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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An die Sportler!



Hez
02.07.2005, 18:57
Wie lange hält der Körper unter Belastung bei Ausdauersport einen Puls von ca. 160 aus? Bzw, gibt es eine zeitliche Grenze, ab wann das schädlich ist? Ist es überhaupt schädlich, diese Frequenz über Stunden aufrecht zu erhalten? Jan Ullrich und andere Profis fahren ja solange und wirken ganz gesund...

Sani
02.07.2005, 19:00
Jan Ullrich hat ja auch einen deutlich niedrigeren Ruhepuls als ein "Otto-Normal"-Verbraucher ... hab mal was gelesen, dass er einen Ruhepuls um die 30 hat.

ehec
02.07.2005, 19:27
aber guck dir mal an, wie fertich die danach aussehen...

Hez
02.07.2005, 21:30
Es geht mir nicht um den Ruhepuls. Sondern darum, wie lange man einen Puls von 160 unter Belastung aushalten kann, ohne dass man sich schadet. Konkret: 2 Stunden Rad fahren mit einem Puls von 160.
Oder anders: Schadet sich Jan Ullrich ?

Lava
02.07.2005, 21:44
Aber selbstverständlich schadet er sich!! Leistungssport ist fast immer schädlich! Einerseits zahlreiche Verletzungen und Abnutzungserscheinungen und die Ausdauersportler haben auch eine gewisse Hypertrophie des Herzens, glaube ich...

Hellequin
02.07.2005, 21:46
Und Asthma ist unter Radrennfahrern auch sehr verbreitet.

eatpigsbarf
02.07.2005, 21:53
Naja, man muss sich ja ueberlegen, dass jemand, der es ueberhaupt 2h mit einem Puls von 160 durchhaelt, schon ein ziemlich angepasstes Herz hat. Soll heissen, fuer die Leistung, die er ja ueber eine konstante Zeit von 2h erbringt, wuerden wir Otto-Normalverbraucher einen weit hoeheren Puls haben.
Es ist ja bekannt, dass Sportler hypertrophe Herzen haben koennen und letztendlich an den Folgeerscheinungen dieser Muskelumstrukturierung sterben koennen. Gleichzeitig werden diese Topsportler so gruendlich medizinisch ueberwacht, dass man weiss, dass sie relativ gesund sind und somit ueberhaupt eine solche Leistung erbringen koennen. Denn allein, 2(+)h Hoechstleistungssport bei der Hitze durchzuhalten, zeigt ja, wie angepasst und trainiert der Koerper ist. Es wurde ja auch lange trainiert, dass der Koerper ueberhaupt solche Leistungen im aeroben Bereich durchhaelt. Daher ist es schon wichtig zu wissen, was fuer einen Ruhepuls Jan Ulrich hat und dass der eine ganze Ecke niedriger ist, als beim Durchschnittsmenschen.

Wobei er sich bestimmt schadet, man denke nur an all die Stuerze :-P

Hez
02.07.2005, 21:55
Ok, Gelenkverschleiß, Herzhypertrophie usw. ist klar. :-) Ich will auf mögliche akute Schäden hinaus. Wie sieht es aus mit dem plötzlichen Herztod, der manchmal bei Leistungssportler auftritt?

Also es geht einfach darum: Man wird ja als Medizinstudent immer wieder gefragt "Mir tus hier weh- was ist das?!" oder "Ich hab nen Puls von 56, ist das schlimm?" ( Nein, Du bist Sportler, das ist normal ) oder eben: "Ist es schädlich, dass ich 2 Stunden Rad gefahren bin und nen Puls von 160 hatte." Meine Antwort war: "Ich bin kein Arzt, aber ich denke, dass ein bißchen weniger auch nicht schaden würde" ( Alle Angaben ohne Gewähr ).

Und seitdem überlege ich, ob es nicht wirklich akut schaden würde...

Und wenn ihr mir jetzt antwortet, dann braucht ihr keine Angst zu haben, dass ich das weitersage. :-D Ich will es jetzt nur mal für mich wissen.

s_vsieds
02.07.2005, 22:32
Und Asthma ist unter Radrennfahrern auch sehr verbreitet.


:-D :-D :-D
Nicht nur unter Radrennfahrern, bei vielen Ausdauersportarten...

Es würde mich interessieren, in welcher Dosierung Patienten nach Hodentumoren Testosteron substituieren dürfen :-D

test
03.07.2005, 01:41
Die Hypertrophie des herzens eines Sportlers ist noch physiologisch meines Wissens. Da ein Sportlerherz ja maximal 4-6 Stunden am tag diesem Stress ausgesetzt ist. bei nem Hypertoniker wäre es 24 stunden diesem Stress ausgesetzt, was zur pathologischen Hypertrophie führen würde,
Die Hypertrophie bei einem Sportler an sich ist noch nihct das problematische, ich glaube eher, dass Begleiterkrankungen wie hypertrophe Cardiomyopathie oder sonstiges für plötzliche Herztode bei sportlern verantwortlich sind. :-nix

Sushiman
03.07.2005, 09:46
hm, ich will auch mal meinen Senf dazugeben...

also ich selbst mache sehr viel Ausdauersport... allerdings ist es bei mir so, dass ich erst ca. 30 Minuten unter 160 Puls jogge und mein Puls dann automatisch (ohne dass ich mein "Joggverhalten" änder) auf 140 runtergeht... da kann man dann locker 2 Stunden joggen...

Naja, und da ich regelmäßig beim Arzt bin und mich durchchecken lasse kann ich auch sagen, dass ich bisher noch keinerlei ausfallerscheinungen hatte... halt nur einen niedrigen ruhepuls....

Evil
03.07.2005, 10:37
Die Hypertrophie des herzens eines Sportlers ist noch physiologisch meines Wissens. Da ein Sportlerherz ja maximal 4-6 Stunden am tag diesem Stress ausgesetzt ist. bei nem Hypertoniker wäre es 24 stunden diesem Stress ausgesetzt, was zur pathologischen Hypertrophie führen würde,
Die Hypertrophie bei einem Sportler an sich ist noch nihct das problematische, ich glaube eher, dass Begleiterkrankungen wie hypertrophe Cardiomyopathie oder sonstiges für plötzliche Herztode bei sportlern verantwortlich sind. :-nix
Meines Wissens liegt Test da vollkommen richtig, ein reines Sportlerherz bleibt unter dem kritischen Herzgewicht von 500g, jedenfalls solang der Sportler keinen Hypertonus entwickelt.
Und was den plötzlichen Herztod anbelangt, so wird das glaub ich weniger durch die Leistungsanpassung verursacht, sondern ist eher so, daß vorhandene Herzfehler oder -erkrankungen offensichtlich werden (z.B. Long-QT-Syndrom oder sowas).

Sportfreund
04.07.2005, 08:57
wenn dich sowaas ambitionierte freizeitsportler fragen, dann würde ich ihnen raten sie einer sono des herzens zu unterziehen. Kostet nicht mehr als 50 Euro und der sportler ist auf der sicheren seite, weil hier alle risikofaktoren wie herzfehler usw. ausgeschlossen werden können.

Ach ja, Dr. Hottenrott Trainingswissenschaftler in Witten Herdecke empfiehlt sogar das die Herzfrequenz ab und an bis 200 geht.
Also nicht irgendwelchen Mythen verfallen.

Schaut doch mal in eurer Unibücherei in den Hollmann Hettinger (die Bibel der Sportmedizin) oder geht mal auf Hottenrotts Homepage.

Rugger
04.07.2005, 12:03
Wie lange hält der Körper unter Belastung bei Ausdauersport einen Puls von ca. 160 aus? Also, wenn ich laufen gehe und meine Grundlagenausdauer trainiere, komme ich locker auf einen 150er Schnitt über anderthalb Stunden, wenn ich Tempo mache, laufe ich auch schonmal einen 170er Durchschnittspuls (bei Belastungen auch schonmal deutlich über 180) über knapp eine Stunde. Das ist auch vollkommen in Ordnung so und ich kann nicht erkennen, wo das auf Dauer schäden verursachen sollte (wenn man denn keine Grunderkrankung hat).
Moderne Trainingslehre setzt auch darauf, das man durchaus auch mal über Dauer bis zu 85% des Maximalpulses trainiert, einfach aus dem Grund, um in der Muskulatur Reize zu setzen. Das sollte man halt nicht ausschließlich machen, aber bei so austrainierten Vollprofis wie Ullrich und Co. machen dann 160er Pulse sicherlich auch keine Probleme.

R.

Rugger
04.07.2005, 12:08
Es würde mich interessieren, in welcher Dosierung Patienten nach Hodentumoren Testosteron substituieren dürfen Wie passend: Armstrongs Erfolgsgeheimnis (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,362990,00.html) :-)) :-top

R.

test
04.07.2005, 12:18
Naja, der Artikel verwundert mich etwas. Ich hatte bisher gedacht/gehört, dass er sehr wohl Hormone substituiert. Ich kann das ehrlich gesagt nicht glauben, dass jemand mit so geringer Testosteronproduktion solche Leistungen vollbringen könnte. Dann müßte eine Frau das ja auch schaffen können. :-? Abgesehen davon steht ja in dem Artikel, dass es nicht publik gemacht werden darf, wenn jemand auf der Tour Testosteron aus medizinischer Indikation nehmen sollte. Also für mich bleibt das ehrlich gesagt zweifelhaft.

Patella
04.07.2005, 15:27
Ich kann das ehrlich gesagt nicht glauben, dass jemand mit so geringer Testosteronproduktion solche Leistungen vollbringen könnte. Dann müßte eine Frau das ja auch schaffen können. :-?

:-)) :-)) :-)) :-))

LG, Patella

Rugger
07.07.2005, 11:56
Ärztezeitung von heute:
"Die Tour stellt für die Fahrer kein gesundheitliches Risiko dar" (http://www2.aerztezeitung.de/docs/2005/07/07/124a1901.asp?cat=/medizin/sport)

R.

TobiasN
07.07.2005, 20:14
Und Asthma ist unter Radrennfahrern auch sehr verbreitet.
Ob die wirklich Asthma haben oder nur legal Berotec nutzen wollen, sei mal dahin gestellt, :-meinung

Rico
07.07.2005, 21:17
Wobei das eine Frage von Ursache und Wirkung ist... wenn ich versuchen würde, die Alpen mit dem Fahrrad zu bezwingen, dann würde ich auch Dyspneu kriegen... :-D

Hab mal gehört, daß 95% der Profiradfahrer "Asthmatiker" sind. So gesehen ist Asthma offensichtlich ein prädisponierender Faktor, um Tour de Frace Sieger zu werden... :-))