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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Augenarzt? Gehalt? Praxis? Wie und wo?



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Mercedes
23.07.2005, 06:57
Hallo alle zusammen...

habe über google endlich mal ein Mediziner Forum entdeckt :-)

Ich werde dieses WS wahrscheinlich mit dem Studium anfangen und habe mir schon mal - vielleicht auch zu früh und umsonst - Gedanken über später gemacht, wie es denn wäre, wenn ich fertig bin....

Ich möchte später mal Augenärztin werden und meine eigene Praxis eröffnen. Jedoch gibt es da einiges was ich nicht trotz suchen verstanden hab oder erst gar nirgendwo gefunden habe..

1.) Wie finanziert man so eine Praxis? Nimmt man da ein Darlehen bei der Bank wie für ein Eigenhaus und braucht man da auch 20% Eigenkapital?

2.) Wenn man beispielsweise so eine Praxis über die Bank finanziert, kann man trotzdem noch ein Haus bauen und dieses über die Bank finanzieren? Ich meine ob es möglich ist, zwei so hohe Darlehen aufzunehmen und sie auch als Augenärztin abzubezahlen?

3.) Wer entscheidet es ob, wann und wo ich meine Praxis aufmachen kann?
Nehmen wir an, ich bin mim Studium fertig, mach meinen Facharzt und will jetzt eine Praxis in ULM aufmachen? Darf man sich den Ort einfach so aussuchen oder bekommt man irgendwo einen zugeteilt, der u.U. 700 km von meinem Wohnort entfernt ist? Und kann eigentlich jeder Facharzt eine Praxis aufmachen oder ist das ne Glückssache? Kann ich diese gleich nach der Facharztausbildung aufmachen oder muss ich z.b. noch 5 jahre arbeiten?

4.) Dann interessiert mich noch eins, was glaub alle interessiert. Nehmen wir an ich bin mit 28 mit dem studium fertig und mit 34 mit dem Facharzt...Bin schon verheiratet und habe bis dahin auch schon 2 Kiddies und mach meine Praxis in BW auf.... Was würde ich denn so ungefähr verdienen nach allen Abzügen (Miete, Helferinnen Bezahlung usw) ? Wären es beim Augenarzt mehr als 4000€? :-nix

Ich hoffe, ihr könnt mir wenigstens ein paar meiner vielen Fragen beantworten... gesucht habe ich schon :)

Danke an alle!!

Mercedes

funny
23.07.2005, 07:40
Mal meine 2 cents:

1) Wenn du nicht zufällig die Praxis vom Vater oder netter Tante übernimmst, dann zahlst du entweder einiges oder sehr viel. Da lässt sich keine pauschale Aussage machen. Je nachdem, ob kleine Praxis im (ostdeutschen ) Land oder größere Praxis in München. Das macht wahrscheinlich eine Spanne von 100.000 € bis zu 500.000€ aus. Ich glaube sogar, daß manche Übernahme teurer ist als eine Neugründung. Klar, denn du übernimmst da den Patientenstamm; Renovierungen; good will etc.

Also: JA, ich schätze mal du brauchst Kredit von der Bank oder bist du reich? Das mit 20% weiß ich allerdings nicht.

2) Ob du trotzdem noch ein Haus bauen kannst? Bringe die Praxis lieber mal auf einen einigermaßen grünen Zweig, sonst wird es massig. Aber da frage lieber mal einen Banker oder ähnliches..Die sind mit Krediten bei Ärzten nämlich auch nicht mehr so enthusiastisch wie noch vor 20 Jahren.

3) In den einzelnen Bundesländern gibt es doch eine Stelle für Niederlassungsbeschränkung (wie heißt die nochmal?). Da dann nachfragen!

4) Krasses Vorhaben. Mit 34 fertige Fachärztin mit 2 Kindern. (Hast du dann Vollzeit Fachärztin gemacht oder wie willst du das mit den 2 Kindern schaffen? Schon im Studium dann kriegen oder Mann, Kinderfrau, 24/7 Oma zuhause?) Wenn du nämlich eine Praxis aufmachst oder übernimmst, wirst du in den ersten Jahren wahrscheinlich kaum mehr was anderes sehen als die Praxis, vor allem, wenn du hohe Kredite abzuzahlen hast. 4000 € (ich nehme mal an, du meinst netto nach Steuern Eigenbehalt; Gehälter, Miete etc. schon weg) halte ich in den ersten Jahren für absolut unmöglich. Irgendwann bestimmt, aber wie gesagt, da musst du schon mehrerere Jahre Vollzeit arbeiten und der Kredit muss verläßlich und konstant schrumpfen und die Praxis wachsen und gedeihen :-))

Jedenfalls ein toughes Programm. Respekt! Aber vielleicht weiß da jemand noch mehr ;-)

Mercedes
23.07.2005, 07:51
danke schon mal für die antwort

zu 1) naja, eltern sind schon ärzte, haben jedoch keine praxis..... vater ist kinderarzt und mama fachärztin für psychiatrie....demzufolge bin ich nicht reich

zu 2) oh mein gott, ich kann doch nicht erstmal 10 Jahre meine Praxis laufen lassen und dann mit 45 ein Haus bauen... welch schreckliche Vorstellung.... meine eltern haben mit 30 gebaut und schon abbezahlt in 10 jahren...

zu 4) ich weiß ja nicht wie das funktioniert mit dem Facharzt machen, ich weiß nur, dass meine Mutter mit 34 schon Fachärztin war und auch schon zwei Kinder hatte.... mich hat sie im 1. semester bekommen, meinen Bruder im 9. ich will das auch so ungefähr machen, jedoch das erste nach dem physikum und das zweite Kind zwei jahre später... habe einen Mann, der gut verdient und sich um die Kinder gut kümmern kann und auch eine Schwiegermama, die rund um die Uhr Zeit hat, von dem her denke ich dass es möglich sein wird.

aber dass man da keine 4000€ netto verdient, macht mir n ungutes Gefühl, zumal meine Mama im KH so viel verdient (zumindest fast)....

Bin gespannt auf weitere Antworten

funny
23.07.2005, 08:05
... das mit den 4000€ NETTO ist natürlich nur meine Meinung. Ich weiß es doch auch nicht genau. Ich kann es mir bei Schulden zumindest in den Anfangsjahren halt einfach nicht vorstellen. Aber du hast doch ganz gute Voraussetzungen (gutverdienender Mann, Eltern...) Von denen kriegst du doch bestimmt kompetentere Aussagen als von Studis in einem Forum oder?

(Vielleicht bin ich auch von Münchner Verhältnissen ausgegangen. Hier ist ein Haus kaufen bzw. bauen schon eine Lebensaufgabe :-)) )))

Mariposa
23.07.2005, 09:29
Sorry Leute! Aber ich habe hier so ganz gewaltig die Assoziation von dem
alten Sparkassenwerbespot: Mein Haus, Mein Auto etc!

Du hast konkrete Vorstellungen vom Leben! Hast du aber auch mal drüber nachgedacht was passiert wenn ein Pfeiler deiner Planung einstürzt? Ich mein wenn dein Mann sich von dir trennt du krank wirst oder sowas. Ich finde ein Denken "meine Eltern haben in der Zeit schon..." irgendwie verkehrt, schließlich muss jeder seinen eigenen Weg finden und das ist oft nicht ganz leicht.

Merve
23.07.2005, 10:06
Fang erstmal an zu studieren, der Rest (vor allem die Erkenntnis) kommt dann ganz von alleine.

Mögest du deine Träume lange aufrecht erhalten können...

Mercedes
23.07.2005, 10:16
wenn mein mann sich trennt?? keine sorge, ehevertrag hilft mir dann.... und wenn ich krank werde?? dann seh mer dann weiter wenns so weit ist...

es ist echt wahnsinn, man stellt n paar fragen und bekommt so dumme Antworten zurück... sei doch du froh, dass du kein mann hast, der sich von dir trennen kann oder sonst was aber lass die kommentare bei dir!!!!!!

jeder hat seine ziele im leben und die sind wichtig, sonst hab ich nichts vor augen, was ich erreichen will...mit einer einstellung à la: haja dann studier ich halt mal und seh was noch wird, kann ich nichts anfangen..ich brauche konkrete ziele und wenn die dann nicht verwirklicht werden können oder sich ändern, dann hab ich pech gehabt und muss mir halt n anderes ziel setzen....

aber so ne einstellung wie ich werde krank und so, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen...

realistisch ist das natürlich schon und es kann sein, dass ich (zu) optimistisch bin, aber sicherlich nicht überheblich und ich denke, das was ich will, lässt sich erreichen..

funny
23.07.2005, 11:20
Ich finde es gut, daß man Ziele hat. Allerdings muss ich den anderen Recht geben. Es klingt doch arg nach sehr unflexibler Planung. So wie ein Abiturient sich eben das Leben vorstellt. :-)) (soll nicht altklug klingen) Die Dinge ändern sich meistens verdammt unvorhersehbar. Und damit meine ich nicht (nur) Krankheit oder Scheidung. Viele Freundinnen von mir wollten mit 27 schon 2 Kinder und Garten und abgeschlossene Ausbildung etc. Hat alles meistens dann doch nicht geklappt. Und das lag nicht an Faulheit oder mangelnder Intelligenz oder laxer Zielverfolgung. . Wie gesagt, pinzipiell finde ich Zielstrebigkeit sehr gut, aber du machst dir ja schon VOR Studienbeginn "Sorgen", daß das mit den 4000€ netto NACH der Facharztausbildung nicht klappen könnte. Dazwischen liegen 11-12 Jahre... In 10, 11, 12 Jahren kann der momentan Stand der Dinge ins Gegenteil umgekehrt sein. Keiner weiß das.

Mercedes
23.07.2005, 11:27
bin kein abiturient....habe schon 2 semester studiert..klar kann alles anders werden und ärzte bekommen nur noch 1000€ in 10 jahren...aber mei was solls...

ich wollte nur die fragen beantwortet haben, die ich gestellt habe und nicht meine privaten sachen ausdiskutieren und mich nicht rechtfertigen für das was ich will....

es kotzt mich einfach nur an, dass alle sagen, mit ner praxis verdient man mehr, aber wieviel weiß anscheinend niemand... wenn 4000€ unrealistisch sind, dann kann ich genau so im KH arbeiten und verdiene da ebenfalls meine 3500€..... außer natürlich dass das die arbeitszeiten bescheuert sind sowie die anderen rahmenbedingungen

Feuerblick
23.07.2005, 11:58
Naja, wenn du in einem Medizinstudenten-Forum nachfragst, mußt du dir im Klaren sein, daß hier eben niemand ist, der schon eine eigene Praxis hat und entsprechende Erfahrungen einbringen kann. Die meisten hier sind noch nicht einmal mit dem Studium fertig, mußten aber schon einsehen, daß das Leben gerade für Mediziner heute nicht so läuft, wie es vor 20 Jahren lief. Anders gesagt: Ich versuche gerade, eine einigermassen gute Assistentenstelle in der Augenheilkunde zu finden, aber schon das erweist sich als schwierig. Facharzt in fünf Jahren war zwar angedacht, wird aber wohl nichts werden. Und auch die Planung "Facharzt fertig und zwei Kinder" läuft bei mir bei weitem nicht so, wie sie sollte.
Okay, du hast ein Ziel und es ist immer gut, auf so etwas hinzuarbeiten... aber obs klappt?

Weiterhin: Du musst immer bedenken, daß das Übernehmen oder gar Neueröffnen einer Praxis (hier mußt du entweder eine Kassenzulassung bei der KV beantragen, die sind aber beschränkt, oder eine Privatpraxis aufmachen) ein Risiko ist. Finanziell und auch privat. Es stimmt schon, daß die Praxis in den ersten Jahren deine Freizeit zum größten Teil fressen wird. Und wenn sie nicht läuft? Dann noch ein Haus gleichzeitig abbezahlen? Wobei ich nicht glaube, daß eine einigermassen seriöse Bank dir überhaupt als Berufsanfängerin ohne allzu große Sicherheiten mal lässig einen Kredit über 1 Mio Euronen ausstellen wird.

Was ich nicht verstehe: Warum reagierst du so gereizt, wenn man dich (nicht zu unrecht) darauf hinweist, daß man das vom heutigen Standpunkt nur schwer vorhersagen kann und daß auch dein Leben bis dahin komplett anders verlaufen kann? Du hast Fragen gestellt, und man hat dir geantwortet... weiter nichts...

Wenn dir die Antworten hier nicht ausreichen (sind ja schon sehr speziell), dann solltest du noch einmal weitergooglen... "Praxisgründung" etc. vielleicht als Stichworte. Dann findest du vielleicht auch Ärzte, die eben genau das gemacht haben, was du gerne tun möchtest und die dir sagen können, wie der finanzielle Teil abläuft.

Gruß
Feuerblick

hiddl
24.07.2005, 18:59
Mich würd mal kurz interessieren, wie genau man im Krankenhaus 3500,- verdient? Da muß ich ja mächtig was falsch gemacht haben :-oopss , auch wenn ich zugegebenerweise noch nicht Facharzt bin. Aber dafür wird man schon mindestens privatliquidierender Oberarzt sein müssen - und das schafft man mit 34 Jahren wirklich nicht, behaupte ich mal.

Lg, Ute (die es übrigens grauenhaft findet, daß immer nur Frauen die Frage nach Kindern stellen - soviel zum Thema gleichberechtigte Partnerschaft :-( )

Neely
24.07.2005, 19:13
Normalerweise muss ein anderer Arzt aufhören, damit er durch einen neuen ersetzt werden kann, da nur eine bestimmte Anzahl zugelassen ist. Da aber in den nächsten Jahren viele in Pension gehen werden, sollte das kein Problem sein, dann kannst du auch die Räumlichkeiten übernehmen.

Du solltest nur nicht auf ein Bundesland fixiert sein, besonders im Osten ergeben sich derzeit viele Chancen und lukrative Angebote, da bekommen neue Ärzte eine komplette Praxis und zahlreiche Prämien, ist zwar nur in bestimmten Regionen und in der Allgemeinmedizin so, aber es wird dort sicher auch Engpässe in anderen Gebieten geben.

Nach der Facharztausbildung kannst du jederzeit die Klinik verlassen, aber diese muss man erst einmal bekommen und Ophtalmologie soll sehr umkämpft sein. Du musst dann halt eine gute Promotion in dem Gebiet haben und zielgerichtet die Wahlfächer wählen etc, aber da bist du ohnehin im Vorteil, da du dir darüber jetzt bereits im Klaren bist.

Falls du weitere Informationen suchst, kann ich "Erfolgreich Medizin studieren" und "Berufsplaner Arzt" vom Thieme Verlag empfehlen.

chrizzle
24.07.2005, 20:12
Nachricht wurde gelöscht

Leisure Suit Alex
24.07.2005, 20:23
Wieso willst du unbedingt Praxis kaufen und Haus bauen?
Du kannst die Sachen doch auch einfach mieten, dann hast du nicht so ein hohes Risiko und kommt im Endeffekt auch günstiger.
Soweit ich weiss kann man sich als fertiger Facharzt direkt niederlassen, aber nicht überall - ok, eigentlich schon, aber wenn du keine Kassenzulassung kriegst, dann musst du halt erstmal nur Privatpatienten behandeln, hat bei vielen Bekannten geklappt, die haben dann ihre Kassenzulassung später sogar abgelehnt als sie ihnen schliesslich angeboten wurde - waren aber alles Allgemeinärzte, ob das als Augenarzt auch klappen könnte weiss ich nicht.

Mercedes
24.07.2005, 21:30
@hiddl hmmm, meine mama ist 41 und nicht mehr 34....nun wie sie so viel verdient?? Hmmmm, also bei ihr im Krankenhaus muss man 4-5 mal im monat dienste übernehmen von 8.00Uhr bis um 13Uhr am nächsten Tag, das gibt viel Geld...außerdem arbeitet sie noch mit der Polizei zusammen, was ihr aber vom KH vorgeschlagen wurde...um was genau es geht, will ich an dieser Stelle nicht erzählen...

@Neely, gute Antwort..danke dir dafür...

@Leisure Suit Alex, Ich will mir nicht unbedingt eine Praxis kaufen, kann sie mir auch mieten....warum ich ein Haus will....weil ich am ende was davon hab....ob ich jahrelang Miete zahl oder Darlehen, macht am Ende keinen bedeutenden Unterschied und mit Haus lebt sich's schöner...

@chrizzle....nenn mich mal nicht süße, nur nebenbei....dass deine eltern so tolle leistungen vollbracht haben, ist doch schön..... es geht mir nicht nur ums geld nur mal by the way....wollte lediglich einen Anhaltspunkt...
Und ich habe nie gesagt, dass mein Mann sich von mir nicht trennen wird oder andersrum, habe nur gesagt, wenn es so wäre, dann hab ich dafür einen Ehevertrag, der die finanzielle Situation gut regeln wird....Also mach dir mal keine Sorgen um mich und dass ich dir unsympatisch bin, juckt mich nicht die Bohne......Hauptsache du bist jedem sympatisch....Good luck

Leisure Suit Alex
24.07.2005, 21:38
Also zumindest in diesen Finanzmagazinen wird immer von eigenen Häusern abgeraten und es ist ja nicht nur so dass man nur das Darlehen zahlen muss, es kommen ja auch noch viele andere Kosten beim eigenen Haus auf einen zu, die man als Mieter nicht hat - das Geld dass einem dann übrig bleibt kann man ja in die Ausbildung der Kinder oder in die Altersversorgung stecken.


Edit: Achja, ich rede natürlich von einem gemieteten Einfamilienhaus, nicht von einer Wohnung. Und im eigenen Haus lebt es sich doch genauso wie im gemieteten.

Mercedes
24.07.2005, 21:45
Klar kommen da andere Kosten auf einen zu, aber ich kenns sowohl von Mama, Schwiegermama, Omas und Opas, Tanten usw..... das darlehen zahlt man ja nur 10-15 Jahre...baut man mit 35, dann ist man mit spätestens 50 mit dem abbezahlen fertig, miete für die wohnung hingegen zahlt man bis zum Tod, also normalerweise paar Jahre länger..... Was am Ende günstiger ist, kann man nur rechnen, wenn man weiß, wie hoch die Miete ist und wieviel das Haus kostet...bei machen lohnt sich's, bei manchen nicht....

Thomas24
26.07.2005, 22:26
Wie auch immer.. Wenn du Bock auf "Besser-Schlechter-Gleichgeblieben" hast, dann guck dich besser nach einer Übernahme um.


@ Chrizzle: Also eigentlich heisst die Reihenfolge: So schlechter...So besser... oder nur noch kleiner? :-top
Und uneigentlich holen sich viele Leute ihre Brillen eh´ nicht mehr beim Augenarzt, sondern beim Optiker... naja, der wird´s Glaukom schon erkennen :-((

@Mercedes: Also die Verdienstmöglichkeiten/ Perspektiven in der Augenheilkunde sind schon ein bischen davon abhängig, was man so macht, in welcher Gegend du gelandet bist, wie hoch der Privat/ oder Selbstzahleranteil deines Klientels ist, etc., etc. Pauschale Angaben lassen sich da kaum machen.
Nur so viele: Konservative Augenheilkunde wird wesentlich schlechter vergütet als operative Augenheilkunde (Der Haken: die Weiterbildung zum Operateur ist ein echter Flaschenhals). Und auch da kommt es wiederum darauf an, welchen Bereich der Op´s du abdeckst. Schwerpunkt Vorderabschnitt (oft gut ambulant machbar), Hinterabschnitt (meistens nicht mehr in einem ambulanten Setting ohne Betten durchführbar), Refraktive Chirurgie, Strabi´s, Kosmetische Eingriffe (Blepharoplastiken etc.) etc...

Wie kommst du vor dem Studium eigentlich auf ein so "kleines Fach" wie Augenheilkunde? Vielleicht entdeckst du ja während des Studiums ja noch deine Liebe zur Kardio o.ä.

Monty
27.07.2005, 15:44
Ich möchte nur mal zu bedenken geben - bevor man den Finanzierungsplan bei der deutschen Bank unterschreibt - dass man das Studium mit dem Zulassungsbescheid noch lange nicht geschafft hat (und es hören wahrlich nicht nur die größten Pappnasen auf...). Ich bin auch noch unendlich weit vom Studienende entfernt, aber wenn ich eins bereits begriffen habe, dann dass einem nix geschenkt wird.
Und habe ich das richtig verstanden, Mercedes, dass du ein Kind im ersten Semester bekommen möchtest? Denkst du nicht, dass dir das Baby dein Studium nicht eher verhagelt oder zumindest sehr schwer machen wird? Eine ehemalige Kommilitonin von mir hatte nach einem Monat Studium abgebrochen, weil ihr kleiner oft krank war und sie sich einfach um ihn kümmern musste und dann keine Zeit mehr für Anatomie und Co. hatte.

Neely
27.07.2005, 19:33
Irgendwie ist mir diese Diskussion etwas unangenehm...eine Augenarztpraxis und ein Haus sollen unrealistisch sein?

Das sind ja blendende Aussichten für jemanden, der später Neurochirurgin werden will...am liebsten im Ausland, außerdem sehe ich Familie irgendwie als Pflicht an, schließlich ist es der natürliche "Sinn" des Lebens. So, jetzt bitte alle wieder auf mich losgehen, wie immer...

Aber ist es bei ehrgeizigen Plänen nicht so, dass man sich frühzeitig darüber im Klaren sein muss, um zielgerichtet alles rechtzeitig dafür tun zu können? Es wäre wohl schlecht, wenn jemand eine statistische Doktorarbeit anfertigt und auf einmal merkt, dass er unbedingt Herzchirurg an der Uniklinik werden will oder jemandem erst nach dem Studium einfällt, dass er in die USA will, so dass er alle USMLE Examen auf einmal machen darf und der Zug schon abgefahren ist, da er keinerlei Erfahrungen in Famulaturen oder PJ mit dem amerikanischen Klinikalltag gesammelt hat. Aber wenigstens war er realistisch und schuf sich nie Feinde...

Was ich sagen will ist, dass jemand, der planlos reingeht, von Haus aus schlechtere Karten hat.