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Cor_magna
17.11.2020, 12:32
Es ist voll nervig, wenn man weiß, dass Leute mit dem Superabi vielleicht leicht einen Studienplatz bekommen aber vielleicht nicht die besseren Ärzte sind???
Süß. Fang mal mit dem Studium an und du wirst merken, dass die meisten dieser 1.0er ziemlich gute Ärzte werden bzw auch nicht weniger Empathie haben als der leistungsschwache ottonormal Abiturient. Einziger Unterschied : sie sind intelligenter und/oder fleißiger. Oftmals sogar beides.
Dass das bei manchen Neid hervorruft, ist natürlich klar, aber darauf mit Wut zu reagieren ist keinesfalls angemessen. Lieber sich selbst auf den Hosenboden setzen und Leistung zeigen.
Mir persönlich ist übrigens unser System der Vergabe der Studienplätze über die Abinote als "Leistungsindikator" tausendmal lieber als das System das in vielen anderen Ländern vorherrscht. Der Name dieses Systems: Wer hat die reichste Familie? Einmal Studiengebürhen von mehreren zehntausend Euro (Ungarn, UK) oder über 150k Dollar (USA) und ZACK, Studienplatz.
Darüber könnte man sich meiner Meinung deutlich echauffieren, aber sicherlich nicht über die Abinote, die einfach (zumindest grob) anzeigt wie gut sich jemand Stoff aneignen kann und welchen Fleiss er mitbringt, und genau darum gehts im Medizinstudium.
Wo ich den Kritikern jedoch Recht gebe, ist , dass man nicht nur die Abinote in die Vergabe einbezieht, aber das wird ja mittlerweile auch oft gemacht, in Form von TMS oder Auswahlgesprächen.
Medizininteressentin87
22.11.2020, 14:01
Es ist voll nervig, wenn man weiß, dass Leute mit dem Superabi vielleicht leicht einen Studienplatz bekommen aber vielleicht nicht die besseren Ärzte sind???
Kann das auch verstehen. Natürlich zeigt, wie andere bereits erwähnten ein 1,0 Durschnitt die Bereitschaft und das man brav lernen kann. Aber was ist, mit denen die genau so gut sein können, aber nicht die Chance bekommen, nur weil sie vielleicht beim Notendurchschnitt etwas schlechter sind. (Rede nicht von viel schlechter) Ich bin der Meinung, es sollte doch noch mehr, über den Tellerrand geblickt werden. Ein Notendurschnitt allein, sagt meiner Meinung nach nicht alles aus oder sollte aus größter Auswahlfaktor gesehen werden.
Ich kann diesen "1,0 Abiturienten sind Zombies und werden nicht die besseren Ärzte"-Quatsch so langsam auch nicht mehr hören. Vorneweg gesagt: ich habe meinen Studienplatz selbst über die Wartezeit erhalten und komme bisher wunderbar zurecht. Allerdings ist es doch schon auffällig, dass die Wartezeitler teilweise extreme Probleme im Studium haben. Viele gehen das Studium ziemlich naiv und teilweise auch überheblich an. Aus meiner Seminargruppe haben 5 Leute ihr Physikum nicht in Regelstudienzeit geschafft. 4 von ihnen waren Wartezeitler. Die "Ich-habe Erfahrung-also-lasse-ich-mir-von-dir-19-Jährigem-Wicht-nichts-erzählen"-Einstellung ist extrem verbreitet. So wie ich das beobachte liegt es auch nur bedingt daran, dass für die älteren Studierenden die Schulzeit einfach schon etwas länger zurückliegt. Zusammengefasst: Die jüngeren Studierenden sind (so wie ich das beobachte) größtenteils einfach fleißiger, ehrgeiziger, teilweise auch wissbegieriger.
Auch mit einem durchschnittlichen oder nicht perfekten Abitur kann man btw. über den TMS oder den MedAT mittlerweile einen Studienplatz bekommen. Aber auch dort schneiden die Schüler mit gutem Abitur komischerweise fast immer besser ab. Dass das Studium (welches den Staat btw. etwa 250k€/Studienplatz kostet) prozentual öfters erfolgreich von guten Abiturienten abgeschlossen wird, wurde schon mehrfach in Untersuchungen bestätigt.
So wie ich das beobachte liegt es auch nur bedingt daran, dass für die älteren Studierenden die Schulzeit einfach schon etwas länger zurückliegt. Zusammengefasst: Die jüngeren Studierenden sind (so wie ich das beobachte) größtenteils einfach fleißiger, ehrgeiziger, teilweise auch wissbegieriger.
Ich muß über diese Thesen und Argumentatiuonspfade immer wieder lachen! Nicht, weil ich das nicht "vom Bauchgefühl her" ganz ähnlich sehen würde, sondern weil Grundregeln wissenschaftlicher Denkweise verletzt werden. Wir sind doch hier angehende Mediziner, oder zumindest Medizininteressierte! Welchen Wert hat eine Studie, die nicht mit einer austreichend großen Kontrollgruppe placebokotrolliert wird? Richtig, keinen!
Und genau am Nichtvorhandensein dieser Kontrollgruppen kranken alle diese Überlegungen!
- Thesen zu Abiturienten mit 1.0
Diese sind alle vollkommen wertlos, so lange wir sie nicht vergleichen können mit einer ausreichenden Anzahl von 19 Jährigen mit z.B. 3er Abischnitt! Diese Kontrollgruppe existiert aber einfach nicht! Aus die Maus! Vielleicht bringt in der Zukunft die Talentquote/Eignungsquote neue Erkenntnisse.
- Thesen zu Wartezeitlern mit 15 Wartesemestern
Auch hier wieder: So lange wir keine signifikante Anzahl von Leute haben, die im Alter der Wartezeitler mit einem 1.0er Abi das Studium beginnen, können wir keine Aussage darüber treffen, ob es am Alter ("lange aus dem Lernprozess raus") oder ab der Abinote liegt (lag), dass in dieser Gruppe häufiger länger studiert, oder abgebrochen wird.
Gruß, Ecki
Ich muß über diese Thesen und Argumentatiuonspfade immer wieder lachen! Nicht, weil ich das nicht "vom Bauchgefühl her" ganz ähnlich sehen würde, sondern weil Grundregeln wissenschaftlicher Denkweise verletzt werden. Wir sind doch hier angehende Mediziner, oder zumindest Medizininteressierte! Welchen Wert hat eine Studie, die nicht mit einer austreichend großen Kontrollgruppe placebokotrolliert wird? Richtig, keinen!
Und genau am Nichtvorhandensein dieser Kontrollgruppen kranken alle diese Überlegungen!
- Thesen zu Abiturienten mit 1.0
Diese sind alle vollkommen wertlos, so lange wir sie nicht vergleichen können mit einer ausreichenden Anzahl von 19 Jährigen mit z.B. 3er Abischnitt! Diese Kontrollgruppe existiert aber einfach nicht! Aus die Maus! Vielleicht bringt in der Zukunft die Talentquote/Eignungsquote neue Erkenntnisse.
- Thesen zu Wartezeitlern mit 15 Wartesemestern
Auch hier wieder: So lange wir keine signifikante Anzahl von Leute haben, die im Alter der Wartezeitler mit einem 1.0er Abi das Studium beginnen, können wir keine Aussage darüber treffen, ob es am Alter ("lange aus dem Lernprozess raus") oder ab der Abinote liegt (lag), dass in dieser Gruppe häufiger länger studiert, oder abgebrochen wird.
Gruß, Ecki
Ach Ecki, bist du nicht der Troll, der ohne zu lernen praktisch jede Physikum-Aufgabe bei Thieme gelöst hat und jeden Mediziner für unfähig hält? Studierst du überhaupt Medizin?
In meinem Jahrgang gibt es auch schon einen leistungstechnischen Unterschied abhängig vom Bundesland, in dem der Student sein Abitur absolviert hat. Die Bayern sind z.B. besser als die Bremer und Berliner. Die 1,0er von irgendwelchen Privatschulen haben oft große Probleme. Studierende, die aus dem Ausland ins zweite oder dritte Fachsemester wechseln sind tendenziell auch eher schwächer, obwohl sie Anfang 20 sind. Na klar müsste man das erstmal in größeren Studien untersuchen, aber eine Tendenz ist definitiv erkennbar.
In meinem Jahrgang gibt es auch schon einen leistungstechnischen Unterschied abhängig vom Bundesland, in dem der Student sein Abitur absolviert hat. Die Bayern sind z.B. besser als die Bremer und Berliner. Die 1,0er von irgendwelchen Privatschulen haben oft große Probleme. Studierende, die aus dem Ausland ins zweite oder dritte Fachsemester wechseln sind tendenziell auch eher schwächer, obwohl sie Anfang 20 sind. Na klar müsste man das erstmal in größeren Studien untersuchen, aber eine Tendenz ist definitiv erkennbar.
ähnliches beobachte ich auch.
ich gehöre zu den wartezeitlern. ein vergleich zwischen wartezeitlern und 1,0ern ist meiner meiung nach nicht möglich.
als ich vor ca. 10 jahren abi gemacht habe, haben von 200 schülern 6 leute ein abi mit 1,x gehabt, welche besonders ausgezeichnet wurden. eine davon 1,0.
heute im gleichen landkreis haben 25% aller abiturienten ein 1,x. verfolge das auch zum teil in den medien, dass es bspw. in hamburg ähnlich ist.
mit meinem drecksabi von vor 10 jahren wundere ich mich dann doch auch mit was für groben wissenslücken die leute heute einen 1er schnitt haben. muss dazu sagen, dass ich in NRW studiere und da das abi angeblich wohl geschenkt wird.
direkte vergleiche kann man überhaupt nicht ziehen, weder ist ein gutes abi (bsp. sportabi) noch wartezeit ein indikator dafür, ein guter arzt oder gute ärztin zu werden. das hängt dann doch sehr individuell von der person ab. darüber hinaus definiert es wohl auch jeder für sich selbst anders, was eine gute ärztin oder guten arzt ausmacht.
direkte vergleiche kann man überhaupt nicht ziehen, weder ist ein gutes abi (bsp. sportabi) noch wartezeit ein indikator dafür, ein guter arzt oder gute ärztin zu werden. das hängt dann doch sehr individuell von der person ab. darüber hinaus definiert es wohl auch jeder für sich selbst anders, was eine gute ärztin oder guten arzt ausmacht.
Natürlich ist ein 1,0 Abi kein sicherer Prädiktor dafür ein guter Arzt zu werden. Das gleiche gilt aber auch für ein 45minütiges Auswahlgespräch oder einen Test, auf den man sich am Schreibtisch vorbereitet. ob jemand ein guter Arzt wird oder nicht sein wird, kann mMn. erst nach dem Studium beurteilt werden. Jedes Bewerbungsverfahren ist doch mehr oder weniger manipulierbar. Ich fände es tatsächlich eher unfair, wenn jemand mit einem 3er Abi einen Studienplatz bekommt, weil derjenige sich in irgendeiner Weise dazu berufen fühlt Arzt zu werden und ein paar Monate auf einer Station gearbeitet hat. Da man mit einer guten Abi-Note allerdings das Studium (i.d.R.) eher erfolgreich abschließt, ist es aber jetzt nicht so unlogisch diese als Auswahlkriterium zu benutzen.
Medikit99
17.01.2021, 13:56
Hallo zusammen,
vielleicht sollte man erst einmal eine Definition von "guter Arzt" machen...Sind das reine fachliche Kenntnisse plus sehr gutes Algemeinwissen plus Empathiefähigkeit usw... Reicht das eine oder andere oder ist es eben die Mischung?
Aber bezüglich Qualität des Abis etc... höre ich von den Lehrerfreunden meiner Eltern immer wieder, wie das Niveau der Anforderungen nachgelassen habe. Die besagten Lehrer (sie an einem Gymnasium, er IGS) stellen wohl auch da grundsätzliche Unterschiede im Abi-Niveau fest. Ob das alles stimmt - kann ich schonmal gar nicht sagen, aber mich würde interessieren, ob es hierzu vlt. gar Studien gibt. Das wär's ja
Medikit99
17.01.2021, 13:59
Sorry, meine Hände sind gerade vereist :-D Bin noch nicht ganz aufgewärmt (Wanderung hinter mir) ALLgemeinwissen
Habe gerade 'ne Krise bekommen mit dem Vertipper :-)))))
Hey, ich muss auch mal zu dem Thema was loslassen: Ich finde es generell ätzend, dass man mehr oder weniger "gezwungen" ist eine Ausbildung zu machen. Wartezeiten von 2 oder 3 Jahren sei Dank.
Rap Dinar
27.01.2021, 18:29
Guten Abend zusammen ich habe auch mega Frust in mir und durch diesen Lockdown und die verdammte Arbeit auf der Intensivstation, frag ich mich kommt man eines Tages überhaupt rein? Ich habe einen NC von 2,3 und Wartezeit von 8 Semestern, ich überlege auch mich mittlerweile verpflichten zulassen oder kann jemand mit versichern daß es nur eine Frage der Zeit ist, rein zukommen obwohl es keine Wartezeiten mehr gibt?
Eine Frage der Zeit ist es definitiv nicht. Du solltest nicht in Panik verfallen, allerdings solltest du dich möglichst bald um eventuelle Alternativen zum Studium in Deutschland kümmern oder dich auf den TMS oder HamNat vorbereiten, sofern du das noch nicht getan hast. Abzuwarten wird dich nicht weiterbringen, es besteht die Gefahr, dass du dann in ein paar Jahren erschrocken feststellst, dass sich an deiner Situation in dieser Zeit nicht das geringste geändert hat. Ich persönlich kenne einige, denen es so ergangen ist, und die dann nicht mehr studiert haben, weil sie in ihrem alten Leben "feststeckten".
Die passive Einstellung im Sinne von "ist ja nur eine Frage der Zeit" solltest du schnell ablegen und aktiv werden. Mit einem exzellenten TMS Ergebnis oder einiger finanzieller Planung ist es nicht unmöglich in Deutschland oder im Ausland einen Studienplatz zu bekommen! Sollte das tatsächlich dein Traum sein, wird es Zeit die Arbeit auf der Intensivstation als das zu betrachten was sie für dich ist: Eine Durchgangsstation auf dem Weg zum Arztberuf.
Wenn du eine Ausbildung machst und die auch abschließt solltest du auch mit einem durchschnittlichem Tms gute Chancen haben, exzellent muss der da nicht sein. Gibt ja auch im AdH viele Unterquoten, in denen Ausbildungen stark bepunktet werden. 100 hätte letztes WS wohl schon gereicht.
Rap Dinar
30.01.2021, 10:54
Zunächst danke für eure Rückantwort, ich habe bereits den TMS 2019 abgeschlossen, allerdings mit 88 Punkten. Ich habe einige alternativen gesucht wie die Private Uni Witten/Herdecke ebenfalls erfolgslos trotz mehrfachen bewerben und Ausland käme für mich leider nicht Infrage, weil ich Familienzuwachs habe. Gruß Ali.
Kommt für dich der HamNat in Frage? Hast du dir mal angeschaut welches Ergebnis du dort bräuchtest um in Deutschland nen Studienplatz zu bekommen?
Rap Dinar
30.01.2021, 15:12
Werd ich mal machen 👍🏼
Fischpudding
08.03.2021, 01:40
Hast du mal von der privaten Hochschule EDU gehört? Die Hochschule gibt es noch nicht so lange und ist deshalb noch relativ unbekannt.. Die Theorie wird (wie momentan überall) ausschließlich online unterrichtet und für den praktischen Teil gibt es einige Lehrkrankenhäuser in ganz Deutschland :) Auch wenn sich 5- 6 Interessenten auf einen Studienplatz bewerben, ist das Abitur kein Kriterium. Das Studium dauert 5 Jahre und kostet ingesamt 97.500€, es werden aber viele Finanzierungsmöglichkeiten angeboten, zb. Stipendien oder ein umgekehrter Generationenvertrag. Jedenfalls habe ich einen Studienplatz erhalten und bin sehr glücklich, dass ich endlich Medizin studieren darf :)
minifussel
08.03.2021, 08:18
Hast du mal von der privaten Hochschule EDU gehört? Die Hochschule gibt es noch nicht so lange und ist deshalb noch relativ unbekannt.. Die Theorie wird (wie momentan überall) ausschließlich online unterrichtet und für den praktischen Teil gibt es einige Lehrkrankenhäuser in ganz Deutschland :) Auch wenn sich 5- 6 Interessenten auf einen Studienplatz bewerben, ist das Abitur kein Kriterium. Das Studium dauert 5 Jahre und kostet ingesamt 97.500€, es werden aber viele Finanzierungsmöglichkeiten angeboten, zb. Stipendien oder ein umgekehrter Generationenvertrag. Jedenfalls habe ich einen Studienplatz erhalten und bin sehr glücklich, dass ich endlich Medizin studieren darf :)
Sehr schöne Werbung. Das Thema hatten wir doch schon hier, keiner weiß bis heute, wie es mit der Approbation aussieht.
Fischpudding
08.03.2021, 10:43
Sehr schöne Werbung. Das Thema hatten wir doch schon hier, keiner weiß bis heute, wie es mit der Approbation aussieht.
Schön, dass mir gleich Werbung unterstellt wird, wenn ich von meinem Studium erzähle. Von der Uni bekomme ich jedenfalls kein Geld, bin einfach nur froh dort studieren zu können. Wenn man im Ausland Medizin studiert, kann es immer wieder Probleme mit der automatischen! Approbation geben. Das hat man an den polnischen Studenten gesehen :) Was aber nicht heißt, dass eine Approbation nicht möglich ist - der Weg dahin ist momentan nur länger. Das hält mich und meine Kommilitonen aber nicht davon ab, unser Wunschstudium zu studieren.
Hey Fischpudding seit wann studierst du denn an der EDU? Wie sind bis jetzt deine Erfahrungen damit?
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