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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Würdet ihr es wieder tun?



Hez
26.05.2005, 09:32
Medizin studieren?

Ich komme langsam immer mehr zu dem SChluss, dass ich- sollte ich aus irgendeinem Grund neu anfangen müssen- es nicht wieder tun würde.
Die Medizin an sich liebe ich, das Studium aber gefällt mir nicht mehr.
Und empfehlen würde ich es wohl auch keinem mehr.

Vielleicht bin ich zzt auch nur frustriert. Das Leben besteht nur noch aus Medizin, ich hab mit dieser Snob- Mentalität, die leider oft herrscht, große Probleme und ich bin häßlich geworden seitdem ich studiere. So! *frust* :-?

milz
26.05.2005, 09:47
Ich würde es immer wieder machen (das Studium), auch wenn mich manchmal der Lernstress ank*tzt. Versnobte Leute kenne ich eigentlich nicht.

Hez
26.05.2005, 09:51
Es liegt ja auch nicht am Studium an sich. Eher an den Randbedingungen.
Ich bin jetzt auch nach dem Physikum in ein Semester gerutscht, dass sich wohl zur Aufgabe gemacht hat, besonders cool und arrogant zu sein.
Wer lernt ist ein Streber, wessen Eltern nicht mindestens auch Docs sind und wer nicht alle 5 Minuten rauchend mit der Armani- Sonnenbrille bei minimalem Sonnenschein vorm Hörsaal steht, ist einfach nicht würdig mit ihnen zu studieren.

Cutie82
26.05.2005, 10:01
Hi, dass ist wahrscheinlich echt nur der Frust, der aus Dir spricht... Also Kopf hoch... Es kann nur besser werden!
Ich hatte auch schon so Zeiten, aber dann habe ich mir überlegt warum ich studiere und wohin ich will. Besonders wenn ich mal im Krankenhaus zu Besuch oder ähnlichem war. Da hab ich dann gesehen warum ich mir den Stress gebe und habe gemerkt, dass dieser Beruf genau das ist was ich will. Patientenkontakt kann echt aufbauend sein...
Was ist es denn genau, das Dich so stresst?

Liebe Grüße,

Cutie

Hez
26.05.2005, 10:07
Ja, du hast recht, es kann nur besser werden. Wenns schlimmer wird, hab ich nämlich echt keine Lust mehr. Ich weiß nicht, was mir den Spaß am Studium genommen hat.
Ich lerne auch gerne, weil mich das alles ja interessiert.

Bis zum Physikum war ich hochmotiviert, jetzt ist alles dahin.
Was mich stresst? Die Leute um mich herum, und dass ich nicht weiß, was ich mal mit mir anfangen soll. Mich baut nämlich Patientenkontakt nicht auf. Eher deprimiert er mich, weil ich oft denke, dass man manchmal einfach nichts tun kann. Ich will nicht den ganzen tag in einer Klinik arbeiten und mein halbes leben dort verbringen.

Ich überlege mir, ob ich entweder einfach mal als kleine hausärtzin glücklich werde, oder in alternative Zweige gehe. Journalismus bzw.
Was mir jedoch auch gefallen würde, wäre Mikrobio oder Pathologie.

Cutie82
26.05.2005, 10:09
Ich kann auf jeden Fall verstehen, dass so ne Situation echt ätzend ist. Aber es werden doch nicht alle so sein... Bei uns im Semester gibt es auch so Leute, aber die versuch ich einfach mal zu ignorieren und zieh mein Ding mit meiner Lerngruppe durch. Letztendlich studierst Du ja auch nicht wegen dem Umfeld...
Aber ich denke mir auch so bei manchen "...und die wollen mal Ärzte werden..."
Wie gesagt... Kopf hoch!!!!

Cutie82
26.05.2005, 10:13
Na siehste, Du hast doch ein Ziel... Und die anderen würde ich mal getrost vergessen...

Hez
26.05.2005, 10:15
Nein, es sind natürlich nicht alle so. Aber da wir ein sehr kleine Semester mit 60 Leuten sin, ist es schwer, solchen leuten aus dem Weg zu gehen.
Aber ich möchte auch versuchen, die Uni zu wechseln. Vielleicht wird dann alels gut.

"...und die wollen mal Ärzte werden..."
Hehe, das denke ich mir auch oft. Und den Spruch "Ey, ich sach ja imma, vier gewinnt" kann ich auch nicht mehr hören. :-D

Danke für die aufmunternden Worte. :)

Cutie82
26.05.2005, 10:19
Bitte bitte... Ich fände es halt schade wenn Leute, die vielleicht echt was auf dem Kasten haben und bereit sind für das Studium was zu tun aufhören nur aufgrund anderer...

MichaelHH
26.05.2005, 10:37
Also ich würde es jederzeit wieder tun...

Das schöne am Medizinberuf ist, dass so viele verschiedene Richtungen möglich sind. Wenn Dir Patientenkontakt und die Arbeit im Krankenhaus nicht zusagt, was durchaus nachvollziehbar ist, dann gibt es noch tausenderlei andere Möglichkeiten. Und mehrere davon hast Du ja auch schon genannt... Medizinjournalismus, Mikrobio, Patho sind alles tolle und interessante Bereiche. Zusätzlich kann man im Ausland tätig sein, zu Ärzte ohne Grenzen gehen, Consulting machen (naja!), Pharmavertreter werden (naja, naja!), in die Forschung gehen, Medizinhistoriker werden, Pädiatrie machen (da sind die Patienten jünger und werden meist gesund) usw.

Wenn Dir Dein Semester nicht gefällt, dann wechsel doch wirklich mal die Uni oder geh mal für ein, zwei Semester ins Ausland (Stichwort Erasmus).

Grüße ;-),

Michael

Feuerblick
26.05.2005, 10:53
Mich baut nämlich Patientenkontakt nicht auf. Eher deprimiert er mich, weil ich oft denke, dass man manchmal einfach nichts tun kann. Ich will nicht den ganzen tag in einer Klinik arbeiten und mein halbes leben dort verbringen.
Dann überlege dir gut, ob du weitermachen solltest oder ob du (und so klingt es ja) doch eher unglücklich wirst. Patientenkontakt und Klinik werden dir mindestens bis zum Ende deines PJ dauernd begegnen und selbst wenn du Hausärztin werden möchtest, MUSST du einige Jahre in Kliniken verbringen. So ist es nun mal.
Für mich klingst du viel zu verbissen. Gute Noten sind schön, aber doch nicht alles. Schmeiß die Bücher mal ein paar Tage in die Ecke und geh mit Freunden weg!! Wenn du das nicht machst und nur am Lernen bist, wirst du den Spaß am Studium ganz schnell verlieren! Auch ohne Einser wird man ein guter Arzt, wenn man den Kontakt mit Menschen beherrscht. Wer nur hinter Büchern sitzt, der kann einen solchen Kontakt nur schwer aufbauen!

Hez
26.05.2005, 11:42
Mit einigen Jahren Klinik kann ich mich anfreunden. Es geht mir darum, dass ich nicht immer im KH arbeiten möchte.
Vielleicht denke ich nach der ersten Famulatur auch anders. Aufhören möchte ich trotzdem nicht. Selbst wenn ich festsetllen sollte, dass mir die KH-Arbeit nicht liegt, will ich das Studium machen und werde eben später umschwenken, wie Michael eben sagte.
Mometan tendiere ich zu Pathologie. mein grosses Vorbild: "Crossing Jordan- Pathologin mit Profil" auf VOX. :-))

Ja, das stimmt, ich bin zu verbissen. Und ich versuche gerade, es zu ändern. Ich weiß allerdings nicht wie. Momentan lerne ich wenig, und versuche auch mal andere Sachen zu machen. Mein Sport fehlt mir total, früher war ich fast Leistungssportlerin. Das wollte ich eigentlich nie aufgeben. :-nix
Aber ich arbeite daran, lockerer zu werden.

MichaelHH
26.05.2005, 11:59
Ja, das stimmt, ich bin zu verbissen. Und ich versuche gerade, es zu ändern. Ich weiß allerdings nicht wie. Momentan lerne ich wenig, und versuche auch mal andere Sachen zu machen. Mein Sport fehlt mir total, früher war ich fast Leistungssportlerin. Das wollte ich eigentlich nie aufgeben. :-nix
Aber ich arbeite daran, lockerer zu werden.

Hallo! Nimm Dir Freiräume für den Sport... Ist genauso wichtig wie lernen. Ich kann dabei wunderbar abschalten und bin anschliessend wieder konzentriert und kann weiterarbeiten. In der Klinik wird es einfacher! Ich selbst mache Triathlon und im Schnitt sechsmal pro Woche Sport. Das geht immer, trotz Famulaturen, PJ und Staatsexamina... Fange jetzt bald als Assistent an und bin zuversichtlich, auch dort in gleicher Intensität weitertrainieren zu können... Ich kenne einige Profs, die sehr passable Marathonzeiten (<3:00h) laufen, also auch einen entsprechenden Trainingsaufwand betreiben müssen und Assistenten, die für die Olympiaqualifikation trainieren...

Hez
26.05.2005, 13:21
Ich selbst mache Triathlon und im Schnitt sechsmal pro Woche Sport. Das geht immer, trotz Famulaturen, PJ und Staatsexamina...

Die Frage mag blöd sein, aber wie schafft man das zeitlich?
Wenn ich nur eine halb Stunde Joggen gehen, gehen mal gut 1,5 drauf, weil ich danach logischerweisen dusche, mir was zu essen mache usw.
Und wenn ich wieder mit Taekwon-Do anfangen würde wie früher, dann würden mir mal locker drei Studen pro tag fehlen. Also inklusive Fahrt, Training, Duschen etc.

Aber es muss ja irgendwie zu schaffen sein.

Du gehst also schwimmen, rad fahren und laufen?

Werwolf
26.05.2005, 20:27
klarer Fall von "Nein!"

Aber nu isses zu spät... :-nix :-)) Was anderes kann ich nicht, und irgendwann muß man ja auch mal in Lohn und Brot kommen. Deswegen kein anderes Studium mehr, keine Lehre oder sonstwas, sondern in dem Job arbeiten, den ich gelernt habe. :-))

McBeal
26.05.2005, 22:30
Ich kann nur sagen, dass es mir im 5. Semester auch so ging. Das Physikum war gerade erst vorbei, man hatte die Nase voll vom Pauken irgendwelcher theoretischen Dinge und dann kamen Fächer wie KliChe und Mibi, die sich doch sehr nach Vorklinik anfühlten... und im U-Kurs einmal pro Woche waren die Patienten auch nicht soooo spannend... Und außerdem konnte ich nix...
Ein Semester und zwei Monate Famulatur weiter gehts mir da viel besser: Interessantere Fälle in der Klinik, 3-4mal pro Woche Patientenkontakt, schönes Wahlfach und eine Spitzenfamulatur hinter mir, aus der ich ganz viel an Wissen, praktischen Fertigkeiten und am Wichtigsten: Motivation(!!!) mitgenommen habe!! Also: Nur Mut!!! Es wird besser!!
In diesem Sinne würde ich sagen: Halte durch! Oder mach zumindest eine Famulatur, bevor Du aufgibst(damit Du Dich dann wirklich gegen den Beruf und nicht nur das Studium entscheidest)!

Alles Gute,
Ally

Hez
26.05.2005, 22:41
Nein, aufgeben kommt für mich nicht in Frage. Selbst wenn es mir gar nicht mehr gefallen sollte. Bin jetzt 24 und will nix neues machen. Außerdem mag ich die Medizin.

@ Werwolf: hehe, endlich mal einer, der es zugibt. ;)