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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärzteeinkommen



05.04.2002, 10:36
Welches Einkommen erwartet Ihr, wenn ihr mal in ferner Zukunft Euren Facharzt habt und was würdet ihr mindestens für angemessen halten, was ein Arzt verdienen sollte? Reichen 50000€, sollten es 100000 € sein oder müssen es schon 300000 € sein?

Carsti

05.04.2002, 12:13
Als Facharzt kannst du im Krankenhaus ca. 40 000 - 80 000 € / Jahr verdienen(je nach Stelle ob OA oder nich). In der Praxis je nach Praxis wohl von ca. 40 000 € bis weit nach oben in seltenen Fällen.
Angemessen fände ich für einen AA bei einer 40 Stundenwoche 50 000 - 60 000 € beim Facharzt/Oberarzt: 70 000 - 90 000 €.
Chefärzte natürlich individuell je nach Stelle etwas mehr als Oberärzte oder deutlich mehr.

Ipratropium
05.04.2002, 14:02
Ich finde, viele Chefs sollten deutlich weniger verdienen, als ihre Oberärzte, weil sie oft auch deutlich weniger arbeiten...
:-D

05.04.2002, 16:39
...........dafür haben sie aber auch einige Jahre lang Ärsche geleckt, oder nich'??

07.04.2002, 21:08
Ich finde auch, daß die meisten Ärzte viel zu viel Geld verdienen. Viele sind die reinsten Halsabschneider. Alles Gerede um geringe Einkommen ist nur lobbygesteuert durch die ja reichlich vorhandenen und eben sehr aktiven ärztlichen Interessensverbände. Fakt ist, daß Ärzte sehr gut verdienen, vielleicht nicht mehr soviel wie früher, aber immer noch sehr gut. Es ist mir klar, daß hier im Forum mir kaum einer zustimmen wird, was soll man auch von angehenden Ärzten anderes erwarten, aber es ist nun mal die Realität. Ich denke, die Ärzte täuschen ganz bewußt falsche negative Verhältnisse vor, das gehört eben alles zur Lobbyarbeit. Aber in Wirklichkeit dürfte es kaum einen Arzt geben, der, wenn er ehrlich ist, mit dem Einkommen eines Lehrers oder Informatikers zufrieden wäre, die, wenn man mal die öffentlichkeitstäuschenden Behauptungen interessierter Kreise außer acht läßt, sehr viel weniger als die Ärzte verdienen.

07.04.2002, 21:20
Ich möchte hier mal Sachlichkeit in die Diskussion bringen. Ob Ärzte zuviel oder zuwenig verdienen, mag jeder selbst beurteilen. Ich meine auch zuviel, wenn ich mir nur die offizielle Statistik der KBV ansehe. Wobei diese Zahlen vermutlich sogar noch zu tief angesetzt sind. Hier ein paar Einkommensbeispiele:

HNO-Ärzte 236.000 DM p.a.
Radiologen 224.000 DM
Orthopäden 222.000 DM
Chefärzte(alle) 475.000 DM

Dabei wurden die Extremverdiener wie Laborärzte oder Kieferorthopäden garnicht erwähnt. Erstere sollen angeblich nach Insiderschätzungen im Durchschnitt 700.000 DM p.a. verdienen. Nach diesen Zahlen sage mir noch einer, Ärzte würden nicht genug verdienen. Dem kann ich nur noch die Frage stellen, in welcher Realität er eigentlich lebt. Hat man, nur weil man Medizin studiert etwa die Fahrkarte zum Reichtum gezogen? Ich meine, nein. Es kann nicht jeder erwarten, nur weil er Arzt ist, habe er ein Recht, reich zu werden. Nach den obigen Zahlen drängt sich mir aber der Eindruck auf, es wäre immer noch so.

07.04.2002, 22:11
Hallo

Es stimmt dass die meisten Praxen um die 200 000 DM im Bundesschnitt verdienen. Aber überlege mal bitte wie lange man vorher als Assistenzarzt für ein schlechtes Gehalt unter schlechten Bedingungen arbeiten mußte. Außerdem ist eine Praxis sehr teuer und nicht einfach zu bekommen. Und weiß Gott nicht jeder Arzt schafft das. Außerdem ist dein Gehalt von 475 000 DM für Chefärzte total überzogen woher willst du das denn haben?

07.04.2002, 23:35
Ich möchte hier auch mal darauf hinweisen, daß es sich bei all den Zahlen um statistische Durchschnittswerte handelt. Wie es bei Statistiken nunmal so ist, sagt sie wenig über den Einzelfall aus. Enthalten sind auch Praxen, die nur halbtags betrieben werden (z.B. von berufstätigen Müttern oder älteren Ärzten), schlecht gehende Allgemeinpraxen in sozialen Brennpunkten oder auch Praxen von Ärzten, die ganz einfach schlecht sind und deshalb ein geringes Patientenaufkommen haben. Aus all diesen errechnet sich der Durchschnitt von 200.000 DM. Wer gut ist, Facharzt ist, und eine Praxis in einer besseren Gegend aufmacht, kann sicher, wenn er fleißig ist, mit weit mehr als 200.000 DM rechnen. Schließlich gibt es für jeden Arzt der 100.000 DM verdient einen anderen, der 300.000 DM verdient. Also, ich denke, daß es durchaus möglich ist, mit einer gutlaufenden Praxis so zwischen 300-600 tsd. DM zu verdienen. Wenn alle Investitionen abgezahlt sind, sicher auch mehr.
Die Tatsache, daß man vorher als Assistent wenig verdient, kann ich nicht als Gegenargument gelten lassen, da ein Assistenzarzt in Weiterbildung zum Facharzt sich ja noch in der Ausbildung befindet und wie heißt es so schön "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Das sollten sich mal alle beherzigen, die immer über die geringen Assistenzarzteinkommen klagen. Diese sind im übrigen auch im Ausland meist nicht höher. Assistenzärzte in USA verdienen auch nur um die US$ 40.000 (ca. 90.000 DM), was sich dann aber nach Ende der Facharztausbildung massiv steigert.

08.04.2002, 11:42
Hallo

Und du weißt sicher auch dass man nicht einfach so in einer noblen Gegend ne Praxis aufmachen kann? Die kosten häufig mehr als 1 Million, was nicht so einfach aufzubringen ist. Man kann natürlich viel verdienen wie man in jedem Bereich viel verdienen KANN aber denk auch an die vielen Assistenz-, Stations(Fachärzte!!!)- und Oberärzte die miese Arbeitsbedingungen und ein schlechtes Gehalt haben. Und woher hast du bitte die 475 000 DM für Chefärzte??? DIe meisten Chefärzte bekommen nur noch eine eingeschränkte Privatliqiudation oder sogar gar keine mehr. Diese 475 000 DM klingen da sehr utopisch. Übrigens hat sich die Lage auch für Praxen in den letzten 2 Jahren weiter verschlechtert.

und mal noch ne frage studierst du überhaupt medizin?

-EL-
10.04.2002, 23:21
Da muss ich zustimmen. Ich kenne Ärzte, die können sich nicht mal mehr nen Porsche leisten (oft reicht es noch nicht mal zu nem Benz als Zweitwagen)!

11.04.2002, 00:17
Man sollte vielleicht auch berücksichtigen, dass Ärzte die längste (unter den mir bekannten) Ausbildung überhaupt haben.

Dadurch ist es berechtigt, dass er auch ein entsprechend höheres Monatseinkommen hat, um zB einen Bankangestellten oder auch einen Handwerker, der nach der 10. Klasse seine Ausbildung macht, bzgl. des Lebenseinkommens halbwegs einzuholen.