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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psychoanalyse...alles andere als lächerlich!



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15.04.2002, 12:21
Hi.

Mir ging es in meiner ersten Mail wirklich darum, diese Newsletter los zu werden.
Ich hab mich zum 1. Stex irgendwann mal da eingetragen und habe seit dem ca. 30 Mails am Tag auf meinem Konto.
Mir gehts dabei nicht mal speziell um diesen Thread.
Das ich mein Ersuchen um Hilfe hier gepostet habe, war reiner Zufall.

Fakt ist aber, dass ich tagtäglich in diese Mails geschaut habe und mich oft das Grauen gepackt hat, bezüglich des Inhalts und der Form der ganzen Sache.

Fakes, Provokation, Reaktion und ein Geschwalle, wie ich es eher auf einer Sozpäd-Seite erwartet hätte.(BSP: schwanger vom prof)
Nichts gegen die Sozpäds, aber ich kanns halt nicht jeden Tag brauchen.

Hier wird über manche Dinge pseudo-brennend diskutiert, mit denen man sich eigentlich schon als Teenie befasst hat und seid dem damit durch sein sollte.

Was ich auch schlimm finde sind die Profilneurosen einiger Experten hier(nicht speziell in diesem Thread), die noch irgendwo im Studium stecken, aber genau wissen, was wo en vogue ist.
Solche Leutchen habe ich nämlich jeden Tag an der Uni um mich herum sitzen.
Die Wissen nämlich alles GANZ genau, wenn Du aber mit Ihnen am Krankenbett stehst, können sie meist nicht mal dem Patienten die Hand geben und sich vernünftig vorstellen.
Komischerweise ist es auch zumeist diese Spezies, die dann am lautesten schreit, wenn es ums Thema Sozialkompetenz geht.

Das das meist etwas besser wird, wenn sie in die Praxis kommen, ist unbestritten.
Doch bis dahin reichen mir die 60 Oberhammer in meinem Semester(insg. 140, also nicht alle), da brauch ich nicht noch die gesamte Medizinstudentenschaft Deutschlands für.

Ich will hier nicht die Sinnhaftigkeit dieses Forums in Frage stellen, sondern nur sagen, das ich das nicht brauchen kann, was manche Menschen so von sich geben.
Muß ich ja auch nicht, deswegen hab ichs ja jetzt auch abbestellt.

Jetzt hab ich auch schon so viel geseiert, aber Du wolltest es ja wissen.
Normalerweise denke ich mir meinen Teil und laß es einfach bleiben.

Gruß, Gottchen

15.04.2002, 18:13
Das klingt ja alles seeeehr interessant, ähm, bissl am Thema vorbei...
was ich wirklich gerne wissen würde ist, ob hier jemand schon mal erfolgreich eine Psychoanalyse beendet hat?

Nico
15.04.2002, 18:24
Kann ich nicht mit dienen.
Weder eine Therapie noch eine Analyse jemals angefangen oder überhaupt in Betracht gezogen.

Ich glaube auch kaum, dass sich hier jemand outen wird...

sigmund
15.04.2002, 19:09
@ gottchen:

nett, dass du hier alles ein bißchen dargelegt hast, mir macht kritik wirklich nichts aus, ist ja auch sehr wichtig, vorausgesetzt sie bezieht sich auch auf das betreffende geschwalle. und ich bin übrigens der allerletzte, der alles GANZ genau weiß! :-)

@ alle:

glaubt ihr an den effekt und erfolg der psychoanalyse?

18.04.2002, 00:13
Also, an den Erfolg der Psychoanalyse zu glauben, fällt mir schwer. Habe von ewig langer Behandlungsdauer bei kaum
spürbarer Besserung der Symptomatik gehört... aber das kann ja auch an falscher Verordnung liegen... Ansonsten kann es sicher nicht schaden, sich Verwicklungen in der Autobiografie anzuschauen. Denke aber, um etwas bei sich zu verändern, muß
man das auch von den Voraussetzungen her schon mal können -
Intelligenzgrad, Gefühlsblockaden, etc. - und da sind viele Menschen denke ich schlichtweg überfordert.

18.04.2002, 21:44
An alle:

Zieht euch mal "Mount Misery" von Samuel Shem (übrigens das Pseudonym von einem Psychiatrie-Professor aus den Staaten) rein. Ich glaube, das Buch würde euch einige Fragen beantworten...

docvalium
10.02.2003, 17:58
Mount Misery mag ja vielleicht ein nettes Buch sein, aber man darf es IMHO nicht zu ernst, bzw. wörtlich nehmen.
Dort wird so ziemlich alles und jedes durch den Kakao gezogen, was es in der Psychiatrie so gibt, genauso wie vorher bei House of God.
Ich glaube nicht, dass Shem/Bergman wirklich sagen will, dass man nur eine Verbindung zum Patienten aufabuen muss und dann wird alles gut. Ganz so leicht ist das nunmal nicht. Man brauch ein gewisses Handwerkszeug und das sind Medikamente und vielleicht auch ein wenig Tiefenpsychologie.
Ich glaube eher, dass es ihm darum geht sich gegen einseitige Herangehensweisen in der Psychaitrie zu wehren (siehe Doctor Fine). Wer mal gesehen hat, wie psychisch Kranke (und ihre Umgebung) unter der Krankheit leiden, kann nicht ernsthaft die Psychiatrie als Schwachsinn und Scharlatanerei abtun.
Im übrigen Missbrauchen auch nicht alle Analytiker ihre Patienten.

Noch zwei andere Sachen:
In großen Meta-Analysen hat sich Psychoanalyse als eines der wenigen Behandlungssysteme erwiesen, das wirkt, wenn auch nur bei Patienten mit einer gewissen Introspektionsfähigkeit und mit großem Aufwand.
Zweitens: Ich verstehe wirklich nicht, warum gerade die Psychiater als gestört abgetan werden. Ich habe soviele cholerische, alkohol-abhängige, kettenrauchende, dauernervöse Chirurgen gesehen, dass mir das manchmal (selten) das Lachen im Halse stecken bleibt. Ebenso für Notärzte und andere Anästhesisten, wenn auch in anerer Form.

Psychiater haben da sicherlich auch ihre Macken, mir ist aber ein spleeniger Psychiater lieber als ein cholerischer Chirurg, der das allen, vor allem aber dem (anästhesierten) Patienten gegenüber auslässt.

Jens
19.02.2003, 22:10
Hallo zusammen,
gerade heute habe ich ueber einen Newsletter einen wie ich gerade gemerkt habe sich über 14 (!) Internet-Seiten erstreckenden Artikel zum Thema "Psychoanalyse" (und ihre Geheimnisse) erhalten.

Ohne mich gross in die Diskussion hier einmischen zu wollen, hier mal der Link zu dem ausfuehrlichen Artikel "Gut gehütete Geheimnisse der Psychoanalyse"

<<< moechte ich lesen (http://www.philognosie.net/index.php/article/articleview/82/1/54/) >>>

Gibt der Artikel neue Anregungen und Sichtweisen für die Interessierten hier?

Schoene Gruesse
Jens

rolexralf
21.02.2003, 08:13
Die klassische Psychoanalyse nach Freud spielt heute in den meisten Kliniken sowieso nur noch eine untergeordnete Rolle. Die meisten Therapeuten und Kliniken sind heute eindeutig verhaltenstherapeutisch orientiert, weil die VT einfach ganz klare, empirisch belegbare, Erfolge liefert.

Das Ganze ist mittlerweile aber ein Glaubensstreit zwischen Psychoanalytikern und VT'lern, wobei letztere momentan klar den Ton angeben.

bangen
01.09.2007, 18:32
Ist hier im Forum jemand der selbst eine Psychoanalyse als Patient durchgemacht hat oder gerade macht? Oder jemand der eine Ausbildung als Psychoanalytiker macht? Es interesiert mich sehr eine vernünftige Stellungnahme zu dem Thema zu lesen.

bangen
01.09.2007, 18:41
Bei dem oben von Jens verlinkten Artikel geht es auch wieder darum über die Macken der Therapeuten zu berichten.

funny
03.09.2007, 14:09
Mount Misery mag ja vielleicht ein nettes Buch sein, aber man darf es IMHO nicht zu ernst, bzw. wörtlich nehmen.
Dort wird so ziemlich alles und jedes durch den Kakao gezogen, was es in der Psychiatrie so gibt, genauso wie vorher bei House of God.
Ich glaube nicht, dass Shem/Bergman wirklich sagen will, dass man nur eine Verbindung zum Patienten aufabuen muss und dann wird alles gut. Ganz so leicht ist das nunmal nicht. Man brauch ein gewisses Handwerkszeug und das sind Medikamente und vielleicht auch ein wenig Tiefenpsychologie.
Ich glaube eher, dass es ihm darum geht sich gegen einseitige Herangehensweisen in der Psychaitrie zu wehren (siehe Doctor Fine). Wer mal gesehen hat, wie psychisch Kranke (und ihre Umgebung) unter der Krankheit leiden, kann nicht ernsthaft die Psychiatrie als Schwachsinn und Scharlatanerei abtun.
Im übrigen Missbrauchen auch nicht alle Analytiker ihre Patienten.

Noch zwei andere Sachen:
In großen Meta-Analysen hat sich Psychoanalyse als eines der wenigen Behandlungssysteme erwiesen, das wirkt, wenn auch nur bei Patienten mit einer gewissen Introspektionsfähigkeit und mit großem Aufwand.
Zweitens: Ich verstehe wirklich nicht, warum gerade die Psychiater als gestört abgetan werden. Ich habe soviele cholerische, alkohol-abhängige, kettenrauchende, dauernervöse Chirurgen gesehen, dass mir das manchmal (selten) das Lachen im Halse stecken bleibt. Ebenso für Notärzte und andere Anästhesisten, wenn auch in anerer Form.

Psychiater haben da sicherlich auch ihre Macken, mir ist aber ein spleeniger Psychiater lieber als ein cholerischer Chirurg, der das allen, vor allem aber dem (anästhesierten) Patienten gegenüber auslässt.

Sehe ich auch so. Wer Psychotherapie prinzipiell als "Blabla" abtun und sich darüber lustig machen muss, wird seine Gründe haben.... und die sind wahrscheinlich ziemlich traurig.

little_lunatic
03.09.2007, 20:59
Sehe ich auch so. Wer Psychotherapie prinzipiell als "Blabla" abtun und sich darüber lustig machen muss, wird seine Gründe haben.... und die sind wahrscheinlich ziemlich traurig.

[...]Als Lehranalytiker hat man anscheinend die Lizenz zum gelddrucken. Über 100 Euro für 45 Minuten Zuhören, und fast keine Praxiskosten.
hm...

horsedoc
03.09.2007, 21:00
Bei dem oben von Jens verlinkten Artikel geht es auch wieder darum über die Macken der Therapeuten zu berichten. :-dafür

funny
03.09.2007, 21:10
hm...

Was genau beabsichtigst du mit dem nahezu kommentarlosen Zusammensetzen zweier Zitate? Sprich doch bitte klar aus, was du beabsichtigst. "hm" ist keine Aussage.

Ich lehne Geldmacherei durch Psychiater ab und weiß auch, dass es besonders üble Vertreter dieses Berufsstandes gibt. Es gibt sicherlich inkompetente Psychotherapeuten/Psychiater.

Es gibt allerdings auch sehr gute und rechtschaffene. Und nur auf diese bezog sich meine Aussage. ... auf wen denn sonst :-top

bangen
03.09.2007, 21:58
Ich sage ja auch garnicht dass Lehranalytiker Absahner sind. Ich staune zunächst nur und versuche herauszufinden was dahintersteckt.

little_lunatic
03.09.2007, 22:34
willst du spaeter mal was in dem bereich machen?

bangen
03.09.2007, 23:01
Nö. Eher nicht.

funny
04.09.2007, 08:24
Ich sage ja auch garnicht dass Lehranalytiker Absahner sind. Ich staune zunächst nur und versuche herauszufinden was dahintersteckt.

Im Zweifelsfall immer Geld.

hennessy
04.09.2007, 08:29
oder pathologische Geltungssucht. Oder eine Kombination davon.