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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EKG - R-zacke



m_wallace
19.07.2005, 12:39
Moin!
Kann mir jemand sagen, welchen Grund ein erhöhter Ausschlag der R-Zacke im EKG zu bedeuten hat?! Hat es vielleicht was mit dem linken Tawara Schenkel zu tun? :-???

Greetz

Dr. Pschy
19.07.2005, 14:10
Im sogenannten "Narbenstadium" eines abgelaufenen Herzinfarkts kann die R-Zacke erhoeht sein.

Ausserdem fiele mir da noch das WPW-Syndrom ein, bei dem sich die R-Zacke rampenfoermig aufgestrichen zeigt (durch die accessorische AV-Weiterlung; auch Delta-Welle genannt).

pottmed
19.07.2005, 14:15
Beim WPW-Syndrom findet sich übriges schon eine kleine Verdickung vor der R-Zacke (auch Delta-Welle genannt), so ist die Unterscheidung zwischen vergangenem HI und Tachykardien infolge eine WPW-Syndroms möglich.

nduester
19.07.2005, 15:33
Frage bezog sich doch auf die Höhe, nicht auf die Breite des QRS-Komplexes, oder??

pottmed
19.07.2005, 16:27
Ich sprach auch nicht von der Breite des QRS-Komplexes, sondern nur von einer näheren Erläuterung des WPW-Syndroms ;-)

Turnusknecht
19.07.2005, 17:15
Moin!
Kann mir jemand sagen, welchen Grund ein erhöhter Ausschlag der R-Zacke im EKG zu bedeuten hat?! Hat es vielleicht was mit dem linken Tawara Schenkel zu tun? :-???

Greetz


Der R-Schenkel ist nicht mehr und nicht weniger als das wandern der Erregungsfront im linken Ventrikel, und ist der erste (!!!) positive Ausschlag.

Das hat weder was mit einer verkürzten PQ-Zeit (WPW), noch mit einer verbreiterten QRS-Komplex (>0,12ms = Schenkelblock) zu tun.

Die Höhe der Amplitude in den Extremitätenableitungen macht man sich in der Bestimmung des Lagetyps zunutze.
Erhöhte Amplituden in der Brustableitung kommen z.b. bei Vermehrung der Muskelmassen bei Hypertrophien vor.

m_wallace
19.07.2005, 20:44
Jut, danke für die schnelle Hilfe... damit komme ich erstmal weiter.. :-notify

wallace

Froschkönig
20.07.2005, 00:54
Ich sprach auch nicht von der Breite des QRS-Komplexes, sondern nur von einer näheren Erläuterung des WPW-Syndroms ;-)
Aber das war doch gar nicht gefragt :-D

Evil
20.07.2005, 17:36
Im sogenannten "Narbenstadium" eines abgelaufenen Herzinfarkts kann die R-Zacke erhoeht sein.
Das habe ich aber anders gelernt, nämlich R-Verlust über dem Infarkt-Areal... :-??? :-??? :-??? .... und tiefes Q...

avicenna
20.07.2005, 18:38
Das habe ich aber anders gelernt, nämlich R-Verlust über dem Infarkt-Areal... :-??? :-??? :-??? .... und tiefes Q...

Seh ich auch so.


Beim WPW-Syndrom findet sich übriges schon eine kleine Verdickung vor der R-Zacke (auch Delta-Welle genannt), so ist die Unterscheidung zwischen vergangenem HI und Tachykardien infolge eine WPW-Syndroms möglich.

Nur leider sieht man beim WPW-Syndrom meist nicht die sog. Delta-Welle.
- In der Mehrzahl der Fälle kreist die Erregung normal über AV-Knoten und retrograd über Kent-Bündel = keine Delta-Welle, QRS schmal
- Seltener Antegrad über Kent-Bündel und retrograd über AV-Knoten = breiter QRS + Delta-Welle
So in etwa hab ich das mal gelernt.

Gruss Avicenna

:-)) (Klugscheisser brauchen keine Besserwisser) :-keks

Tombow
20.07.2005, 20:19
Nach vorausgegangenem MI kann auch eine relative Erhöhung der R-Zacke zustandekommen - über das Infarktareal hat man ein R-Verlust, und in der entgegengesetzten Ableitung (quasi "gespiegelt") eine relative R-Überhöhung. Eine zu hohe R-Zacke kann, wie schon Turnusknecht sagte, ein Zeichen von Linksherzhypertrophie sein(aber im Zweifelsfall hilft da der Sokolow-Index weiter)

Turnusknecht
21.07.2005, 20:08
Nach vorausgegangenem MI kann auch eine relative Erhöhung der R-Zacke zustandekommen - über das Infarktareal hat man ein R-Verlust, und in der entgegengesetzten Ableitung (quasi "gespiegelt") eine relative R-Überhöhung. Eine zu hohe R-Zacke kann, wie schon Turnusknecht sagte, ein Zeichen von Linksherzhypertrophie sein(aber im Zweifelsfall hilft da der Sokolow-Index weiter)

Kommt z.B. beim strikt posterioren Infarkt vor, wenn R/S - Umschlag und hohes R in V1 u. V2 mit asgeprägter ST-Senkung vorkommt, d.h. es ist nicht sschlecht daran zu denken, wenn man diese konstellation vorfindet. lässt sich mühsam damit erklären, daß über dem infarktableitungen (die ja beim posterioren infarkt nicht routinemäßig im 12-kanal abgeleitet werden) es durch nekrose zum muskelzellverlust kommt, der sich in den Spiegelableitungen zu einem "relativen" muskelgewinn auswirkt (bitte...........nur "relativ"....ändert nix daran, daß man muskel verliert!!)

(praktischer, behelfsmäßiger Tip beim posterioren infarkt....EKG umdrehen, dann "sieht" man den Infarkt in V1 u. V2).

P.S: würde auf den sokolow nicht schwören. eher auf die echokardiographie ;-)

m_wallace
21.07.2005, 22:08
Ähm.. kann das nicht auch was mit der Lage des Herzens zu tun haben?Anstelle des Steilherzens, liegt das Herz breiter?!... Wie in der Schwangerschaft?? :-blush

Turnusknecht
22.07.2005, 18:01
Wie ich weiter oben schon schrieb, wird der Lagetyp mit der Höhe der Amplituden der R-Zacken in den Extremitätenableitungen bestimmt.


Der R/S Umschlag spielt sich in der Brustwand ab. Eine komplett andere ebene im 3D-Raum.