PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Österreich will keine Piefkes im Hörsaal



Seiten : [1] 2

SkyFlya
13.07.2005, 09:22
ALPEN-UNIS DICHT

Österreich will keine Piefkes im Hörsaal

Von Benedikt Mandl

Ein EU-Urteil zwingt Österreich, alle Studenten aus dem In- und Ausland nach den gleichen Regeln zuzulassen. Prompt schlagen die Unis Piefke-Alarm und rüsten sich zur akademischen Festung - per Eilgesetz soll ein großes Aussieben den befürchteten Ansturm deutscher Studenten bremsen.

weiterlesen? Siehe Quelle:


Quelle: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,364088,00.html

dr.doom
13.07.2005, 10:35
Wer etwas anderes erwartet hat ist doch naiv. Eine für mich absolut logische Handlung.

SkyFlya
13.07.2005, 14:23
Ich beneide die Österreicher etwas :-stud

red_sun
13.07.2005, 14:35
Mir tun sie auch ein bisschen Leid...

hibbert
13.07.2005, 14:42
Ich finde es fürchterlich um mal ehrlich zu sein. Alles funktioniert(für die Ösis) wunderbar, dann kommt ein EU-Beschluss und die Situation verschlechtert sich.

Die Betroffenen werden bestimmt mit Freude für die EU Verfassung stimmen.... :-))

Hawkeye
13.07.2005, 14:52
Ohne vom Thema abschweifen zu wollen, die EU- Verfassung, sollte sie gültig werden, ändert in dieser Hinsicht gar nichts! Geht da ja nicht um EU- Recht vs. D- Recht...

Rico
13.07.2005, 15:37
Ich finde es fürchterlich um mal ehrlich zu sein. Alles funktioniert(für die Ösis) wunderbar, dann kommt ein EU-Beschluss und die Situation verschlechtert sich.Aber andererseits haben die Österreicher ja bisher selber kein Problem damit gehabt, in Deutschland zu studieren:
Relativ zur Bevölkerung studieren derzeit zehn Mal so viele Österreicher in Deutschland wie umgekehrt.Das ist doch erstmal ungerecht!
Wenn jeder Österreicher sich für einen deutschen Studienplatz bewerben kann, dann ist es doch nur recht und billig, wenn das umgekehrt auch so funktioniert. :-meinung

Oelf
13.07.2005, 17:03
Das ist doch erstmal ungerecht!Wenn jeder Österreicher sich für einen deutschen Studienplatz bewerben kann, dann ist es doch nur recht und billig, wenn das umgekehrt auch so funktioniert.

Nee nicht ganz, denn nicht jeder Österreicher bekommt in Deutschland einfach einen Platz für Medizin etc. Die müssen auch den deutschen NC knacken. Für die betroffenen Österreicher sieht es ja jetzt so aus, dass sie im eigenen Land diskriminiert werden, denn selbst wenn die Österreicher bisher das Recht hatten ohne Einschränkungen an unseren Universitäten zu studieren, so kann man doch die Bevölkerungsrelation nicht einfach ignorieren. Und da sieht es nun einfach so aus, dass ein kleines Land den uneingeschränkten Einstrom ausländischer Studenten nicht verkraften kann. Außerdem würden die deutschen Bewerber den NC, der ja dann demnächst in Österreich auch eingeführt wird, in die Höhe treiben, was ja auch sehr ungerecht gegenüber den geringeren österreichischen Studienbewerbern ist. Überleg mal in deinem Land gibt es einen extrem hohen NC nur weil sich alle aus dem riesigen Nachbarland in deinem kleinen Land bewerben. Und die paar Österreicher, die sich bei uns für Medizin bewerben, bescheren und sicherlich nicht die hohen NC's. Insofern sollte vielleicht der Anteil deutscher Studenten zwar nicht verboten sein, wie bisher, wenn man nicht schon bei einer deutschen Uni eingeschrieben war, sondern eben auf z.B. 10% reduziert werden.

Ich kann aber die Leute verstehen, die schon seit 2-3 Jahren auf ihren Studienplatz warten und die die Chance, dass sie eventuell auf diesem Wege ein Platz erhalten könnten, wahrnehmen wollen. Aber jetzt versetze dich mal in einen Österreicher, der nur wegen dem riesen Ansturm aus Deutschland nicht mehr Medizin studieren kann.

PS: Bin kein Österreicher.

DoktorW
13.07.2005, 17:43
Ich habe den Anfangsbeitrag eben gekürzt, da er falsch zitiert war und somit nicht den Forenregeln entspricht!

Man akzeptiert auch diese Regel (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?postid=99753#post99753), wenn man den Beitrag absendet. Also bitte in Zukunft darauf achten. Danke!

Rico
13.07.2005, 19:34
Nee nicht ganz, denn nicht jeder Österreicher bekommt in Deutschland einfach einen Platz für Medizin etc. Die müssen auch den deutschen NC knacken. Aber er ist weder bevorzugt noch benachteiligt. Er ist den deutschen Bewerbern gleichgestellt.
Ein Zustand, der umgekehrt nicht existiert.
Außerdem können die Österreicher ja auch in Deutschland Fächer studieren, die es in Österreich gar nicht gibt.

Für die betroffenen Österreicher sieht es ja jetzt so aus, dass sie im eigenen Land diskriminiert werdenDaß vorher ein paradiesischer Zustand geherrscht hat, der jetzt durch eine Gleichstellung ersetzt wurde ist ja mal keine Diskrimminierung.

so kann man doch die Bevölkerungsrelation nicht einfach ignorieren. Und da sieht es nun einfach so aus, dass ein kleines Land den uneingeschränkten Einstrom ausländischer Studenten nicht verkraften kann.Natürlich wird Österreich (wie alle anderen europäischen Länder auch!) ein Zulassungsbeschränkung erlassen müssen. Da ist doch nicht verwerfliches dran. Die können ja z.B. auch so aussehen wie in der Schweiz, daß erstmal alle anfangen dürfen zu studieren und dann nach ein und zwei Jahren jeweils rausgeprüft wird und die Studierendenzahl auf eine zuvor festgelegte Größe runtergeprüft wird. Ein IMHO sehr unsoziales Modell, weil man dann u.U. viele Jahre durch ein Studium verliert, das man nicht zuende bringen kann. Das Modell ist sogar so unattraktiv, daß der große Run der deutschen Studenten auf Schweizer Studienplätze ja immer noch aussteht, obwohl man dort bereits seit Jahren "zulassungsfrei" studieren darf.

Außerdem muß man mal sehen, daß ja nicht alle abgelehnten dann nach Österreich strömen werden.

Hellequin
13.07.2005, 19:41
Die können ja z.B. auch so aussehen wie in der Schweiz, daß erstmal alle anfangen dürfen zu studieren und dann nach ein und zwei Jahren jeweils rausgeprüft wird und die Studierendenzahl auf eine zuvor festgelegte Größe runtergeprüft wird. Ein IMHO sehr unsoziales Modell, weil man dann u.U. viele Jahre durch ein Studium verliert, das man nicht zuende bringen kann. Das Modell ist sogar so unattraktiv, daß der große Run der deutschen Studenten auf Schweizer Studienplätze ja immer noch aussteht, obwohl man dort bereits seit Jahren "zulassungsfrei" studieren darf.

Außerdem muß man mal sehen, daß ja nicht alle abgelehnten dann nach Österreich strömen werden.
Du meinst Frankreich oder? In der Schweiz kommt man als Ausländer so gut wie gar nicht rein.

Oelf
13.07.2005, 20:02
Naja die Schweiz ist nicht in der EU und deshalb nochmal ein Sonderfall, da sie völlig frei entscheiden darf.

Ausserdem werden in der Regel in den EU Ländern unterschiedliche Sprachen gesprochen, was auf jedenfall den großen Ansturm auf die UNIs extrem bremst. Was glaubst du, warum sich nicht tausende in Frankreich oder Spanien bewerben, eben weil sie dann das Studium aufgrund der Sprache gar nicht bestehen würden. Es ist einfach so, dass in Österreich ein NC nur aufgrund der deutschen Studenten zustande kommt. Ich würde mich als Österreicher schon ärgern, wenn sich tausende von Deutschen an meinen wenigen Unis bewerben würden und deshalb meine Chance für ein Medizinstudium auf ein Minimum sinkt, obwohl die Österreicher im Gegenzug den deutschen kaum Plätze in Medizin streitig machen, auch wenn sie bisher uneingeschränkt in D studieren dürfen.

Aber eigentlich ist's mir auch egal, weil es nicht mein Problem ist... :-))

Rico
13.07.2005, 20:05
Du meinst Frankreich oder? In der Schweiz kommt man als Ausländer so gut wie gar nicht rein.Also ich war bisher immer der fixen Idee verfallen, das schweizer System sei so wie von mir oben beschrieben... :-nix

Hab mal kurz durch's Schweizer Lokalforum geblättert und dabei diesen Thread (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=19692) gefunden, aus dem ich das auch so herauslese...

Man möge mich korrigieren, wenn ich mich irre, oder kann es sein, daß es in der Schweiz Unterschiede gibt, wie die einzelnen Unis das regeln?

Hellequin
13.07.2005, 20:11
Es muss deshalb festgehalten werden, dass es, von Sonderfällen abgesehen, nach wie vor nicht möglich ist, im Ausland wohnhafte Ausländer und Ausländerinnen (auch nur für einen Teil des Studiums) zu den medizinischen Studiengängen in der Schweiz zuzulassen.
Quelle:http://www.immatrikulation.unibe.ch/medizininfo.htm

Rico
13.07.2005, 20:19
Aha... wieder was gelernt. :-)

Scrotum
13.07.2005, 20:23
Also ich war bisher immer der fixen Idee verfallen, das schweizer System sei so wie von mir oben beschrieben... :-nix

Hab mal kurz durch's Schweizer Lokalforum geblättert und dabei diesen Thread (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=19692) gefunden, aus dem ich das auch so herauslese...

Man möge mich korrigieren, wenn ich mich irre, oder kann es sein, daß es in der Schweiz Unterschiede gibt, wie die einzelnen Unis das regeln?


Vale ist Schweizerin... da sieht die Sache ganz anders aus.

Als Deutscher hast du in der Schweiz kaum ne Chance auf nen Studienplatz, wenn du nicht seit 5 Jahren hier lebst. Ich habe mal von einem Fall gehört, wo ein Deutscher einen Studienplatz gekriegt hat - gesehen hab ich's aber noch nie. :-))

Midsummer
15.07.2005, 17:00
Um noch einmal das Thema dieses threads aufzugreifen. Also so viele Deutsche wurden auch nicht kommen. Da bauscht die ösi-presse ganz schön auf! die Österreicher die wirklich Med studieren wollten, haben ihren Platz schon vor dem Urteil bekommen. In Wien gab es nur noch 500 plätze auf die sich die Deutschen mitbewerben konnten, im Vorfeld haben sich schon 1000 Ösis Plätze gesichert! Also von einer deutsch. Invasion kann man wirklich nicht sprechen!

red_sun
15.07.2005, 17:26
Also von einer deutsch. Invasion kann man wirklich nicht sprechen!

Vielleicht diesmal nicht, aber man kann sich ja nächstes Jahr wiederbewerben... Allerdings sehe ich es selbst auch nicht sooo schlimm, wie in den Medien überall zu hören ist. Zumal bis zum Sommersemester 2006 bestimmt schon Zulassungsbeschränkungen etabliert worden sein werden...

pottmed
15.07.2005, 17:30
Dieses Jahr ist die einzige Chance reinzukommen, ab nächsten Semester haben sich die Österreicher bestimmt schon die eine oder andere "nette" Zulassungsbeschränkung einfallen lassen.

Ich glaube übrigens schon, dass es ganz schön viele Deutschen werden, vor allem in Graz.

red_sun
15.07.2005, 17:53
Selbst wenn es Zulassungsbeschränkungen geben wird und die wird es geben, dann stellt Österreich dennoch eine weitere Chance auf einen Studienplatz dar, die man sich nicht entgehen lassen sollte...

Das einzige was mich verwundert hat ist das Wien das Originalzeugnis haben möchte.. Ist das in Graz und Innsbruck auch so? Wäre dann vielleicht ein wenig schwierig die Bewerbungen zu timen...