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EzRyder
07.07.2005, 14:31
smartinchen: Keine Angst, es wird dir nicht passieren, das du im Op Saal umkippst! Stell dir einfach vor auf dem Tisch liegt ein Schwein und konzentrier Dich genau auf die wichtigen Dinge: nichts unsteril machen und wenn du nen Sauger oder Hacken oder etc. in die Hand gedrückt bekommst ist sowieso kein Platz mehr für Träumereien. Dann ist man wie von selbst voll bei der Sache!

Und wenns doch nichts für dich ist, was solls, musst ja nicht Chirugin werden!

so long

Smartinchen
07.07.2005, 14:39
Danke für den Zuspruch! Werde auch auf jeden Fall mit reingehen und mir das mal anschauen. Und wenn's dann doch nicht geht, geh ich halt raus.

Haken halten werde ich nicht müssen, mehr als zuschauen wird nicht drin sein (hab die Krankenpflegeschülerinnen und Praktikantinnen mal ein bißchen befragt). Aber wie ist das mit dem "unsteril machen"? Wenn ich einmal draußen bin, kann ich nicht wieder rein, oder? Und wie ist das, wenn ich mich einfach an eine Wand lehne? Geht das auch nicht?

EzRyder
07.07.2005, 14:44
Sobald du mit irgendetwas anderem als dem Patienten und den sterilen Instrumenten in Kontakt kommst, darfst du nicht mehr in die Nähe der Wunde! Infektionsgefahr!
Wenn du nur im Hintergrund bleibst kannst du dich bedenkenlos kratzen oder anlehnen hinhocken etc. Der Anästhesist latscht auch immer raus und rein da er nur die narkose übernimmt und nicht operiert.
Da du nicht direkt am Tisch stehst kannste auch raus und wieder rein.

Viel Spaß

Schädelspalter
07.07.2005, 15:01
Aber wie ist das mit dem "unsteril machen"? Wenn ich einmal draußen bin, kann ich nicht wieder rein, oder? Und wie ist das, wenn ich mich einfach an eine Wand lehne? Geht das auch nicht?

Der OP an sich ist nicht steril, sondern nur keimarm.
Daher zieht man sich auch komplett um, wenn man die Abteilung betritt. Normalerweise wird man als "Zuschauer" abgeholt und durch die Personalschleuse begleitet, damit man sich richtig umzieht (richtige Reihenfolge der Kleidungsstücke ect.).
Im OP selbst ist der unmittelbare OP-Bereich steril. die entsprechende Hautpartie ist abgeklebt, die Chirurgen und Assistenzpersonal, die in diesem Bereich stehen, tragen sterile Kittel und die Instrumente liegen auf sterilen Tischen.
Diesen Bereich darf man tunlichst nicht berühren, alles, was irgendwie "mit Grün" abgeklebt, bedeckt oder ähnliches ist, ist tabu.
Meist bekommt man einen Platz zugewiesen, der zwar nicht direkt am OP-Tisch ist, aber einen freien Blick ermöglicht.
Sollte man keine konkrete Stelle zugewiesen bekommen, kann man auch auf der Anästhesie-Seite stehen und von dort über das Abdecktuch schauen, ggfl. mit einer kleinen Trittstufe, um besser sehen zu können. Dieses hat auch den Vorteil, dass einem das Anästhesiepersonal einiges erklären kann, meistens haben die für so etwas mehr Zeit und Ruhe als die eigentlichen Operateure.
Falls du doch etwas berührt hast oder dir unsicher bist, sage es auf jeden Fall. Es ist noch keinem der Kopf abgerissen worden und vielen ist so etwas schon passiert. Nicht aus falscher Scham oder Stolz dieses nicht zugeben und so vielleicht für eine Infektion verantwortlich sein.

Trident
07.07.2005, 17:13
Im OP ist fast jeder Arzt schon mind. einmal umgefallen, laut Aussage unserer Ärzte (wo ich war). Mach dir deshalb keine Sorgen. Wenn du etwas merkst, dann verschwindest du eben ganz schnell nach draußen und sagst bescheid.

Mediziner?
07.07.2005, 19:36
Wenn ich mal "meinen" Chefarzt zitieren darf:
"Also, am besten stellst du dich da hin. Da kannst du alles sehen. Die abgedeckten Sachen darfst du nicht berühren und hinter das Abdecktuch bitte auch nicht stehen. Falls es dir schlecht werden sollte, gehst du bitte kurz raus und wenn du merkst, dass du am Umkippen bist, bitte in Richtung der Türe umkippen und nicht auf uns drauf." *g*

Hatte am Anfang auch Angst, dass ich umkippen könnte. Mir war beim ersten Mal auch etwas schwindlig, aber dann ging das echt problemlos. Mein Hauptproblem ist immer die stickige Luft in den OP-Säälen. Wenn du natürlich mit den den Tisch darfst und Haken halten darfst (kommt ziemlich selten vor, da normalerweise die Assistenzärzte mit an den Tisch wollen) kannst nicht so einfach verschwinden. Zudem ist es da wirklich heiß und stickig. Da hätte ich es fast geschafft umzufallen, aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und Assistenzärzte hat es auch schon erwischt.

Schädelspalter
07.07.2005, 19:40
Achja, den eigenen Körper sollte man auch etwas Aufmerksamkeit schenken.
Bevor man rein geht, eine Kleinigkeit essen, möglichst stärkehaltige Lebensmittel (das klassische Pausenbrot), nicht so günstig Schokoriegel o.ä. Auch nicht nur Kaffee trinken, sondern Wasser, Saft ect.
Und vorher noch einmal kurz aufs Klo, auch wenn man noch nciht wirklich muss.
Wird schon alles gut gehen, viel Spaß bei der sicherlich interessanten Erfahrung!

Smartinchen
07.07.2005, 21:12
Danke für die Tipps!

Es beruhigt mich ja ungemein, dass auch (Assistenz)ärzte mal umkippen. Werd mich wohl bei der ersten im Hintergrund aufhalten (reicht mir für den Anfang vollkommen :-) ), und dann schau ich mal weiter, gibt bestimmt noch öfters die Gelegenheit, mit reinzugehen.



PS: Ich berichte dann nächste Woche mal, wie's gelaufen ist!

Loish
08.07.2005, 16:08
Ätzend? War das interessanteste neben OP und Verbandswechsel.
Wenn ich mal was nicht verstanden habe, dann hab ich eben nachgefragt. Spätestens draußen am Visitenwagen. ;-)

Solange ich dann keine Pflegetätigkeiten wahrnehmen muss umso besser! Aus diesem Grund mache ich auch noch zur Überbrückung eine MTA Ausbildung und nicht Krankenpflege. Pflege ist 0 mein Ding....

Ach so. Na gut, das unterscheidet uns. Mir hat auch die Pflege total Spaß gemacht. Verbandswechsel fand ich von den Pflegesachen auch am tollsten, denke ich, aber noch toller ist es (vorrausgesetzt es macht dir Spaß), wenn du Verantwortung bekommst, zum Bsp allein in ein Zimmer rein darfst und dir zugegetraut wird, dass du Verwand, Spritzen, alles Zeug richtig machen wirst.... und dazu kommt es halt schneller, wenn man nicht immer sonst wo dabei ist, nur nicht mit den Pflegern.
Bevor jetzt n falscher Eindruck entsteht (Pflege wär ja auf Dauer auch nix für mich), ich hab mich ja auch total gefreut, wenn ich Blut abnehmen durfte oder mit in den OP (oder so "ärtzliche" Sachen machen/dabei sein durfte).... und klar hab ich gezielt danach gefragt, wenn ich Zeit hatte, aber das Sach läuft mir ja nicht davon. Und grad bei der Visite denk ich mir halt, ich werd später, wenn ich auch was weiß mehr davon haben (und in der Zeit hab ich dafür andere Sachen gelernt, is auch was wert).

THawk
08.07.2005, 17:06
Ach so. Na gut, das unterscheidet uns. Mir hat auch die Pflege total Spaß gemacht. Verbandswechsel fand ich von den Pflegesachen auch am tollsten, denke ich, aber noch toller ist es (vorrausgesetzt es macht dir Spaß), wenn du Verantwortung bekommst, zum Bsp allein in ein Zimmer rein darfst und dir zugegetraut wird, dass du Verwand, Spritzen, alles Zeug richtig machen wirst.... und dazu kommt es halt schneller, wenn man nicht immer sonst wo dabei ist, nur nicht mit den Pflegern.
:-meinung Danke. Ich hatte schon gedacht ich wäre der einzige dem auch Pflege Spaß gemacht hat. Ich denke, es ist vielfach wirklich ne Einstellungssache, finde deine Herangehensweise gut!

TobiasN
13.07.2005, 21:31
Zwischen den ganzen negativen Erfahrungen möchte ich mal bemerken, dass ein Pflegepraktikum auch viel Spaß machen kann. Ich hab zwar noch nicht mal eine Woche hinter mir, aber ich kann bisher eigentlich nur positives berichten.
Ich bin in einem relativ großen Klinikum auf einer chirugischen Station. Von dem oft erwähnten "zickenterror" ist bei uns überhaupt nichts zu spüren. Sehr nette und (soweit ich das einschätzen kann) überaus kompetente Schwestern und eine spitzenmäßige Umgangsform zwischen Ärzten, PJlern, Famulanten, Schwestern, Schülern und Praktikanten. Mir wurde von allen, bis auf unserem Prof., schon am ersten Tag das Du angeboten.
Vielleicht weil ich schon Erfahrungen im Rettungsdienst habe und meinen Wehrdienst im Med. Bereich verbracht habe wurde mir sogar schon am 2.Tag kleinere eigenverantwortliche Arbeiten anvertraut.
An meinem 2. Tag hat sich ein PJler über ne Stunde!!! Zeit genommen Röntgenbilder und Diagnosen mit mir durchzuschauen und hat mir die einzelnen Dinge danach direkt an den Patienten erklärt. Für ein paar Minuten hat sich sogar der Operateur selber Zeit genommen, um mir Dinge zu erlären.
Betten machen, Drain-Beuten und Urinflaschen leeren und auf die Glocke gehen muss ich natürlich auch. Trotzdem gehe ich bisher auf jeden Fall gerne hin.
Viele Grüße
Tobi

Blondi
13.07.2005, 22:17
Ich habe auch nichts gegen die Leute an sich, zumindest was die meisten betrifft. Es ist nur so, dass die Arbeit allgemein etwas stupide ist, was ja verständlich ist, da man außer Abi gar nichts hat und man sich im KH dieses an den Hut schmieren und man trotzdem nichts kann. Deshalb wäre es ja gerade sinnvoll, dieses zu machen, wenn man schon etwas gelernt hat.

Im Moment habe ich gesundheitliche Probleme, besonders mit Schwindel und Kopfschmerz, es sieht so aus, als könnte ich evtl. nicht weitermachen. Ich habe jetzt sehr viel Angst wegen des Studiums, und auch wenn es nicht hierherpasst würde ich doch gerne wissen, wie stark die Anforderungen am Anfang des Studiums sind und ob man noch Raum hat, auf die Füße zu kommen. Ich will nicht anfangen und dann scheitern, andererseits kommt nichts anderes in Frage, als jetzt im Herbst anzufangen, die Frage ist nur, ob ich das gesundheitlich so mitmache. Wie viel Spielraum hat man, dürfen die einen exmatrikulieren, wenn sie denken, dass man körperlich nicht auf der Höhe ist? Braucht man für die Uni ein Attest?

Ich weiß, es passt nicht, aber da es nun im Praktikum zum Problem wurde, erwähne ich es mal in dem Zusammenhang :-angel

THawk
14.07.2005, 08:14
Hi Blondi.

Generell brauchst du für die Uni kein "Gesundheitsattest" oder so. Aber es gibt eben bestimmte Pflichtveranstaltungen (Seminare, Praktika, Kurse) bei denen du eine regelmäßige Teilnahme im Semester nachweisen musst (also bei 80% der Termine da sein). Das, und die Anwesenheit bei Klausuren, ist höchstens der Punkt wo dir eine längere Krankheit Probleme machen kann. Zwangs-Exmatrikuliert wirst du auf jeden Fall nicht schnell. Da brauch es schon so einiges......

Ansonsten ist es glaub ich nicht zu verleugnen, dass man am Anfang schon eine recht hohe Belastung hat. Aber du musst lernen damit selber umzugehen! Man kann (und muss) sich im Studium auch Freiräume schaffen für Hobbies, bzw. ganz generell brauchst du einen Ausgleich. Und du musst u.U. deinen eigenen Ehrgeiz mal zurückstellen wenn dein Körper dir sagt dass es nicht mehr geht. Dann kann man es schon ganz gut schaffen. Natürlich kann man 24h am Tag, 7 Tage in der Woche für's Studium arbeiten. Aber das ist sicherlich nicht sinnvoll.

Also - fang mit Zuversicht im Herbst an, lass erstmal alles locker auf dich zukommen und werd nicht zu ehrgeizig. ;-) (Jaja, dazu muss ich mich selber immer wieder zwingen)

Ciao, Lars