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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausbildung vor Studium - gar nicht so einfach!!



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nadie
11.06.2005, 23:52
Hey ihr!

Ich habe jetzt gerade mein Abi gemacht mit einem Schnitt von 2,3. Ich möchte sehr gerne Medizin studieren, freue mich auch schon auf die Zeit als Studentin. Klar muss ich bei meinem NC mit ein paar Wartesemestern rechnen. Ist ja auch kein Ding, weil ich diese Zeit gerne mit einer Ausbildung überbrücken möchte. Aber hey, es ist verdammt schwierig nen Ausbildungsplatz zu bekommen. Damit hätte ich echt nicht gerechnet. Ich hatte bisher 5 Vorstellungsgespräche, keine Absage, aber dafür nur Wartepläze. Und jedes Mal wurde ich gefragt, warum kein Medzinstudium mit ihrem Abi!? Natürlich will ich studieren, aber ich muss halt noch warten. Ich habe das Gefühl, dass die Ausbildungsstätten Leute mit nem mittelmäßig guten Abi nicht wollen.. aargh.. das nervt echt. Was musste ich mir bei den Vorstellungsgesprächen schon für Unwahrheiten ausdenken, damit sie mich nicht gleich ganz rauskicken. Schade eigentlich, oder?
Habt ihr auch solche Erfahrungen machen müssen?

berner
12.06.2005, 11:53
für welche ausbildung hast du dich denn beworben ?

dreadandalive
12.06.2005, 13:34
Also bei der Frage nach dem zukünftigen Berufsweg habe ich erzählt, dass ich gern etwas arbeiten möchte, dann Fachweiterbildung Intensiv und nachher in die U.S.A. wegen den erweiterten Kompetenzen, die man dort als Pflegekraft genießt (bekommt man ja auch die Greencard gesponsort als Schedule A Beruf).

Sonst erzähl denen doch einfach auch, dass die Ärzte mit denen du dich unterhalten hast dir stets von einem Studium abgeraten haben im Hinblick auf Stress, Frust und schlechte Bezahlung für diese Arbeit, währenddessen Krankenschwestern im Allgemeinen ihre Arbeit auch nach Jahren gerne durchführen (obwohl diese auch schwer ist) und du außerdem über ein anschließendes Pflegestudium nachdenkst, da die Pflege ja immernoch professionalisiert wird (ich liebe diese Phrase!).

Einfach kreativ sein...

Viel Glück!

altalena
12.06.2005, 14:36
Ja, dass man sich irgendwan aus den Ärmeln schütteln muss, kenne ich. Ich hatte zwei Vorstellungsgespräche, und beim zweiten hatte ich dann 'ne Zusage. Allerdings muss ich sagen, dass ich beim ersten ein besseres Gefühl hatte, weil die Stimmung sehr relaxt und phasenweise sogar sehr lustig war. Trotzdem kam 'ne Absage. Ich glaube nicht, dass es an dem Gespräch an sich lag, denn das lief ja wie gesagt ganz gut. Allerdings sind Ausbildungsplätze in pflegerischen Bereichen gebietsweise sehr begehrt, es herrscht also auch da eine Übernachfrage. Und - das soll nicht arrogant klingen - ich hatte nunmal ein paar Praktika vorzuweisen und seit meinem Abi war auch schon etwas mehr Zeit verstrichen, so üblich ist das vielleicht nicht für jemanden, der wirklich wirklich Krankenpfleger/in werden möchte.
Bei dem zweiten Gespräch wurde ich auch gefragt, warum ich nicht studieren möchte. Ich hab dann irgendwas erzählt, von wegen, Medizinstudium sei mir zu praxisentfernt, laber sülz..... Fand mich selbst nicht sehr überzeugend, aber irgendwie klangs wohl doch glaubwürdig, sonst hätten die mich wohl nicht genommen ;-)
Ich glaube auch, dass es gerade so Leute mit einem Abischnitt von 2,1 bis 2,4 (ich hatte 2,2) schwer haben, denn die von den Krankenpflegeschulen sind ja auch nicht blöd und wissen, dass so ein Durchschnitt nicht unbedingt sofort für ein Studienplatz ausreicht. :-meinung
Wie gesagt, Kopf hoch, es ist wirklich 'ne Glückssache, auch wenn man denkt, dass die eigenen Voraussetzungen optimal für 'nen Ausbildungsplatz wären, muss das noch nicht heißen, dass man so einfach einen bekommt, ich glaube, es gehört auch 'ne gehörige Portion Glück dazu.

Hast du denn noch weitere Vorstellungsgespräche?

KermitFrosch666
12.06.2005, 14:44
Hallöle... genauso wie bei dir sah es auch bei mir aus... Ich dachte, naja zum Studium hin muss ich noch warten, also mach ich mal ne Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger... Hab mich dann auch noch einigermaßen früh beworben so um Januar rum... Und bis jez hab ich einen festen Platz, und auch nur, wenn ich diese Ärztliche Untersuchung überstehe. Dafür hab ich aber dann noch im diesem KH ein Praktikum gemacht.
In meinen ersten Bewerbungen hatte ich auch immer noch geschrieben, dass ich ein Studium anstrebe, bis ich bei einem Vorstellungsgespräch regelrecht niedergemacht wurde deswegen. Also hab ich das die nächstenmale wechgelasen.
Ein paar Sachen stehen noch offen und einen Warteplatz hab ich auch. Ich glaub die suchen Menschen die wirklich in dem Beruf bleiben wollen, da sie nicht irgendjemanden für nichts und wieder nichts ausbilden wollen, da eine Ausbildung nicht gerade billig ist. Daher denke ich die haben bei Abiturienten Angst, dass diese dann doch noch studieren gehen... :-meinung

mfg

der frosch

][truba][
12.06.2005, 17:46
Echt? Ich hab nach meinem ABI nur eine Bewerbung geschrieben und ich wurde auch gleich genommen.

Ok, ich hab nur ein ABI von 3,0 aber die Frau, mit der ich das Gespräch geführt hab, hat mich auch gefragt warum ich denn mit so einem guten ABI (Da hab ich dann aber auch nochmal gefragt was sie mit "gutem ABI" meint :P) nicht studieren will.

Zitat. "Wir haben es nämlich gar nicht gerne wenn unsere ausgebildeten Pflegekräfte dann Medizin studieren wollen, weil sie hier eine gute Basis vermittelt bekommen"
Antwort: "Nein, nein. Sowas hab ich nicht vor. Würde mich eher in die Richtung der Pflege spezialisieren".

Naja, Platz bekommen. Aber auch dadurch das ich in dem Haus Zivi bin und meine Oberschwester ein gutes Wort für mich eingelegt hat (Beziehungen sind einfach alles....).

Naja, wie gesagt, die Frau hat ne Meise... gutes ABI mit 3,0.
Ach man, hät ich mal wenigstens vor den Prüfungen gelernt :P

KermitFrosch666
12.06.2005, 18:24
Ach man, hät ich mal wenigstens vor den Prüfungen gelernt :P

und das sagen sie dann alle :-D

][truba][
12.06.2005, 18:38
Jau :D

Naja, jetzt wart ich halt und nehm an lehrreichem und interessantem mit was ich kann :)

berner
12.06.2005, 19:20
sicher will nicht jeder mit einem abitur nach einer pflegeausbildung studieren ,
aber glaubt ihr wirklich , daß die leute aus den pflegeschulen so doof sind und sich so leicht "verarschen" lassen ?

kann ich mir nicht vorstellen .

ich glaube zwar , daß man schon bisschen schummeln muss aber , die pdl oder wer das vorstellungsgespräch führt ist sich meist sehr im klaren was man vor hat , vermute ich jetzt mal .

was spricht dagegen , wenn eine krankenschwester nach der ausbildung ärztin wird ?

wenn jemand mit abi elektriker ausbildung macht , fragt ihn auch keiner wollen sie nach der ausbildung elektrotechnik studieren ? ich kenne einige :-))

die meisten unternehmen können ihre lehrlinge ohnehin nicht übernehmen , von daher sollte das doch völlig egal sein oder ?

nadie
12.06.2005, 19:26
Danke für eure zahlreichen Antworten!
Ich habe mich als Physiotherapeutin und OTA beworben, wobei ich letzteres lieber machen würde. Als OTA bin ich auch schon fast an einem Platz dran.. endlich!
Das Argument mit der Weiterbildung ist super, das habe ich noch nicht gebracht. Aber beim nächsten Vorstellungsgespräch werde ich das auf jeden Fall erwähnen! ;-)
Ich meine, es ist ja nett, wenn man bei fünf Vorstellungsgesprächen bzw. Auswahlverfahren keine Absage bekommt, aber fünf Warteplätze bringen einen auch nicht wirklich weiter.. wobei ich jetzt evtl. an der Reihe bin bei einem. Es ist echt aufregend, weil ich im Endeffekt noch nicht weiß, wo ich im Herbst laden werde. Ich werde mich mal überraschen lassen, was demnächst kommt.

Liebe Grüße
nadie

Cassy
12.06.2005, 19:48
Also ich hatte diese Probleme nach dem Abitur nie. Da ich sehr spät dran war mit dem Schreiben von Bewerbungen (Bewerbungsschluss eigentlich März, Bewerbungen abgeschickt Anfang Juli) habe ich eigentlich mit vielen Absagen gerechnet. Damals habe ich über 15 Bewerbungen geschrieben, und wurde auch von allen Häusern zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Allerdings bin ich dann nur zu 3 davon gegangen, und bekam auch recht schnell von allen drei Häusern eine Zusage.

Bei den Bewerbungsgesprächen wurde ich auch gefragt, wieso ich denn nicht studieren wolle (Abiturschnitt von 2,6), aber anhand der üblichen Floskeln (keine Lust so viel zu lernen, zu theoretisch, später die Intensivweiterbildung machen...) konnte ich diese Fragen verneinen und entkräftigen. Auch noch heute, kurz vor dem Examen werde ich immer wieder gefragt, ob ich denn nicht doch noch Medizin studieren wolle. Und ich bin noch immer fleissig dabei, all dies zu verneinen. Aber ehrlich gesagt: ich denke, sowohl meine Lehrerinnen, als auch die meisten Mitarbeiter der Stationen sowie sicherlich auch die PDL denken sich schon, dass ich nicht ewig in diesem Beruf bleiben und doch noch studieren werde. :-)) Ich kann ja auch nichts dafür dass ich so gute Noten habe, mich auf Station auch nicht all zu ungeschickt anstelle, sehr sehr neugierig im Bezug auf Medizin bin und Abitur habe. :-))

Ich verstehe allerdings auch die PDLs, denn sie investieren in unsere Ausbildungen, bringen uns (durch die Lehrer und andere Dozenten) viel bei, zahlen unsere Gehälter, und kaum sind wir examiniert, haben ein wenig Ahnung und sind im besten Arbeitsalter... *schwupps*.... sind wir weg und verbringen unsere Zeit an den Unis. Wären wir PDLs, so würde uns das doch auch nerven, oder nicht ;-)

nadie
12.06.2005, 20:09
Na das ist doch fein, dass es bei dir so gut geklappt hat!

Na klar kann man die PDLs gut verstehen. Sie investieren eine Menge in die Ausbildungen. Andererseits ist es, denke ich, auch kein Nachteil Krankenschwester, etc. gewesen zu sein, denn man kann sich später immer in diese hineinversetzen. Es gibt auf beiden Seiten so viel Pro & Contra.
Ich denke wirklich, dass am Ende auch ein bisschen Glück nicht fehlen darf.

Ich wohne in Norddeutschland und habe mich nur in Süddeutschland beworben, da hier im Norden keiner zur OTA ausbildet (zumindest nicht im Herbst). Wenn die PDLs nun mich zur Auswahl haben und eine aus ihrem Raum, tja wem geben sie wohl den Platz? Das ist wohl eine rhetorische Frage, hm!?

Noch laufen ja die Auswahlverfahren... es wird auch noch was dabei sein für mich! Ich hoffe es zumindest! :-bee

Dir viel Erfolg beim Examen!

nadie

Cassy
12.06.2005, 20:15
Woher du kommst ist sicherlich nicht entscheidend... wir (in Süddeutschland) sind knapp 20 Personen im Kurs, und lediglich zwei kommen aus der Gegend hier, der Rest ist aus Ostdeutschland oder irgendwelchen osteuropäischen Ländern.


Also mach dir deswegen mal keine Gedanken :-top

][truba][
12.06.2005, 22:06
Unser Krankenhaus bildet auch zum OTA aus (nähe Berlin).
Allerdings nur zum April jeden Jahres aber bis dahin hast du sicherlich schon einen Platz :-top

Ich denke allerdings auch das sich meine Kollegen und Kolleginnen schon denken werden das ich danach nochn bissel was studieren will ;)
Werd mich wohl bei manchen Sachen einfach nicht zurückhalten können mit dem fragen etc. :P

Aber hey, was interessiert mich was andere darüber denken :)
Hauptsache sie werfen mich nicht raus aber das dürfen sie ja nach der Probezeit eigentlich nicht, oder?
Bin da leider noch etwas unbewandert in der Hinsicht.

Hellequin
12.06.2005, 22:10
Hauptsache sie werfen mich nicht raus aber das dürfen sie ja nach der Probezeit eigentlich nicht, oder?
Kündigen können sie dir immer, nur ist das nach der Probezeit viel schwerer.
Wobei man da im allgemeinen andere Sachen anstellen muss, damit die das machen.;-)

][truba][
12.06.2005, 22:10
Gut.
Werd ja nun nicht meine Aufgaben vernachlässigen wegen der Neugier :)

Bin ja auchn ganz freundlicher und fleißiger :)

nadie
12.06.2005, 23:58
Aber hallo, ich hoffe doch, dass ich bis zum Frühjahr einen Ausbildungsplatz haben werde. Ansonsten sind die echt selber Schuld wenn sie mich nicht wollen! ;-) Freundlich und fleißig bin ich nämlich auch... :-bee

Notdoc
13.06.2005, 00:19
Es liegt ja nicht so fern, dass es in Pflegekreisen nicht besonders gut ankommt, wenn man die Ausbildung nur als Überbrückung fürs Medizinstudium sieht.
Wartezeitüberbrücker werden auch schnell mal zu Ausbildungsabbrechern, wenn sie einen Studienplatz bekommen. Das kann ja auch nicht im Sinne der Ausbildenden sein.

Für die in der Pflege arbeitenden war die Ausbildung meistens die berufliche "Qualifizierung", die sie erlangt haben. Wenn andere nun die Ausbildung aus Ermangelung von besserer Beschäftigung so mal zwischen durch auf dem Weg zu höherem machen, fühlen sie eventuell ihre Qualifikation abgewertet.
Einige werden einen auch als "Schmarotzer" ansehen, eine Ausbildung mitzunehmen, deren Beruf man eh nicht ausüben will.

Zudem ist das Pfleger Mediziner Verhältinis oft nicht das Beste und angespannt. Man wechselt dann ja die Fronten und läuft sozusagen zum "Feind" über.


Andererseits ist es, denke ich, auch kein Nachteil Krankenschwester, etc. gewesen zu sein, denn man kann sich später immer in diese hineinversetzen. Es gibt auf beiden Seiten so viel Pro & Contra. Dafür ist doch das Pflegepraktikum da.

altalena
13.06.2005, 11:06
Allerdings habe ich es auch schon sehr oft erlebt, dass von einem examinierten Krankenpflegekurs noch nicht mal die Hälfte an dem Haus, an dem sie gelernt haben, übernommen wurde. Ist sicherlich auch eine Frage der Region, aber dann ist's ja auch nicht so schlimm, wenn ein paar Leute nach der Ausbildung nicht in dem Beruf arbeiten wollen, wenn es ohnehin nicht genügend Plätze gibt. :-meinung

nadie
13.06.2005, 11:49
Du hast völlig Recht Notdoc, ich will dir überhaupt nicht widersprechen. Aber ich denke man muss die Meinungen der anderen sowieso außen vor lassen und egoistisch sein, sonst hat man leider keine Chance in der Berufswelt. Ist man jetzt das liebe Mäuschen und macht allen alles recht und wartet zu Hause ein paar Semester bis man studieren kann, macht man es doch auch nicht richtig, oder? Ich für mich möchte doch so viel wie möglich lernen, und wenn ich dies noch nicht im Studium kann, dann halt auf einem anderen Wege. Ich will mit der Ausbildung ja niemanden ärgern, sondern ich möchte viele Erfahrungen machen um später davon Nutzen zu tragen.
Meiner Ansicht nach ist das Pflegepraktikum nicht allein dafür da, sich in die Schwestern hineinzuversetzen. Wenn man selbst diesen Beruf ausgeübt hat, sieht man ihn später mit anderen Augen, als wenn man "nur" Pflegepraktikum gemacht hat. Hm, da können sich die Meinungen aber auch teilen...

nadie