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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweitstudium --> Medizin nach Int. BWL ???



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medicusinspe
29.06.2005, 01:28
Hallo Zusammen! Schön, dass sich auf dieses Forum noch ein paar mehr so Nasen verirrt haben, die zunächst etwas anderes studierten und sich nun überlegen Medizin zu studieren. Ich werde nächstes Semester mein BWL Studium abschließen und habe in 5 vorherigen Praktika gemerkt, dass mir werder eine Linienfunktion in einem Unternehmen, noch Beratung oder Prüfung Spass macht. Alles sind m.E. nach ziemlich trockene und langweilige Jobs, die man zwar bei relativ gutem Geld mit nicht zu großem Aufwand bewältigen kann, die einem jedoch keine innere Befriedigung oder gar einen tieferen Sinn geben. Im Prinzip ein deal, langweilige Arbeit gegen Geld. Angefangen habe ich mein Studium, da ich viel ins Ausland kommen wollte und mich fuer Wirtschaft und Politik interessiere. Naturwissenschaften und Medizin zwar auch, aber mit BWL kann man ja bekanntlich "alles machen", ist schneller fertig und flexibler. Nun, nach knapp vier Jahren, einem BWL Diplom das wohl zwischen 1,2 und 1,4 liegen wird und einem Jobangebot in der Wirtschaftsprüfung überlege ich mir, ob ich mir das wirklich mein Leben lang antun möchte! Es ist echt der Witz, dank meines sehr erfolgreichen Studiums und meinem ausgeprägtem Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen (aus der Makro Perspektive, á la "Economist" lesen) halten mich so ziemlich alle Bekannten für den zukünftigen Top Manager und dabei möchte ich so einen Büro Job gar nicht, da er mich auf Dauer wohl kreuzunglücklich machen würde. Naja, mittlerweile hab ich meinen Eltern gesagt wie es aussieht (die sind aus allen Wolken gefallen) und werde im Sommer erst mal ein Pflegepraktikum zu "kritischen Überprüfung" meines neuen Berufszieles machen. Nun der Punctus Knaxus....wie aussagefähig ist ein Pflegepraktikum für den späteren Arztberuf. Die Tätigkeiten sind ja ziemlich verschieden ???? Ich gehe halt wirklich ein grosses Risiko ein, mit 24 nochmals ganz von vorne anzufangen. Aber man lebt eben nur einmal. Gibt es hier auch Leute, die das Zweitstudium (evtl. sogar nach einem WiWi Abschluss) schon in Angriff genommen haben und mir Ihre Erfahrungen schildern können ???

....Jetzt hab ich aber viel geschrieben ;-)

Hoffe irgend jemand von Euch kann mir bei meinen Fragen weiterhelfen !!!

Trident
29.06.2005, 06:46
Bei mir ist es zwar nicht der gleiche Fall aber ähnlich...

Ich war auf einem Wirtschaftsgymnasium und habe 2 Semester BWL studiert habe dann allerdings abgebrochen da ich in einem Medizinstudium eine bessere Grundlage für mich sehe.
Bin auch wirtschaftsorientiert aber hätte keine Lust in einem typischen BWLer Job zu arbeiten. Mein Traum ist eine eigene Firma aufzumachen, jedoch brauch man dazu weder BWL noch riesige Kenntnisse in diesem Bereich. Eine sehr gute Idee und Aneignungen/Weiterbildungen reichen am Beginn vollkommen. Bis ich die allerdings habe verfolge ich meinen dritt Traumjob, was nunmal Arzt (vorzugsweise Orthopädie) in eigener Praxis ist (oder Chefarzt :-)) - ja träum weiter *g*). Vielleicht auch in Kombination mit Forschung.
Das Studium bis zum Ende zu verfolgen war mir zu riskant (ungewisse Endnote / Studiengebühren /evtl. zukünftige Verweigerung eines Zweitstudiums etc.) und nun warte ich noch auf meinen Platz.

Ich habe mein Pflegepraktikum auf einer Chirurgisch-Pädatrischen-Station gemacht und hatte auch ein gutes Händchen mit dem Krankenhaus. War bei interessanten OP´s dabei. Durfte fast täglich mit auf Visite und hab mich am Ende mit den Ärzten gedu´zt. Hab Jelkos gezogen und durfte auch mal unter Aufsicht spritzen. Konnte so einen schon recht tiefen Einblick gewinnen.
Wenn du das richtige Haus erwischt, dann kann es schon sehr helfen. Es erleichtert es aber auch sehr, wenn man Bekannte hat, die Ärzte sind. ;-)

Glaube aber nicht, dass man es als Arzt richtig rosig hat. Die Arbeit mag zwar interessant sein aber sie ist in Krankenhäusern auch mit starer Hirarchie verbungen (wenn man einen "Arsch" als Vorgesetzen hat wird das Leben u.a. weniger schön) und extremer Belastung. Bis man in eine Praxis kommt vergeht auch noch etwas Zeit und hat dann immer noch mind. einen 12 Stunden Tag.

Viel Glück bei deiner Entscheidung.

Gruß

medicusinspe
02.07.2005, 04:22
Hi Trident! Ja, da hast du etwas schneller als ich gemerkt, dass man für eine eigene "Geschäftsidee" nicht wirklich BWL studieren muss. Ich habe 2 "Entrepreneurship" Kurse gebraucht um zu merken, dass dort eigentlich nur logisches Denken in strukturierte Formen (Business Plan etc.) gegossen wird :-sleppy

Insgesamt ist mir mein BWL Studium schon seit einiger Zeit viel zu profan, nicht unbedingt von der Schwierigkeit her (die Durchfallrate vor dem Vordiplom ist wesentlich höher als vor dem Physikum), sondern viel mehr von den Inhalten. Im Prinzip ist doch alles entweder blablabla (Marketing, allg. Management) oder in Gesetze und Regeln gegossene wirtschaftliche Logik (Rechnungswesen, z.T. Controlling) oder auf die Wirtschaft angewandt Finanzmathematik (Finance, z.T. Controlling). Komischerweise bin ich in meinem Semester anscheinen der einzige, der sich über den Sinn seiner Arbeit in den nächsten 45 Jahre Gedanken zu machen scheint.

Gibts denn unter den Lesern hier jemanden, der schon sein Zweistudium in Angriff genommen hat & von seinen Erfahrungen berichten kann (ich denke diese sind für mich aussagekräftiger als einer der Medizin schon als Erststudium gewählt hat)? Haltet Ihr es für völlig gesponnen, ein (zumindest finanziell) attraktives Angebot aus der Wirtschaft auszuschlagen "nur" um sich selbst zu verwirklichen bzw. eine Tätigkeit anzustreben, die man langfristig (als noch Außenstehender) als sinnvoller und erfüllender empfindet???

Witzigerweise können den Wechsel zu Medizin meine (BWLer) Freunde besser nachvollziehen als meine Eltern, die Ärzte sind und meinen mittlerweile sei die Situation der Mediziner ja so viel schlechter als früher und in "der Wirtschaft" könnte ich es ja sicher sehr viel schneller zu was bringen....

janinchen1980
02.07.2005, 10:59
les doch mal im OLDIE`S UND FAMILIY FORUM nach oder benutze die Suchfunktion dort gibt es einige die in ähnlichen Situationen sind.

Grüßle Nine

medicusinspe
03.07.2005, 04:43
Hi Nine, hab schon einige der anderen Beiträge nachgelesen. Leider konnte ich bisher noch keine Beiträge von Leuten finden, die den Schritt zum Med. Studium als Zweitstudium gewagt haben und nun von Ihren Erfahrungen berichten können. Ich gebe halt schon einiges auf, wenn ich mein (noch) aktuelles Stellenangebot aufgebe und beschließe, die nächsten 6 Jahre weiter ein (materiell gesehen :-) ) armer Student zu bleiben. Naja, aber in einem Monat mach ich eh erst einmal das Pflegepraktikum. Wenn ich mir danach die Arbeit und das Umfeld dauerhaft vorstellen kann, probier ich es einfach. Habe schon ein bisschen Bammel davor so direkt mit dem Tod, schweren Verletzungen etc. konfrontiert zu werden. Aber es ist m.E. eben eine wirklich sinnvolle Tätigkeit, bei der man bei guter Arbeit noch etwas Gutes bewirken kann und nicht vor nem PC für relativ gutes Geld irgendwelche betriebswirtschaftlichen Kennzahlen errechnet oder Bilanzen prüft.

Grüsse!

medicusinspe (<-- schaun wir mal :-top )

janinchen1980
03.07.2005, 09:28
es gibt auf jeden Fall eine Frau hier im Forum die das Erststudium BWL gemacht hat und das Zweitstudium Medizin (ich weiß jetzt bloß Ihren Namen nicht mehr) sie berichtete auf jeden Fall das Sie wohl sehr glücklich mit Ihrer Wahl ist. Man muss sich jedoch genau überlegen was man sich da vornimmt. Ich habe jetzt schon öfters gehört das eben viele Mediziner nicht mehr Medizin studieren würden, weil die Arbeitsbedingungen nicht gerade die besten sind (persönlich finde ich aber das sie bei BWL auch nicht grad berauschend sind aber das ist in jedem Beruf eben so). Das Pflegepraktikum würde ich auf jeden Fall machen wobei ich glaube das man als Praktikant nicht gerade den optimalen Einblick bekommt.

Nuja schau mer mal, gell, mit einer 1 im Erststudium hast Du übrigens ziemlich sicher Deinen Studienplatz.

Grüßle Nine

Schimmelschaf
03.07.2005, 10:35
Eigentlich wollte ich mich da ja nich einmischen, aber zur "Aufmunterung"...
meine Mutter hat u.a. BWL studiert und danach Medizin drangehängt, sie arbeitet allerdings in der Forschung. In KH's hat sie auch gearbeitet (aber nur als Mta) und würde es wieder tun, wenn man nicht mit der Zeit so viel vergessen würde ;-)

Akina
03.07.2005, 11:05
Hallo,
ich kann deine Zweifel und Überlegungen sehr gut nachvollziehen. Leider kann ich dir auch noch nichts über Medizin als Zweitstudium schreiben, weil ich es selbst erst nächstes Semester in Angriff nehmen werde. Ich bin, so wie du, 24 Jahre alt und habe Medienwissenschaften, Politik und Soziologie studiert und dieses Semester abgeschlossen. Ich habe auch bereits schon zwei Monate Pflegepraktikum gemacht, was mir sehr gut gefallen hat. Ich würde dir auf jeden Fall dazu raten. Du wirst zwar im Krankenhaus nur für die pflegerische Tätigkeit eingesetzt, aber du kommst sehr schnell mit den Ärzten und PJlern ins Gespräch und bekommst so auch einen guten Überblick über den Beruf als Arzt. Ansonsten finde ich, dass 24 Jahre überhaupt nicht zu alt sind und ein anderes Studium (gerade auch BWL) ist für den Beruf als Arzt auf jeden Fall ein Vorteil. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Entscheidung.

Katja
03.07.2005, 12:01
hallo,

gemäß meinen erfahrungen kann ich ein zweitstudium nur bejahen :-dafür

ich bin krankenschwester, rettungsassistentin und diplom sozialpädagogin (fachbereich rehabilitation und soziale hilfen).
mit 28 jahren habe ich angefangen medizin zu studieren - tja, und im august mache ich nun zweites stex.

ich habe zwischendurch in namibia gearbeitet und werde nun auch für ein PJ-tertial dort tätig werden.
mit 33 jahren werde ich dann fertig sein. ich denke, dass ich keinen nachteil auf dem arbeitsmarkt haben werde - meine praktischen erfahrungen und ausbildungen werden "mein alter" mehr als gerecht und sprechen für meine einstellung:
wo ein wille, dort auch ein weg :-meinung

medicusinspe
04.07.2005, 13:36
Super, vielen Dank fuer Eure Beitraege! Es ist doch echt schoen, wie man ueber das Internet mit Menschen in Kontakt treten & sich austauschen kann. Wisst Ihr, in meinem Studiengang halten sich die meisten meiner Kommilitonen fuer die absoluten "High Potentials" und wollen moeglichst schnell ins Consulting oder Investment Banking. Ich frage mich dann manchmal, was die denn an einer 80 - 100 Stunden Woche (kein Witz !) und einer super stressigen, sinnentleerten Arbeit mit reiner Ellenbogen-Mentalitaet auf Projekten weltweit ohne die Moeglichkeit eines halbwegs annehmbaren Privatlebens so erstrebenswert finden. Es ist echt traurig, was die Aussicht auf eine halbwegs gute Bezahlung aus so intelligenten Menschen machen kann....

Ich fuer meinen Teil habe lieber eine 50 - 70 Std. Woche als Mediziner und mache eine sinnvolle Arbeit, bei der ich anderen Menschen helfen kann & nicht in aufwaendig verpackten Power-Point Folien meine Meinung verzapfe. Das ist zwar auch mit viel Arbeit verbunden und zumindest in den naechsten 15 Jahren weit weniger lukrativ.....aber das knappeste Gut ist doch die eigene Lebeszeit von statistisch ca. 75 Jahren :-)

Dazu faellt mir noch ein netter Spruch von Ghandi ein:
"Lebe jeden Tag, als waere es dein letzter und lerne jeden Tag, als wuerdest du fuer immer Leben"

Werde wahrscheinlich nach Erlangen-Nuernberg gehen, da ich dort mit meinem Abi ganz sicher reinkomme. Ausserdem bekomme ich bei dem riesen Siemens Standort sicher ne Werkstudi Stelle mit der ich mein Studium finanzieren kann. Mit 24 moechte ich mir das Risiko eines Fehlschlages bei der Bewerbung nicht leisten und der NC steigt ja seit 2002 ziemlich stark an!

Gruesse,

medicusinspe

Katja
04.07.2005, 14:15
huhu medicusinspe,

na, dann wünsche ich dir einen guten start für dein ZWEITSTUDIUM :-lesen

allerdings wirst du auch bei den medizinern viele "ellenbogen-manieren" kennenlernen dürfen...und dich dann mit sicherheit das eine oder andere mal fragen, ob beruf wirklich von berufung kommt :-notify :-???

alles gute für dich von

katja

janinchen1980
05.07.2005, 08:13
ja so ist das eben in jedem Beruf :-)

aber wenn man wirklich von Medizin überzeugt ist dann sollte man es tun, weil die BWL Welt ist wohl wirklich eine andere.

Grüßle Nine

Katja
05.07.2005, 09:13
wie wahr, wie wahr...das habe ich mir auch gedacht, als ich mit dem zweitstudium begonnen habe - und bin auch heute noch davon überzeugt :-top


einen schönen tag wünscht,

katja

medicusinspe
06.07.2005, 03:57
Ja, ich denke an Härte und Ellenbogen nehmen sich die BWLer und die Mediziner wahrscheinlich nicht viel. Der Unterschied ist eben, dass ich es mir befriedigender vorstelle, einen Patienten ärztlich zu betreuen und wenn möglich zu heilen, als z.B. den Deckungsbeitrag der Direkteinspritzpumpe des neuen V8 Motors für Auto X bei Zulieferer YZ zu berechnen ;-)

Zum Studiumsablauf habe ich noch eine wichtige Frage an euch. Ich muss noch ein paar Kurse nächstes Semester in BWL belegen um mit dem Studium fertig zu werden. Diese Kurse sind alle teilnahmepflichtig. Daher dachte ich, erst zum SS06 Med. anzufangen. Wenn es zeitlich irgendwie möglich ist, könnte ich jedoch auch schon nächstes Semester (gleichzeitig !) mit Med. anfangen und ggf. etwas weniger Scheine machen und die verbleibenden auf die anderen 3 Semester vor dem Physikum verteilen. Ich weiß nicht, wie vergleichbar die Vorklinik an den Unis ist, aber könnt ihr mir allg. etwas dazu sagen, wie viel Arbeitsaufwand UND vor allem Anwesenheitspflicht man im ersten Semester Med. hat ??? Ich würde halt ein Semester weniger Zeit verlieren, wenn ich das so mache, andererseits wäre es schon sehr stressig. Aber ich hab auch schon 80 Std. Wochen in der Wirtschaftsprüfung gearbeitet & könnte mir den Stoff schon mal über den Sommer anschauen...

Naja, hab noch genau 9 Tage Zeit mich zu entscheiden (ZVS Ausschlussfrist)

LG,

medicusinspe

janinchen1980
06.07.2005, 08:41
also meiner Meinung nach ist ja BWL bekanntlich nicht so arbeitsaufwendig wie Medizin und ich würde versuchen es nebenher laufen zu lassen. Würde mich aber allerdings mehr auf die Medizin konzentrieren als auf die BWL, da Medizin nun mal sehr zeitintensiv ist. BWL denke ich aber ist nebenbei schon zu schaffen habe von einigen gehört die Medizin studieren und im Fernstudium BWL.
Würde mich somit für das WS bewerben um nicht so viel Zeit zu verlieren und außerdem ist es im Sommer schwieriger ein Zweitstudium zu bekommen aber da Du ja sowieso im 1er Bereich abschließt, würde es denk ich auch im Sommer klappen.
Was ich jedoch nicht weiß wie das die Uni sieht und ob es an Deinen Uni´s dann möglich ist ein sog. Doppelstudium zu machen. Würd mich aber mal im Studisekretariat befragen deswegen.

Grüßle Nine

Flauta
06.07.2005, 09:18
Oft ist es so, dass ein Doppelstudium dann legal ist, wenn man bei einem Fach die ZP hinter sich hat. Für den Fall, dass man ein Doppelstudium hat und das eine Fach an einer Hochschule (nicht Uni), das zweite an der Uni stattfindet, sind die von der Uni-Verwaltung in der Lage festzustellen, dass an einer anderen Hochschule eine Imma vorliegt? SOnst kann man ja ganz dreist das durchzuziehen (und machen was man will..)????

M.Cushing
09.07.2005, 22:29
Hallo,

deine Geschichte errinert mich an meine. Habe auch in dem Bereich studiert, war total unbefriedigt von der "Seichtheit" des Stoffes im BWL-Studium und habe mit 24 den Bogen gekriegt zur Medizin. Stamme auch aus einer Medizinerfammilie. Bin jetzt im 3. klinischen Semester und habe den Schritt nie bereut. Wenn du der Typ bist, der sich in ein Studium reinhängen kann und im Inhalt aufgeht, dann wird dich das total befriedigen. Auch das Umfeld ist viel "netter" und lebendiger als im BWL-Studium.

Das einzige, worüber ich mir oft Gedanken mache, ist die Frage, ob es nicht für eine gute Karriere ein bisschen zu spät ist. Ich werde 29 sein, wenn ich im PJ bin, und 30, wenn ich meine erste Stelle habe (Durchnittsalter: 28). Allerdings sehe ich auch immer wieder Leute in guten Positionen, die ein Doppelstudium hinter sich haben. Ich nehme an, daß sich mit thirty-something der Altersunterschied sowieso nivelliert.

Ich bin jetzt 27 und habe noch 2 Jahre an der UNI und 1 Jahr PJ vor mir. Das nervt ein bisschen, ich wäre lieber schon auf dem Weg zum Oberarzt :) - aber wenn ich mein Leben mit dem von ehemaligen Kommolitonen vergeliche, dann bin ich hoch zufrieden.

Die Arbeitsbedingungen in BWL sind nämlich richtig ********. Man hat zwar keine Nachtdienste - aber möchtest du für eine Projektarbeit 4 Tage die Woche in einem Hotel am Stadtrand von Darmstadt herumhängen und dich mit der Minibar anfreunden? Und den ganzen Tag Powerpoint-Folien erstellen? Bezahlt wird zwar besser, aber die BWL-Kollegen haben eben oft auch Phasen der Arbeitslosgkeit in ihrem Lebenslauf.

Mein Tipp: Sofort wechseln, so wie du es vorschlägst, und dann in 3 Semstern die 4 vorklinischen durchnudeln. Das erste Semester Medizin (Chemie und Bio) ist sowieso Herumtrödelei für die "erstis", damit die mal ohne Mammi zurechtkommen. Ich konnte damals mich in meinem Erstudium exmatrikulieren und trotzdem die restlichen prüfungsleistungen erbringen, da hatte ich glück. Wenn du dich doppelt immatrikulieren musst, hast du gewurtschtel am hals, geht aber prinzipiell. Sonst einfach "dreist durchziehen", wie es oben einer vorschlägt. merkt eh keiner.

gerne mehr per email

Fosto
12.07.2005, 23:54
Ich habe zunächst BWL studiert (Uni) und nach dem Abschluss noch ein Medizinstudium drangehängt, auch weil mir BWL zu profan war. Nach AiP an einer Uniklinik wechselte ich dann in die Pharmaindustrie (Gesundheitsökonomie), wo man mit dieser Fächerkombination hochwillkommen ist, man sich nicht totarbeiten muss und angemessen bezahlt wird. Mittlerweile bin ich als Gesundheitsökonom selbständig.

Meine Erfahrungen:
- jedes Erststudium ist für ein Medizinstudium hilfreich
- die mitunter sinnlose und hohle Einpaukerei von Wissen im Medizinstudium ist mit keinem anderen Studium vergleichbar
- Mediziner sind BWLern nicht unähnlich, ebenfalls konservativ, karrieregeil, dabeneben noch Dünkel, (siehe Beitrag oben als Beleg: "lieber schon auf dem Weg zum Oberarzt", "gute Karriere", Medizinerfamilie...")

Fazit: Ich würde es nicht nochmal machen. Nicht unterschätzen sollte man die mit zunehmendem Alter und akademischer Vorbildung abnehmende Neigung, sich zum Mediziner sozialisieren zu lassen, d.h. jede Verarschung im Studium und danach mitzumachen. Die von euch, die ihr Studium schon hinter sich haben, wissen was ich meine. Nicht umsonst gehören deutsche Ärzte zu den am schlechtesten bezahlten in Europa. Immer schön stillhalten und hoffen, dass sich die besch****** Arbeitssituation im Krankenhaus mal ändert.

a3xx
13.07.2005, 04:57
hallo mitstreiter,

also ich studiere vwl im siebten semster und mich plagt auch schon seit geraumer zeit der gedanke zu einem medizinstudium. nicht weil mir vwl kein spass macht, ganz im gegenteil. daher werde ich auch nicht abbrechen sondern meinen abschluss auf jeden fall machen. danach plane ich entweder eine doktorarbeit als wiwi oder eben medizin. ersteres eigentlich nur dann, wenn es mit der medistelle an der uni net klappen sollte.

ich mag das was ich derzeit studiere sehr. und sory liebe bwler, bwl ist ja auch wirklich mal absolut oede. daher verstehe ich natuerlich dein interesse an der makrobetrachtung mr. themeneroeffner:-).

die gesundheitsoekonomische betrachtung finde ich wirklich eine spannende geschichte. gerade auch an meiner uni kann man als hybridfach gesundheitsoekonomie als vwler belegen. da lernt man sogar die grundlagen ueber medizin aer eben sowas wie gesundheitsmaerkte, biometrie, gesunheitsevaluierung, kh-management. deswweiteren koennen aerzte bei uns auch ein postgraduates studium machen um ein bisl was ueber das wirtschafetn zu lernen. daher sehe ich das eigentlich ganz positiv, auch als wiwi in die medizin einzusteigen.. vieles spricht heute dafuer und das alter sollte man eigentlich mit dem zusaetzlichen wissen kompensieren, was man als wiwi hat, denn man schaue sich die aktuelle gesundhetspolitische lage an, da schadet sowas nie.

janinchen1980
13.07.2005, 08:20
@a3xx

hi,

kurze Frage an Dich. Studierst Du in Bayreuth?
Dort gibt es nämlich einen Studiengang Gesundheitsökonomie.
Vielleicht kannst Du näheres berichten.

Grüße Nine