005, 19:28
Dann müsste im Ausland ja garkeiner mehr studieren...! Komische Sache.

Das ist unlogisch! Was hat das mit meiner Aussage zu tun? Oder ziehst du aus der Tatsache, dass es einige Studenten gibt, welche ein teures Auslandsstudium riskieren den Schluß, dass deshalb eine evtl. notwendig werdende Verschuldung fürs Studium in Deutschland nicht abschreckend wirken wird!
Nochmal - ich rede nicht von den Leuten die sich das Studium ohnehin in den Kopf gesetzt haben, die gehen zur Not wirklich nach Ungarn. Ich rede von der Chance eines Jugendlichen, dass seine Eltern ihn bei der Idee und der Reifung der endgültigen Entscheidung zu einem Studium unterstützen und auch das es für ihn selbst als realistisch und nicht als finanziell viel zu riskant erscheint!


Der spielt aber eine gewichtige Rolle und du solltest ihn in deine Überlegenungen schon miteinbeziehen, weil dies der eigentlich GRUND für solch eine Gebühr ist...

Bei allem was der Universitätsbetrieb kostet, sind die Einnahmen aus den Studiengebühren nur marginal deckend - zumal ja schon indirekt von der Politik klargemacht wurde, dass man in den nächsten Jahren sowieso Mittel kürzen werde.
Der Preis den wir dafür bezahlen ist zu hoch! Es ist ein weiterer Schritt in die Richtung der Vermarktung:
Der Staat als Unternehmen das seine Leistungen an die Bürger verkauft! Das ist Zweckentfremdung!


Wirf mir also bitte keine Kurzsichtigkeit vor, wenn du selbst nicht über 1,80 hinaus denkst.

Entschuldige dies bitte, ich wollte nicht dich als kurzsichtig bezeichnen, sondern deinen Gedankengang. Vielleicht habe ich das nicht deutlich genug werden lassen.