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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Famulatur in Chirurgie



Mirona
21.06.2005, 20:58
Hallo

Was würdet ihr zu dem statement sagen
Student 1 Mache Famulatur in XYZ in Chirurgie. Die freuen sich da, daß ich komme.
Student 2: Klar freuen die sich. Du bist für die doch ne günstige Arbeitskraft als biologischer Hakenhalter.
Strudent 1 flippte ob der negativen Einschätzung von Studemt 2 aus. Aber ist die Einschätzung sooo falsch? :-??? Gerade bei Chirurgie lernst Du ja weniger irgendwelche Untersuchungstechniken, oder sowas. Klar, siehst Du viel. Aber nach 8 Stunden Hakenhalten (knochenharter Job), biste hinüber. Wenn sie gut darauf sind, bringen sie Dir vielleicht nähen bei. Aber auch nur vielleicht........

Grüßle, Mirona

Lava
21.06.2005, 21:06
Das kommt ganz darauf an, wo du bist! In einem Krankenhaus mit PJlern und vielen anderen Studenten bist du nur einer von vielen und die Ärzte sind wahrscheinlich zufrieden, wenn sie mal nicht von Studenten genervt werden. Ich hab in einem Kreiskrankenhaus in der U-Chir famuliert und positive Erfahrungen gemacht. Eigentlich hab ich mich immer gefreut, wenn ich mit an den Tisch durfte und nach einiger Zeit durfte ich auch mal nähen und sogar selbst ein paar Schrauben und ne Platte entfernen. :-nix

NETTL
21.06.2005, 21:11
Na ja, aber auch ein Chirurg steht nicht den ganzen Tag im OP.
Ich selbst hab Famulatur auf der Unfallchirurgie (allerdings nicht in Deutschland) gemacht und war wenn es hoch kam, mal 3, max. 4 Stunden im OP und den Rest der Zeit in der Ambulanz/Erste Hilfe bzw. 1h bei der Visite auf Station.
Da lernt man schon auch andere Dinge, z.B. Röntgenbilder auswerten und auch Untersuchungstechniken, bei mir v.a. Knie-/ Schulteruntersuchungen (war im Skigebiet), außerdem auch Gipsen und Nähen ("besonders stolz sei" :-top ).
Zumindest war das meine Erfahrung und ich kann daher nur sagen: Mach Chirurgie!

mar7ini
22.06.2005, 00:10
Also ich habe auch in der Chirurgie famuliert und musste nicht ein einziges mal Haken halten - das haben nur diejenigen gemacht, die es wollten... Ich habe dann an den laparoskopischen OPs assistiert - und der Chefarzt hat mir meist sogar die Kamera in die Hand gedrückt (Mensch, habe ich mich damals wichtig gefühlt! :-)) ).

Hängt also alles von dem KH ab...

marta

sunrise10086
27.06.2005, 08:30
Ich habe jetzt drei Mal Unfallchirurgie gemacht, zwei Mal zuhause, einmal auch im Skigebiet.

Bei beiden habe ich Haken gehalten, aber das finde ich nicht schlimm. Was soll man, ehrlich gesagt, auch im OP als Anfänger anderes machen? Gleich eine Knieprothese reinhauen ist wohl nicht der richtige Einstieg.

Ich habe in meinen beiden ersten Famulaturen soviel gelernt wie in einem Semester Uni, wenn nicht sogar noch mehr und ich profitiere sehr davon.
Natürlich gab es Tage, an denen ich von 8-16 Uhr im OP gestanden habe. Danach ist man fertig. Es gab aber genauso Tage, an denen ich vier Patienten oder mehr aufgenommen habe, die von Hacke bis Nacke untersucht habe, Konsile mitgemacht habe und Visiten gerannt bin, dass mir die Hacken gequalmt haben.
Dennoch habe ich dank eines sehr guten Arztes auf "meiner" Station unglaublich viel und gut gelernt.
Ich bin der Meinung, dass man in einer chirurgischen Famulatur v.a.praktische Dinge lernt, die einem später den Stationsalltag enorm erleichtern, lernt.

Fazit: Würde immer wieder Chirurgie machen bevor ich vor lauter Visiten und Pillenstellen in der Inneren vor Langeweile vom Stuhl kippen würde... ;-)