PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Poolbeteiligung/Wochenstundezahl als Assistenzärztin



caramel
29.06.2005, 16:39
Hi,

kann mir jemand helfen. Bin Ende des Jahres fertig und möchte gerne wissen wie so die Vertragsbedingungen für Assistenzärzte aussehen. Ist es schlau eine Poolbeteiligung auszuhandeln bzw. überhaupt machbar und wenn ja wie hoch ist sowas im Schnitt.
Wie hoch ist die normal veranschlagte Wochenstundenzahl und wieviele Dienste kommen noch dazu?

Danke schonmal für eine Antwort.

Pfürti

FataMorgana
29.06.2005, 16:42
Es gibt einige Bundesländer, in denen die Poolbeteiligung auch für Assistenzärzte gezahlt werden *muss*. Baden-Württemberg gehört z. B. dazu. Ich habe für ein Jahr etwas über 500 EUR bekommen, allerdings in einem kleinen eher ländlichen KH mit relativ wenigen Privatpatienten.

Was meinst Du mit "veranschlagter Wochenstundenzahl"? In Deinem Vertrag werden wahrscheinlich 40 Stunden stehen. Du wirst aber mehr arbeiten. Die Zahl der Dienste hängt sehr ab vom Dienstmodell vor Ort, von der Fachrichtung, von der Größe der Abteilung usw. Man kann das kaum verallgemeinern.

Doktor_No
29.06.2005, 16:49
in den ländern, die aus dem flächentarifvertrag ausgestiegen sind hast du 42,5 wochenstunden im vertrag wenn ich mich nicht irre. aber diese zahl stimmt eh nicht, wie schon erwähnt wirst du mehr arbeiten.

caramel
29.06.2005, 16:59
Danke für die schnelle Antwort.
Wieviele Dienste müßt ihr denn ungefähr übernehmen? Ich habe sowieso mehr so mit 60 bis 70 Wochenstunden gerechnet (also mit Diensten). Möchte in die Innere/Kardiologie. Ich weiß noch nicht, wo ich einen Job bekomme, aber ich höre überall, daß die Unikliniken sowohl vom Arbeitsklima als auch von den Bedingungen nicht so prickelnd sind?!

Doktor_No
29.06.2005, 17:03
kann man so pauschal wohl nicht beantworten. hast ja noch ein jahr um im pj herauszufinden, wie das klima so ist. machst du ein tertial oder mehrere an einer uniklinik?

caramel
29.06.2005, 17:37
Ja,
Chirurgie. Die sind ja sowieso schon besonders tough im Umgang miteinander, aber ich komme ganz gut zurecht. Es ist halt viiiel hektischer und es wird sehr viel mehr Druck ausgeübt, als an kleineren Häusern, was ich so bei den Stationsärzten sehe.Im PJ wird man ja eh nicht für voll genommen, soll heißen, man ist karrieretechnisch ja kein Gegner, aber ich habe auch von zwei befreundeten Ärzten, die mitten in ihrer Fachausbildung sind, nichts Gutes über ihre Uniklinikerfahrungen gehört. Da wurden ordentlich die Ellenbogen ausgefahren und wer nicht genug Paper geschrieben hat wurden recht unsanft dazu angehalten und auch die Dienstanzahl war alles andere als verantwortungsbewußt.
Das mag generell in Krankenhäusern so sein, aber an den Unikliniken wohl verstärkt.

Dedi
29.06.2005, 18:37
Ich bin an 'ner Uniklinik, habe einen Vertrag über 42 Wochenstunden und arbeite etwa 45 bis 50 Wochenstunden, das ist eigentlich ganz okay. Allerdings habe ich keine Poolbeteiligung aber einen gut geförderten Job mit glänzenden Karriereaussichten und - ja, ich habe noch ein Privatleben neben dem Job, da verzichte ich gerne auf die Kohle. :-top

jedip
07.09.2005, 09:45
also echt, das kann doch nicht so weitergehen. das ist doch nicht nur mau fürs wohlbefinden, sondern auch für die beziehung.
mein freund arbeitet fast jeden tag von 8 bis 8, am wochenende diktiert er noch ein paar briefe, und die dienste haben noch nicht mal angefangen. wenn ich dann auch noch anfang zu arbeiten, können wir wahrscheinlich bilder von uns in die wohnung hängen, damit wir nicht vergessen, wie wir aussehen. und das noch bei der bezahlung! ärgerlich ohne ende!!!

MichaelHH
07.09.2005, 20:36
Jup, mir gehts auch wie Dedi. Uniklinik, ca. 45-50h die Woche, nicht viel Kohle, keine Poolbeteiligung, aber immer noch Freizeit genug, um mich ab und zu bei Medilearn einzulinken :-top! Dazu nette Kollegen, einen spannenden Job und stets jemanden zur Seite, falls es mal Probleme gibt....

test
07.09.2005, 22:29
In welchen Fächern seid ihr denn Michael und Dedi, wenn ich fragen darf? :)

MichaelHH
08.09.2005, 18:53
@test: Innere!

avicenna
09.09.2005, 16:34
42 Stunden-Vertrag, Uniklinik. Arbeitszeit circa 60h pro Woche. 4-5 Dienste im Monat. Poolbeteiligung gibts einmal im Jahr. Weiterhin Kohle für Gutachten. Überstunden werden nicht bezahlt sondern dienen als Freizeitausgleich für Fortbildungen, Kongreß, etc.. Trotz hoher Arbeitsbelastung umfassende Ausbildung im OP, im Forschungslabor und auf der eigenen Intensivstation. Hier wird alles selbst gemacht: Tracheotomien, Pulmonaliskatheter, etc.

Achja, Fachrichtung is Neurochirurgie.

Gruß Avicenna