PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwer zu ventilieren...



ehemalige Userin 24092013
15.07.2005, 18:45
....Patienten, die sich schwer an der Beatmungsmaschine ventilieren lassen (pCO2 senken) stellt man parametertechnisch ja mit hohen Frequenzen, einem entsprechenden I:E ( 1:2 ) und vollkontroliert ein ( meist SIMV/ IPPV).
Nun kann es mal sein, dass man trotzdem nicht das pCO2 runterbringt.....wieso?

Und es gibt scheinbar die allerletzte Möglichkeit der massiven PEEP- und Frequenzreduktion z.B. PEEP =2 und Frequenzen um die 10 und dann soll sich das pCO2 runterregulieren.
Weiss da jemand was dazu?
Wie genau erklärt sich das?


Danke!



P.S. Gemeinschaftsanfrage von Sebastian 1 und mir. ;-)

Sebastian1
15.07.2005, 19:26
Hatte neulich auch den Fall auf Station:

Patient mit schwerer COPD und atypischer Pneumonie, exorbitant hohes pCO2 (bis zu 140 mmHg). Tagelang wurde und wurde das kaum besser, egal wer wie an den Parametern rumschraubte, egal in welchem Beatmungsmodus.

Dann kam ein anderer diensthabender Doc auf Station, der sich mit dem Kram besser auskennt als die meisten seiner Kollegen. I:E auf 1:2 oder sogar 1:3 zu stellen ist ja eher üblich, das war auch schon längst geschehen. Aber man neigte eher zu Frequenzerhöhung mit geringereren Tidalvolumina (wobei die COPD-Lunge da auch ziemlich Grenzen gesetzt hat) und höherem PEEP.

Was er nun einstellte war nun Bipap mit f=8, I:E 1:3, Peep 3.

Umd das zeigte dann auch deutlich Wirkung.Ich kanns mir nur über die verlängerte Exspirationsphase bei geringerem Atemwegswiderstand erklären....

Evil
16.07.2005, 14:05
Ein Nachteil bei hohen Frequenzen ist ja, daß Du mehr Totraumventilation dabei hast, das wird dann bei COPD-Patienten mit ohnehin geringer Gasaustauschfläche wohl noch stärker ins Gewicht fallen. In dieselbe Richtung wirkt dann wahrscheinlich auch ein hoher Peep. Reduziert man beides, kann das wiederum die Ventilation verbessern.

Allerdings ist der pCO2 ja nicht nur von der Ventilation sondern auch von Kreislauf und Stoffwechsel abhängig, z.B. fällt ja in der hyperdynamen Phase einer Sepsis auch mehr CO2 an.
Mit Langzeitbeatmung kenn ich mich aber nicht wirklich aus.... :-))

ehemalige Userin 24092013
17.07.2005, 12:01
@ Seb: hatte eure Pat. Nabic bekommen?




P.S. Sach mal, wie soll ich denn Deine Signatur werten?
Muss ich mir Sorgen machen?

Sebastian1
17.07.2005, 20:17
Ja, NaBi war irgendwann mal notwendig. Aber nicht regelmäßig.

Ansonsten hab ich gestern nochmal nachgefragt:
Der PEEP wurde deswegen reduziert, da bei der COPD/Emphysemlunge eher mit einem hohen Intrinsic PEEP zu rechnen ist und daher hohe PEEP-Werte nicht notwendig sind. Tidalvolumen hoch, da die Totraumventilation vergrößert ist und eine hohe Frequenz bei kleinerem Tidalvolumen (wie sie ja zum Beispiel bei ARDS angewandt wird) ineffektiv bei der Oxygenierung ist. Dagegen erlaubt die niedrige Frequenz mit hohem Tidalvolumen und gleichzeitig auf 1:2 bis 1:3 gestelltem I:E eine verbesserte Abatmung des CO2 bei ebenfalls gleichzeitig besserer Oxygenierung. Eigentlich ganz einfach :)

P.S. : Die Signatur wechselt alle 30 Sekunden, was dann da steht, da hab ich keinen Einfluss drauf ;)

Froschkönig
19.07.2005, 06:11
P.S. : Die Signatur wechselt alle 30 Sekunden, was dann da steht, da hab ich keinen Einfluss drauf ;)
Na wollen wir hoffen, daß es wenigstens jugendfrei bleibt :-D