PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1700+ tote GIs / deutlich über 20000 tote Zivilisten im Irak



Rugger
13.06.2005, 21:47
Es geht ja heute in den News vollkommen unter, aber man muß sich diese Zahlen (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,360286,00.html) einfach hin- und wieder vor Augen führen!!!
Und auch bedenken, daß dies ja "nur" die Anzahl der Getöten ist, die Zahl der Verletzten und Verstümelten ist ja mit Sicherheit noch weitaus höher!!! (So hoch, das die Prothesenndustrie in den Staaten boomt! (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,359729,00.html))
Weiterhin: der Irak ist von einer stabilen Situation weiter entfernt denn je! Die stetigen Anschläge insbesondere auf die Sicherheitskräfte, die es heute ja gerademal als Randnotiz in die Nachrichtensendungen schaffen (wenn überhaupt!), sorgen für ein stetiges Klima der Angst und Unsicherheit, eine Strategie der Besatzungsmächte ist meines Erachtens nach nicht zu erkennen.
Man muß deutlich sagen, daß die Regierung Bush derartig gescheitert ist, daß es vollkommen unverständlich erscheint, daß sich nicht längst eine Welle des Protest in den USA entwickelt hat wie in den Zeiten des Vietnamkrieges. Ich kann es mir nur durch die anscheinend Quasigleichschaltung der Medien (mit dem Totschlagargument "Patriotismus") erklären.
Zuletzt: Bei allen Unzulänglichkeiten unserer Regierung muß ich dennoch sagen, daß ich heidenfroh bin, daß sie in diesem Punkt stark geblieben ist und nicht mit in diesen Krieg gezogen ist!

Rugger

Pietschie
13.06.2005, 22:19
Schon seit Beginn dieses "Präventivkrieges" (allein dieses Wort löst bei mir Brechreiz aus) sorgt dieses Thema bei mir für gut gefüllte Carotiden.
Es ist alles das eingetreten, was kritische Beobachter vor dem Krieg prophezeit haben. Wahrscheinlich haben die Amerikaner wirklich gedacht, sie werden von den Irakis mit offenen Armen und freundlichen Gesichtern empfangen. Darüber, wie es weitergeht, wenn die Amerikaner abziehen, macht sich auch keiner Gedanken.
Und das Bush wiedergewählt wurde übersteigt eindeutig meinen Horizont.



Man muß deutlich sagen, daß die Regierung Bush derartig gescheitert ist, daß es vollkommen unverständlich erscheint, daß sich nicht längst eine Welle des Protest in den USA entwickelt hat wie in den Zeiten des Vietnamkrieges. Ich kann es mir nur durch die anscheinend Quasigleichschaltung der Medien (mit dem Totschlagargument "Patriotismus") erklären.


Ich denke schon, dass hier auf jeden Fall eine sehr selektive Berichterstattung stattfindet. Und von zivilen Opfern wird da kaum die Rede sein, vielleicht mal ne Statistik am Rande. Sind doch alles intelligente Bomben, da passiert sowas doch nicht! Und wie überall wird sich nur ein bestimmter Prozentsatz der Bevölkerung eingehender mit dem Thema befassen und nach weiteren Informationen suchen.
Außerdem will doch keiner hören, das die unantastbare Supermacht einfach mal mit der Situation überfordert ist.
Ich finde diese Zahlen wahnsinnig erschreckend. Das sind beinahe so viele Opfer wie bei der Flutkatastrophe und keiner redet drüber. Eigentlich unfaßbar.



Zuletzt: Bei allen Unzulänglichkeiten unserer Regierung muß ich dennoch sagen, daß ich heidenfroh bin, daß sie in diesem Punkt stark geblieben ist und nicht mit in diesen Krieg gezogen ist!


:-meinung

Bin mir ziemlich sicher, dass die UNO das am Ende wieder ausbaden darf.

Ansonsten fehlen mir bei dem Thema nur noch die Worte.
Soviel sinnloses Leid...

Pietschie,
die sich jetzt auf die Suche nach dem Kotzsmilie begibt.

GOMER
14.06.2005, 12:55
Was soll man da noch sagen, ich bin mir sicher, daß das nur die Spitze des Eisberges ist, die USA werden sich immer neue Ziele aussuchen und es werden noch viel höhere Opferzahlen zu beklagen sein.
Aber nachdem die USA mit ihrem Alleingang die UNO komplett entmachtet haben, davon abgesehen, daß der Sicherheitsrat eh nur ein besserer Stammtisch ist, glaube ich nicht, daß sich an der amerikanischen Politik in den nächsten 20 bis 30 Jahren etwas ändert.
Zumindest solange nicht, bis die US-Bevölkerung mal ihr Hirn einschaltet und jemanden mit einem liberalen Programm wählt...

airmaria
14.06.2005, 13:51
Ist wohl ein bisschen einseitig betrachtet, oder nicht? Erstens fehlt da eine Null und zweitens muss man das nun mal ins Verhältnis zu vernünftigen Zahlen setzen, welche die berücksichtigen, die ohne den Krieg getötet, verstümmelt, gefoltert... worden wären.
"Mary" airmaria

Smibo
14.06.2005, 14:35
Es geht ja heute in den News vollkommen unter, aber man muß sich diese Zahlen (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,360286,00.html) einfach hin- und wieder vor Augen führen!!!
Und auch bedenken, daß dies ja "nur" die Anzahl der Getöten ist, die Zahl der Verletzten und Verstümelten ist ja mit Sicherheit noch weitaus höher!!! (So hoch, das die Prothesenndustrie in den Staaten boomt! (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,359729,00.html))
Weiterhin: der Irak ist von einer stabilen Situation weiter entfernt denn je! Die stetigen Anschläge insbesondere auf die Sicherheitskräfte, die es heute ja gerademal als Randnotiz in die Nachrichtensendungen schaffen (wenn überhaupt!), sorgen für ein stetiges Klima der Angst und Unsicherheit, eine Strategie der Besatzungsmächte ist meines Erachtens nach nicht zu erkennen.
Man muß deutlich sagen, daß die Regierung Bush derartig gescheitert ist, daß es vollkommen unverständlich erscheint, daß sich nicht längst eine Welle des Protest in den USA entwickelt hat wie in den Zeiten des Vietnamkrieges. Ich kann es mir nur durch die anscheinend Quasigleichschaltung der Medien (mit dem Totschlagargument "Patriotismus") erklären.
Zuletzt: Bei allen Unzulänglichkeiten unserer Regierung muß ich dennoch sagen, daß ich heidenfroh bin, daß sie in diesem Punkt stark geblieben ist und nicht mit in diesen Krieg gezogen ist!

Rugger

Die armen GI`s, alles böse Terroristen, die sie getötet haben.
Die Zivilisten sind doch alle nur Kolateralschäden, so ist das nunmal im Krieg :-( ausserdem werden Zivilisten meist zu Terroristen, so dass diese hohe Zahl an Eliminierungen doch nur gerechtfertigt ist.

Als die UNO auf Drängen der USA das Embargo nach dem 2. GK aufstellte, welche auch die Einfuhr von Lebens- und Arzneimitteln stark einschränkte, so starben mehr als 1.Mio Zivilisten an Krankheiten und Unterernährung, darunter mehr als 500.000 Kinder. Ich denke, das Zitat von Mrs. SuperAlbright kennt jeder:
"Ich denke, dass das eine sehr schwierige Wahl war. Aber der Preis - wir denken, dass der Preis es wert ist."

Ich glaube kaum, dass 20.000 tote Zivilisten hier beachtet werden, vielmehr sind es doch die GI`s, die von Wichtigkeit sind.... :-(

GOMER
14.06.2005, 15:02
Ich glaube kaum, dass 20.000 tote Zivilisten hier beachtet werden, vielmehr sind es doch die GI`s, die von Wichtigkeit sind.... :-(

Was meinst Du mit "hier"?

Ich glaube sehr wohl, daß die zivilen Opfer im Vordergrund stehen, m. E. liegt aber das Hauptproblem weiterhin bei der US-Bevölkerung, welche ihrer Führung immer noch blind folgt. Niemand, außer den amerik. Wählern, kann dem Einhalt gebieten, nicht einmal die UN.
Das ist eine Tatsache, mit der man sich leider abfinden muß.

Smibo
14.06.2005, 15:08
Was meinst Du mit "hier"?

Ich glaube sehr wohl, daß die zivilen Opfer im Vordergrund stehen, m. E. liegt aber das Hauptproblem weiterhin bei der US-Bevölkerung, welche ihrer Führung immer noch blind folgt. Niemand, außer den amerik. Wählern, kann dem Einhalt gebieten, nicht einmal die UN.
Das ist eine Tatsache, mit der man sich leider abfinden muß.

Mit "hier" meine ich die Sachlage. Hab grad was editiert, weil sich das bissl unlogisch angehört hat :-oopss

Ich brauch dringend meine Milchflasche und mein Mittagsschläfchen :-))

GOMER
14.06.2005, 15:09
Da hast Du sicher Recht.

Schimmelschaf
14.06.2005, 16:51
So Leid es mir tut, solche Sachen interessieren mich gar nicht mehr. Alle zwei Tage wird von Explosionen, Selbstmorden,... gesprochen und im Fernsehen laufen über mehrere Stunden hinweg Reportagen über Geiselnahmen, Tote und verletzte. Irgendwann reicht es mir mit dem Gedanken "die armen Leute" oder "wie kann man bloss so etwas anrichten?"
Vielleicht werden jetzt einige "typisch Jugendliche, denen is doch alles egal was in der Welt passiert, Hauptsache sie haben Spass" denken. Ändern werde ich an meiner Einstellung trotzdem nix.

DrStefanie
16.06.2005, 01:53
Ich glaube sehr wohl, daß die zivilen Opfer im Vordergrund stehen, m. E. liegt aber das Hauptproblem weiterhin bei der US-Bevölkerung, welche ihrer Führung immer noch blind folgt. Niemand, außer den amerik. Wählern, kann dem Einhalt gebieten, nicht einmal die UN.
Das ist eine Tatsache, mit der man sich leider abfinden muß.Ich denke, fuer Europaeer stehen die zivilen Opfer deutlich im Vordergrund! AUs Erfahrung (bin derzeit in Atlanta Georgia) kann ich sagen, dass die Amis sich hingegen nur um die armen Soldaten sorgen, die so weit von zu HAuse weg sind und kaempfen muessen (ist ja nicht so, als haetten sie nicht die Wahl...). Wenn im Fernsehen berichtet wird, werden die Zahlen der zivilen Opfer hoechstens am Rande erwaehnt...
Ich denke nicht, dass sich an der Einstellung der Amerikaner so schnell etwas aendern wird, wenn ich mir die Anzahl der 'W - The President' und "Support our Troops" Sticker ansehe, die fast schon obligatorisch sind (zumindest hier im Sueden). Selbst die Kinder haben teilweise, waehrend der Wahlen ueber andere Kinder gelaestert, deren Eltern Kerry gewaehlt haben - was soll man dazu noch sagen?

Bleibt nur die Hoffnung auf ein baldiges Erwachen!

airmaria
16.06.2005, 10:14
Ich denke, fuer Europaeer stehen die zivilen Opfer deutlich im Vordergrund! AUs Erfahrung (bin derzeit in Atlanta Georgia) kann ich sagen, dass die Amis sich hingegen nur um die armen Soldaten sorgen, die so weit von zu HAuse weg sind und kaempfen muessen (ist ja nicht so, als haetten sie nicht die Wahl...). Wenn im Fernsehen berichtet wird, werden die Zahlen der zivilen Opfer hoechstens am Rande erwaehnt...

Sorry, aber auch das ist wieder sehr, sehr einseitig betrachtet! Wie sahen denn die Berichte hier aus, wenn damlas mal ein deutscher Soldat in Somalia oder im Kosovo verunfallt war? Selbst ein normaler VU brachte minutenlanges Berichten zur Hauptsendezeit, geschweige denn, wenn beim Umgang mit Waffen etwas schief gegenagen ist.
Was denkt ihr denn, was hier los wäre, wenn deutsche Soldaten bei Kampfhandlungen fallen?
"Mary" airmaria