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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wartezeitdepression? Laß es raus..!!!



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Cranium
07.10.2006, 23:13
Hi Adrenus!
Interessanter Einblick.

Das was die Oberöse da von sich gegeben hat, hört sich für mich plausibel an und kann ich in etwa bestätigen.

Du hast die Schlafmedikation einfach so umgesetzt, weil du die Suchtgefahr gesehen hast, die in der Tat viel zu hoch eingestuft wird und hey bei 95 Jahren wäre selbst das akzeptabel, wenn die Pat. dadurch einen guten Nachtschlaf bekommt.
Und viele ältere Menschen, nehmen von Haus aus fest abends ein Schlafmittel, oft fragen sie schon:"Haben Sie Adumbran?"
Hast du das vorher geklärt?

Und zum Dipi:
Auf vielen Stationen, gibt es feste Schemata (Standards) der Analgesie für jede OP.
Da wird die ersten Tage fest z.B. 3x/d 1/2Amp. Dipi als KI angesetzt und dann nach Arztansage ggf. reduziert oder modifiziert.

Und auch Dipi muss man viel enspannter sehen.
Aber als Schüler war ich und ich denke auch jeder andere Schüler von BTM´s leicht eingeschüchtert.
Aber später in der Praxis merkt man, wie das Zeug nur so verpulvert wird, und gar nicht so selten mit nicht ausreichender Analgesie.

Und in der Tat müssen viele Pat heute leider noch um Schmerzmittel bei den Ärzten förmlich betteln.

Wie sagte meine Kursleitung in der Ausbildung:
"Pat um Schmerzmittel betteln zu lassen ist menschenunwürdig!"

Viele Ärzte, gehen aus Angst viel zu vorsichtig mit der Dosierung um, meist die unerfahrenen.
Es natürlich auch Ärzte, da wird nicht gekleckert sondern geklotzt mit Schmerzmittel, die find ich gut.
Denn heute, braucht fast kein Mensch mehr mit Schmerzen leben, vorrausgesetzt man hat den richtigen Arzt.

Viele Ärzte verzichten aus Angst vor Gesichtsverlust, einen Anästhesisten/Schmerztherapeut hinzuzuziehen und tüfteln selbst tagelang herum, ohne Erfolg.....alles schon gesehen. :-keks

Falls du morgen, deinen zweiten Einlauf erhalten solltest, sag ihr, dass sie dich gerne kritisieren und korrigieren darf, aber doch bitte in einem freundlichen Ton! Du bist Schüler und bist da um zu lernen.
Und so ein Drama hast du ja nun nicht veranstaltet.

Also schlaf gut! Und du weißt ja, dieser Typ Schwester, ist in der Pflege nicht selten. :-keks :-keks

BL4
08.10.2006, 02:03
Guten Morgen!

Cranium, stimme dir voll und ganz zu! :-dafür Und hey diesen spruch hab ich auch von einem meiner lehrer gehört. :-top

@Adrenalino:

gib nicht soviel auf diesen mistkörper von schwester, solche hab ich auch zur genüge kennengelernt, da sitzt einfach nur der frust sooo tief, dass sie jede kleinigkeit nutzen, um den rauszulassen, tue das, was Cranium gesagt hat, denn wie immer macht der ton die musik! Ich kann deine lage trotzdem sehr gut verstehen. :-???

Cranium
08.10.2006, 12:35
Guten Morgen!
....................................
gib nicht soviel auf diesen mistkörper von schwester,...............


Hey BL4,
gaaaaaanz vorsichtig ja!

Dachte schon du wolltest MistKÄFER schreiben! :-)) :-D :-D :-))

Mistkörper.....mh.....cooles Schimpfwort!! :-D :-))

Adrenalino
08.10.2006, 18:03
Servus ihr!
Soso... bin heute noch mit nem "blauen Auge" davon gekommen.. die schon erwähnte Patientin hat die Nacht geschlafen, wenn auch nicht gerade gut... ein strenger Blick der Schwester, das wars heute.

Mein Hauptgrund für die Umsetzung der Abendmedikation war nicht mal unbedingt das Abhänigkeitspotential, sondern um die Sedierung am Morgen zu minimieren; Adumbran hat ja auch ne gewisse Halbwertszeit. Und da die Patientin in Reha kommt, sollte sie dort möglichst ohne Adumbran auskommen. Sie soll zunehmend belastbar sein, zunehmend Eigenantrieb aufbauen und ihren Schlafrhythmus eigenständig kontrollieren können. Ich hätte das als Pflegeziel so auch formuliert. In Hinblick auf die Entlassung wollte ich somit die Adumbran weglassen. Das war mein Grundgedanke.
Wieso muss eine alte Frau auch immer die ganze Nacht durchschlafen? Ist ja bekanntlich normal, dass der alte Mensch einen anderen Schlaf hat und auch nicht so viel Schlaf benötigt. Ist ja nicht so, dass sie kein Auge zu tun würde...
Ist für mich eben eine Frage der Indikation.
Nach dem ich ihr nicht zur Adumbran geraten habe, entschied sie sich jedoch selbst für ein "leichteres Schlafmittel". In diesem Zusammenhang kam nämlich auch raus, dass sie sonst auch keines einnimmt. Keine Adumbran.

Das mit dem Dipi hast Du einleuchtend beschrieben! Stimmt schon.
Schmerztherapie ist ne wichtige Sache, glaub ich auch gleich, dass hier und da auch zu sparsam mit umgegangen wird.
Nur hier bei der Patientin war mir das etwas schleierhaft. Ich würde Dir zustimmen, bei Schmerzen kann man ruhig dann auch mal zu Dipi greifen. Aber nur wenn wirklich Schmerzen da sind. Das war aber nicht ihr Problem.
Die Übelkeit war für sie schlimmer, und da ist ja Dipi nicht gerade empfehlenswert, vor allem, weil der Bedarf nach Schmerzmitteln ja gar nicht von ihrer Seite aus vorhanden war. Ja, sie hatte etwas Schmerzen aufgrund ihrer Blähungen. Aber sie selbst wollte ja gar nichts haben... wieso dann geben?
Vielleicht hab ich das ja gestern abend auch unzureichend formuliert.

Ich danke Euch jedenfalls fürs Durchlesen und für die Meinung!
Machts gut und schönen Abend!

Adrenalino

M.Baker?!
09.10.2006, 15:37
Hi Adrenalino!
Cool, das du trotz dem Anschiss von diesem "Mistkörper" (neues Schipfwort dazugelernt :-lesen !!!) bei deiner Meinung geblieben bist, trotzdem ist es manchmal sehr sinnvoll, während der Ausbildung einfach mal die Klappe zu halten und schreien zu lassen. Leichter gesagt als getan, gelle?! Aber in Wirklichkeit ist es unnötige Energieverschwendung. Diese Art von Schwester und davon gibt es eine MASSE (!) will in solch einer Situation doch nur die Macht sprechen lassen und einen ruhigen Nachtdienst haben. Du bist ihr leider (als Azubi) unterstellt und kannst sagen was du willst, das prallt an diesem Mistkörper einfach ab und gelagt erst gar nicht zur Verarbeitung hinein!
Meistens ist es aber auch so, das die älteren Herrschaften viel mehr an solchen Chemikalien (Benzos) verkraften, als die jüngeren. Ich hatte aber auch schon Patienten, die wir im mittleren Alter (40-60) nicht zum schlafen bekommen hatten, obwohl sie schon fast ein ganzes Medikamentenlaboratorium intus hatten. Ich hätte es der Dame also auch nochmal angedeihen lassen...
Was das Dipi angeht, stimmt es zwar schon, das es manchmal feste Standards gibt, an die man sich vor allem unmittelbar nach der OP halten sollte, doch sollte man es abwägen; vor allem dann, wenn die ersten postop. Tage schon verstrichen sind. In diesem Fall hätte ich auch erst mal Perfalgan in 5-10min reinrauschen lassen (damits auch wirkt) und dann vielleicht noch ne halbe Flasche Simplex verabreicht. Ich denke du hast in dem Fall gut gehandelt :-top
Grüsschen

tpa
12.10.2006, 16:32
Hmpf, ich war noch nie so kurz davor, dieser ganzen Warte-Fuckerei ein Ende zu bereiten.

Komisch eigentlich, weil bis um 13.30 Uhr irgendwie alles noch halbwegs ok war. Bin seit Montag auf 'ner nephrologischen Station (meiner erster Einsatz seit 3 Monaten), Team ist eigentlich nett blabla.
Dabei gab's heute eigentlich auch mal wieder ein kleines Highlight in der bisherigen Ausbildung. Durfte nämlich mit in den OP und zwei jungen und verplanten (und daher grundsympathischen) Assistenzärzten beim Legen eines KIMAL Katheters in die V. jugolaris zusehen. War wirklich interessant und unterhaltsam zugleich. Komischerweise steigert alleine das Anreichen von Instrumenten an den Operateur und das Einstellen der OP-Lampen usw. das eigene Selbstwertgefühl.

So, kleiner Gedankensprung: Meine Schwester studiert in Amsterdam, wo ich sie aus Zeit- und Geldmangel leider noch nicht besuche konnte. Am 27. Oktober wollen meine Eltern (wohnen 300km von mir entfernt) sie besuchen und haben angeboten, mich auf dem Weg dorthin einzupacken. Würd ich natürlich gern machen, hab nach so langer Zeit mal wieder richtig Bock auf ein schönes Familienwochenende. Hab das auch gleich am ersten Tag auf der Station erzählt und zuerst hieß es kein Problem, blabla.....
Und heute um 13.30 Uhr wird mir gesagt, dass das wohl doch nich so sicher sei und überhaupt. Morgen wüsste sie da mehr. Ist echt zum kotzen!!! :-kotz
Mir fehlt da jegliches Verständnis. Als wär ich auf der Station irgendwie unverzichtbar und als wäre es ein großes Problem diese Tage vor- oder nachzuarbeiten.
Und da ist mir irgendwie (wieder) klar geworden, wie mich diese Ausbildung annervt!
Dieses olle Pflegepersonal, mit dem man sich gezwungenermaßen in den Pausen auf den Balkon setzt. Das sich dann alte Stories und unlustige Witze erzählt und anschließend einen derartigen Lach-/Raucherhustenanfall (so sicher ist man da nie) bekommt, dass man nicht weiß ob man den Ambu-Beutel holen oder nur höflich mitlachen soll. :-kotz
Und die Nephrologie ist auch nichts für mich. Von 30 Patienten gibt es vielleicht 2 oder 3, die noch klar im Kopf sind. Der Rest ist gomerös oder auf dem besten Weg dorthin, so dass es schwer fällt, einen Sinn in seiner Arbeit zu sehen. :-kotz
Ebensoschwer fällt es mir zunhemend, das Gute im Menschen zu sehen. Ich sehe egoistische Patienten, die null Empathie für Mitpatienten und Personal zeigen. Ich sehe frustriertes und willkürliches Pflegepersonal. Ich sehe arrogante PJ'ler und Ärzte. Daran kann man echt kaputtgehen und ich weiß nicht wie lange ich diesen Shit machen kann und will.

Es ekelt mich fast an, wie jämmerlich dankbar ich für diese Fitzelarbeiten war, die ich heute im "OP" verrichten durfte :-kotz

Warum fällt es mir so schwer, einfach einen Schlussstrich zu ziehen und einen von den drölf Millionen anderen, z.T. wesentlich vielversprechenderen Studiengängen anzustreben? :-nix

HonorisCausa
12.10.2006, 16:44
Ebensoschwer fällt es mir zunhemend, das Gute im Menschen zu sehen. Ich sehe egoistische Patienten, die null Empathie für Mitpatienten und Personal zeigen. Ich sehe frustriertes und willkürliches Pflegepersonal. Ich sehe arrogante PJ'ler und Ärzte. Daran kann man echt kaputtgehen und ich weiß nicht wie lange ich diesen Shit machen kann und will.

Es ekelt mich fast an, wie jämmerlich dankbar ich für diese Fitzelarbeiten war, die ich heute im "OP" verrichten durfte :-kotz

Warum fällt es mir so schwer, einfach einen Schlussstrich zu ziehen und einen von den drölf Millionen anderen, z.T. wesentlich vielversprechenderen Studiengängen anzustreben? :-nix

Genau so ging es mir auch! Ja näher ich der Wartesemestergrenze rückte und je länger ich mit meiner Ausbildung verbrachte, desto unsicherer wurde ich im Bezug auf meinen Studienwunsch. Warum tut man sich den ganzen Mist an? Nie wollte ich eine Pflegeausbildung machen. Ich glaube wenn dann in dieser Zeit die Frustration am größten ist, dann überträgt man das gleichzeitig auf seinen Job bzw Patienten, Krankenhaus und co und verliert damit ein wenig das Interesse am eigentlichen Ziel --> dem Medistudium

...aber das kommt wieder!!!!

medicus164
12.10.2006, 17:32
Hey Tim.

Lass den Kopf nicht hängen. Ich kenne das Gefühl auch sehr gut. Und obendrein wird man von seinen Mitmenschen auch oft nicht verstanden. Warum tu ich mir das an. All diese verschenkte Zeit, in der ich schon etwas für meine Zukunft machen könnte. Statt dessen mache ich Schulden (Studium)... blablabla.

Ganz normal deine Reaktion. Aber wenn du soweit bist, weißt Du wofür Du es getan hast. :-) Und wirst stolz auf das sein, was Du gemacht hast, um an dieses Ziel zu kommen. Wer nimmt schon heut zu Tage so eine Bürde auf sich und begeht so einen steinigen, langen Weg, um an sein Berufsziel zu kommen. - Nur der Medizinstudent!!!!!

Außerdem wirst du auch der Ausbildung später nocheinmal danken, da sie dir doch um einiges weiterhelfen wird.

Du machst das schon ;-)

Viele Grüße: Benni

tpa
12.10.2006, 18:20
Joa, danke für die aufmunternden Worte. Der Frust sitzt einfach so tief :-keks

Aber schön HonorisCausa, dass man diese Ausbildung auch überleben und sein Ziel erreichen kann, wenn man die Ausbildung nie machen wollte. Sowas muntert mich wieder etwas auf.
Und in zwei Wochen hab ich immerhin ein Viertel der Ausbildung hinter mir. Ging schneller als erhofft, ehrlich gesagt :-oopss

Also, danke nochmal und Tschaakaaa und so... ;-)

Adrenalino
12.10.2006, 21:09
hey tpa!
Du sprichst mir wirklich aus der Seele. Mir geht es da ganz genauso!!
Und wie H.C. schon sagte... "ich wollte eigentlich nie ne Pflegeausbildung machen.."

Ich sehe frustriertes und willkürliches Pflegepersonal. Ich sehe arrogante PJ'ler und Ärzte. Daran kann man echt kaputtgehen und ich weiß nicht wie lange ich diesen Shit machen kann und will.
Das könnten auch meine Worte sein!
Ein Trost ist immerhin, dass es aucht immer mal wieder wirklich Postives gibt.
Und sollte das zu wenig vorkommen, dann bleibt die Zuversicht/Hoffnung, dass die 3Jahre ziemlich flott voranschreiten. Meine kompletten 2Jahre gingen jetzt echt schnell vorbei - ich freu mich aufs Ende!
Sei nur froh, wenn Du aus diesem Unterkurs draussen bist.. danach wird Dir endlich mal was zugetraut. Schwestern neigen ja sehr zum Schubladendenken wenn es um die Kurszugehörigkeit geht...
Naja.. irgendwann haben wirs geschafft und dann meckern wir über den Lernstress im Studium...
Wobei, dann denke ich mir auch wieder, MUSS es gerade DIESES Studium sein..!?
*seufz* und dennoch, immer wieder, schreit es leise in mir...

JA

medicus164
12.10.2006, 21:25
Tja.... der Mensch lernt eben nie aus...
Aber die Wartezeit macht ein schon irgendwie... GEDULDIGER :-) :-D

Nee... mal ehrlich... man wird schon ruhiger, auch wenn man immer aufgeregt ist, wenn es klappen könnte. ich hoffe dennoch, dass es für uns ALLE nicht mehr lange dauert. Kopf hoch! Und ab in die letzten paar Kurven vor der Zielgeraden!!!!!!!!! :-top :-dafür

Cranium
12.10.2006, 21:44
Hmpf, ich war noch nie so kurz davor, dieser ganzen Warte-Fuckerei ein Ende zu bereiten.

Komisch eigentlich, weil bis um 13.30 Uhr irgendwie alles noch halbwegs ok war. Bin seit Montag auf 'ner nephrologischen Station (meiner erster Einsatz seit 3 Monaten), Team ist eigentlich nett blabla.
Dabei gab's heute eigentlich auch mal wieder ein kleines Highlight in der bisherigen Ausbildung. Durfte nämlich mit in den OP und zwei jungen und verplanten (und daher grundsympathischen) Assistenzärzten beim Legen eines KIMAL Katheters in die V. jugolaris zusehen. War wirklich interessant und unterhaltsam zugleich. Komischerweise steigert alleine das Anreichen von Instrumenten an den Operateur und das Einstellen der OP-Lampen usw. das eigene Selbstwertgefühl.

So, kleiner Gedankensprung: Meine Schwester studiert in Amsterdam, wo ich sie aus Zeit- und Geldmangel leider noch nicht besuche konnte. Am 27. Oktober wollen meine Eltern (wohnen 300km von mir entfernt) sie besuchen und haben angeboten, mich auf dem Weg dorthin einzupacken. Würd ich natürlich gern machen, hab nach so langer Zeit mal wieder richtig Bock auf ein schönes Familienwochenende. Hab das auch gleich am ersten Tag auf der Station erzählt und zuerst hieß es kein Problem, blabla.....
Und heute um 13.30 Uhr wird mir gesagt, dass das wohl doch nich so sicher sei und überhaupt. Morgen wüsste sie da mehr. Ist echt zum kotzen!!! :-kotz
Mir fehlt da jegliches Verständnis. Als wär ich auf der Station irgendwie unverzichtbar und als wäre es ein großes Problem diese Tage vor- oder nachzuarbeiten.
Und da ist mir irgendwie (wieder) klar geworden, wie mich diese Ausbildung annervt!
Dieses olle Pflegepersonal, mit dem man sich gezwungenermaßen in den Pausen auf den Balkon setzt. Das sich dann alte Stories und unlustige Witze erzählt und anschließend einen derartigen Lach-/Raucherhustenanfall (so sicher ist man da nie) bekommt, dass man nicht weiß ob man den Ambu-Beutel holen oder nur höflich mitlachen soll. :-kotz
Und die Nephrologie ist auch nichts für mich. Von 30 Patienten gibt es vielleicht 2 oder 3, die noch klar im Kopf sind. Der Rest ist gomerös oder auf dem besten Weg dorthin, so dass es schwer fällt, einen Sinn in seiner Arbeit zu sehen. :-kotz
Ebensoschwer fällt es mir zunhemend, das Gute im Menschen zu sehen. Ich sehe egoistische Patienten, die null Empathie für Mitpatienten und Personal zeigen. Ich sehe frustriertes und willkürliches Pflegepersonal. Ich sehe arrogante PJ'ler und Ärzte. Daran kann man echt kaputtgehen und ich weiß nicht wie lange ich diesen Shit machen kann und will.

Es ekelt mich fast an, wie jämmerlich dankbar ich für diese Fitzelarbeiten war, die ich heute im "OP" verrichten durfte :-kotz

Warum fällt es mir so schwer, einfach einen Schlussstrich zu ziehen und einen von den drölf Millionen anderen, z.T. wesentlich vielversprechenderen Studiengängen anzustreben? :-nix


Oh Mann, das könnte meine Geschichte aus der Ausbildung sein!!!
Fühl mit dir! :-keks

Halte durch! Es lohnt sich!

Mach einfach krank, wenn sie dir nicht frei geben! Du als Pflegeschüler zählst nicht in den Personalschlüssel! Glaub 1/12 einer Vollkraft?

Aber die KH versuchen die Auszubildenden für den Personalengpass ohne rot zu werden auszunutzen.
Lass dir das nicht gefallen, du bist dann halt einfach krank.

P.S.: Vena JUGOlaris..... :-D lustig!
Die Venen der Jugos? :-D

Sapphire
12.10.2006, 22:10
ah ihr habt ja alle so Recht, wie sehr sehnt man sich nach diesem einen kleinen billigen (vom Material her gesehen) ZVS-Bescheid, in dem steht, dass ich ein Studiumplatz habe.....aber wir schaffen es schon, jemand der so lange wartet kein einfach nur als ZIELSTREBIG bezeichnet werden.....Wir schaffen es schon, Kopf hoch, baalllld sind wir die Medis :-D

P.S. : aber es ist wirklich immer schön alle Beiträge zu lesen, weil man dann aufgemuntert wird und weiß man ist mit diesen Gedanken nicht alleine :-)

BL4
13.10.2006, 10:17
Der cranium bringt es wiedermal auf den punkt :-)) Mach einfach blau, obwohl man in "meinem" krankenhaus fest als personal eingeplant ist (was ja an sich eine Frechheit ohne gleichen ist, dann kriegt man noch vom krankenhausdirektor (diesem bwl-fritzen) zu hören, was schüler denn für moralvorstellungen haben, wenn man nach fahrkostenrückerstattung fragt, ts idiot :-? ).

@tpa:

also ich muss ehrlich sagen, wenn ich noch anfang unterkurs wäre und diese erfahrung hätte, die ich jetzt habe, würde ich diese ausbildung abbrechen ganz klar. Bin kein weichei oder so, aber muss man sich in den drei jahren die nerven, den rücken und was weiss ich noch alles kaputtmachen? gibt glaube ich echt viel bequemere möglichkeiten sich die wartezeit um die ohren zu schlagen. Würde einfach eine mta-ausbildung oder sowas machen, da hat man schön alle ferien wie früher :-top und muss sich nicht an wochenenden um halb fünf aus dem bett quälen während die freunde gerade nach hause kommen, also versteht mich nicht falsch, party machen ist nicht alles, aber muss das trotzdem sein? Meine erfahrung ist es einfach, dass man in dieser ausbildung echt der letzte penner ist, das mädchen für alles, alles, alles. naja jetzt bin ich anfang oberkurs und frage mich, wie ich das eine jahr nach der ausbildung noch überbrücken soll, momentan nimmt pflege in meinen gedanken einen sehr geringen teil ein...

tpa, du machst schon deinen weg!! stand strong.

Jemine
13.10.2006, 14:55
Ich finde es prima, wie ihr eure Ausbildung meistert, später freut ihr euch, wenn es vorbei ist (sowieso). Ihr könnt stolz auf euch sein!!!! Ich wünsche allen weiterhin viel viel Durchhaltevermögen und nicht aufgeben.

:-top

Adrenalino
13.10.2006, 15:28
Yeah! Cool!
DANKE! :-) :-top
äh.-. ich fühl mich jetzt einfach mal angesprochen *räusper* ;-)

Jemine
13.10.2006, 15:43
Klar doch! :-)
Ich bewundere das echt, wie ihr das macht! Ich bin heilfroh, dass es in meiner MTA-Ausbildung nicht so mies ist und ich relativ zufrieden damit bin!
Jedoch habe ich ja vorher ne Arzthelferinnen-Ausbildung angefangen und bin da auch abends heulend nach Hause gekommen, weil es nur schrecklich und dumm war. Habs dann unter anderem deswegen auch wieder abgebrochen, ich weiß also ungefähr, wie ihr euch fühlt und kann nur sagen: Hut ab!

Jedoch ist es mir echt ein Räsel, warum Azubis anscheinend ständig total mies behandelt werden... WARUM? Ist das ne Art ungeschriebenes Gesetz? Ich weiß ja nicht, wie es so in anderen Bereichen aussieht, aber es ist erschreckend, was man so von ner Pflegeausbildung hört :-(( Traurig!

christo
13.10.2006, 16:14
Ne Schwesta sagte mal zu mir: Ich bin in der Ausbildung ******* behandelt worden, warum soll es den Schülern jetzt besser gehen?
Und hackte drauf los....

Jemine
13.10.2006, 16:25
Ne Schwesta sagte mal zu mir: Ich bin in der Ausbildung ******* behandelt worden, warum soll es den Schülern jetzt besser gehen?
Und hackte drauf los....

Wow, tolle Einstellung... :-dagegen

Naja, denkt dran, Alles hat ein Ende...! :-) :-) :-)

*verstreuteinbisslFröhlichkeitimFred* :-))

little_lunatic
14.10.2006, 00:53
sowas ist schon arm. aber gibts wohl in jedem beruf.
seid froh, dass ihr ein abitur und die möglichkeit habt in ein paar jahren (okay.. auch jetzt) studieren zu können.
stellt euch vor ihr könntet "nur" eine ausbildung machen - kein studium im anschluss - nur berufstätigkeit - eventuelle fort-/weiterbildung aber letztendlich "endstation".

ihr habt am ende eine berufsausbildung, verdient beim jobben fürs studium mehr als eure komilitonen und kennt vieles schon aus der praxis. freut euch über die chance. und wenn's nur eine minute ist.