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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das neue Verfahren - Eure Meinungen



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Phil10
16.07.2005, 13:22
Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen. Und jetzt wollte ich euch mal nach eurer Meinung fragen: Was glaubt ihr? Für wen ist das Verfahren besser geworden? Wer sind die Verlierer?
Natürlich sind das alles Spekulationen....aber bis wir es wissen, könnt ihr ja mal eure Vermutungen hier posten!

Ich vermute, dass das Verfahren wor allen Dingen für Leute mit einem Abi im Bereich 1,7 - 1,9 besser geworden ist, da diese wahrscheinlich einen Platz über das AdH bekommen werden!

Und jetzt eure Vermutungen!

chutenalua
16.07.2005, 13:45
glaube auch dass die gewinner die leute zwischen 1,7-1,9 sind (zu denen ich auch zähle). das liegt an den 5% mehr die über "note" vergeben werden (also die von der wartezeit kommen).

außerdem haben diejenigen bessere karten, die aus bundeslaendern kommen wo die zulassunggrenze im hauptverfahren immer relativ hoch ist. im adh spielt es keine rolle wo die hzb erworben wurde. beispiel: letztes ws hab ich mit 1,9 aus hessen (frankfurt) keinen platz übers adh bekommen. eine berlinerin ist aber übers hauptverfahren mit 2,0 reingekommen und studiert jetzt in frankfurt. mit dem neuen verfahren gibt es das vermutlich nicht mehr.

und generell gewinnen alle die, welche sich ausgiebig mit dem zvs-verfahren beschäftigen. ich glaube dieses jahr kommt es mehr als je zuvor auf eine gute bewerbungsstrategie an.

Cuff
16.07.2005, 14:06
Ich denke ebenfalls, dass die Umverteilung dieser ominösen 5% die Grenzen auf Seiten derer mit bester DN höher wachsen lässt und auf der anderen Seite dazu führt, dass die Wartezeit leicht ansteigt.

Strategie ist denke ich insofern hinfällig, als dass viele so denken! Und gerade wer denkt: "Ach, bewerb ich mich halt da und da, da hatte es letztes Jahr nur 1-3 Bewerber pro Platz, das könnte klappen." - der kann auch schonmal in die Röhre gucken, wenn sich das noch 8000 weitere Bewerber denken!

Allerdings wissen ja auch alle, deren Note besser ist als 1,9 um Ihre Stärken. Jemand mit 1,5 wird sich nicht unbedingt an vermeintlich unbeliebten Orten bewerben, weil er genau weiß, dass er im AdH an seiner Wunschuni unterkommen kann!!!
Von daher denke ich, dass das Ergebnis der Auswahlgrenzen im AdH sich nur minimal von den AdHs der letzen beiden Wintersemester unterscheiden wird. Die beliebten Unis werden weiterhin recht niedrige Grenzen und die eher unbeliebten höhere Grenzen haben.

SkyFlya
16.07.2005, 14:21
Prinzipiell ist das neue Vergabeverfahren ja eine klasse Sache, aber im Detail bin ich zu tiefst erschüttert. Die Reduzierung der Wartezeitquote auf 20% finde ich eine Frechheit! Ich kann nur hoffen, dass das gerichtlich geklärt wird, wie der ZVS-Direktor schon angekündigt hat. Leider hat nur ca. die Hälfte der Universitäten sich die Mühe gemacht, ein neues Auswahlverfahren auf die Beine zu stellen. Wir sind also hier bei 80% der Plätze über NC angekommen. Finde ich sehr bedenklich! Die anderen Universitäten haben zum Teil faire Auswahlverfahren erstellt. Jedoch werden sich Tausende auf diese Universitäten fixieren, was die Chancen nicht gerade vergrößern wird. Unterm Strich kann man meiner Meinung nach folgendes Sagen: Man hat entweder ein "super" Abitur oder man hat Pech gehabt und muss sich an dieser "Glücksspirale" beteiligen. Das manche Leute ihre Lebesplanung neu gestalten müssen interessiert auch keinen. Ich warte seit 3 Jahren und habe ja wie es aussieht noch 1 bis 2 Jahre vor mir, die finanziell erst mal überbrückt werden müssen. Das viele die letzte Hoffnung in Massenklagen sehen, ist doch auch ein Armutszeugnis deutscher Politik. Ich weis nicht wo das hinführen soll...

a.friend
16.07.2005, 15:02
bewerber mit sehr gutem abitur gewinnen nochmal, weil sie mehr freiheiten für die wahl der uni haben. nehmen wir mal jemanden mit 1,1 oder 1,2. früher war es kritisch, wenn er sich versucht hat in heidelberg, freiburg, etc zu bewerben. mit pech ist er dann nach frankfurt geschickt worden. nun kann der sehr gute bewerber auf seine 7 lieblingsstäde setzen und bekommt mit sicherheit "irgendwo" einen platz.

ich schließe mich an, dass die gewinner die leute mit den abi zwischen 1,7 und 1,9 sind. solche, die die letzten zeit knapp an der landesqoute gescheitert sind. allerdings bleibt zu bedenken, dass dieses jahr die absoluten bewerberzahlen steigen. und was viel gravierender ist: die abis (laut statistik) werden immer besser. lehrer berden immer barmherziger und wollen den schülern blos nicht die zukunft mit einem "schlechten" abi verbauen. da können leute mit 1,9 dieses jahr und die ganze nächsten jahr leer ausgehen.

und sowas mit bewerbungsstrategie halte ich auch nicht für sinnig. es wird keine uni geben, wo man mit cleveren wählen mit 2,x reinkommt. es geht ja fast jede uni nach nc. und wenns ein bewerbungsgespräch gibt, dann wird vorher nach nc sortiert. was bringt es bei zehntausenden bewerbern, wenn dann 300 leute ein gespräch für 150 plätze haben?!

msc
16.07.2005, 17:49
quote: Man hat entweder ein "super" Abitur oder man hat Pech gehabt und muss sich an dieser "Glücksspirale" beteiligen. Das manche Leute ihre Lebesplanung neu gestalten müssen interessiert auch keinen.

Kann mich meinen Vorrednern anschließen; sie haben Recht in dem, was sie sagen. Doch leider verstehe ich die mitschwingende deprimierte Stimmung nicht. Es ist allgmemein bekannt, dass
die medizinischen Fächer an den Unis sehr stark gefragt und infolgedessen frequentiert sind. Ich kann nachvollziehen, dass die Situation nicht rosig ist, wenn man 3 +x Jahre warten muss. Doch das wusste man doch vorher. Wenn man dieses Fach studieren will, muss man überzeugen. Entweder man überzeugt durch seine in der Schule erbrachten Leistungen (Objektivität und Aussagekraft fragwürdig) oder man zeigt seinen ungebrochenen Willen durch Wartezeit, die man bereit ist in Kauf zu nehmen, falls man keinen ausreichenden Schnitt hat.

Aktuell ist der Schnitt primäres Auswahlkriterium und meiner Meinung nach sollte er auch in Zukunft stärker gewichtet sein, als andere. Die tatsächliche Motivation fürs Studium muss zweifelsohne durch zusätzliche Maßnahmen wie schriftliche Tests, Auswahlgespräche und berufliche Erfahrung belegt werden, sollte aber nicht über die erreichte Quote für die allgemeine Studierfähigkeit hinwegtäuschen.

hibbert
16.07.2005, 17:56
Ich glaube nicht, dass sich Schnitte im ADH bei 1,7 bis 1,9 einpendeln. Da wird es bestimmt auch Ausnahmen geben, wo bis mitte 2,x zugelassen wird. Ist eben die Frage, wo die Bewerberzahlen gering sind. Wo sollen denn auf einmal alle mit 1,xer Schnitt herkommen? Wär doch unlogisch, da diese Bewerber doch schon längst verteilt wurden. Es geht jetzt eben vorrangig um die Bewerber, die dieses Jahr ihr Abitur mit 1,x abgelegt haben.

Ich denke nicht, dass es ausgeschlossen ist mit 2,x einen Platz zubekommen.



Wie sieht es denn bei Euch so aus? Also ich habe versucht von allen Auswahlgesprächen und besonderen Verfahren die Finger zulassen. Könnte ja sein, dass bei einer Vorauswahl von 2,4(z.B. Dresden) allen die Finger jucken...:-))

MediFreaK
16.07.2005, 18:01
hi,
verlierer: ganz klar die leute, die auf die wartezeitquote setzen müssen...wobei man abwarten muss, wie viele der warter vielleicht doch noch übers adh reinrutschen können :-nix
gewinner: eigentlich niemanden...zum größten teil werden die plätze weiterhin nach note vergeben und da wird sich an den nc werten des letzten ws an den einzelnen unis kaum was verändern...beliebte unis werden immernoch nen niedrigen nc haben und unbeliebte unis nen hohen nc... ;-) ich geh mal fest davon aus, das sich der trend aus dem ss fortsetzt und die bewerberzahlen ein kleinwenig zurück gehen werden :-dafür :-dance
mit strategie is ja eigentlich auch nicht mehr so vier zu machen, da einige unis mit iherem verlangen nach einer bestimmte ortspträferenz die möglichkeit der angabe von 6 unis ausgehoben haben...is zwar blöde, aber dann muss man sich eben für eine entscheiden, wenn man ins adh bzw. zu einem auswahlgespräch kommen will.
denke also das man für humanmed mindestens 2,0/2,1 haben muss...und für zahnemd auch max. 2,2. schlechter wird wohl nicht mehr reichen :-nix



Wie sieht es denn bei Euch so aus? Also ich habe versucht von allen Auswahlgesprächen und besonderen Verfahren die Finger zulassen. Könnte ja sein, dass bei einer Vorauswahl von 2,4(z.B. Dresden) allen die Finger jucken...:-))
tja aber am ende sucht dresden ja auch nur doppelt so viele bewerber aus, wie plätze im adh zur verfühgung stehen aus...dh bei zahnmed könnten 2,4 noch reichen aber bei humanmed nie im leben
so und nun wünsch uns allen viel glück... :-top

hibbert
16.07.2005, 18:11
Sind doch eh zu viele Unbekannte drin. Könnte sein, dass es extreme Schwankungen in der Beliebtheit gibt, aber selbst dass heisst nichts, wenn die wenigen Bewerber alle ein sehr gutes Abitur haben.

Könnte aber auch sein, dass die Anzahl von 6 Unis im AdH rechnersich alles ausgleicht, so dass alle Unis gleich viele Bewerber erhalten. Wer weiss das denn schon.

Lotto. :-party

thorsten83
16.07.2005, 18:14
Wie sieht es denn bei Euch so aus? Also ich habe versucht von allen Auswahlgesprächen und besonderen Verfahren die Finger zulassen.


genau das hat sich garantiert die Hälfte der Bewerber gedacht ;-)
Wer nicht wagt, gewinnt nicht! :-stud

Aber wir werden sehen. ich glaube, dass man im AdH von einem NC von 1,8 höchstens 1,9 ausgehen kann. Alles andere wäre unrealistisch. Denn nun werden wieder einige am AdH teilnehmen, die bisher nichtmehr teilnehmen konnten. Und das ist eine ganze Stange 1,7er Abiturienten. Mich interessiert vor allem wie sich das ganze auf die Wartesemester auswirkt.

SkyFlya
16.07.2005, 19:00
@ msc: Als ich 2002 2,4er Abi gemacht habe reichten noch 5-6 Wartesemester aus. Diese Zeit habe ich dann mit Zivildienst und Berufsausbildung gefüllt. Nun sind 6 Wartesemester rum und es ist teilweise die Rede von 9 Wartesemestern. Darüber rege mich gewaltig auf. Ist klar was ich meine? :-nix

thorsten83
16.07.2005, 19:06
@ msc: Als ich 2002 2,4er Abi gemacht habe reichten noch 5-6 Wartesemester aus. Diese Zeit habe ich dann mit Zivildienst und Berufsausbildung gefüllt. Nun sind 6 Wartesemester rum und es ist teilweise die Rede von 9 Wartesemestern. Darüber rege mich gewaltig auf. Ist klar was ich meine? :-nix

Stimmt. Das ist sehr ärgerlich. Ist bei mir genauso. Allerdings glaube ich nicht an 9 Wartesemester. Entweder 8 oder 10 Wartesemester. Aber 9 WS ist schon rein deshalb unlogisch, weil niemand um Weihnachten rum Abi schreibt. Es wird also nur sehr wenige Leute mit 9 WS geben (vielleicht ein paar, die 1 WS durch Parkstudium oder so verloren haben). Und hätte mir jemand nach dem Abi gesagt, dass ich 5 Jahre warten muss, hätte ich auch ehrlich gesagt was anderes gemacht (Lehrer oder Anwalt oder was auch immer). Die Warterei ist einfach sehr deprimierend.

pottmed
16.07.2005, 19:06
Diese Entwicklung hatten wir in den 70er Jahren schon mal. Irgendwann gibt's dann halt zu wenige Ärzte aber macht ja nichts, die Gesellschaft wird ja nur immer älter :-top Typisch Deutsch halt :-((

thorsten83
16.07.2005, 19:11
Diese Entwicklung hatten wir in den 70er Jahren schon mal. Irgendwann gibt's dann halt zu wenige Ärzte aber macht ja nichts, die Gesellschaft wird ja nur immer älter :-top Typisch Deutsch halt :-((

Ich glaube das Problem ist einfach, dass zuviele das Studium abbrechen. Man sollte vielleicht 2 Monate Pflegepraktikum und 1 Monat Pathologie-Praktikum als Bewerbungsvoraussetzung machen. Das würde schonmal vielen die Entscheidung erleichtern ;-) Viele studieren Medizin weil sie einfach ein Abi von 1,0 haben - merken dann aber sehr schnell dass es doch nicht das richtige für sie ist und brechen ab.

pottmed
16.07.2005, 19:15
Das behaupte ich ja auch, muß aber leider sagen, dass ich auch nicht so viele kenne, die ihr Studium hingeschmissen haben. Das Problem mit dem Spitzenabi und dann dem "Zwang" Medizin zu studieren ist bekannt. Aber man würde sicherlich vielen Unrecht tun wenn man behaupten würde, dass uns die Studienplätze weggenommen werden.

hibbert
16.07.2005, 19:16
Viele studieren Medizin weil sie einfach ein Abi von 1,0 haben - merken dann aber sehr schnell dass es doch nicht das richtige für sie ist und brechen ab.



Womit wir also wieder beim Thema wären.... :-oopss

a.friend
16.07.2005, 19:20
das schlimme an dem zvs-system ist, dass man keine gewissheit hat, wann / ob man reinkommt. dadurch verzögert sich bei vielen der studienbeginn.

Dr. Pschy
16.07.2005, 19:21
Im prozentualen Vergleich mit anderen Studiengaengen (also nicht in absoluten Zahlen, waere ja ein Quatschvergleich) ist Medizin aber nach wie vor einer der Studiengangen mit der geringsten Abbrecherquote. So gross kann diese "1,0-und-Medizinzwang"-Gruppe also nicht sein.

Sollte eine Wartesemestererhoehung eintreten, sind 9 WS aber imho doch nicht so unwahrscheinlich. Man darf nicht nur die "Weihnachtsabiturienten" sehen, sondern muss auch alle anderen beachten, die ihr Abi auf sonstigen 2. Bildungswegen gemacht haben, ungerade Parkstudiendauer haben, Spaetentschlossene (das sind nicht soooo wenig), etc.
Aber ich denke, wir bleiben bei 8 WS. Warten wir die Bewerberzahlen ab.

pottmed
16.07.2005, 19:24
Könnte mir auch vorstellen, dass es bei 8 Wartesemestern bleibt. Aber wir werden sehen, so lange muß man auf die Ablehnungsbescheide ja nicht mehr warten :-sleppy

msc
16.07.2005, 19:24
@SkyFlya: Mit Berufsausbildung hast du dann ja relativ gute Chancen über das AdH an einigen Universitäten reinzukommen, oder wie wird das generell verrechnet? Mich würde mal generell von allen mit so vielen WS interessieren: Was motiviert euch diese Durststrecke auf euch zu nehmen? Seid ihr derart von diesem Beruf überzeugt oder auf ihn fixiert, dass ihr keine Alternativen seht?
Für mich persönlich käme dies unter keinen Umständen in Frage, da es einfach zu lange dauert.

Allgemein denke ich auch, dass sich am AdH grundlegend noch was ändern muss. Ich vermute, dass die aktuelle Lage darin begründet liegt, dass die Hochschulen relativ zügig handeln mussten, sehe aber auch die Zukunft in motivationsorientierten Auswahlverfahren, die vielleicht auch mehr auf die Naturwissenschaftliche Komponente abzielt. Denn obwohl man mit seinem Abi eine allg Studierfähigkeit vorzuweisen hat und ein erfolgreiches Abschneiden sicherlich von der Lernfähigkeit zeugt, denke ich dass die Objektivität nicht ganz gewahr wird.
Wo liegen bspw die Referenzen eines Sport Lks im Hinblick auf ein Medizinstudium?
Aber die liberale Vorgehensweise der letzten Zeit, gerade mit der neugeordneten Auswahlpolitik, lässt einen zuversichtlich für die Zukunft stimmen.

@ thorsten: Die hohe Zahl an Abbrechern liegt sicherlich auch darin begründet. Zudem wird das auch von den Universitäten gezielt eingesetzt und man rechnet auch mit dieser Form der Auslese.