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Bengi
18.06.2005, 16:11
Findet ihr, dass man Studiengebühren einführen sollte, wenn diese auch wirklich zu 100% der Uni zugute kommen und somit zu einer Verbesserung der Studienbedingungen beitragen würden???

thorsten83
18.06.2005, 16:27
Findet ihr, dass man Studiengebühren einführen sollte, wenn diese auch wirklich zu 100% der Uni zugute kommen und somit zu einer Verbesserung der Studienbedingungen beitragen würden???


Also wenn dadurch merklich die Qualität der Bildung steigt, wäre ich bereit auch Studiengebühren zu bezahlen. Wenn aber alles beim Alten bleibt und die Studiengebührengelder dazu verwendet werden irgendwelche Steuerlöcher zu stopfen, dann nicht!

Ich befürchte jedoch, dass ein Großteil der Studiengebühren irgendwo in den Universitätsverwaltungen verschwinden wird. Die ganzen Gebühren müssen ja auch verwaltet werden - das kostet.

Meiner Meinung nach sind aber die Studienbedingungen in Deutschland nicht schlecht. Sicherlich könnten sie in bestimmten Bereichen besser sein, aber im Großen und Ganzen sind sie doch nicht schlecht. Vielleicht sollte man einfach mal den ganzen Bürokratieurwald an den Universitäten abbauen, das würde vieles verbessern und auch viel Geld einsparen. Vielleicht sollte man auch die Bildung zur Bundessache erklären. Dann wäre die Möglichkeit da die Universitäten alle einheitlich zu verwalten. Dann wären die Bedingungen aller Studenten zumindest ähnlich. Es ist einfach ziemlich uneffektiv wenn jede Universität ihre eigenen Regelungen, Satzungen usw... hat. Wenn man hier mal ansetzen würde wäre einiges Einsparpotential drin. Dann könnte man auch die Studiengebühren in Frage stellen.

Hawkeye
18.06.2005, 16:28
Japp!
Leider wird die jeweilige Uni nur einen Bruchteil des Geldes erhalten :(

Bengi
18.06.2005, 16:38
Was würdet ihr davon halten die Unis zuprivatisieren?

netfinder
18.06.2005, 17:00
hm, wenn du ab jetzt 10 000 euro im jahr zahlen willst, dann waer das ne idee...

Denn privatisierte Universitäten muessen sich komplett selbst finanzieren.

Bengi
18.06.2005, 19:30
@ netfinder

Naja mit dem privatisieren war nur ein Gedanke aber wie denkst Du denn darüber??? Wir haben ja schon eine Privat uni dort kostet z.B. das Medizinstudium knapp 16.000 € und man hat ja da auch Möglichkeiten des späteren Abbezahlens für die Leute die nicht zahlen können. Aber dort hat man aber natürlich ein viel besseres Betreuungsverhältnis als an den anderen Unis.

Cuff
18.06.2005, 20:00
Das Betreuungsverhältnis resultiert aber nicht daraus, dass WItten/Herdecke eine private Uni ist, sondern es resultiert daraus, dass sie jedes Jahr nur 42 Leute nehmen.
Stell dir vor wir hätten private Unis mit tollem Betreuungsverhältnis aber nur noch 800 Studienplätze in ganz Deutschland...nene...die Rechnung geht aber nicht auf.

Bengi
18.06.2005, 20:12
Das stimmt was Du sagst aber es würden natürlich mehr studienplätze angeboten werden wenn wir alle für unser studium bezahlen.

In Amerika gibt es ja auch genug Plätze.

THawk
18.06.2005, 21:44
Naja, aber auch da gibts irgendwie Grenzen.
Schließlich brauchst du gerade für die klinische Ausbildung ja auch noch eine gewisse Bettenzahl im Klinikum.
Klar, für die Forschung und Lehre kannst du Personal einstellen so lange du Geld hast aber die Klinikplätze lassen sich imho nicht so einfach aufstocken. Dafür bräuchtest du ein größeres Einzugsgebiet (um Patienten zu haben) was wohl kaum machbar ist, bzw. du müsstest noch mehr externe Häuser in die allgemeine Lehre mit eingliedern. Ich möchte dann aber nicht erst durch halb Sachsen fahren um zu nem Kurs zu kommen.

Ne, sorry, ich glaub das würde nicht so einfach gehen.

Bengi
19.06.2005, 04:14
naja einfach ist jeder Anfang nicht oder??

Aber wenn es sich dann einpendelt, würde es wahrscheinlich eine gute Alternative sein oder nicht?? In Deutschland versuchen komischerweiser die Leute immer an alten Sachen festhalten zuwollen dafür gibst 1000 Beispiele.
Ich sag habt mal Mut zur Veränderung und zwar zu Grundlegenden.


:-meinung

Hellequin
19.06.2005, 09:48
In Deutschland versuchen komischerweiser die Leute immer an alten Sachen festhalten zuwollen dafür gibst 1000 Beispiele.
Ich sag habt mal Mut zur Veränderung und zwar zu Grundlegenden.

Es wird ja auch komischerweise jedesmal wenn es um Studiengebühren geht auf die USA verwiesen, obwohl deren Bildungssystem zum einen überhaupt nicht mit unserem vergleichbar und zum ebenfalls mehr als genug Schwächen hat. Vergessen die Leute in ihrer Argumentation aber immer gerne. ;-)

Bengi
19.06.2005, 10:18
Da hast Du ja recht, dass es auch schwächen hat. Aber bist Du nicht der Meinung das, wenn etwas nicht mehr funktioniert es geändert werden sollte???
Das mit der Veränderungsproblematik kann man wunderschön vergleichen hier im Oberschulsystem. Wie besaßen einen Computerraum in unserer Schule!!! Und in Mexiko hat jede Klasse Mathe nur noch am Rechner und das ist halt was gefragt wird. Wenn Du zum Bewerbungsgespräch kommst bei z.B. Mercedes und die sagen lösen sie mal bitte dieses Mathematische Problem dann stehst du auf und rechnest 1 stunde mit der hand auf dem Blatt und dein Mexikanischer Kollege rechnet das in 2 min. am Computer.
Klar hat das Deutsche System Vorteile aber auch genug Nachteil. Kein System ist Perfekt aber es muss funktionieren und das tut es schon lange nicht mehr!!! oder nicht???
:-meinung

thorsten83
19.06.2005, 10:32
Und in Mexiko hat jede Klasse Mathe nur noch am Rechner und das ist halt was gefragt wird. Wenn Du zum Bewerbungsgespräch kommst bei z.B. Mercedes und die sagen lösen sie mal bitte dieses Mathematische Problem dann stehst du auf und rechnest 1 stunde mit der hand auf dem Blatt und dein Mexikanischer Kollege rechnet das in 2 min. am Computer.


Und wenn mal Stromausfall ist, dann rechnet er die Aufgabe in 1 Stunde, während der mexikanische Kollege es ohne Computer nicht kann.

Ist es erstebenswert alles nur noch auf dem Computer zu machen? Ich weiß nicht. Ich wäre eher dafür gerade in Mathe weniger mit Computern zu machen (zumindest primär). Danach kann man ja noch immernoch lernen wie es am Computer geht. Aber ich finde, dass das Kopfrechnen in Deutschland sehr vernachlässigt wird. Seien wir doch mal ehrlich: Wer rechnet noch 154 : 7 mal schnell im Kopf aus? Wer kann zückt sofort seinen (programmierbaren) Taschenrechner. Das ist der falsche weg. Aber nun zurück zu den Studiengebühren...

Hellequin
19.06.2005, 10:38
Sicher ist bei uns vieles verbesserungswürdig. Aber ich halte es völlig für den falschen Weg, sich dabei an den USA zu orientieren. Die meisten Leute haben dann sowieso Harvard oder eine andere Uni der Ivy-League im Hinterkopf, und die sind vielleicht in den USA das Ideal aber definitiv nicht die Normalität.

Bengi
19.06.2005, 10:49
Ich sage ja nicht das sich alles nach den USA richten soll aber man kann doch wenigstens versuchen Lösungen zu finden anstatt so weiter zu machen oder nicht???

Mit dem Kopfrechnen hast Du recht das ist echt katastrophal geworden aber, wenn man beim Rechnen dann das Strukturelle drauf hat ist es doch super wenn man es dann auch noch auf dem Rechner lernt oder kann oder??

THawk
19.06.2005, 10:51
Wenn Du zum Bewerbungsgespräch kommst bei z.B. Mercedes und die sagen lösen sie mal bitte dieses Mathematische Problem dann stehst du auf und rechnest 1 stunde mit der hand auf dem Blatt und dein Mexikanischer Kollege rechnet das in 2 min. am Computer.
Klar hat das Deutsche System Vorteile aber auch genug Nachteil. Kein System ist Perfekt aber es muss funktionieren und das tut es schon lange nicht mehr!!! oder nicht???
:-meinung
Aber gerade das ist doch problematisch! Der Rechner errechnet dir die Sachen, das Lösungsverfahren wird zur Black-box-Methode und du siehst keine Fehler im Verfahren mehr. Was bringt mir ein GTR wenn ich z.B. als Verkäufer nicht mal ein paar Preise zusammenrechnen kann? Oder ich im Studium nicht mehr weiß was es eigentlich bedeutet eine Ableitung zu bilden.

Okay, aber ihr habt recht, dass ist eigentlich nicht das Thema ;-)
__________

Klar, wenn man das auch noch in der Schule schafft ist das sicherlich nett, aber nur so lange es nicht auf Kosten der manuellen Fähigkeiten geht. Nur funktinionert das (momentan zumindest) nicht :-meinung

Bengi
19.06.2005, 11:01
Ich finde eure Einstellungen lobenswert aber mal ehrlich gesagt wer will einen guten job hier alles haben? Na bestimmt doch alle, dass geht aber nur wenn man mit der Zeit geht.

Ich denke das Studiengebühren sinnvoll sind, wenn sie die Uni voll bekommt aber dann muss sich auch was verändern hier. So geht es auf keinen Fall mehr gut...


Man könnte ja dann genauso sagen: Warum mit dem Bus fahren, wenn ich auch laufen kann!!! :-)

Leisure Suit Alex
19.06.2005, 12:04
Die privatisierten Unis könnten ja beispielsweise trotzdem noch staatlich gefördert werden, wodurch die Studiengebühren dann erschwinglich bleiben.

Evil
19.06.2005, 16:37
Die privatisierten Unis könnten ja beispielsweise trotzdem noch staatlich gefördert werden, wodurch die Studiengebühren dann erschwinglich bleiben.
Hmpf, Witten-Herdecke kassiert schon seit einiger Zeit Landesmittel in geraumer Höhe... also auf eigenen Beinen stehen die auch nicht, ABER die Studis müssen noch zusätzlich löhnen und die Zahl der Studienplätze ist stark limitiert... für diese Vorraussetzungen sind die Ergebnisse eigentlich lausig, denn so viel besser sind die Absolventen da auch nicht.

Deswegen glaube ich nicht, daß Privatisierung der richtige Weg ist.
:-meinung

Bengi
20.06.2005, 13:46
Naja vielleicht sind sie nicht viel besser aber im Durchschnitt sind sie es definitiv. Und der Staat würde entlastet werden und wir hätten seltener Langzeitstudenten, wenn sie es selber zahlen müssten.
z.B. bei uns ist einer der studiert schon 56 Semester das kann doch nicht war sein!!! :-meinung