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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Würdet Ihr wieder Medizin studieren?



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03.04.2002, 13:22
Würdet Ihr, wenn Ihr nochmal vor der Wahl stündet wieder ein mediznstudium anfangen oder würdet Ihr eher etwas anderes studieren? Ich hoffe insbesondere auf ein paar Antworten von höheren Semestern, die schon etwas mehr Erfahrungen gemacht haben.

Gruß,
Alex

03.04.2002, 13:28
Hi Alex,
hab gerade mein zweites Stex gemacht und bin gerade sehr am Zweifeln , ob der Beruf , der mich erwartet, wirklich das Richtige ist!
Sicherlich ist es mein Traumberuf, aber all die Entbehrungen und durchwachten Nächte, die so in der nächsten Zeit auf mich warten....nicht wirklich motivierend.
Aber das Studium ist toll, das würde ich auf jeden Fall wieder machen!

Dr.Dolor
03.04.2002, 13:53
Nö.

Gruss, Daniel.

Ipratropium
03.04.2002, 14:05
Ih wiß nicht so genau. Also mir macht das Studium Spaß und ich glaube auch, daß der Beruf das richtige für mich ist. Aber ob ich nicht vielleicht doch eine weniger arbeitsintensive Ausbildung anstreben würde, kann ich nicht so recht sagen.

03.04.2002, 14:34
Ansich ist das Leben als medizinstudent doch ganz angenehm. O.k. recht viel auswendig lernen. Aber insgesamt macht es doch viel Spaß. Außerdem gibt es auch viel härtere Studiengänge. Ich selbst gabe zuerst Physik studiert (2 Semester), was mir doch dann etwas zu schwierig wurde. Bei medizin muß man hingegen ansich nur ganz gut lernen können. Auch Jura ist wohl, wie man hört,schwieriger (sehr schlechte Noten und hartes Examen). Auch die Ingenierfächer sind sicher nicht einfach. Also bliebe höchstens BWL, wenn man wirklich nicht so ganz der Hellste ist.Sogesehen, ist Medizin sicher auch jemandem zu empfehlen, der nicht die allergrößte Leuchte ist.
Ich selbst bin da das beste Beispiel:
Abi 3,1, gescheiterter Physikstudent (Mathe zu schwer), Medizn begonnen, gerade Physikum mit einer glatten 2.

Gruß
Reinhold, München

03.04.2002, 14:53
Klaaarrrr, selten soviel gefeiert.

03.04.2002, 15:50
Nö,
im nächsten Leben kommt die Sozialpädagogik mit 10 Wochenstunden. Dann wird geheiratet, zwei Kinder bekommen und mit 40 dann zur Selbstverwirklichung noch was studiert.
Aber jetzt freue ich mich noch voller Elan und Idealismus auf´s PJ

lala
03.04.2002, 19:41
Hi.
Stehe direkt vorm 3. Staatsexamen und kann sagen: Ja, ich würde wieder Medizin studieren. Weil der Arztberuf einfach der ist, den ich ausüben möchte! Ich wußte zwar vor Beginn des Studiums nicht so viel, WIE das alles so läuft und natürlich finde ich da einige Entwicklungen im Gesundheitssystem nicht so dolle, aber trotzdem - gerade nach den Erfahrungen im PJ - ich würde es wieder tun!
Gruß,

doclala

Silly
03.04.2002, 20:14
Es wäre ja wirklich traurig, wenn man jetzt schon nicht mehr überzeugt ist, von dem, was man tut. Ich beginne jetzt auch mit dem PJ. Wird bestimmt nicht besser oder einfacher jetzt, aber dennoch: es ist das, was ich machen will und ich hätte auch gar keine Alternative, von der ich sagen würde: das ist es, das würde ich das nächste Mal machen...

Die Studienzeit ist schon toll gewesen! Wenn ich allein daran denke, was ich für Leute nicht kennengelernt hätte... außerdem- schon völlig routiniert im Beruf zu stehen? Man käme sich ja fast erwachsen vor... :-D

airmaria
03.04.2002, 21:40
Klar!

Habe schon mehrfach unter verschiedenen Überschriften meine Meinung über dieses lockere Studium, was angeblich doch so schwierig sein soll, gepostet.
Die alles entscheidende Frage ist aber doch: was kommt danach.
Ich für meinen Teil bin ja einigermaßen durch meine Vorausbildung richtung Medizintechnik festgelegt.
Inzwischen begeben sich wohl fast 40% der Absolventen in etwas artfremde Berufe. Da gibt es natürlich die schwer eingefleischten Idealisten mit dem Helfersyndrom, die soetwas natürlich kaum akzeptieren können, die gute Ausbildung so zu mißbrauchen. Eigentlich machen die das doch nur unter diesem Deckmantel des direkten Heilens, weil sie Ihre Streicheleinheiten durch den dankbaren Patienten für ihr eigenes Ego brauchen...
Meiner Meinung nach ist man selbst Schuld, wenn man sich unter den üblichen Bedingungen im Krankenhaus ausbeuten läßt, nur weil das angeblich immer schon so war.

Außerdem kann man vielleicht in etwas artfremderen Berufen wie Medizininformatik oder technischen Dingen... durch ein gutes Programm oder eine gute Entwicklung vielen mehr Menschen auf einen Schlag helfen, als in seinem ganzen Medizinerleben im Krankenhaus?
Natürlich auf ganz unmoralischem Wege, weil man wahrscheinlich besser bezahlt wird und weniger knechten muß.
Grüße, Eure "Mary" airmaria

PS: ich laufe nur einmal auf diesem Ball rum :-))

Cassandra
03.04.2002, 21:55
...ich denke, jeder studiengang hat seine schattenseiten und man sollte sich deshalb von negativen statements der studenten der entsprechenden studiengänge nicht verunsichern lassen...:-music ...selbst ausprobieren, ist hier die devise... :-))

03.04.2002, 22:56
Hey Mary,

es ist schon nett das Medizinstudium später für artfremde Berufe zu nutzen , in denen man besser bezahlt ist.
Aber wenn das jeder machen würde, ist der Sinn der Medizin doch sicher in Frage zu stellen.
In erster Linie bist Du Arzt geworden in diesem Studium( zumindest auf dem Papier) und die ureigenste Aufgabe desselben ist es eben , sich kranken Menschen zu widem, Krankheiten zu erkennen, sie zu behandeln, zu heilen soweit möglich und vor allem die Patienten zu begleiten während einer Erkrankung.
Da brauche ich gar kein Helfersyndrom zu haben, das hier so oft negativ postuliert wird. Diese Aufgaben ergeben einfach das Berufsbild des Arztes! Das ist sein Sinn.
Was sicher nicht zu diesem Sinn gehört, ist diese unglaubliche Maschinerie und Ausbeuterei die sich darum entwickelt hat!
Aber dies geschah vermutlich auch mehr und mehr durch hirarchische Strukturen , die von irgendwelchen prestigegeilen Vorgängern geprägt wurden und nun leider durch uns nicht gerade leicht zu durchbrechen sind.
Und das finde ich so schade an dem Beruf, daß man sich mit Problemen herumschlagen muß, die so völlig an der Sache vorbei gehen und die einem die Aussicht aúf diesen Beruf auch völlig vermiesen können.
Es hilft meiner Meinung nach nur, wenn immer mehr junge Ärzte für mehr Menschlichkeit in diesem Berufszweig eintreten und man sich gegen die schlechten Bedingungen wehrt die einen erwarten und begleiten!
Nichts hilft es dagegen, wenn man sich in einen Beruf verdrückt, in dem dann zwar die Kasse stimmt, aberin den man auch mit einem BWLstudium untergekommen wäre...
Idealismus tut schon gut und ein gewisser Pioniergeist, um das was kommt, ein bißchen besser zu gestalten.
In diesem Beruf geht es ganz klar um eines : den Menschen, mit all seinen Ängsten und Sorgen, Eigenheiten und Bosheiten, Krankheiten und Nöten. Und das ist es auch , was das Arzt sein aussmacht. DAs kann ich nunmal nicht in der Industrie oder in der freien Wirtschaft finden.
Wenn Du mal erlebt hast, wie ergreifend es sein kann, wenn Dir ein Patient Vertrauen schenkt ( und es IST ein Geschenk!) kannst Du vielleicht wieder anfangen, ein wenig beschwingter diese ganze Maschinerie zu ertragen und dann weiß ich zumindest auch, wofür ich das mache....

airmaria
04.04.2002, 21:14
Hallo Aione!
Schön, daß ich Dich ein bischen aus der Reserve locken konnte. Wer sagt Dir denn, daß ich kein Idealist (*) bin oder nicht "Dankbarkeit" erleben durfte?
Ich schreibe natürlich immer ein bischen crass, um die Leute mal zum Nachdenken zu bewegen: und meiner Meinung nach gibt es weder schwarz noch weiß in dieser Angelegenheit.
Was mich aber immer am meisten ärgert sind die Unzufriedenen, Rummäckerer und Nörgler - denn hätten sie sich informiert, wären sie nicht hier gelandet oder müßten so konsequent sein und doch noch etwas anderes machen.
Viele Grüße,
"Mary"

PS: was ist das eigentlich für ein interessanter Name? - klingt gut!

* kann man ohne Idealist zu sein neun Jahre zur Bundeswehr gehen, trotz Maschinenbaustudiums mit der Aussicht auf nen gut bezahlten Job noch mal 6 Jahre in Selbstfinanzierung studieren...

Cristina
06.04.2002, 12:28
Hallo,

Ich wuerde auf jeden Fall wieder Medizin studieren, aber ein paar Dinge aendern. Mehr in mit Freunden lernen, nicht so viele Buecher kaufen, nicht gleich im 1. Semester so viel Praktika machen... ..einfach von meiner jetztigen Erfahrung profitieren um das Leben ein bisschen besser geniesen zu koennen.

Liebe Gruesse

Cristina

06.04.2002, 12:34
Brasilien???????
Für immer??? Oder machst du ein ziemlich cooles Auslandssemester?

Sandra

07.04.2002, 16:27
Nein,
finde in keinem anderen Beruf so viele Egomanen und unfreundliche Leute wie hier...
Unhaltbare Zustände in den KHs.

Philipp

Pascal
09.04.2002, 06:15
Immer und sofort.

Hatte vorher nen guten Einblick und wußte daher was vom Job so ungefähr auf mich zu kommt. Und wer das Studium nicht auch geniest macht was falsch.

Und Mediziner feiern am besten. (zusammen mit Vet. Meds)

Ralf
09.04.2002, 23:15
Auf jeden Fall!

Wie hätte ich sonst die netten Leute kennengelernt (meine Einteilung: es gibt zwei Gruppen, nette und unwichtige), ein tolles Jahr in Spanien intensivst gelebt, hier weiter intensivst gelebt, in Guatemala gearbeitet, auch mal Zeit gehabt für anderes, soviel über mich (nicht nur, aber auch über die Funktionen meines Körpers) gelernt, so gute Gespräche gehabt........

Grüße,
Ralf

10.04.2002, 22:24
Das Studium war ganz nett, würde aber -retrospektiv gesehen- nicht nochmal diese "Brot und Butter" Tour fahren, sondern studieren, wozu ich wirklich Lust gehabt hätte.

Na egal, man kann halt nicht alles haben ;)

15.04.2002, 13:15
Hi,

stehe kurz vor dem 2.Stex und würde jederzeit wieder Medizin studieren. Erstens ist das Studium ja nun echt nicht so hart, wie alle meinen und zweitens halte ich auch den Arzt-Beruf immernoch als den optimalsten für mich. Gerade jetzt scheint ja ein guter Zeitpunkt , um fertig zu werden ;-) Wer hätte da gedacht...
Naja, alles was ich mir für mein zweites Leben als Medizin-Studentin wünschen würde, wäre ein vollkommen reformiertes Studium und ein nur halb-so-lahmarschiges Semester, daß sich wenigstens mal für den Erhalt/Verbesserung der eigenen Vorlesungen einsetzt, wenn es nicht schon mal über die eigene Haustür hinaus gucken kann.
Aber ich denke trotzdem nicht, daß wir die meisten Egomanen haben. Die gibt es überall-und ich kenn zum Glück auch vielle nette, interessierte zukünftige Ärzte.

Viele grüsse,

Wiebke