Kann ich Pharmazie studieren? Einige Fragen... DRINGEND!!!

[Apoll1]

Hi!

Studiere im Moment Bio und überlege aufgrund der Aussicht entweder Arbeitslosigkeit oder Laborarbeit den Studiengang zu wechseln. Interessiere mich da auch für Pharmazie.
Allerdings ist es so, dass ich in erster Linie am Apotheker-Job interessiert bin. Das Studium selbst, so wie ich mich bisher informiert habe, stelle ich mir da weniger spannend vor.
Deshalb wollt ich mal fragen: Ist unter euch auch jemand, den die Materie zwar grundsätzlich ein wenig interessiert, aber die eigentliche Motivation fürs Studium aus der Jobaussicht zieht? Ist es überhaupt möglich, vor allem mit dieser Motivation das Studium durchzustehen?

Ich habe in meinem Studium außerdem auch mal zwei Chemiepraktika gehabt. Das in anorganischer Chemie (Redox-Reaktionen, Titration, Ionennachweisreaktionen,...) hat mir viel Spaß gemacht. Allerdings waren da auch die Umstände super (gute Ausstattung, ein Assi für 6 Studenten, kurze Versuche).
Das in Organischer Chemie (einfache Synthesen - also elektrophile Addition, Veresterung...- und Kupplung zweier zuvor mit Schutzgruppen versehener Aminosäuren) war allerdings recht nervig. Der Zeitdruck war da schon hoch und die Versuche waren sehr langwierig (gingen oft über 4-5 Tage).

Wie sehen denn bei euch die Praktika so aus? Sind das alles eher kürzere Versuche (also kann man da an einem Tag mit einem Versuch fertig werden) oder längere? Sehr komplexe Aufbauten oder hat man's da schon mit nem Kühler und ein paar Kolben? Wie sehen die Praktika in Analytik usw. aus? Bzw. Wie sieht der typische Praktikumstag aus?

Außerdem würde mich noch interessieren, wie hoch so die Durchfallquoten sind bei euch. Außerdem wie so eine Klausur ausschaut. Müsst ihr viele Strukturformel und Reaktionswege (möglicherweise mit tausenden von Namensreaktionen) auswendig lernen?
Und bewegt sich der Stoff im Hauptstudium etwas weg von Chemie hin zur Biochemie oder ähnlichen Anwendungen der Chemie?

Am meisten beschäftigt und interessiert mich übrigens erste Frage mit der Motivation fürs Studium. Vielen Dank für eure Antworten!

[Sandy4]

Also, bin zwar erst im ersten Semester, aber das Studium hat recht wenig zu tun mit der Arbeit in der Apotheke, sondern ist eher auf die Arbeit in der Forschung und Industrie ausgelegt.
Meine Motivation liegt auch darin, dass ich, wenn´s nervig wird, immer wieder daran denke, wofür ich das alles mache und dann geht´s.
Es ist echt viel Arbeit und wenn man Chemie hasst, sollte man sich wohl lieber was anderes suchen, denn das Pharmazie- ist ja fast ein Chemiestudium, mit etwas Bio und Medizin.
Der Zeitdruck ist bei unseren Analysen auch recht hoch, da man ja fertig werden muss, um zur Klausr zugelassen zu werden...
naja, das ganze Studium ist halt sehr theoretisch und wenig praxisbezogen, zumindest bis zum praktischen Jahr ;-)
Wenn du noch Fragen hast, stell sie einfach :-)

[Meiler]

also ich kann dir dazu nur eines sagen: ich wollte pharmazie auch nur deswegen studieren, weil ich den beruf des apothekers ganz schön fand. und das studium - dachte ich mir - wird ja auch ganz interessant sein (warum krank, wie hilft ein medikament). Nur hatte ich leider in der oberstufe kein chemie mehr, und wenn man dann weder besonders kompetent, noch besonders interssiert am stoff ist (und zumindest am anfang ist es seeehr viel stoff und chemie), dann ist es die größte qual und man fragt sich, warum man nicht einfach das macht was man kann, was einen interessiert und spaß macht. ohne motivation, die sich ja daraus zusammensetzt, bringt ein pharmaziestudium nichts.

allerdings sind bei mir auch viele frauen, die fleißig in jeder vorlesung sitzen und fein ordentlich mitschreiben, gut lernen usw. wenn das bei dir auch so ist, und deine kenntnisse der chemie dir mehr durchblick verschaffen als bei mir, :-micro : könnte es gehen.

Die Analysen im Praktikum sind wirklich umfangreicher, aber auch wirklich das einzig interessante (außerdem machen die Erfolge Mut). Der theoretische Kram bzgl. der Chemie ist schon problematischer....