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abi07
21.07.2005, 16:14
Hallo zusammen,

ich mache gerade eine Woche Praktikum im Krankenhaus (seit Montag, noch bis Freitag). Also, ich hab ja vorher schon einige Beiträge im Bezug auf Pflegepraktika hier gelesen und war deswegen eiegntlich auf einiges gefasst. Und, wie sollte es auch anders sein: Meine Arbeiten sind Betten austauschen, putzen, abspülen, Essen austeilen, putzen, abspülen, putzen und nochmal putzen. Und vielleicht dazwischen zur Abwechslung mal was ins Labor bringen...

Aber heute hab ich für ungefähr 1,5 h gesehen, wie ein Praktikum sein könnte, wenn man Glück hat. Ich durfte nämlich eine zeitlang bei einer Hebamme zuschauen/helfen usw. Die war wirklich sehr nett und ist anscheinend die einzige, die kapiert, was so ein Praktikum soll. Sie hat mir nämlich alles gezeigt und erklärt und gesagt, dass ich alles fragen kann usw. Und sie hat mir Sachen beigebracht, einfach, damit ich auch was von dem Praktikum habe und auch was dabei lerne. Die anderen Schwestern dagegen, die auf meiner Station, die erklären mir nur die Sachen, die ihnen unangenehm sind, damit ich sie ihnen dann abnehmen kann. Die scheren sich einen Dreck um mich und sehen mich nur als kostenlose Putzkraft. Klar, das hab ich nach euren Schilderungen auch nicht anders erwartet. Aber nachdem ich heute echt mal 1,5 h ein "super Praktikum" hatte, bin ich schon ein bisschen verärgert, weil ich mir halt denke, dass des den anderen Schwestern auch nicht soviel Arbeit machen würde, mir mal was zu zeigen oder zu erklären...naja, ich musste mir des jetzt einfach mal von der Seele schreiben...ich hab ja nur noch einen Tag vor mir, aber eigentlich will ich ja gar nicht, dass es zu Ende ist, weil ich mich doch auch irgendwie drauf gefreut habe...aber so...

test
21.07.2005, 16:26
Kann ich gut verstehen, dass du etwas frustriert bist.
Ich meine auch, dass es in Ordnung ist den Schwestern viele einfache/unangenehme Arbeiten abzunehmen, aber im Gegenzug könnten sie einem schon versuchen etwas mehr zu erklären. Ich finde, dass man den Anspruch ruhig haben darf.
Viel mehr kann ich dazu auch nicht sagen, solltest dich dann am besten wenn du dann fürs Studium das Praktikum machst, gut erkundigen, wo es in deiner Nähe gut ist und eventuell auch wenn es irgendwo schlecht ist lieber woanders hin gehen. :-meinung Viel Erfolg.
Kommt wirklich total darauf an in was für einem Team man landet, ging mir auch so.

Wombat
21.07.2005, 16:28
Hallo, ich habe auch ein Praktikum im Krankenhaus gemacht. Allerdings ein zweiwöchiges. Mir hat es super gut gefalllen!ich durfte allerdings auch mit den Ärzten mit und selten mit den Schwestern. ich war da am Anfang auch ganz baff aber die meinten ich will ja Arzt werden und nicht Schwester. Somit war ich auch mehrmals im OP, oft auch als Klemmenhalter oder Saugerin...Eigentlich habe ich viel gelernt und alles mitbekommen, was man so als Krankenhausarzt machen muss. Du hast das Praktikum auch einfach so gemacht, oder?Aus reinem Interesse an dem Beruf?

kahryn
21.07.2005, 17:00
bei mir war das eigentlich genauso wie bei wombat. hab während meiner schulzeit auch ein freiwilliges praktikum gemacht und gleich gesagt, dass ich gerne im op dabei sein würde. und mich hats super gewundert: das war gar kein problem, obwohl ich damals echt nix wußte. war ein kleineres kh und ich denke dass sich die chirurgen auch gefreut haben, bißchen "abwechslung" zu bekommen...!?

bei meinem pflegepraktikum war es dann anders. leute zwar meistens ok, aber trotzdem ziemliches schuften...
aber bin dann an meinen freien tagen in den op, weil sies mir anders nicht erlaubt haben. durfte dann auch haken halten und sowas.

einfach fragen ob du mit in den op kannst und so... mehr als nein sagen können sie ja nich :-top

Cuff
21.07.2005, 17:36
Ich denke da gibt es genausoviele Ansichten zum Thema, wie's zukünftige Mediziner gibt. Ich für mich kann Folgendes feststellen:

Ich hab mein KPP in dem KH gemacht, wo ich auch meinen Zivi im Rettungdienst gemacht habe und deswegen natürlich sowohl bei Schwestern als auch bei Ärzten einen mehr oder weniger großen Bonus gehabt. Ich hab im KPP viele Sachen gemacht und gesehen, die nicht alltäglich sind und dafür danke ich in erster Linie den Ärzten, die ich so kenne.
Was die Schwestern auf der Station betrifft muss ich sagen liegt die Sache doch relativ klar auf der Hand: Es sind Leute mit "einfacher" Pflegeausbildung, die sich in ihrer Arbeit (wie jeder andere auch) sehr wichtig vorkommen. Da du als nicht ausgebildeter Pfleger ins KPP gehst, macht du logischerweise auch das, worauf die Hauptamtlichen keine Lust haben! Klar.
Allerdings muss man natürlich unterscheiden:

Der Job eines Pflegers besteht primär darin den Patienten zu pflegen, Medikamente zu richten, Essen auszuteilen, Vitalzeichen zu kontrollieren. Das was denen am wenigsten Spaß macht...also primär die PUTZARBEIT...das muss der Praktikant machen.

Ein Anästhesiepfleger als Gegenbeispiel hat ganz andere Aufgaben. Wenn man bei ihm/ihr die nicht so sehr geliebten Dinge tun darf, dann heißt das vielleicht Spritzen aufziehen, Sterilgut richten, etc.! Das kommt einem dann viel toller vor, weil man es mehr mit Medizin in Verbindung bringt, ist aber auch lediglich das, worauf der Anästhesiepfleger grad keinen Bock hat.

D.h. also, dass es immer eine Frage des Blickwinkels ist, was man als Praktikant darf und was nicht.

Goldbeere
21.07.2005, 18:19
Ich selber habe noch kein Pflegepraktikum gemacht, aber vielleicht ist es ja möglich mit den Schwestern zu reden??? Ich meine, man könnte ihnen doch einfach gleich am ersten Tag sagen, dass einem zwar bewusst ist, das man unangenehme Aufgaben zu erfüllen hat, sich aber auch darüber freuen würde, wenn sie einem ein bischen was zeigen würden und man von ihnen lernen darf. Würden die sich nicht auch freuen, wenn man ein wenig interesse an ihren Job zeigt und sich geachtet vorkommen? Dann bringen sie einem doch bestimmt gerne etwas bei...Könnte ich mir zumindest vorstellen.
Soll jetzt auf gar keinen Fall gegen irgendjemanden gerichtet sein, ist nur so ein allgemeiner Geankengang von mir.
Ich habe das Glück, das meine Tante Krankenschwester ist und ich dann, wenn es soweit ist, evtl. mein Praktikum bei ihr auf der Station machen kann. Aber jetzt mache ich eh erstmal eine Ausbildung zur MTAL.

Viele Grüße
Goldbeere

Schimmelschaf
21.07.2005, 18:27
Mein Praktikum im Pflegedienst war super. Die Schwestern waren sehr freundlich und liessen mich auch mal zwischen durch für mehrere Stunden in den OP. Sie haben mir alles erklärt und sich sogar als Versuchskaninchen für mich geopfert. Für die Putzarbeiten waren dann die Pflegeassistentinnen oder Pflegehilfen zuständig. Nebenbei hatten wir auch noch einen Zivi und einen Praktikanten, die auch mal die ******* Arbeit verrichten mussten.
Hier in der Schweiz dürfen die Schwestern viel mehr als in Deutschland. Z.B Anästhesiepfleger/schwestern, sie dürfen sogar intubieren! (?) Blutentnahmen und Infusion legen werden relativ selten von den Ärzten ausgeführt. Eher erwischt man die Schwester dabei.

Cuff
21.07.2005, 19:56
Das in Deutschland fast nur noch die Ärzte Blutentnahmen, etc. machen liegt am sog. Qualitätsmanagement. Per Gesezt soll den Patienten der höchste Standard gewährt werden und zwar überall, in Praxen, KHs und Ambulanzen. Da gibt's Verordnungen, die gibt's garnicht. Denk man zumnidest, wenn man da mal so reinliest. *tststs*

Goldbeere
21.07.2005, 20:07
Also ich werde beim Dok (Praxis) immer fleißig von den Arzthelferinnen gefoltert. Meistens läuft da unter 4x Stechen nix...
Hab den Dok zweimal überredet das selbst zu machen und gleich beim 1. mal Stechen hats geklappt und sogar völlig schmerzfrei...Der Gute hat nur meinstens viel zu viel zu tun um das selbst zu machen und ist so früh morgens auch noch gar nicht da. Auch sagte der Dok, dass meien Venen eigentlich gar nicht so schlecht sind. Ihm war es ein rätsel warum ich immer so gefoltert werde.
Aber beim Blutabnehmen habe ich schon sachen erlebt....*Kopfschüttel* Sah hinterher teilweise schon aus, als wäre ich einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen und das ist echt nicht übertrieben!

ullioxygen
21.07.2005, 20:27
Hi!
Ich mache zur Zeit meinen ersten Block, à 30 Tage, Pflegepraktikum fürs Med.Studium. Ich bin jetzt schon die dritte Woche auf der Orthopädie und mir gingen auch ähnliche Fragen durch den Kopf bevor ich auf die Station kam. Als erstes sollte man immer damit rechnen, dass es solche und solche Menschen gibt! Das muss man irgendwie tollerieren. Aber ich kann Dir versprechen, dass es auch Schwestern und Ärzte gibt, die dir was zeigen wollen. Mir wurde anfangs gesagt, was ich machen kann und vor allem was ich machen darf. Ich geh einfach immer mit, wenn Verbände gewechselt ,Wunden gesäubert und genäht werden. Wenn dann mal ein Arzt vorbei kam, um Infiltrationen oder Injektionen zu spritzen, bin ich auch mitgegangen, hab ihm dann ein paar Tupfer oder Instrumente gereicht. Das war schon ziemlich genial. Nach dem er dann auch wusste, dass ich ein Vorpraktikum für's Medizinstudium mache, hat er mir alles schön gezeigt und erklärt,konnte dann auch mal selbst fühlen(Wirbel u. Knie). Trau Dich nur,fragen fragen fragen und immer schön mitmachen und mitdenken.


Viel Spaß und liebe Grüße,Ulli :-) !

abi07
22.07.2005, 15:36
Hallo,

erstmal danke für die ganzen Beiträge! Tja, heute war sowieso mein letzter Tag...abspülen, putzen, Betten rumfahren ade...ich hab des Praktikum übrigens von der Schule aus gemacht. Des heißt, unsere ganze Jehrgangsstufe sollte halt eine Woche Praktikum machen und ich hab mich fürs Krankenhaus entschieden, weil ich eben später Medizin studieren will.

Ich denk halt, wenn ich wieder mal ein Praktikum mache (ich weiß nicht, ob des nächste dann schon des für die drei Monate fürs Studium ist ;-) ), dann werd ich gleich, bevor ich aushandel,auf welche Station usw, betonen, dass ich Ärztin werden will und dewegen am liebsten mehr den "Weißkitteln" zuschauen und helfen will. Meint ihr, ich sollte es so machen? Oder kommt des dumm?

Messias
22.07.2005, 16:29
ja ich glaub das kommt dumm!

Dann denken sich die Schwestern "Oh, der Herr/die Dame is also was ganz besonderes und will hier keine Drecksarbeit machen"

Ich denke, einfach immer fragen! Ich hatte in meinem Praktikum echt Schwestern von jedem Schalg dabei. Die einen haben mich völlig ignoriert und andere wiederum haben mir alles haarklein erklärt (hat sich nach der Übergabe mit mir hingesetzt und mir jede Krankheit jedes Patienten erklärt und was man da so macht usw.). Ich glaub viel Einfluss haste einfach nicht darauf, an was für Leute du gerätst!

Ich würd dir raten erstmal n verdammt gutes Abi zu machen *g* Dann bleibt dir einiges erspart!

christo
22.07.2005, 16:48
Muss jetzt auch noch nen Monat machen. Versuch halt Intensiv zu machen, um dem Übergabe- und KAffeesauf-Wahnsinn auf Normalstation zu entgehen.
Bei manchen Schwestas/Pflegas wärs am besten ihr sagt überhaupt nicht dass ihr Medizin studierts. Sagts einfach ihr seid zufälig vorbeigekommen und unterwerfts euch.
Und bitte: Niemahl sagen ihr seid RS oder RA. Und wer dann nich die Frechheit besitzt und behauptet dass sei ein richtiger Beruf (beim RA zumindest)..... Selber Schuld.
Bin soooooo froh wenns rum is.

boccaccio
22.07.2005, 17:28
kann gar nicht so recht verstehn dass es manchen von euch so schlecht geht beim praktkum...
hab jetzt noch eine woche und dann hab ich 3 monate am stück hinter mir...und ich fast praktisch immer voll gut...!!die schwestern auf meiner station waren au immer bemüht, auf nachfragen durft ich auch viel machen und auch bei vielem zuschaun...und als ich mal erzählt hab dass ich rs bin durft ich prompt au infusionen richten, anhängen etc...
war auch noch auf 3 anderen stationen, zum reinschnuppern...und auch dort wars durch die bank gut, alle nett und immer am erklären, natürlich nur wenn man interesse gezeigt hat und auch mitgeholfen hat wenns mal wo brannte und wenn eben einfach viel "drecksarbeit" zu machen war...denk wenn man mit den leuten redet und sich net ganz doof anstellt und im normalen stionsbetrieb mithilft (is ja auch sinn des pflegepraktikums so n stationsablauf kennen zu lernen...), dann kann man aus dem praktkium ziemlich viel rausholen...!!
wenn man natürlich ankommt und meint "ach ich studier ja sowieso medizin, da muss ich doch des ganze dreckszeugs gar net machen...bin ja nachher sowieso was besseres...ich häng mich lieber jetzt schon nur an die weißen kittel..." dann kanns nix werden....

Loish
22.07.2005, 18:18
Ah, Boccacio, du glaubst also dein Praktikum sei deswegen so gut gewesen, weil du mit den Leuten geredet hast, dich nicht ganz doof angestellt hast, normal mitgeholfen hast, Interesse gezeigt hast und auch "Drecksarbeit" verrichtet hast?
Während die anderen, bei denen es schlecht lief offensichtlich was falsch gemacht haben müssen, womöglich gar diese Einstellung hatten "ach ich studier ja sowieso medizin, da muss ich doch des ganze dreckszeugs gar net machen...bin ja nachher sowieso was besseres...ich häng mich lieber jetzt schon nur an die weißen kittel..."?
Ich glaube du machst es dir zu einfach, indem du das Glück, das du mit der Station hattest einfach mal deinen Fähigkeiten zuschreibst. Keine Frage, dass du dich gut benommen hast, und das das sehr wichtig ist, aber es ist eben nicht alles. Glück bei der Station oder das eigenen Auftreten allein reichen nicht aus, die Mischung aus beiden muss es sein.
:-meinung

abi07: ich glaube das kommt dumm, und vor allem: wozu?
Dass du irgendwann Lust auf mehr als nur Grundpflege hast, kann ich verstehen, aber die Pfleger können dir ja auch sehr viel mehr beibringen. Spritzen, Infusionen richten, Perfusor bedienen, Verbände machen, Magensonden, Katheter... etc - es gibt ne Menge spannende Sachen, und manche Leute machen es sich zum Sport davon so viel wie möglich selber mal gemacht zu haben.
Außerdem geht wird das nicht gehen. Der Ziel des Pflegepraktikums ist eindeutig die Krankenpflege kennenzulernen, nicht die ärztlichen Tätigkeiten - ist von oben so vorgesehen. Wenn du zwischen durch Zeit hast und du was sehen willst, dann wirst du das vermutlich schon dürfen, aber es geht nicht, dass deine eigentlichen Praktikumsaufgaben dafür vernachlässigst.
In OP kannst du auch außerhalb vom Praktikum, wenn dus dir organisierst. Wenn du da hin willst, muss dir diese Zeit das auch wert sein.

boccaccio
22.07.2005, 19:34
@lioness: stimm dir da voll und ganz zu was du da so schreibst...
klar, hatte bestimmt glück mit meiner station, wobei ich ja au noch geschrieben hab, dass ich noch auf 3 anderen stationen war, wo ich dann wohl auch nur super glück gehabt hab...
klar gibts bestimmt stationen auf denen es einfach nicht so toll ist und nein, ich meine nicht dass alle anderen denen es nicht so gut ergeht im praktikum sich zu doof anstellen und nix tun, nur denke ich auch, dass man mit dem reden ganz schön weit kommen kann....und mir kann keiner erzählen dass es unter den ganzen leuten die so auf ner station rumdüsen nicht jemanden gibt der nett ist und mit dem man gut reden kann....

Loish
22.07.2005, 20:18
:-), boccacio, so würd ichs unterschreiben.

boccaccio
22.07.2005, 20:48
:-) supi...
erleb nämlich grad so nen "ich hab 1,0 und studier medizin und will hier nix tun" praktikant...ist neu auf der station auf der ich auch bin, und die sind dort eben echt alle ganz arg nett...kann mir gut vorstellen dass so einer dann nicht unbedingt spaß an dem praktkum hat....trotz netter station... :-nix

lumy
22.07.2005, 21:00
Also, ich möchte jetzt auch einfach mal meinen Senf dazugeben:

ich bin sozusagen schon ne Profipraktikantin..Ich arbeite jetzt seit fast 12 Monaten als FSJlerin auf einer Neurologie...

ersteinmal zu Cuff: Ich finde es wirklich eine Unverschämtheit, Krankenschwestern als "Leute mit nur einer einfachen Pflegeausbildung" zu bezeichnen. Du hast ja keine Ahnung, was Schwestern alles lernen und wirklich wissen müssen, um Patienten wirklich individuell und fachgerecht Versorgen zu können. Du denkst wahrscheinlich ein bischen Tablets durch die Gegend tragen und den Waschlappen zu schwingen ist alles was eine Krankenschwester den ganzen Tag tut....

Nun zum Thema Praktikanten...

Ich erzähle das ganze jetzt einmal aus der Sicht einer Schwester. Ersteinmal: Es gibt solche und solche. Einige Praktikante, sind total desinteressiert und hören nur mit einem Ohr zu. Da ist es natürlich logisch, das ihnen nicht so viel erzähl oder gezeigt wird. Aber es gibt auch viele Praktikanten, die saugen regelerecht alles auf, was man ihnen erzählen. Ihnen zeige man natürlich dann auch gerne Dinge wie Blutzucker und Blutdruck messen, wie man jemanden richtig wäscht und duscht, Patiententransfermethoden, wie man einen Abbocat-Verband wechselt usw. Und wenn sie dann etwas wirklich drauf haben, dürfen unsere Praktikanten richtig mit ran. Und um so mehr man weiß, um so mehr darf man natürlich. Außerdem muss man immer mit offenen Ohren durch die Station laufen. Die Schwestern werden nicht auf dich zukommen und fragen: "willst du zusehen, wie wir der Frau X nen Katheter schieben?". Wenn du irgendwo irgendwas mitbekommst, gleich Fragen "darf ich zusehn" oder noch besser "darf ich helfen" (z. B Beine fest halten) Solche Aktionen bieten übrigends auch die besten Möglichkeiten, Fragen zu stellen. Schließlich ist die Schwester vor Ort, kann dir nicht davon laufen und sie muss keine Zeit in dich investieren, weil sie gleichzeitig ihre Arbeit verrichten kann.

Wir hatten jetzt auch schon einige Medizinstudenten auf Station, die, nachdem sie gefragt hatten, bei Visiten mitlaufen durften, bei Untersuchungen dabei sein durften und auch sogar bei OPs und Untersuchungen dabei waren. (z. B Neurodoppler, Lumbalpunktion, Ultraschalle....usw.)

Ich bin der Meinung, das Praktikanten, die sich im ganz alltäglichen Stationsablauf mit einbringt, immer schön fragt "kann ich helfen", "was kann ich noch tun", interessiert, engagiert, hilfsbereit und freundlich sind, weiter kommen. Viele Schwestern werde es euch damit danken, in dem sie euch viele Fragen gerne erklären werden, den Arzt für euch fragen werden, ob ihr bei Visite dabei sein dürft oder euch eine Op oder Untersuchungen organisieren.

Ihr müsst euch auch im Klaren sein, dass ihr ein Pflegepraktikum und kein Arztpraktikum macht. Deswegen könnt ihr auch nicht gleich damit rechnen, dass euch gezeigt wird, wie man Blut abnimmt, Nadeln legt oder irgendwelche Medizinischen Geräte bedient. Am besten ihr baut so ein kleines Verhältnis zu einem Arzt auf. Immer schön grüßen, anlächeln und irgendwann, wenn er z. B einem Patienten Blut abnehem will, kommt ihr auch reinzufällig ins Zimmer. Denn ihr wolltet dem Patienten etwas trinken lassen, oder schaun ob alles ok ist...usw.Dann kommt ihr mal mit dem Doc ins gespräch, erzählt, ihr seit Studenten, fragt ihn ein bischen übers Blutabnehmen aus, dann was der Patient denn so hat (natürlich nur so direkt, wenn der Pat. nicht alles mitbekommt...) und dann kann man immer mehr ins Detail. Jetzt weiß der Arzt, ihr seit interessiert und nun könnt ihr langsam konkrete Fragen stellen, wie auf Visite mitgehen...usw. Ich finde, das ist meist alles eine Frage der richtigen Tacktick und der Sympatie

Ich denke, man muss sich seine Stellung als Praktikant einfach erarbeiten. Von unten, ganz klein mit Putzen anfangen und sich mit der Zeit einfach hocharbeiten. Mit der der Zeit wird einem immer und immer mehr zugetraut. Man muss natürlich auch Zeigen, dass man es wert ist!!!

Also, genug der Klugscheißerreien!!!

schöne Grüße!!!!

Julia

Schimmelschaf
22.07.2005, 22:29
@Lumy :-dafür

Ich hab mich irsinnig angestrengt und wurde mit sehr viel Lob belohnt.
Immer wieder wurde ich gefragt, ob ich nicht mit zur CA Visite gehen möchte. Einmal hab ich nicht so wirklich viel sehen können, da drehte sich der Arzt vor mir um und liess mich vor, damit ich auch so nah wie möglich beim Chefarzt und damit beim Patienten war. Die Studis haben sich auch Zeit für mich genommen, um meine Fragen zu beantworten oder ein paar Witze zu machen. :-))
Von den Schwestern wurde ich immer gefragt, ob ich nicht hier oder da zuschauen möchte, es wäre sehr interessant. Durch sie konnte ich auch Kontakt zu einer jungen Anästhesistin knüpfen, bei der ich immer noch mal melde.
Trotz der auch mal unschönen Arbeiten, fand ich das Praktikum super! Man muss immer nur sein Interesse zeigen. Ich hatte anscheinend noch den Luxus, das mir bei allen interessanten Dingen bescheid gegeben wurde.
Und wie geschrieben, sogar die Schwestern haben sich für meine Experimente zur Verfügung gestellt.