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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zeit zum Arbeiten während der Vorklinik???



MediManu
01.08.2005, 10:54
Hallo zusammen,

eine kurze Frage an alle amtierenden Medi-Studenten in der Vorklinik:

Wieviel Zeit hat man während der ersten 4 Semester für einen Nebenjob?
Gibt es einen freien Tag unter der Woche? Ist es realistisch, 15 Std. pro Woche nebenher zu arbeiten?

An dieser Frage allein hängt meine Entscheidung, ob ich zum WS 05/06 mein Medizinstudium aufnehmen kann, da ich alles selbst finanzieren muss - ohne Bafög, da bereits abgeschlossenes BWL-Studium!

Vielen Dank für eure Antworten!

mediAnn
01.08.2005, 11:04
Hallo,
also ich denke nicht, dass Du einen freien Tag unter der Woche hast. Jedenfalls kenn ich keine Uni, an der das so ist.
Die beste Möglichkeit ist, wenn Du was findest, wo Du Nachtdienst machen kannst. Also so nen Job in nem Krankenhaus oder so. Dann schafft man schon so 10-15 Stunden in der Woche. Oder Du hörst Dich mal bei einigen Instituten um......es werden auch oft Studenten für Helferjobs gesucht.
Ich muss auch schon seit dem 1. Semester nebenher arbeiten.......400€-Job in nem ambulanten Intensivpflegedienst (3 mal Nachtdienst im Monat). Und ich habs bis jetzt ganz gut geschafft.
Weiß ja nicht, was für nen Nebenjob Du dir vorstellst, wenn Du BWLer bist.
Jedenfalls hast Du von Semester zu Semester mehr Nachmittagsunterricht, was also die Nachmittage für nen Job auch unmöglich macht. Bleiben noch die Wochenenden........
Hoffe, ich konnt Dir damit ein bißchen weiterhelfen.
Viel Erfolg noch.
Gruß Annika

HonorisCausa
01.08.2005, 11:32
Hallo!

Da ich leider noch kein Med-Stud bin kann ich dir nur von meinen exam. Krankenpflegekollegen berichten, die gleichzeitig Medizin studieren...
Die meisten Medizinstudenten, die nebenher noch in ihrem "alten" Beruf Krankenpflege arbeiten habe ich auf der Intensiv kennengelernt und grundsätzlich waren das alle Leute, die sich in der Vorklinik befanden. Die meisten hatten entweder eine Stelle als studentische Aushilfskraft, oder was sich natürlich mehr Lohnt, als Krankenpfleger mit einer 1/4 Stelle - das sind dann etwa vier bis fünf Nachtwachen im Monat, aber fast alle haben gesagt, dass das neben dem Studium sehr schwer zu leisten ist, da dafür für Freunde und Familie keine Zeit mehr bleibt.

borussia1900
01.08.2005, 11:36
Meiner Erfahrung nach bleibt eigentlich immer genug Zeit zu arbeiten, solange man einen Job hat, bei dem man einigermaßen flexibel ist.
Bin jetzt im zehnten Semester und habe mir die Vorklinik hauptsächlich durch Kellnern finanziert. In der Klinik hatte ich dann durchgehend Hiwi-Stellen mit jeweils 10h die Woche bei eigener Zeiteinteilung :-) ...
Du siehst also es geht alles :-top

Viel Erfolg im Studium!!!

Scrotum
01.08.2005, 14:24
Es geht schon. Die Vorlesungen muss man nicht besuchen und meiner Erfahrung nach lohnt sich das auch nicht, solange man jemanden hat, der einen auf dem Laufenden hält. So ein oder zwei Vormittage die Woche die Uni Schwänzen ist ned so schlimm...

Klar von Vorteil ist es, wenn du freie Zeiteinteilung hast, was deinen Job angeht.

Im übrigen hängt es aber auch sehr davon ab, wieviel Zeit du zum Lernen brauchst. Ein bisschen Intelligenz ist da sicherlich förderlich... Ich kenn z.B. Leute, die ein Diagramm 10 Minuten lang anschauen können und einfach nicht raffen, was der Prof. damit sagen wollte - die müssen halt in die Vorlesungen und auch noch nebenher viel lernen. Wenn du nach 10 Sekunden schon gerafft hast, was die Message von dem Bildchen ist, dann bist du halt viel effektiver und hast mehr Zeit für anderes.

milz
01.08.2005, 16:24
ich hatte 31h im Monat gearbeitet während der Vorklinik, hauptsächlich Wochenende. Das war aber unter der alten AO...

Gaja
01.08.2005, 17:06
Habe auch mein komplettes Studium durchgearbeitet, meist so ca. 10h in der Woche - in den Semesterferien dann mehr, wenn nicht Famulaturen etc. anstanden. Geht schon, aber man muss einen flexiblen Job haben.

Gruß Gaja

Rico
01.08.2005, 17:39
Hab in der Vorklinik in jeden Semesterferien außer denen vor'm Physikum je einen Monat gearbeitet, was mir in meinem alten Zivijob mit damals 18 DM/h vergütet wurde, sodaß es am Ende ca 3.000 DM waren, also auf das halbe Jahr umgerechnet 500 DM pro Monat dazu verdient.

Pflegepraktikum hatte ich auch schon vor dem Studium gemacht, also hatte ich noch genug freie Zeit und dadurch, daß ich dann im Semester nicht mehr hab arbeiten müssen, waren die Semester auch absolut streßfrei diesbezüglich.

Fand ich ganz gut so, weil man bei drei Monaten Semesterferien nach zwei Monaten eh nicht mehr so genau weiß, was mit seiner Zeit anfangen und bloß doof rumhängt - da kann man gut was arbeiten ohne daß man das Gefühl hat, daß man was verpaßt. hat mir auf jeden Fall mehr zugesagt, als im Semester, wenn man sich am WE mal erholen möchte noch loszurennen. :-meinung

mar7ini
02.08.2005, 17:29
Ich arbeite 20h pro Woche, also ca. 80h im Monat. Auch wenn es manchmal etwas heftig wird, klappt es irgendwie immer. Vor den Klausuren versuche ich natürlich immer, weniger zu arbeiten und hole es nach den Klausuren nach.
Ich habe schon vor dem Physikum so gearbeitet (hatte keine andere Wahl da ich Null Unterstützung weder von Familie noch in Form von Bafög habe) - und ich habe einige Freunde die auch 20h pro Woche arbeiten.

Allerdings würde ich Dir raten, etwas anderes zu finden als einen Job in dem Du Nachtdienste machen musst - ich habe es mal ausprobiert, es war die Hölle. 3 Nachtschichten im Monat wären okay, aber nicht 2 Nächte pro Woche, wenn Du danach nicht wie ein Zombie aussehen und funktionieren willst. :-sleppy Ich kann es mir kaum vorstellen, nachts zu arbeiten und gleich am nächsten Morgen zum Kurs zu latschen.

Ich arbeite als studentische Aushilfe in einem Krankenhaus, gebe 1xpro Monat eine Liste ab auf der alle meine Einsatzmöglichkeiten stehen und werde dann angerufen. Ich arbeite ziemlich oft am WE aber auch vor/nach den Kursen oder an meinen freien Tagen. Es funktioniert wunderbar, ich lerne eine ganze Menge (mache oft die Visiten mit), verdiene ganz gut, kann nachts schlafen... :-)

M.

Scrotum
02.08.2005, 19:22
Ja, Nachtschichten sind heavy.. 2x pro Woche und du bringst deine innere Uhr so durcheinander, dass du garantiert krank wirst. Hab ich schon an mir selber und an anderen beobachtet.

fallenangel
02.08.2005, 21:07
also das liegt dran wieviel zeit du ins lernen investieren musst bei uns an der uni wars unter der woche schon ziemlicher lernaufwand da hätt ich nichjt arbeiten wollen schon garnicht nachts und am we braucht man auch mal seine ruhe obwohl ich da auch gelernt hab liegt halt dran wie das studium an deiner uni aufgebaut ist z.b. präparierkurs, anatomietestate, ptraktika usw.

frosch26
05.08.2005, 21:30
Hallo,

ich muss mein Studium auch selbst finanzieren, d.h. ich muss 700-800 Euronen selbst ranschleppen. Ich habe das ganz gut geschafft(bin Ende 4. Semester). Dabei muss man natürlich darauf achten das minimum 10€ die Stunde rüberkommen. Meistens habe ich mich morgens 2h auf mein Praktikum vorbereitet und abends noch 3-4 Stunden gearbeitet. Für die Klausuren war die Zeit oft sehr sehr knapp und dadurch habe ich eben mit meinen Leistungen nicht sehr geglänzt und das hat mich schon fertig gemacht.
Ich muss aber sagen das mir das nebenbei Arbeiten auch die Möglichkeit gegeben hat mal abzuschalten.
Während sich andere nichtarbeitende Studenten vielleicht halb verpennt abends an die Lernerei gesetzt haben, war ich einfach frischer, und voller Elan und auch das schlechte Gewissen hat geholfen.
Ich sage ganz klar das es geht, wenn man sich zusammenreißt und auf viel Freizeit oder Schlafen verzichten kann.
Zieh das durch!
liebe Grüße

MediManu
08.08.2005, 00:25
Vielen Dank für all die netten, hilfreichen Antworten!

Ich denke, es ist realistisch zu schaffen! Und wenn sich einmal was auftut, finden sich schnell irgendwelche anderen Nebenjobs! Organisation und Disziplin sind halt notwendig!

Euch alles Gute!