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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mit 29 noch starten?



camelot75
31.07.2005, 14:28
Hallo liebe Leute, bin niegelnagel neu hier und hoffe nun nicht zum tausendsten mal diese frage hier bzgl. des einstiegsalters zum medizinstudium zur diskussion zu rein zu stellen.

ich habe ein ziemlich gutes abitur hingelegt, eine banklehre hinter mir und da mich die medizin immer sehr interessiert hatte, mein lebensweg mich nur leider zu ganz anderen stationen auf dieser welt führte, bin ich nun wieder in düsseldorf gelandet und würde sehr gerne mit dem ganzen bewerbungsprozedere beginnen.

was meint ihr? zu alt? sollte man es wagen? wie steht das so mit der uni hier in düsseldorf

danke für eure antorten.... :-top

Hawkeye
31.07.2005, 14:30
Naja, zu alt ist man angeblich nie!

Aber:
Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester ist abgelaufen! d.h. du kannst dich erst wieder zum Sommer nächsten Jahres bewerben!

Und:
Die nächste Frage ist, wie ist dein Abischnitt und wann hast du Abi gemacht?

Oelf
31.07.2005, 14:36
Hi Camelot,
hier gabs mal ein Thread, der sich genau mit dem Thema beschäftigt hat. Dort wirst du sicherlich einige Meinungen und Motivationen nachlesen können:

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=21358

mediAnn
31.07.2005, 16:06
Hallo Camelot,
also ich kann nur sagen, dass Du sicher nicht zu alt bist, um Medizin zu studieren.
Außerdem wirst Du wahrscheinlich sofort nen Studienplatz in deiner Wunschuni bekommen, wenn Du damals ein gutes Abitur hattest und zusätzlich bekommst Du wahrscheinlich jede Menge Wartesemester angerechnet, aber halt erst zum Sommersemester nächstes Jahr.
Ich hab im Sommersemester 04 angefangen und war da 26.
Ich bereu es nicht, erst mit 26 angefangen zu haben, weil ich merke, dass ich erst jetzt das nötige Sitzfleisch habe und auch viel lieber lerne als früher.
Ich wünsch Dir auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg!
Mach das!!! :-dafür

Gruß Annika

Präpmaus
31.07.2005, 21:31
Mit 29 noch starten? Warum nicht,...aber Medizinstudium und Facharzt sind mindestens 10 Jahre. - Bei Vorkenntnissen im Finanzbereich würde ich eher Krankenhausmanagement studieren (so ein Studiengang wird zum Wintersemester in Köln angeboten) !!!

Notdoc
31.07.2005, 21:43
Bei Vorkenntnissen im Finanzbereich würde ich eher Krankenhausmanagement studierenWenn man sich aber für die ärztliche Tätigkeit interessiert, hat man davon nicht viel.

Präpmaus
31.07.2005, 22:24
Wenn Du nach einem Nachtdienst am nächsten Morgen noch Visite mit Oberarzt und Chef machen "darfst", und dann noch die übliche Stationsarbeit - dann wirst auch Du die "ärztliche Tätigkeit" etwas anderes beurteilen !!!

MediManu
01.08.2005, 10:48
Das Alter ist sicherlich das geringere Problem. Ich bin auch Bankkaufmann und mittlerweile Diplom-Betriebswirt (28) und habe mich zum WS 05/06 für's Medizinstudium beworben. Am Anfang war ich bzgl. dem Alter auch skeptisch, aber nach vielen Gesprächen mit Ärzten, Beratern vom Arbeitsamt und Medizinstudenten hat sich diese Sorge gelegt. Natürlich wäre es besser, mit 24 anzufangen, aber das Alter sollte kein Grund dafür sein, es nicht zu machen - vorausgesetzt du willst es tatsächlich.

Was ich eher als Problem ansehe ist die Finanzierung, da man während einem Zweitstudium doch höheren finanziellen Belastungen ausgesetzt ist, wie z.B. Studiengebühren, höhere Krankenkassenbeiträgen aufgrund des Alters, etc.!
Und Papi hat irgendwann berechtigterweise auch keine Lust mehr auf das "Sponsoring"! :-D

Viele Grüße

Präpmaus
01.08.2005, 14:47
@ MediManu: Als Banker kann man sich doch die "Peanuts" an den Finanz- /

Aktienmärkten zusammenspekulieren ???

Liob
02.08.2005, 14:05
ich habe irgendwo gelesen, das der Altersdurchschnitt der Studienanfänger in Medizin bei 26 Jahren liegt, was sich auch in etwa mit meiner persönlichen Einschätzung deckt. => fang ruhig mit Medizin an, wenn du es wirklich willst.

Ein paar hier sind bereits über 45.

MediManu
03.08.2005, 11:06
Unter diesem Link findest du eine Umfrage, wie alt die Medi-Studenten bei Studienanfang waren!

http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=20992&highlight=umfrage

Grüße

MediManu

hibbert
03.08.2005, 11:15
Ist doch auch alles bequem. Während der "normale" Abiturient erstmal 5 Jahre auf seinen Platz warten kann, bekommt der 30er einfach so seinen Platz, ohne Mühe oder ähnliches. Ganz toll. Eine wirklich faire Platzvergabe.:-meinung

doclux
03.08.2005, 11:15
Mit 29 noch starten? Warum nicht,...aber Medizinstudium und Facharzt sind mindestens 10 Jahre. - Bei Vorkenntnissen im Finanzbereich würde ich eher Krankenhausmanagement studieren (so ein Studiengang wird zum Wintersemester in Köln angeboten) !!!

das ist aber ziemlich knapp gerechnet, wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche studienzeit in deutschland bei etwas über 14 semester liegt. wenn man während des studiums promoviert, können es schnell noch mehr werden...
einen facharzt unter 5-6 jahren zu machen, ist nahezu unmöglich! alle operativen fächer, innere, neuro etc. sind unter 6 jahren nicht drin...
richte dich also eher auf 7 jahre studium + 6 jahre facharzt ein.

:peace: doclux

TinkPink
04.08.2005, 12:42
@hibbert

Ach so, und welche Mühe nimmt bitte der "normale Abiturient" auf sich, während er 5Jahre wartet? :-???
Ich z.B. bin 27 und sehe nicht ein, warum ein "normaler Abiturient" mehr Recht auf einen Studienplatz hätte als ich - wir sitzen doch alle in einem Boot, jeder von uns hat mal Abi gemacht, wann is doch wohl egal.
Ein 2005er Abi ist doch nicht mehr Wert als ein 97er Abi.
Schön, wenn alle "normalen Abiturienten" sofort nachm Abi wissen, was sie machen wollen, bei mir war´s halt anders.
War mir nicht so sicher mit der Medizin, hab erstmal ´ne tolle Ausbildung gemacht und ´n Weilchen gearbeitet und geschaut, ob mir dieser Beruf ausreicht.
Hab ich nicht bisher mehr Mühe auf mich genommen als so ein "normaler" Abiturient? Zumal ich nun für dieses Studium ´ne Menge aufgebe, finanziell wird es auf alle Fälle ein Rückschritt.

So, und nu Frieden, ich wünsch jedem Glück bei der Platzvergabe, egal ob 19 oder 29!

Horny
04.08.2005, 13:47
29 dürfte sicher noch nicht allzu spät sein. Sicherlich können wir uns auch auf eine Lebensarbeitszeit von wohl 67 bis 70 Jahren einstellen. Wenn man in einer eigenen Praxis ist, dann kann man auch vielleicht noch ein bischen dran hängen (sollte es weiterhin viel Spass machen) und der Staat kein Höchstalter festlegt.
Momentan gibt es doch eins? Liegt es nicht bei 67 Jahren? Vielleicht weiß es einer von euch.

Ich selber werde wohl erst mit Anfang 30 fertig werden, bedingt durch Wartesemester. Wenn ich Glück habe bin ich 31, im schlechten Fall wohl um die 32/33 Jahre. Das wären immer noch 35 Jahre Arbeitszeit und ca. 30 Jahre Facharzt.

Hier ist eine Liste von Fachärzten und die Anzahl der benötigten Jahre zum erlangen dieser (nicht vollständig, bietet aber viele beliebte Richtungen):

-Allgemeinmedizin - 3 Jahre
-Anästhesiologie - 5 Jahre
-Anatomie - 4 Jahre
-Augenheilkunde - 5 Jahre
-Chirurgie - 5 Jahre
-Frauenheilkunde und Geburtshilfe - 5 Jahre
-HNO - 5 Jahre
-Dermatologie - 4 Jahre
-Innere - 6 Jahre
-Kinderheilkunde - 5 Jahre
-Neurologie - 5 Jahre
-Orthopädie - 6 Jahre
-Psychiatrie und Psychotherapie - 5 Jahre
-Urologie - 5 Jahre

Wie du siehst, liegt der Schnitt wohl bei 5 Jahren.

Wenn du dich ranhälst und es die Uni irgendwie erlaubt, dann dürften 13 oder gar 12 Semester keine Utopie sein. Schließlich ist die Bafög Förderung auf 12,5 Semester angesetzt und stellt hiermit einen Richtwert da. Ob es tatsächlich übereinstimmt kann ich noch nicht sagen. Vielleicht macht einem die Bürokratie einen Strich durch die Rechnung.

Schönen Gruß
Horny

Akina
04.08.2005, 14:38
Hallo,
ich fange auch nicht direkt nach dem Abi mit dem Medizinstudium an. Ich habe bereits ein Studium (Politik, Soziologie und Medienwissenschaften) hinter mir. Nun bin ich 24, schreibe gerade meine Abschlussarbeit und freue mich wahnsinnig auf den Beginn des Medizinstudiums. Ich hoffe nur nicht, dass ich unter allen Erstis die Oma bin.
Lieben Gruss und viel Glück,
Akina

camelot75
04.08.2005, 18:28
danke euch allen für die reichliche fülle an informationen. sächt ma, wie isn dit mit de schönheitscccchhirorg? hier in düsseldorf gibt es praxen, da denkst du du bist am empfang eines 6 sterne hotels. ich hatte eine kl. narbe aufgrund eines verkehrsunfalls. das war vielleicht ein erlebnis. die praxis natürlich first class, die wartezimmer prooooppe voll bis unter das dach. lauter schicki-micki muttis mot botox/lippen und brustproblemen :-)) . meine winzigst kleine narbe mußte ich privat mit ca. € 1.000,-- bezahlen (stotter ich heut noch ab). hey, was verdient so ein arzt ?? ich würd das hier echt nicht hier so aus langeweile anschneiden. aber was da zu sehen war, das war echt filmreif. :-))

Horny
04.08.2005, 18:51
Ich würde an deiner Stelle nicht zuviel darauf setzen. Es gibt in fast jedem Bereich Praxen, die einen sehr guten Umsatz machen. Häufig eine Standortfrage und langes bestehen der Praxis, sowie auch Kompetenz des Arztes.

Gibt genügend selbsternannte plastische Chirurgen (meißt HNO´s), die normal verdienen. Persönlich kenne ich auch einen Orthopäden, der richtig starken Profit erwirtschaftet. Sein (großes) Wartezimmer ist immer voll. Seine Patientenkartei ist ein riesiger Wandschrank (Altbau), welcher mehrere Wände hintereinader hat. Oder eben auch ein Tierarzt, der in einer Schickimicki Gegend seine Praxisräume gemietet hat und sich vor einiger Zeit eine kleine Segelyacht zugelegt hat (verkauft ne Menge für die kleinen Hündchen der betuchten Damen *g*).

Wenn du nur auf Profit aus bist wird es in dieser Branche selten etwas. Wenn du jedoch "gut" bist, einen entsprechenden Standort hast dann machst du automatisch besseren Umsatz. Und das egal, welche Fachrichtung du einschlägst (außer vielleicht Psychatrie).

Präpmaus
05.08.2005, 13:32
Wenn du genau wissen willst, was so ein Topp Schönheitschirurg verdient: dann solltest Du mal beim Finanzamt jobben oder bei der Apobank arbeiten (dort haben viele grosse Praxen ihr Konto).
Neidisch würde ich auf so eine Praxis nicht sein. Meist dauert es Jahre oder Jahrzehnte bis man so einen Mammutladen aufgebaut hat. Monatliche "Unkosten" meist 30.000 bis 50.000 €, davon Miete 10.000 bis 15.000 €. Und wenn es gut läuft schwimmt man im Geld... Aber dann sollte man sich nicht übermässig mit Schiff-Fonds oder Immobilien beschäftigen, sonst kann man auch schnell auf dem trockenen sitzen...

Neely
05.08.2005, 16:55
Wenn es etwas wirklich unfaires am ZVS-System gibt, dann die Tatsache, dass man erst so spät Bescheid kriegt, was überhaupt Sache ist, wer sich wo beworben hat und ob man zugelassen wird. Bürokratie und Gerechtigkeit sind aber auch zwei Dinge, die grundsätzlich unvereinbar sind, und ohne Bürokratie geht es in unserem Land nicht.

Ich weiß nicht, inwiefern dich die Meinung einer 19Jährigen interessiert, aber ich denke, dass du es sehr gut überlegen solltest. Damit meine ich nicht, dass du es nicht machen sollst, sondern dass du dir wirklich bewusst sein musst, was es bedeutet, jetzt noch ungefähr 13 Jahre Ausbildung vor dir zu haben, in ein komplett neues Feld zu springen und das bisherige aufzugeben, finanziell ganz anders dazustehen usw.

Du solltest es nicht aus einer Laune heraus machen, sondern vielleicht auch einmal versuchen, einem Freund deine Motivation zu schildern, oder noch besser mehreren aus deinem Bekanntenkreis, sie um ihre Meinung fragen, da dich diese Leute auch besser kennen. Mir hat es auch geholfen, ein Motivationsschreiben aufzusetzen, in dem du nur positive Motivationen FÜR und nicht negative GEGEN etwas anderes (BWL etc) ausführst.

Falls du dir dann noch immer sicher bist, solltest du das Risiko eingehen und den Sprung ins kalte Wasser wagen, absolut. Nur hilft es dir auch nicht weiter, wenn jetzt muntere Hurra-"du kannst nichts besseres machen" Aufmunterungssalven kommen, da es doch eine Entscheidung von großer Tragweite ist, mit der, ob man es glaubt oder nicht, selbst ein naiver Abiturient lange hadern muss.

Zum Sommersemester ist es auch nicht mehr allzu weit, bis dahin ist dann noch genug Zeit, vielleicht auch dafür, sich etwas Fachliteratur zu besorgen und einzulesen. Mein Vater wollte auch einmal sein Abitur nachholen, hat es dann aber sein lassen, da er keine Bücher mehr sehen wollte. Diese Hürde solltest du vielleicht auch noch nehmen ;-)

Aber wo ein Wille ist, ist ein Weg, common sense leitet einen oft in die falsche Richtung. Ich wünsche dir, dass du keinen Fehler machst.