PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann ich Medizin studieren? Einige Fragen... DRINGEND!!!



Apoll1
31.05.2005, 10:23
Hi!

Ich bin im Moment am überlegen, was ich studieren soll. Habe bisher Molekulare Medizin studiert, was mir aber nicht besonders gefällt, da ich später nicht in die Forschung gehen will. (Die Inhalte des Studiums gefallen mir schon, nur halt die Jobaussichten nicht).

Das naheliegendste ist dann wohl, Medizin zu studieren. Allerdings ist es so, dass ich auch schon einige Vorlesungen der Mediziner in meinem Studium besuchen musste und z.B. weiß, dass mich Anatomie überhaupt nicht interessiert. Das Lernen jedes kleinsten Muskels usw. ist für mich der pure Horror, da ich auch nur wenig räumliches Vorstellungsvermögen habe. Physiologie könnte auch toller sein, obwohl ich das noch OK finde. Die naturwissenschaftlichen Grundlagen sind kein Problem und Biochemie finde ich richtig gut.

Jetzt frage ich mich, ob ich mit dieser Interessenlage überhaupt geeignet bin für ein Medizinstudium??? Kann man sich auch bei fehlendem Interesse durch Anatomie schlagen? Kommt das Interesse erst beim Präppen? Bin total ratlos...
Bitte schreibt mir schnell ein paar Antworten, da ich mich nur noch bis heute abend bei der ZVS bewerben kann und dann ist Schluß...

Danke!

flavour
31.05.2005, 11:45
Interessiert dich denn der Arzt-Beruf? :-notify

Apoll2
31.05.2005, 13:07
Hi!
(kam in meinen alten Account irgendwie nicht rein, bin aber Apoll1)
Ja, es interessiert mich schon, Menschen helfen zu können mit meinem Wissen.
z.B. hat mich meine Schwester kürzlich gefragt, ob es wohl schlimm ist, dass ihr Herz manchmal unregelmäßig schlägt. Da hats dann bei mir angefangen zu rattern und ich habe ein paar Vermutungen angestellt (AV-Block blablabla, ist es wohl bei Belastung immer noch?...blablabla). Und es war ein wirklich phantastisches Gefühl, dieses Wissen eben anzuwenden.
Was jedoch bleibt ist die Angst:
1. das Studium nicht zu schaffen, weil die Motivation vielleicht nicht reicht diesen RIESEN Berg an Infos zu lernen (z.B. bei Anatomie->die mündliche Prüfung ist für mich die ultimative Horrorvorstellung)
2. Nachher eben zu sehen, dass ich mich als Arzt ständig überfordert fühle und vielleicht unter dem ständigen, hohen Druck falsche Entscheidungen treffe!
100%ig überzeugt bin ich nicht von mir als Arzt. Kann dann nur hoffen, da rein zu wachsen.
Kann das eine Ausgangsposition werden Arzt zu sein?
Zumal es zusätzlich noch so ist, dass ich mein Studium nicht abbrechen will, weil ich mir denke: Ja, für die Medizin mach ich das. Es ist so, dass ich halt auf keinen Fall in die Forschung will und daher dann denke, dass was anderes her muss, wo ich:
1. mit Menschen zu tun habe
2. meinen naturwissenschaftlichen Talenten entgegenkomme
3. mich die Materie interessiert
4. dem Job gewachsen bin bzw. da rein wachsen zu können
Da passt halt Medizin etwas rein (auch wenn ich ja am 3. Punkt etwas am 4. Punkt ziemliche Zweifel habe).
Habe auch schon Pharmazie erwogen, wobei mich die Materie kaum interessiert, ich den Anforderungen des Jobs aber sicher gewachsen bin und das auch ein netter Job sein kann (wenn auch bei weitem nicht so vielseitig und interessant wie der Arztjob).
Tja, blöde Situation!

flavour
31.05.2005, 13:11
Was wäre denn ein Beruf, dem du dich gewachsen fühlst, der dir aber trotzdem Spaß machen würde?

Etwas mehr Selbstbewußtsein würde dir bestimmt auch helfen, als Psychologen-Kind kann ich nur sagen: schon mal an eine leichte Psychoanalyse gedacht, um etwas über diesen unsicheren Punkt an/in dir zu erfahren? [-::-]

Apoll2
31.05.2005, 13:41
Also ein Job dem ich mich gewachsen fühle und der mir Spaß macht wäre z.B. Heilerziehungspfleger, da ich halt den Zivi in nem Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung gemacht habe.
Aber das ist natürlich trügerisch. Wem hat sein Zivildienst schon nicht gefallen? Außerdem will ich mich wirklich gänzlich von den Naturwissenschaften abwenden, obwohl sie mir Spaß machen und ich sie ja eigentlich beherrsche?
Außerdem weiß ich eben um mein bescheidenes Selbstvertrauen und du hast natürlich recht: mit etwas professioneller Hilfe ließe sich da vielleicht auch etwas machen. Und wirklich ausnahmslos jeder inclusive meiner Zivi-Chefin sagt mir, dass ich wesentlich mehr erreichen kann, als nur eine Ausbildung zu machen. Wenn ich so überzeugt von meinen Fähigkeiten wäre wie alle meine Freunde und Familie hätte ich wohl keine Probleme mehr mit Selbstzweifeln.
Für mich ist es eben DAS Problem etwas zu finden, dass eben beratender Menschenkontakt mit Naturwissenschaft und mit Sicherheit es zu beherrschen und mit Interesse vereint.
Wäre wahrscheinlich wirklich sinnvoll mir das ganze nochmal von nem Psychologen auseinander dividieren zu lassen. Hab halt nur keine Zeit mehr für so etwas und habe nun wahnsinnige Angst, die falsche Entscheidung zu treffen.
Bleibt für mich also die Frage: Ist Medizin für jemanden wie mich sinnvoll und machbar? Gut, weiß wohl niemand die Antwort drauf. Dachte halt nur, dass ich hier ein paar neue Impulse bekomme.
Danke, dass du dir das Gejammer anhörst. Hast du vielleicht noch ne Idee, wie ich mir schneller sicherer werden kann ob nun für oder gegen Medizin?

flavour
31.05.2005, 15:24
Wie alt bist du denn? Noch eher jung, oder schon so alt, dass du dir langsam mal sicher werden solltest, was du eigentlich werden willst?

Sonst: für Medizin bewerben, Studium fängt ja wenn eh erst im Oktober an. Bis dahin kannst du noch viel über dich herausfinden und mit deinem mangelnden Selbstbewußtsein umgehen.

Ob die Entscheidung, Medizin zu studieren, richtig war, da kann man sich wohl erst mit 65 so richtig sicher sein. Mich haben ER, befreundete Ärzte und dieses Forum dazu gebracht, das Medizin-Studium anzupacken. Ich hab jeden Tag keine Lust auf dieses Studium, wünsche mich immer in ein entspannteres Leben, den ganzen Tag nur mit Freunden rumhängen. Dann denke ich aber: hey, irgendwann kommt die Klinik - das motiviert ungemein. ;)
Letztendlich: entscheiden musst du selber.