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catherinen
25.07.2005, 21:14
Hi,

bin total verzweifelt. War heute mit meinem Hund beim Tierarzt. Er hat eine Narkose bekommen und deswegen wurde ein Zugang gelegt. Ich habe ihn festgehalten und als ich das Blut habe laufen sehen, bin ich umgekippt. Einfach so! Das ist schon das zweite Mal, beim ersten Mal habe ich mir in den Finger geschnitten. Und gar nicht mal schlimm, war nur ein kleiner Kratzer.
Mal abgesehen davon, dass das vorhin echt peinlich war, habe ich echt Riesenangst, dass das immer so bleibt.
Kann man irgendwie "Blutsehen" üben, oder gibt es einen Trick.
Oder muss ich meinen Wunsch Ärztin zu werden aufgeben???

Leggo1
25.07.2005, 21:27
Kann man irgendwie "Blutsehen" üben, oder gibt es einen Trick.
Oder muss ich meinen Wunsch Ärztin zu werden aufgeben???

Nein, aber es ist beinahe erschreckend, wie man sich daran gewöhnt.

Bemüh mal die Suchfunktion, das wurde bereits mehrfach diskutiert.

Übrigens ist mir kein Studienabbruch wegen Nicht-Blut-sehen-könnens bekannt. Das wird gemeinhin überbewertet als Problem.

mach dir keine Sorgen. Ausserdem geht es ja dann weder um deinen Finger noch um deinen Hund, was schon einen Unterschied macht :-) .

catherinen
25.07.2005, 22:08
Habe Deinen Rat befolgt und mal gesucht. War ziemlich beruhigend, dass es vielen anderen auch so geht! Also Danke für den Tip!!!
LiebenGruß Catherine

SkyFlya
25.07.2005, 22:32
Also ich kann nur für mich sprechen, aber die Hemmschwelle sinkt drastisch! Wenn man sich an was gewöhnen muss, dann klappt das auch. So war es bei mir zumindest im Rettungsdienst. Das erste Polytrauma, wo ein Mensch im wahrsten Sinne des Wortes zerfetzt wurde, war schon eine sehr krasse Erfahrung.
Genau so glaub ich, dass jeder Erbrochenes ekelhaft findet. Wenn man aber das x-te mal angek**** wurde oder die Klamotten voller Blut sind, dann ist das sehr ärgerlich, aber kein Problem mehr. So ist es meiner Meinung nach auch mit dem "Blut-Sehen". Am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit kommt die Routine...
Gruß SkyFlya

Dr. Pschy
25.07.2005, 22:36
Da hat SkyFlya recht, irgendwann weicht ein eventueller Ekel dem reinen, puren Aerger ueber die besudelte Kleidung :-keks

Schimmelschaf
25.07.2005, 22:49
Der Cousin meiner Mutter ist damals in KH's regelmässig umgekippt. Heute ist er Prof. Fachgebiet: Gynäkologie. :-))

fLaSh84
26.07.2005, 00:56
hmm, bei mir ist das ne komische sache mit dem blut sehen können. einerseits störts mich garnicht wenn ich mir mal in den finger schneide oder ähnliches ist...kann mir glaub ich auch tagelang irgendwelcher splatterfilme angucken ohne das ich des blutes wegen abklappe.
andererseits, z.b. situation von meinem praktikum im februar. war auf der kinderstation und ich durfte das kind (1-3 jahre) mit der schwester zusammen festhalten und der arzt hat blut abgenommen.
abgeklappt bin ich zwar nicht, aber es war ein komisches gefühl...viel schweiß und ich glaub etwas bleich bin ich auch geworden...

ich hoffe das mit dem sich dran gewöhnen stimmt ;)

Rico
26.07.2005, 07:43
Das erste Polytrauma, wo ein Mensch im wahrsten Sinne des Wortes zerfetzt wurde, war schon eine sehr krasse Erfahrung.Na Du verstehst es ja, Leuten die Angst zu nehmen.... :-D

Vielleicht sollte der Vollständigkeit halber erwähnt sein, daß man Blut im Studium primär mal in Röhrchenform sieht und als 'worst case' allenfalls mal als Tropfen auf der Hose.
Und bis man das erste mal in den OP MUSS, vergeht ja viel Zeit, in der man sich dran gewöhnen kann....

altalena
26.07.2005, 08:58
Im Allgemeinen bin ich da zum Glück nicht so empfindlich. Hab schon einige Male viel Blut gesehen und es ging mir immer ganz gut dabei.
Wenn ich allerdings noch früh am Morgen und noch dazu mit leerem Magen mit sowas konfrontiert werde, da kann es mir schon mal leicht übel und heiß-kalt werden :-))

Zweiflerin
26.07.2005, 09:52
Hi,

Kann man irgendwie "Blutsehen" üben, oder gibt es einen Trick.
Oder muss ich meinen Wunsch Ärztin zu werden aufgeben???


Hallo,

falls das Problem nicht durch reine Gewöhnung verschwinden sollte (oder du das nicht abwarten willst), so ist eine kurze Verhaltens- bzw. Konfrontationstherapie eine gute Möglichkeit. Bis man eine so genannte "Blut- und Spritzenphobie" los ist, dauert es, wenn man einen darauf spezialisierten Therapeuten hat, gerade mal 2-3 Stunden.
Vielleicht hat deine Uni ja eine Psychotherapieambulanz, wo du mal nachfragen kannst.

Viele Grüße,
Z.

babosa
26.07.2005, 10:20
ich würde dir raten erstmal Sanitäter zu sein in ner Hilfsorganisation. JUH oder MHD. Da machst viele Sanitätsdienste mit den diversesten Verletzungsbildern, und du kannst auch schon mal in den Rettungsdienst rein schnuppern. Da kannst dich langsam an das Blut gewöhnen.. kannst dich ran tasten... Das wäre glaub eh das beset bevor man z.b. Anfängt einen medizinischen Beruf einzuschlagen.

Ich hab schon viele Med. studenten erlebt die meinten sie müssten unbedingt medizin studieren weil es "cool" wäre... spätestens nach dem physikum haben sie abgebrochen weil sie kein blut sehen konnten oder tote menschen.

Daher ist es vielleicht auch sinnvoll sich erstmal bissel ran zu tasten.... zu schaun ob man das überhaupts will. Da ist Sanitäter sein gar net mal so übel für den Anfang!

Scrotum
26.07.2005, 10:21
ich würde dir raten erstmal Sanitäter zu sein in ner Hilfsorganisation. JUH oder MHD. Da machst viele Sanitätsdienste mit den diversesten Verletzungsbildern, und du kannst auch schon mal in den Rettungsdienst rein schnuppern. Da kannst dich langsam an das Blut gewöhnen.. kannst dich ran tasten... Das wäre glaub eh das beset bevor man z.b. Anfängt einen medizinischen Beruf einzuschlagen.

Ich hab schon viele Med. studenten erlebt die meinten sie müssten unbedingt medizin studieren weil es "cool" wäre... spätestens nach dem physikum haben sie abgebrochen weil sie kein blut sehen konnten oder tote menschen.

Daher ist es vielleicht auch sinnvoll sich erstmal bissel ran zu tasten.... zu schaun ob man das überhaupts will. Da ist Sanitäter sein gar net mal so übel für den Anfang!

Komm jetzt, wenn du keine Leichen sehen kannst, dann haut's dich schon vor dem Physikum weg. Präpkurs sei dank.

MediFreaK
26.07.2005, 11:17
Hi,

bin total verzweifelt. War heute mit meinem Hund beim Tierarzt. Er hat eine Narkose bekommen und deswegen wurde ein Zugang gelegt. Ich habe ihn festgehalten und als ich das Blut habe laufen sehen, bin ich umgekippt. Einfach so! Das ist schon das zweite Mal, beim ersten Mal habe ich mir in den Finger geschnitten. Und gar nicht mal schlimm, war nur ein kleiner Kratzer.
Mal abgesehen davon, dass das vorhin echt peinlich war, habe ich echt Riesenangst, dass das immer so bleibt.
Kann man irgendwie "Blutsehen" üben, oder gibt es einen Trick.
Oder muss ich meinen Wunsch Ärztin zu werden aufgeben???
hi, also ich kann noch empfehlen, dass du einfach mal in eure blutspendezentrale zu gehen und da einfach mal zugucken und dann ma abwarten...haste schon mal an ein praktikum gedacht? wäre auch noch gut. ist dann alles besser als zeit beim studium zu verschenken...
mfg medi

Neely
26.07.2005, 11:34
Das mit dem Blutspenden ist wirklich eine gute Idee, man tut auch allgemein etwas Gutes. Beim Arzt solltest du ebenfalls versuchen, beim Blutabnehmen nicht wegzusehen sondern bewusst zuzugucken.

Wenn sich dann langsam noch immer kein Besserung ergibt, würde ich es mir schon noch einmal überlegen, was nicht heißt, dass du es aufgeben sollst, schon allein deshalb, weil die Studienentscheidung eine Entscheidung fürs Leben ist und man langfristig damit die Weichen stellt. Das gilt aber für jeden, nicht nur die, die kein Blut sehen können.

Es gibt auch Leute, die können keine Formeln sehen oder die zwei Linke Hände haben. Erstere werden schon vor dem Physikum scheitern und zweitere eben dann bei der Fachbereichswahl eingeschränkt sein. Das Studium wirst du in jedem Fall auch hinkriegen, wenn du dich nicht an das Blut gewöhnen kannst, du wärst dann nur im Fachbereich eingeschränkt, aber Dinge wie Augenheilkunde ohne Ophtalmochirurgie, Psychiatrie, Neurologie (zum großen Teil) und Forschung sind dann immer noch drin. Eingeschränkt ist man aber auch aufgrund anderer Faktoren, also kannst du es schon machen, wenn du meinst, dass du trotz deiner Abneigung gegen Körperflüssigkeiten dies als deinen Weg zur Erfüllung siehst. Viel Glück!

Leisure Suit Alex
26.07.2005, 11:42
Blut sehen kann jeder, ist nur Gewöhnungssache, genauso wie bei Leichen und anderen Dingen.

Miri_85
26.07.2005, 11:44
Ich hatte früher auch ein Problem mit dem Blut sehen.
Da bin ich schon fast umgekippt (viiieeel Schweiss und weiss wie eine Wand) wenn ich gesehen hab wie das Blut in die Monovetten läuft, unabhängig ob bei mir selbst oder nem anderen Patienten.
Was auch ein komisches Gefühl machte, war als ich im Pflegepraktikum eine Pat. mit Stumpf zum "Schorfabknippeln" gefahren hab und die ganze Zeit danebenstand. Fand ich auch nicht so prickelnd, wie der getrocknete Schorf mit der Pinzette abgezupft wird und dann frisches Blut nachfliesst. Da war ich auch verdammt froh, unauffällig den Schrank hinter mir festhalten zu können. Er könnte ja umfallen. :-blush
Das Pflegepraktikum hat gut "abgehärtet" .
Der Umgang mit Urin, Stuhl, Erbrochenem und Blut (Pat. X. schon wieder den Zugang rausgerupft etc) wurde zur Routine, genauso bin ich morgens bei der Visite der Ärztin hinterhergestiefelt und hab ihr beim Blutabnehmen zugesehen, ich hab mich quasi "trainiert".
Im OP hab ich anfangs auch nur darauf gewartet, umzukippen, aber es passierte nicht, und im Rettungsdienst muss man eh mal mit Blut an der Kleidung, auf dem Boden und letzendlich am Pat. rechnen, und geronnenes Blut riecht richtig eklig, finde ich, aber wie schon gesagt wurde, der Ekel überwiegt dem Gefühl des "Umfallenwollens". Wobei ich allerdings auch noch nie den übel vor den Zug geworfenen Zermatschten hatte oder "such das Bein" .
Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier. ;)

SkyFlya
26.07.2005, 12:02
Der Begriff "Gewohnheitstier" trifft es auf den Punkt!! :-top

catherinen
26.07.2005, 12:43
Also bis jetzt habe ich herausgefunden, dass wenn man ohnmächtig wird, das eine vasovagale(?) Synkope ist. Hab aber keine Ahnung was das sein soll. Vielleicht weiß ja einer von Euch bescheid.

Notdoc
26.07.2005, 12:49
Das mit dem Blutspenden ist wirklich eine gute Idee, man tut auch allgemein etwas Gutes. Beim Arzt solltest du ebenfalls versuchen, beim Blutabnehmen nicht wegzusehen sondern bewusst zuzugucken.
Selber gestochen zu werden und jemand anderes zu stechen, ist ein Unterschied wie Tag und Nacht was das Vertragen angeht.

SkyFlya
26.07.2005, 12:59
Eine vasovagale Synkope ist grob erklärt eine Kreislaufdysregulation; kennt man z.B. daher, wenn man lange im Bett gelegen hat und dann ganz schnell aufsteht und es einem "schwarz" vor Augen wird... Der Grund ist hier nur Angst, Ekel, etc. ...