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Dedi
03.08.2005, 20:22
Wie ihr ja vielleicht mitbekommen habt ist diese Woche Ärzteprotestwoche mit Demos und so. Nun haben wir uns natürlich bemüht die Presse für dieses Event zu mobilisieren. Und was kriegen wir da zu hören? Interessiert keinen, lohnt sich nicht, weil die Bevölkerung ja sowieso glaubt, dass Ärzte stinkreich sind. Und wenn diese Snobs dann auch noch mehr Geld fordern, wie kommt das wohl bei der Bevölkerung an?? Nicht falsch verstehen, die Presse weiß sehr wohl, dass wir Assistenten eben nicht so viel Geld verdienen, nur will sie uns unter anderem aus Imagegründen nicht unterstützen...
:-??? :-??? :-???
Achja das Gehalt. Hab zum ersten Mal meine Gehaltsabrechnung bekommen. Das Brutto-Gehalt ist ja nicht schlecht, aber mir bleibt netto weniger als die Hälfte übrig. Und für diese komische Ärzteversorgung zahl ich mehr als für die Lohnsteuer. Dann hab ich auch noch eine 42-Stunden-Woche, Überstunden werden - natürlich - ignoriert und ich bekomme weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld. Da kann man nur bitterlich heulen. Jaja, ich reicher unzufriedener Snob ich...

EzRyder
03.08.2005, 20:48
Da sieht man mal wie krank dieses Land ist!

Ich sag nur Thema soziale Ungerechtigkeit!
:-??? :-??? :-???
Wie gerecht ist es denn, dass eine Beamtenwitwe, die den ganzen Tag die Füße hochlegen kann mehr bekommt als jemand der sich 60 und mehr Stunden den Arsh aufreißt??? Das sind alles himmelschreiende Ungerechtigkeiten, aber leider politsch unkorrekt hierzulande.
Traurig, traurig

Smartinchen
04.08.2005, 08:28
Aber ich frag mich, wieso man da echt nix tun kann!? Das mit den immensen Überstunden bei geringem Lohn betrifft doch fast jeden Assistenzarzt und dann noch viele Oberärzte. Wenn mal ALLE zusammen streiken würden, das würd viell. was bringen. Aber bestimmt haben viele auch Angst um ihren Job, oder? In Münster streiken momentan die Herzchirurgen und machen nur noch halb so viele OPs wie sonst und halten sich strikt an die 38,5-h-Woche. Deren wurd auch mit Konsequenzen gedroht...

die chondropathia
04.08.2005, 08:37
Aber ich frag mich, wieso man da echt nix tun kann!? Das mit den immensen Überstunden bei geringem Lohn betrifft doch fast jeden Assistenzarzt und dann noch viele Oberärzte. Wenn mal ALLE zusammen streiken würden, das würd viell. was bringen. Aber bestimmt haben viele auch Angst um ihren Job, oder? In Münster streiken momentan die Herzchirurgen und machen nur noch halb so viele OPs wie sonst und halten sich strikt an die 38,5-h-Woche. Deren wurd auch mit Konsequenzen gedroht...
Ich denke die Streikchancen sind besser denn je! Denn wer BITTESCHÖN mag zu diesen Konditionen noch arbeiten, wenn alle streiken. Die Drohung, dann ausländische Arbeitskräfte einzusetzen hat an schlagkraft verloren, seit z.B. in MeckPom an vielen Krankenhäusern keine ausländischen Ärzte mehr eingestellt werden, weil 50% der Ärzte bereits Ausländer sind...

echelle, pro Streik - denn viel Verantwortung heißt auch viel MACHT.

fLaSh84
04.08.2005, 08:37
man kann nur eins tun, auswandern.
es ist wie bei allem, bevor irgendwas passiert muss es richtig schlimm kommen. und richtig schlimm wirds, wenn sich die zahl der ärzte deutlich reduziert...und die med. grundversorgung nicht mehr gewährleistet ist.
vielleicht wird dann mal jemand drüber nachdenken warum es soweit gekommen ist...

für mich selbst steht diese entscheidung schon länger fest. sollte sich bis zum ende meines studiums nichts grundlegendes ändern hält mich nichts mehr in diesem land...gibt genug alternativen mit angenehmeren arbeitsbedingungen und angemessener bezahlung

die chondropathia
04.08.2005, 08:46
man kann nur eins tun, auswandern.
es ist wie bei allem, bevor irgendwas passiert muss es richtig schlimm kommen. und richtig schlimm wirds, wenn sich die zahl der ärzte deutlich reduziert...und die med. grundversorgung nicht mehr gewährleistet ist.
vielleicht wird dann mal jemand drüber nachdenken warum es soweit gekommen ist...

für mich selbst steht diese entscheidung schon länger fest. sollte sich bis zum ende meines studiums nichts grundlegendes ändern hält mich nichts mehr in diesem land...gibt genug alternativen mit angenehmeren arbeitsbedingungen und angemessener bezahlung

*GÄHN* - weglaufen ist den Hiergebliebenen keine Hilfe und daher nicht gerade konstruktiv im Sinne der Diskussion, geschweige denn mutig.

Insgleichen ein Zeichen von geringem politischen Verantwortungsbewußtsein und mangelnder Zivilcourage,

IMHO. cheers, echelle!

Dressman
04.08.2005, 09:41
[QUOTE=Smartinchen]bestimmt haben viele auch Angst um ihren Job, oder? /QUOTE]

Wenn sollen die Krankenhäuser denn einstellen? Bei unserem 'Ärzteüberschuss' hier in Deutschland!?

Und ich finde es auch nicht schlimm, wenn immer mehr Leute ins Ausland gehen. ERGO gibt es in Zukunft dann noch weniger Ärzte in Deutschland und die Leute merken vielleicht mal was...

Da zahlen die Menschen in Deutschland schon keinen geringen Teil ihres Lohnes an die Krankenkassen, zahlen zu Medikamenten dazu und 10 € Praxisgebühren und das Geld reicht immer noch nicht... mMn würde es für die medizinische Versorgung alle mal reichen, nur leider wird von dem vielen Geld, welches eingezahlt wird, ja zum größten Teil die Bürokratie der Kassen bezahlt!
Da werden künstlich Arbeitsplätze erhalten... (Ich bin kein Fan davon, wenn tausenden von Menschen der Arbeitsplatz abhanden geht, aber wenn es einfach nicht mehr wirtschaftlich ist - außerdem ist es erschreckend, was die Leute, die bei den Kassen im Management sitzen für Gehälter haben). Dann doch bitte eine gesetzl. Kasse für alle, dann geht das meiste Geld - und so soll es ja schließlich auch sein - wieder in die med. Versorgung und nicht in die Taschen der Kassen...

In der Jungen Karriere (Ausgabe 07/2005) gibt es ein Mediziner Spezial. Da steht unter anderem, dass bis zu 40% (!) eines Abschlussjahrgangs keine Approbation mehr beantragen, sondern gleich in die Industrie abwandern. Und selbst von denen, die eine haben auch nicht alle als Arzt/Ärztin tätig werden.
Vielleicht sollte man sich mal fragen wieso.

Ich will nach meinem Studium, mehr als alles andere, als Arzt tätig sein. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass ich mir nach 6 Jahre hartem Studium sage, die Arbeitsverhältnisse für Mediziner sind so mittlerweile sowas von grausam, ich mach jetzt doch etwas anderes.

fLaSh84
04.08.2005, 12:02
*GÄHN* - weglaufen ist den Hiergebliebenen keine Hilfe und daher nicht gerade konstruktiv im Sinne der Diskussion, geschweige denn mutig.

Insgleichen ein Zeichen von geringem politischen Verantwortungsbewußtsein und mangelnder Zivilcourage,

IMHO. cheers, echelle!

mangelnde zivilcourage weil ich mich nicht für nen hungerlohn 60h und mehr pro woche abrackern will?
wenn du meinst...

du nennst es weglaufen, ich nenne es eine ziemlich große erweiterung meines horizontes und sammeln vieler neuer erfahrungen. kann ja jeder machen wie er will, ich bin eben eher der typ der öfter mal was neues und anderes erleben möchte. und in einem anderen land zu leben und zu arbeiten ist dafür ne ziemlich gute lösung denk ich...

was erwartest du denn als konstruktiven beitrag zur diskussion? das eingangsposting beinhaltete die frage nach dem verdienst eines arztes, die passende antwort wurde schon mindestens einmal geschrieben

die chondropathia
04.08.2005, 12:31
mangelnde zivilcourage weil ich mich nicht für nen hungerlohn 60h und mehr pro woche abrackern will?
wenn du meinst...

du nennst es weglaufen, ich nenne es eine ziemlich große erweiterung meines horizontes und sammeln vieler neuer erfahrungen. kann ja jeder machen wie er will, ich bin eben eher der typ der öfter mal was neues und anderes erleben möchte. und in einem anderen land zu leben und zu arbeiten ist dafür ne ziemlich gute lösung denk ich...
Muhahar! Als wenn die Erweiterung des Horizontes im Sinne von Auslandserfahrung irgend etwas mit deinem Erstposting zu tun hätte!

Ich bin der letzte, der sich gegen Auslandserfahrungen ausspricht, aber auch einer der wenigen, der offen seinen Unmut ausspricht, wenn über die hiesigen Probleme (und es ist eben NICHT alles schlecht!) lediglich wenig konstruktiv lamentiert wird. Und die Flucht ins Ausland ist einfach kein Lösungsversuch, sondern eine Form der Verdrängung.

Und wer, wenn keiner mehr da ist, soll es richten? Die Politiker???

Smartinchen
04.08.2005, 12:57
Ich finde es ehrlich gesagt auch nicht verantwortungslos, ins Ausland abzuwandern. Das ist schließlich auch eine Form, die Arbeit hier niederzulegen (wie die Ärzte, die streiken). Auch Leute, die ins Ausland abwandern, tragen dazu bei, dass der Arztmangel hier so langsam auffällt und etwas dagegen getan wird.

Weniger "hilfreich" in dieser Hinsicht sind doch eher die Ärzte, die ohne zu Mucken Woche für Woche 60-80 Stunden arbeiten. Denn solange es genug Ärzte gibt, die da mitmachen, wird sich nichts ändern. Das soll jetzt aber auch kein Vorwurf sein, ich persönlich hätte schon Angst vorm Arbeitsplatzverlust, auch wenn wir einen Ärztemangel haben. Wenn man sich schon ein bißchen was "aufgebaut" hat und schon Oberarzt ist und eine Familie hat, gibt man den Arbeitsplatz wohl nicht ganz so leichten Herzens auf...

Horny
04.08.2005, 13:04
Ich kann es verstehen, wenn ein Jungarzt heute sagt, dass er lieber nach Großbritannien oder Skandinavien geht.

Auslandsflucht könnte ein Mittel sein, damit sich die zuständigen Personen etwas einfallen lassen, um das Gesundheitssystem in der BRD wieder adäquat zu machen. Jedoch sollte die Energie, die in das Gemeckere fließt lieber in Demos und organisierte Strukturen fließen, die wirklich etwas bewegen. So wie die Demo vor ein paar Tagen in Freiburg (war doch dort?).

Es erinnert mich an die Grundstimmung in Deutschland. Lieber meckern und nicht anpacken -> Flucht. Das kann auch ein Mittel sein, fragt sich nur ob es zum gewünschten Erfolg führt. Daran aktiv arbeiten hilft auf jeden Fall.

die chondropathia
04.08.2005, 13:41
Ich kann es verstehen, wenn ein Jungarzt heute sagt, dass er lieber nach Großbritannien oder Skandinavien geht.

Auslandsflucht könnte ein Mittel sein, damit sich die zuständigen Personen etwas einfallen lassen, um das Gesundheitssystem in der BRD wieder adäquat zu machen. Jedoch sollte die Energie, die in das Gemeckere fließt lieber in Demos und organisierte Strukturen fließen, die wirklich etwas bewegen. So wie die Demo vor ein paar Tagen in Freiburg (war doch dort?).

Es erinnert mich an die Grundstimmung in Deutschland. Lieber meckern und nicht anpacken -> Flucht. Das kann auch ein Mittel sein, fragt sich nur ob es zum gewünschten Erfolg führt. Daran aktiv arbeiten hilft auf jeden Fall.
Genau das meine ich. Aktivität zeigen, statt mit einer Flucht passiv auf Veränderung hoffen.

Und um wieder on topic zu kommen: Dann klappts auch mit dem Wunschgehalt :-))

EzRyder
04.08.2005, 14:15
*GÄHN* - weglaufen ist den Hiergebliebenen keine Hilfe und daher nicht gerade konstruktiv im Sinne der Diskussion, geschweige denn mutig.

Insgleichen ein Zeichen von geringem politischen Verantwortungsbewußtsein und mangelnder Zivilcourage,

IMHO. cheers, echelle!

na ja so sind immerhin die USA gewachsen und gediehen.

Aber du hast natürlich vollkommen Recht das den hiergebliebenen schnellstens nur die konkrete Auseinandersetzung weiterhilft.

Jedoch, angesichts der paralysierten Entscheidungsträger und der Langsamkeit des Apparates kann ich nur sehr gut nachvollziehen, dass viele ihr Heil in der Flucht suchen. Werde während des Studiums für die Belange auf die Straße gehen. Jeder Student der die Möglichkeit nicht nutzt, sich an der Uni politisch zu engagieren soll sich später nicht beschweren! Sollte sich in 6-7 Jahren nix bewegt haben, können die mich hier aber auch mal gerne haben. Schließlich möchte ich nicht so lange studieren um danach nur zu protestieren.

Ciao

:peace:

die chondropathia
04.08.2005, 14:41
Sollte sich in 6-7 Jahren nix bewegt haben...

Eben. Es hat sich ja schon was getan mit EuGh und Abschaffung des AiP. Insofern kann ich gar nicht so richtig jammern, bekomme ich doch gleich ein volles Arztgehalt trotz meiner noch sehr ausbaubaren Fähigkeiten.

Aber sicher: da geht noch einiges!

fLaSh84
05.08.2005, 16:17
Muhahar! Als wenn die Erweiterung des Horizontes im Sinne von Auslandserfahrung irgend etwas mit deinem Erstposting zu tun hätte!

Ich bin der letzte, der sich gegen Auslandserfahrungen ausspricht, aber auch einer der wenigen, der offen seinen Unmut ausspricht, wenn über die hiesigen Probleme (und es ist eben NICHT alles schlecht!) lediglich wenig konstruktiv lamentiert wird. Und die Flucht ins Ausland ist einfach kein Lösungsversuch, sondern eine Form der Verdrängung.

Und wer, wenn keiner mehr da ist, soll es richten? Die Politiker???

ja genau, die politiker... spaß beiseite.
ich hätte nichts dagegen mich auch selbst zu engagieren das was passiert, allerdings ist dieser weg in deutschland so steinig, dass nur in den seltensten fällen was bei rauskommt. und solange sich noch genug ärzte "aufopfern" und ohne murren 60-80h pro woche arbeiten beweist das doch den verantwortlichen das die situation noch nicht schlimm genug ist.
wenn alle mit machen würden wäre es sicherlich einfacher.

leider zeigt es sich in deutschland immer wieder, dass erst was unternommen wird wenns schon zu spät ist.
klar, abschaffung von aip usw...waren schon schritte in die richtige richtung, aber das reicht keinesfalls.
es wird seit jahren vor dem kommenden ärztemangel gewarnt, wirklich zu stören scheints aber keinen.
und wenn keine anreize geschaffen werden, dass weniger jungärzte ins ausland gehen wird das ganze in ein riesiges problem ausarten...

um nun wieder den boegen zu schlagen, mir dauern wichtige entscheidungen in deutschland einfach zu lange. und ich sehs halt auch nicht ein, mich jahre lang für verbesserte bedingungen einzusetzen um dann mit 2h weniger wochenarbeitszeit oder einer mini-gehaltserhöhung abgespeist zu werden und immernoch nur einen bruchteil dessen was gleichwertig ausgebildete in anderen ländern bekommen zu verdienen.
da wähle ich persönlich lieber den leichten weg und suche mein glück im ausland, spätere rückkehr ist ja schließlich nicht ausgeschlossen.

respekt vor den leuten die es sich vornehmen hier was zu verändern

Scuolfan
06.08.2005, 20:42
Punkt 1)

Warum soll ich irgendwo demonstrieren?
Ich stehe lediglich vor der Entscheidung über meine berufliche Zukunft!!
Und bis vor kurzen stand da die Medizin noch auf PLatz 1, sonst hätte ich mich auch nciht beworben und würde vermutlich dank meines ordentlichen Schnittes keinen Studienplatz bekommen.

Aber ich sage lediglich, dass ich vom Studium der medizin abgerückt bin, aus den genannten Gründen.
Für mich stünde beim Arztberuf das etwas einseitige Interesse im Bereich Stoffwechsel / Ernährungsmedizin / Sportmedizin sowie die karriermöglichkeiten im Vordergrund. Nicht die "Berufung", anderen zu helfen, und darüber mein eigenes Leben quasi zu vergessen.
Ich für meinen Teil weiß einfach , dass ich nicht zufrieden sein würde. mir reicht es nciht, als Arzt jeden Tag gute Taten zu vollbringen. Das ist zwar sicher ( ich kenne diese ERfahrung noch nciht , daher nur , was ich denke wie ich es empfinden könnte!) sehr schön und es bringt einem persönlich viel, aber davon bezahlt sich werde eine schöne Wohnung, noch ein tolles Auto noch ein Skiurlaub in der Schweiz.
Und als Arzt sind das einfach Apsekte, die man in diesem Beruf verdient hätte. Wo man darauf Wert legt, sind ja nur Beispiele. Man kann das beliebig ersetzen durch andere Dinge, wie ein schönes Haus, ein Boot, Ferienhaus auf Mallorca, Oldtimer, eine Stiftung, oder was auch immer.
Sicherlich zählen im Leben auch viele andere Dinge und macht ein gut gefülltes Bankkonto alleine noch niemanden Glücklich.
Aber es lebt sich angenehmer und ist durchaus eine Teilkomponente des Glücks.
Was soll das denn auch: Man ist bereit, in seinem Beruf richtig etwas zu leisten, absolviert das schwerste/härteste Studium, hilft Menschen, heilt Menschen, rettet Ihnen sogar das Leben.
Aber was bekommt man dafür, ausser einem Schulterklopfer, wenn überhaupt?
Hat der Arzt sich anhand seiner Leistungen nicht auch einen gewissen Wohlstand, wie auch immer er diesen auslebt, verdient?
Ich denke schon , und die Tatsache, dass in anderen Ländern in diesem Beruf teils erheblich mehr gezahlt wird, macht doch auch deutlich, dass dieser Beruf in vielen anderen Gesellschaften wenigstens anteilsweise angemessen honoriert wird.
Folglich finde ich es auch im Rahmen dieser Diskussion absolut legitim, wenn jemand davon spricht, dass er bei gleichbleibenden Bedingungen nicht in der BRD Klink-Arzt bleiben will.

Mit deinen Protesten erreichst du leider gar nichts. Es ist traurig genug, dass Leute wie Du offenbar nicht merken, dass sie Marionetten sind und allerhöchstens dem Amusement der Politiker dienen, welche sich bei Kaviar und Champus vergnüglich über die jammernden Ärzte auslassen während sie monatlich ihre fetten Pensionen kassieren.
Das System ist und bleibt einfach Schrott.
Mit welcher Berechtigung haben die Politiker die Rentenkassen geplündert, die nun gähnend leer sind? Was berechtigt sie dann auch noch dazu, parallel , quasi gegenläufig, ihre Pensionen und Renten sukzessive zu erhöhen?
Ha, die Politiker lachen sich doch tot. Stressiger Job hin oder her, wirklich leisten muss der POlitiker doch kaum was, ausser mal ein Redchen hier oder Eines dort schwingen.
Aber was ist das im Vergleich zu dem, was der Arzt leistet?
Nun, der Arzt kann ja für ein Viertel des Geldes die Leben der Herren Politiker retten, wenn das Herz aufgrund von Arteriosklerose, die sich mit den fetten Galadinners jede Woche erklären lässt, mal wieder nicht mitmacht!
Saubere, feine Welt.
Das ist zwar in anderen Ländern ähnlich, aber wenigstens verdient da der Arzt noch halbwegs seiner Position nach angemessen.

In Deutschland MUSS es erst zu einem totalen Kollapps kommen, ehe etwas passiert.
Aber , liebe Freunde, da könnt Ihr wohl sicher gehen, der Crash wird kommen. Und dann ist das Geschrei groß und der Assi verdient plötzlich 5000-8000€ Netto...

Gruss

Leggo1
06.08.2005, 20:51
Aber , liebe Freunde, da könnt Ihr wohl sicher gehen, der Crash wird kommen. Und dann ist das Geschrei groß und der Assi verdient plötzlich 5000-8000€ Netto...

..deine worte in Gottes Ohren! Ich freue mich auf diesen Crash und das Netto-Gehalt :-))

dermehlhorn
06.08.2005, 20:54
Ja... also ich nehem die 5.000 € Netto Stelle gern... obwohl ... bei der Inflation ... da sind dann wahrscheinlich in 5 Jahren 5.000 Euronen genausoviel wert wie heute 500 :-???

die chondropathia
06.08.2005, 23:50
Mit deinen Protesten erreichst du leider gar nichts. Es ist traurig genug, dass Leute wie Du offenbar nicht merken, dass sie Marionetten sind
Meist du mich? Tse...

Also Herr dann wohl nicht Kollege,

ich freue mich, dass du nicht beabsichtigst, Arzt zu werden!

Deine Aussagen im ersten Abschnitt deines Essays zeugen von einer doch sehr materialistischen Grundhaltung, die genau nicht zum Arztsein paßt. Damit meine ich nicht, dass Ärzte nicht ökonomisch denken sollten, sondern eben schlicht, dass du den Primat auf externe Güter und nicht auf das legst, was du selbst bist und anderen durch dich zu geben imstande wärst.

Vielleicht fehlt es dir einfach nur an der nötigen Einsicht in das Wesen der Lebenszufriedenheit (http://www1.eur.nl/fsw/happiness/) , dann würdest du eventuell auch begreifen, dass es andere bedeutende Motivationsfaktoren jenseits des monetären gibt.

Und es entspricht deiner Kleingeistigkeit, dass du mich vor diesem Hintergrund für eine Marionette hälst und zudem tatsächlich annimmst, dass ich all das lebe, was ich hier propagiere!
Um dir zu helfen: das tue ich nicht. Trotzdem halte ich es für besser, konstruktives und positives zu schreiben, als ständig nur rumzujammern und anderen wichtigen Stimmen die Kraft zu nehmen.

Du verstehst: letzteres ist das, was du tust. Und es ist so gewöhnlich und so viel einfacher Dinge kaputt zu reden und zu machen als etwas aufzubauen...


Wirklich, ich will gar keine Antwort -
einfach mal drüber nachdenken :-top

Evil
07.08.2005, 09:55
Gut gekontert, Echelle, aber ich glaube, er/sie meinte mich... :-))

Und @ Scuol:
ich bin nach wie vor der Meinung, daß man seinen Hintern hochbekommen muß, um etwas zu verändern.... das Warten auf den großen Crash ist nicht allzu effizient.
Darüberhinaus möchte auch ich für gute Arbeit gut bezahlt werden (was momentan auch der Fall ist), aber das war nicht ausschlaggebend bei meiner Berufswahl.