Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium mit 30?
Werde nächstes Jahr 30 und möchte gerne mit dem Medizinstudium beginnen.
Gibt es eigentlich öfter Interessierte die in diesem Lebensalter anfangen oder wäre es besser wenn ich ein anderes Fach wählen würde? Bin zwar überzeugt das Humanmedizin das richtige ist aber die Ausbildungsdauer spielt natürlich auch eine große Rolle! Wenn ich mir denke das nach 6 Jahren noch das Praktikum ansteht, weiß ich nicht ob es die ideale Entscheidung ist, man muss ja auch die finanzielle Seite beachten.
Freue mich auf ein paar motivierende Worte und besser noch über ehrliche Antworten zu diesem Thema!
Viele Grüße und ein Danke im voraus!
Markus
avicenna
13.06.2005, 19:49
Hi Markus,
schau doch mal im Oldie-Unterforum vorbei, da wird dieses Thema schon mehrmals diskutiert.
Grundsätzlich würde ich sagen kommt es darauf an, was Du später mal machen möchtest. Man muß die Rechnung ja so sehen:
6 Jahre Studium + mind. 5 Jahre Facharztausbildung
Ohne Facharztausbildung keine eigene Praxis.
Mit 36 Jahren bist Du als Berufsanfänger für eine Karriere an einer Uniklink leider schon etwas alt. Solltest Du aber einen Job an einem Kreiskrankenhaus, etc. anstreben so sollte dein Alter kein Hinderungsgrund für das Studium sein.
Weiterhin sollte die Finanzierung gesichert sein (Bafög, Nebenjob) um über die Runden zu kommen. Evtl. sollte man sich frühzeitig Reserven für das praktische Jahr zulegen, da hier ein Nebenjob meist nicht mehr möglich ist.
Viel Erfolg
Gruss Avicenna
Gibt es wirklich eine festgelegte Altersgrenze für Anstellung an einer Uniklinik und wenn ja, wo liegt diese?
lg,
Shutt
Königspinguin
13.06.2005, 21:01
Als ich vor ca 3 Semestern Kinder-U-Kurs hatte, wurden wir von einer AIP-lerin betreut, die ca. 40 Jahre alt war. Und dass , wie gesagt, in der begehrten Pädiatrie an einer Uniklinik !
Also... ich werde dieses Jahr 28, mache erst nächstes Jahr PJ und bin die jüngste in meiner Lerngruppe. Meine Freundinnen sind 31, 32, 36 und 38. Wir alle arbeiten, schreiben die Dr.Arbeit und kommen mehr oder weniger klar :-)
Übrigens: nicht für alle FA-Bereiche sind 5 Jahre notwendig. Für einige braucht man nur 4...
M.
netfinder
13.06.2005, 21:29
mal eine Frage: was soll ein 30-jähriger in einem Oldie-Forum?^^
mal eine Frage: was soll ein 30-jähriger in einem Oldie-Forum?^^Na ja, ich glaube es gibt hier wenige über 40 jährige und so gut wie keine über 50 jährigen.;-)
avicenna
14.06.2005, 10:04
Als ich vor ca 3 Semestern Kinder-U-Kurs hatte, wurden wir von einer AIP-lerin betreut, die ca. 40 Jahre alt war. Und dass , wie gesagt, in der begehrten Pädiatrie an einer Uniklinik !
Hmmm, eigentlich habe ich nicht von einer Anstellung, sondern von Karriere gesprochen.
Auf den Punkt gebracht: Wer eine Chefarztstelle an einer Universität anstrebt, wird dies nicht mehr erreichen wenn er erst mit 40 in das Berufsleben einsteigt. :-meinung
Gruss Avicenna
avicenna
14.06.2005, 10:06
Übrigens: nicht für alle FA-Bereiche sind 5 Jahre notwendig. Für einige braucht man nur 4...
M.
Welche sind das denn? Würde mich mal interessieren, wobei ein Jahr mehr oder weniger......
Grüsse Avicenna
MediManu
21.06.2005, 10:58
Also ich bin jetzt 28 und will zum WS 05/06 nach einem abgeschlossenen Studium auch Medizin studieren.
Am Anfang dachte ich auch, ich wäre zu alt. Diese Bedenken sind mittlerweile aus der Welt. Das Problem ist eher die Finanzierung. Nicht, dass es nicht möglich wäre, einen Nebenjob zu finden, aber die Zeit während dem Studium ist wohl eher das Problem. Sozusagen ist man auf einen Nacht-Job oder einen Wochenend-Job angewiesen. Und dabei an einem Tag/Nacht soviel zu verdienen, dass es für die ganze Woche reicht, ist wohl etwas schwierig.
Ich hoffe, dass mein großer Wunsch, Medizin zu studieren, nicht an ein paar Hundert Euro im Monat scheitert!!! :-nix
Wenn man nicht die super großen Ansprüche hat kann man es schaffen. Und zum alter, ich meine 30 ist doch nicht alt man hat selbst nach dem Studium noch 20-30 Jahre Arbeitsleben vor sich und da muss man sich entscheiden mach ich diese Zeit was ich gerne machen möchte oder mache ist etwas was mir keinen spaß macht...
Welche sind das denn? Würde mich mal interessieren, wobei ein Jahr mehr oder weniger......
Grüsse Avicenna
Der einzige Facharzt der 4 Jahre geht ist Dermatologie soweit ich weiß (zumindest von den klinischen, Anatomie, Biochemie, Physio und Arbeitsmedizin gehe glaub ich auch 4 Jahre). Alle anderen klinischen 5 oder 6 Jahre. :-stud
Richtig... Dermatologie und alle anderen Bereiche, die test genannt hat. Ich habe auch gehört dass Ausbildung zum FA in der Neurologie (!) jetzt auch nur noch 4 Jahre dauert, es soll eine ganz neue Regelung sein - ich kann es zwar kaum glauben, aber es haben mir schon 3 verschiedene Menschen erzählt.
Medimanu: Medizin zu studieren und gleichzeitig zu arbeiten geht, wenn man alles gut organisiert. Ich arbeite halbzeit (80 Stunden pro Monat), unter anderem am WE, aber nicht immer (meist 2, manchmal 3 WE pro Monat) und mache nie Nachtdienste. Ich verdiene zwischen 800-1000 pro Monat (in den Ferien kann man locker mehr verdienen). Dazu kommt noch Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld wenn Du Glück hast :-) Nur vor den Klausuren wird es stressig, aber dann versuche ich halt, weniger Dienste zu machen und hole es nach den Klausuren nach. 2-3 Wochen vor den Klausuren mache ich normalerweise gar keine Dienste.
Was studierst Du denn im Moment? (Du weisst bestimmt, daß Studium nicht als Wartezeit angerechnet wird, oder? Ich frage nur, weil Du noch so jung bist, und trotzdem fast mit dem Studium fertig bist UND 9 Wartesemester hast).
Gruß,
M.
Das mit Neuro würde ich ehrlich gesagt nicht glauben. Soweit ich weiß sind die 5 Jahre shcon knapp bemessen, kann mir nicht vorstellen, dass das jetzt nur noch 4 sein sollen. Ich habe auch eine Bekannte, die sich gerade in der FA Ausbildung befindet und die hat nichts davon gesagt. :-nix
Auf der LÄK Seite BaWü steht dazu auch noch nichts. Aber vielleicht hast du ja noch eine offizielle Quelle für die 4 Jahre Neuro?
Genau das Gleiche habe ich meinen Bekannten gesagt, auch, dass die Berliner Ärztekammer nichts erwähnt, und sie bestehen trotzdem darauf! Eine der "Quellen" ist übrigens eine Ärztin, die gerade ihre FA-Ausbildung in der Neurologie macht. Angeblich 3 Jahre Neuro + 1 Jahr Psychiatrie...
Zitiere mich aber trotzdem nicht - ich werde es nicht glauben bis ich es schwarz auf weiss auf der Website von LÄK sehe!
marta
MediManu
22.06.2005, 11:06
Medizin zu studieren und gleichzeitig zu arbeiten geht, wenn man alles gut organisiert. Ich arbeite halbzeit (80 Stunden pro Monat), unter anderem am WE, aber nicht immer (meist 2, manchmal 3 WE pro Monat) und mache nie Nachtdienste. Ich verdiene zwischen 800-1000 pro Monat (in den Ferien kann man locker mehr verdienen).
Das hört sich echt gut an! Mit dem Geld läßt sich's echt gut studieren. Was für ein Job ist das denn? Genau hier liegt nämlich der Punkt, einen so flexiblen Job zu bekommen, in dem man sich die Zeit selbst einteilen kann. Bin zur Zeit kräftig auf der Suche. Habe ab Ende August ein Diplom in BWL in der Tasche und hoffe eben, in dem Bereich ne Nebentätigkeit zu finden, in der ich mehr als 6 Euro/ Std. verdienen kann.
Was studierst Du denn im Moment? (Du weisst bestimmt, daß Studium nicht als Wartezeit angerechnet wird, oder? Ich frage nur, weil Du noch so jung bist, und trotzdem fast mit dem Studium fertig bist UND 9 Wartesemester hast).
Ja, das weiss ich! Ich habe eben nach dem Abi Zivi gemacht, dann ne Ausbildung und während meinem BWL-Studium an ner FH (8 Semester) war ich noch 2 Semester im Ausland, was auch als Wartesemester zählt. Aber trotzdem nochmals danke für den Hinweis. Viele wissen das nämlich bestimmt nicht!
Grüße
MediManu
salamanca
22.06.2005, 11:20
Hi! Ich möchte bloss darauf hinweisen, dass bei student eine erwerbstätigkeit eine gewisse wochenarbeitszeit nicht überschreiten darf! wenn das die universität herausbekommt kann das eine exmatrikulation zur folge haben. die einzige möglichkeit diese regelung zu umgehen ist ein urlaubssemester (in dem kann man aber dann widerum keine scheine erwerben)
Grüsse
Scheine erwerben während eines Urlaubsemester geht eigentlich schon, nur dass es eben Scheine von den Semestern sind, die schon hinter einem liegen!
Die Grenze die hier erwähnt wurde ist 80 Stunden im Monat (20 Stunden pro Woche). In den Ferien ist es unbegrenzt. Ich arbeite meist 70-80 Stunden im Monat, in den Ferien manchmal mehr manchmal weniger (ich habe ja auch Famulaturen und eine DA zu schreiben...)
Ich arbeite als studentische Hilfskraft in einem Kranhenhaus in Berlin und verdiene mind. 10,41 Euro pro Stunde, abends und am WE mehr, ca. 12,50 glaube ich, und an den Feiertagen kriege ich über 200% von meinem normalen Verdienst. Die Bedingung, dort arbeiten zu können war bestandenes Physikum.
Vor dem Physikum habe ich woanders gearbeitet und der Stundenlohn war immer zwischen ca. 8,50 und 9,50. Auch an der Charite habe ich gearbeitet, da kriegt man ca. 10Euro pro Stunde, aber ich habe immer zu wenige Dienste rausbekommen, und die haben mich immer im letzten Moment angerufen. In meinem jetzigen Job bestimme ich, wann ich arbeite - gebe 1 x pro Monat meine Einsatzmöglichkeiten durch und arbeite dann halt an diesen Tagen.
Die Arbeit ist hart, aber man lernt eine ganze Menge (bin fast immer bei der Visite dabei, sowohl chrirgisch als auch internistisch) und ich verdiene richtig gut :-love
marta
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