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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dreht die gute Frau Schmidt jetzt völlig durch?



test
06.06.2005, 08:10
Lest mal den Artikel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,359201,00.html

:-(( :-((

Hypnos
06.06.2005, 08:40
Naja...Frau Schmidt hat Ihre Inkompetenz ja nun schon mehrere Jahre unter Beweis stellen können...
Wen wundert es da, daß sie jetzt nach der Wahlschlappe einem waidwunden Tier gleich gesundheitspolitisch Amok läuft... :-???

So long,

Hypnos

Sushiman
06.06.2005, 09:33
komisch...die Gehälter der Vorständer werden trotzdem erhöht .....

JanK
06.06.2005, 11:33
komisch...die Gehälter der Vorständer werden trotzdem erhöht .....
natürlich!

der kleine versicherte interessiert doch keinen! aber so ein vorstand ist ein höchst beschäftigter, wichtiger mensch. ist doch klar, dass der auch angemessen entlohnt werden muss!


wie soll das gehen. werden alle privaten krankenkassen gepfändet und zerschlagen?

nonsens... und vermutlich eh nicht umsetzbar

test
06.06.2005, 12:32
War doch alles nich so gemeint :-)) :-))

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,359256,00.html

Lava
06.06.2005, 15:08
Witzig! Wenn die Privaten Menschen aufnehmen MÜSSEN steigen ja entweder die Beiträge oder die Leistung würde sinken... so ein Quatsch!

stez
06.06.2005, 15:45
...irgendwie wird der Gedanke des Auszuwanderns immer sympathischer... :-oopss

Bradyphrener
06.06.2005, 17:11
Witzig! Wenn die Privaten Menschen aufnehmen MÜSSEN steigen ja entweder die Beiträge oder die Leistung würde sinken... so ein Quatsch!

Aber doch wohl nur die des einzelnen Versicherten, oder? Bin mir ziemlich sicher, das die PKV (wenn es denn so kommen sollte, ich halte das Ganze aber für Wahlkampfpolemik) schon dafür Sorge trägt, das bestimmt Personengruppen (z.B. chronisch Kranke) dann aus Kostengründen gar nicht in die PKV wollen. Ich hatte zumindest ansatzweise das Gefühl, das mit der Erhebung des Gesundheitsstatus eine individuelle Einstufung in Risikogruppen (und damit Beitragskostengruppen) erfolgt.

Ist ja schon lange mein Problem mit der GKV, das mal wieder alle Menschen gleich sind. Ich habe nichts gegen das Solidarprinzip, aber Personengruppen, die es augenscheinlich darauf Anlegen, aktiv und bewusst ihre Gesundheit zu ruinieren, sollen es gefälligst auf eigene Kosten tun.

nduester
06.06.2005, 20:44
Ich habe nichts gegen das Solidarprinzip, aber Personengruppen, die es augenscheinlich darauf Anlegen, aktiv und bewusst ihre Gesundheit zu ruinieren, sollen es gefälligst auf eigene Kosten tun.
und das funktioniert nur bei privaten KV?
Ich halte dagegen nichts davon, daß sich Besserverdienende aus dem Solidarprinzip ausklinken können - 12% von Herrn Mehdorns/Ackermanns/Breuers Gehalt und die "Modernisierung" des Gesundheitssystems wäre in den derzeitigen Ausprägungen nicht nötig.
Zusatzleistungen über private Versicherungen abdecken - gerne. Ausklinken aus den regulären Versicherungssystemen dagegen: nein.

Übrigens steht der Beweis des Kostenfaktors Rauchen m.W. noch aus, da rein Volkswirtschaftlich die Behandlungskosten durch kürzere Rentenzahlungen mehr als ausgeglichen werden... Sag ich mal so als strikter Nichtraucher :-keks

Nils

Bradyphrener
06.06.2005, 22:47
und das funktioniert nur bei privaten KV?
Augenscheinlich ja, da die Versicherten einer KK ja den selben Beitragssatz haben. Es sei denn Du zählst die "Prämienmodelle" für gesundheitsbewusstes Verhalten (Bratpfannen für Sportabzeichen und ähnliches) als Kostensenkung für den Einzelnen.


Ich halte dagegen nichts davon, daß sich Besserverdienende aus dem Solidarprinzip ausklinken können - 12% von Herrn Mehdorns/Ackermanns/Breuers Gehalt und die "Modernisierung" des Gesundheitssystems wäre in den derzeitigen Ausprägungen nicht nötig.
Ganz Deiner Meinung, aber die Beitragsbemessungsgrenze wurde ja von einer sozialliberalen Regierung eingeführt, hätte man ja gleich anders regeln können.


Zusatzleistungen über private Versicherungen abdecken - gerne. Ausklinken aus den regulären Versicherungssystemen dagegen: nein.
Auch gut, klar festgeschriebene staatliche Grundversorgung für jeden, am besten steuerfinanziert (z.B. via Lohnsteuer), Abschaffung aller KK (m.E. erhebliches Einsparpotential, wenn ich schon immer die Protztempel (gemietet oder gebaut) sehe, was das kosten muss!). Wer mehr will, muss dann auch (risikoadaptiert) mehr zahlen.



Übrigens steht der Beweis des Kostenfaktors Rauchen m.W. noch aus, da rein Volkswirtschaftlich die Behandlungskosten durch kürzere Rentenzahlungen mehr als ausgeglichen werden...
Ging mir auch nicht nur ums Rauchen, auch wenn es dazu schon einige Berechnungen und Überlegungen gibt (z.B. http://www.fhbund.de/E2W-FHBund/internet.nsf/0/2BD0B49C8DCAD819C1256BB3004109AD?OpenDocument und http://www.bmgs.bund.de/download/broschueren/A606.pdf, wobei die Tabakkonzerne natürlich ein anderes Bild darstellen). Ich hab bei Famulaturen und im PJ viel Zeit auf der Pneumo, Kardio und Gastro verbringen "dürfen" und bin sicher, das mindestens 75% der Patienten selbst Schuld an ihren Krankheiten waren. Und ein Herzkatheter z.B. ist für die Kassen nicht billig!

Oliver

Rico
06.06.2005, 23:57
Auch gut, klar festgeschriebene staatliche Grundversorgung für jeden [...] Wer mehr will, muss dann auch (risikoadaptiert) mehr zahlen.Ich weiß ja nicht - das klingt immer so schön, aber ob's das wirklich bringt?
Denn wenn man mal die Krankheiten ankuckt, die die Leute, die ihre Gesundheit "aktiv runieren," so anbringen, dann sind das halt alles Fälle für die Grundversorgung und keine extra zu versichernden Wehwehchen.

Um mal bei dem plakativen Beispiel vom Raucher und Säufer zu bleiben: Bronchial-Ca und Leberzirrhose sind halt nunmal Erkrankungen, deren Behandlung in die Grundversorgung fällt.

Und die oftmal diskutierten Sportunfälle, bei denen ja auch immer wieder gerne damit geliebäugelt wird, die Kosten aus der GKV auszunehmen, sind volkswirtschaftlich auch nicht ganz uninteressant.
Abgesehen davon, daß ich finde, daß eine Frakturbehandlung - egal woher sie kommt - ebenfalls zur Grundversorgung gehört, muß man sich mal die Leute anschauen, die diese Art der Verletzung anbringen: Junge Leute, die in der Regel berufstätig sind. Also Leute, die man möglichst schnell wieder fit kriegen will.
Wenn jetzt die Frakturbehandlung nur noch aus einem GKV-Gips (8 Wochen krank) besteht und die OP dann die extra zu versichernde Wahlleistung (3 Wochen krank) ist, dann ist das incl. Krankengeld und Arbeitsausfall vermutlich kein Plus-Geschäft für die Kassen und die Volkswirtschaft.

Und abschließend bitte ich zu bedenken, daß die derzeit privat versicherten dann als zukünftig Bürgerversicherte mit Zusatzversicherung ja auch durchaus auf die Idee kommen könnten, Leistungen aus der Bürgerversicherung in Anspruch zu nehmen.
Ist ja derzeit z.B. bei der Zahnmedizin so: Man kriegt die Keramikfüllung, der Arzt rechnet ne Amalgamfüllung mit der Kasse ab und schickt über die Mehrkosten ne Privatrechnung.
Und genauso wird es in Zukunft dann in der übrigen Medizin kommen: Man kriegt die Myokardszintigraphie und der Arzt rechnet mit der Bürgerversicherung ein Belastungs-EKG ab, der Rest geht an die Private.
Früher hat die GKV für die Szinti 0,00 € bezahlt, so zahlt die Bürgerversicherung immerhin den Satz für ein Belastungs-EKG (und ja, ich weiß, daß die GKV auch Szintis zahlt, es ging mir nur um ein Beispiel).

Bradyphrener
07.06.2005, 09:52
...Denn wenn man mal die Krankheiten ankuckt, die die Leute, die ihre Gesundheit "aktiv runieren," so anbringen, dann sind das halt alles Fälle für die Grundversorgung und keine extra zu versichernden Wehwehchen.

Um mal bei dem plakativen Beispiel vom Raucher und Säufer zu bleiben: Bronchial-Ca und Leberzirrhose sind halt nunmal Erkrankungen, deren Behandlung in die Grundversorgung fällt...
Das ist halt die (wohl unlösbare) Crux an der ganzen Sache. Also dafür sorgen, das gesundheitsschädliches Verhalten unerschwinglich und geächtet wird. Wenn ich mal zufällig in den allgemein als sozial schwach eingestuften Wohngebieten der Stadt bin, habe ich das Gefühl, das gerade dort der Anteil an "Konsumenten" extrem hoch ist. Im Fernsehen lief vor einiger Zeit im Lokalsender eine Reportageserie über die Schuldenberatung in HRO. Die meisten Betroffenen haben sich eine Kippe nach der Anderen angesteckt, und das kann es dann ja wohl nicht sein. Das sagt mir ganz klar, das die Kosten dafür zu gering sind (oder das ALG zu hoch). Solange Geld für Alkohol und Zigaretten da ist, kann es den Leuten so schlecht nicht gehen. Man mag es mir vorwerfen, aber solange sich daran nichts ändert, werde ich alles daransetzen, die GKV zu vermeiden.

Oliver