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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine dumme Pharmafrage...



Lava
16.07.2005, 19:04
Das gehört jetzt in die Kategorie "keiner weiß es, aber niemand wagt sich, danach zu fragen, weil man es eigentlich wissen müsste...":

Was bedeutet das Wort "topisch" im Zusammenhang mit Glucocorticoiden, die man z.B. bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen anwendet (z.B. Budesonid)? Topisch bedeutet ja im Prinzip lokal... aber heißt das jetzt, dass diese GCs auch lokal angewendet werden? Also in Form von Einläufen und Schäumen? Manchmal wundere ich mich ein bisschen darüber, ob das Zeugs auch wirklich im letzten Winkel vom Colon ankommt. Aber ein i.v. oder oral gegebenes GC kann doch niemals eine lokale Wirkung entfalten, oder?? Und noch ne Frage: wenn doch Budesonid eine höhere glucocorticoide Wirkung hat als Prednison (hat es jedenfalls, wenn man es inhaliert, wie's bei lokaler Gabe ist, hab ich im Karow/Lang nicht gefunden), wieso sind dann systemische GCs wie Prednisolon in der Wirkung überlegen?

test
16.07.2005, 19:10
Topisch heißt wie du richtig sagst lokal (im Gegensatz zu systemisch), in dem Fall bei Morbus Crohn eben Einläufe oder solche Schäume. Wurde wo ich Famulatur gemacht habe auch gerne benutzt, da es wohl ganz gut gewirkt hat. :-stud

test
16.07.2005, 19:15
Hab gerade noch was gefunden. Die orale Gabe von Budesonid wird auch als topisches Glucokortikoid bezeichnet, da Budesonid durch einen extrem starken first pass MEtabolismus bei oraler Gabe kaum systemisch wirksam wird. :-notify :-wow

Lava
16.07.2005, 19:21
Ah, OK, danke.

alex1
17.07.2005, 19:10
Gabs auch nicht irgendwelche Einläufe mit Kortikoiden, die auch "topisch" wirken? Ich glaube es war bei Colitis ulcerosa.

FataMorgana
17.07.2005, 20:49
Gabs auch nicht irgendwelche Einläufe mit Kortikoiden, die auch "topisch" wirken? Ich glaube es war bei Colitis ulcerosa.

Die enthalten meines Wissens meist auch Budesonid. Interessant wäre, wieviel davon dann systemisch wirksam wird, denn bei rektaler Applikation wird ja zumindest theoretisch ein Teil des Wirkstoffs außerhalb des Pfortadersystems resorbiert und dürfte daher nicht dem First-Pass-Effekt unterliegen.