PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Famulatur-Top oder Flopp?



Seiten : 1 [2]

julliett
12.08.2005, 06:43
Da bin ich wieder...
Die Bescheinigung und ein Arbeitszeugnis, worum ich gebeten hatte, kam mit der Post Anfang der Woche. Jetzt sind schon 4 Tage vorüber und ich kann einen Satz der dadrin steht immer noch nicht verdauen: ....Blutabnahmen und Anamnesen führte sie teils selbstständig teils unter Aufsicht durch....
Wie bitte? In diesen 4,5 Wochen war auf der Station den ganzen Tag weit und breit kein Ar...zu sehen und jetzt sollte ich plötzlich unter Aufsicht die Aufnahmegespräche und die Blutabnahmen gemacht haben?
Ansonsten stehen da gute Dinge obwohl ich das Wort "untadelig" auch zum ersten Mal gehört bzw gelesen habe, eigentlich heißt es doch tadellos, oder?
Da ich Ausländer und nix verstehen könnte mich bitte jemand aufklären?
Ja wie gesagt ansonsten ist dies ein gutes Arbeitszeugnis aber dieses "...unter Aufsicht..." , sei es auch nur ..."teils..." geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Aber vielleicht müssen die das so hinschreiben denn ansonsten würde das ja heißen daß sie eine Famulantin alleine auf der Station für 4,5 Wochen lassen

was sie ja auch im Grunde getan haben :-wow

@Janine--> bin gerade dabei ein Bericht zu schreiben, hoffentlich habe ich den bis Montag fertig.

:-bee

janni
29.08.2005, 20:02
Hallo,

Ich hatte heute meinen ersten Tag bei meiner ersten Famulatur (auf der Inneren) und ich fands furchtbar. Und ich glaube das hier ist genau der richtige Thread um mir den Frust von der Seele zu schreiben...
Der Tag sah so aus:
Zuerst kam ich heute morgen auf die Station zu der ich gehen sollte und wurde dort mit dem "och-nö-nicht-noch-ne-famulantin-was-sollen-wir-denn-mit-der-machen"-Blick empfangen. Zum Glück war noch eine andere Famulantin auf der Station die mich erstmal mitgenommen hat und mich zur Kleiderkammer und zur Verwaltung etc. gebracht hat. Dann mussten wir direkt zur Frühbesprechung, danach gings dann Kaffee trinken mit allen Leuten die auf der gesamten Inneren arbeiten. Bis dahin hatte außer der Famulantin (die übrigens vorher Krankenschwester auf der Station war, also einen leichten Vorteil hat *g*) keiner von mir weiter Notiz genommen. Wieder auf Station stand ich erstmal in der Gegend rum und durfte mir die Diskussion mitanhören welcher Arzt jetzt wen mitnehmen muss von uns beiden. So 20 Minuten später ging dann auch die Visite mit dem Arzt los dem ich zugeteilt worden war, allerdings wurde ich da nach 5 Minuten wieder rausgeholt und mir wurde mitgeteilt dass ich jetzt auf eine andere Station gehen sollte die angeblich totalen Ärztemangel hätten und mich ganz dringend gebrauchen würden. Gut, ich also meine sachen genommen und auf die andere Station marschiert (kam mir aber so ein wenig abgeschoben vor). Die Leute da empfingen mich auf jeden Fall schonmal wesentlich freundlicher was mich schonmal sehr erleichterte. Da die gerade am Visite machen waren hab ich mich dann dort angeschlossen und bin mitgelaufen. War allerdings nicht allzu interessant weil mir eigentlich nie erzählt wurde worum es gerade geht und was der Patient überhaupt hat. Gut, danach stand ich dann im Schwesternzimmer eine Weile rum bis der eine Stationsarzt sich meiner annahm und mich mit ins Arztzimmer nahm und mir da erstmal das Computersystem ein bißchen erklärt hat und auch sonstige allgemeine Sachen. Danach beschloss er dass er jetzt Briefe diktieren muss und ich saß eine weitere Stunde rum, zwischendurch kamen die anderen beiden Ärzte, die wirklich sehr nett sind nur eigentlich auch nichts zu tun hatten außer Briefe diktieren und Papierkram. Egal, hab ich halt bis zum Mittagessen gewartet. Das war dann sehr lecker und ganz nett aber danach war wieder rumsitzen angesagt, eine weitere halbe Stunde. Da bekam der eine Arzt dann ein schlechtes Gewissen und machte den Vorschlag ich solle doch mal in die Notaufnahme gehen, und fragen ob ich dort was machen könnte. Also bin ich dahin gegangen, sprach die erste Ärztin an die aber total unfreundlich war und meinte sie sei nicht für Famulanten zuständig, ich sollte den anderen Arzt fragen. Gut, hab ich also gemacht. Hab dem erzählt dass das meine erste Famulatur ist. Der machte ein freudiges Gesicht und sagte "oh schön, dann kannst du gleich die nächste Aufnahme machen". Hm, hatte zwar ein etwas mulmiges Gefühl dass ich jetzt so aus dem Stehgreif das mal eben machen sollte, aber ok. Er drückte mir also den Überweisungschein in die Hand und sagte "ja dann mach mal", als ob ich mich bestens auskennen würde. Ich stand dann etwas ratlos in der Gegend rum und fragte wo ich das denn aufschreiben könnte, da guckte er nur genervt und holte aus den Fächern die Aufnahmebögen und gab sie mir. Gut, ich also raus,holte den Patienten rein und zog die Gardine zu der Kabine zu. Den Patienten fragte ich also was er denn für Beschwerden hätte. Er fing dann an 1-2 Sätze zu sagen und meinte dann aber "das hab ich aber gerade alles schon dem Pfleger erzählt, der hat das alles aufgeschrieben und kopiert, gucken sie doch mal". Ich also noch verwirrter, geh wieder raus, erzähl das dem Arzt der fährt mich an "das war aber ein Pfleger und kein Arzt!". Ich also wieder rein und sage dem Patienten ich müsse das jetzt nochmal aufschreiben, da sagt der aber "Nein das will ich jetzt nicht, mir geht es so schlecht (er sah aber nicht wirklich schlecht aus) und ich hab das alles schon gesagt und ich möchte jetzt gefälligst mit einem richtigen Arzt sprechen!" Tja, da fühlt man sich toll.... Also bin ich wieder raus, habe das weitergegeben und somit musste dann der Arzt da rein, ich durfte draußen stehenbleiben. Mir war echt sowas von zum heulen zumute. Ich stand dann da weitere 5 Minuten rum und bin dann wieder zu der Station gegangen. Naja, danach war dann noch 5 Minuten Röntgenbesprechung, dann war wieder rumsitzen im Arztzimmer angesagt bis 2 Uhr. Da meinte dann die Ärztin ich könne eigentlich auch gehen, es würde bestimmt nochmal Tage geben an denen ich dann auch länger als 4 Uhr bleiben würde. Und normalerweise wäre nur gaaaanz selten so wenig los wie heute, nicht mal eine Aufnahme gabs heute. Naja ich bin gespannt.
Also ich bin jetzt ziemlich deprimiert und in so einer "warum-mach-ich-das-eigentlich-alles" Stimmung. Vielleicht ist das ja einfach nix für mich?! Hätte ich an den Patienten irgendwie professioneller oder anders rangehen müssen? Aber ich war einfach so überrumpelt und hatte erstmal gar kein Konzept so richtig... mein U-Kurs ist ein 3/4-Jahr her und ich hab seitdem keinen Patienten mehr gesehen. Ich dachte ich könnt erstmal noch einmal zuschauen oder mir wenigstens vorher einmal den Anamnese-/Untersuchungsbogen anschauen... Vielleicht kann ichs auch einfach nicht. Und dann fühlt man sich noch so als Klotz am Bein und kann sich noch nichtmal in Luft auflösen... Liegt das alles an mir oder geht es anderen auch so? :-nix
Naja, das wollt ich nur mal loswerden... sorry dass es etwas lang geworden ist!

Lava
29.08.2005, 20:19
Nun mal nicht die Flinte ins Korn werfen! Es war doch erst der erste Tag, da fühlt man sich oft wie ein Klotz am Bein. Auch bei späteren Famulaturen.

Gut, was du schreibst klingt teilweise schon so, als ob es nicht ganz fair zugehen würde... Offensichtlich weiß da keiner, was man dir zumuten kann und was nicht. Von daher würde ich mich nicht scheuen zu sagen "nein, ich kann keinen Patienten allein aufnehmen". Das kann man einfach nicht von jemandem mit so wenig Erfahrung verlangen! Ich würde mindestens zwei- dreimal zuschauen, dann selber machen, wenn ein Arzt dabei ist und erst dann würde ich Aufnahmen allein machen. Sag denen das! Und bei den Visiten versuch mal herauszufinden, welcher Arzt am ehesten Fragen beantwortet. Wenn ihr aus dem Zimmer raus seid oder mal kurz eine Minute Zeit habt, fängst du mit ganz simplen Fragen an: "Was hat der Patient eigentlich? Was macht ihr mit ihm? Wozu ist diese Untersuchung? Wozu bekommt er dieses Medikament?". Nach ein paar Tagen spielt sich das ein. Du kennst dann die Patienten und weißt mehr über sie. Man sollte nicht nicht scheuen, auch mal "dumme" Fragen zu stellen. Besser als stumm herumstehen ist das allemal.

Sag denen auch, was du gern lernen würdest: für den Anfang Blut abnehmen und Flexülen legen z.B.
Im weiteren Verlauf kannst du dann selber abschätzen, was du noch gern machen würdest.

daleccie
30.08.2005, 12:44
Das mit dem Klotz am Bein geht mir leider auch fast immer so, dass sie mal wirklich jemanden benötigen, der ihnen zur Hand geht, ist leider äußerst selten. Aber ich glaub, mit der Zeit lernt man schon, da selbstbewusster für sich einzutreten. Also man muss halt immer, wenn man was machen will, oder was sehen will, was einen interessiert, fragen, ob man das eben machen kann oder zuschauen kann. Und wenn man sich etwas noch nicht zutraut, das ganz offen sagen. Wenn die Leute damit ein Problem haben, ihr Ding! Und wenn es eben gerade mal nichts gibt, dann kann man auch auf einer anderen Station schauen, oder man sagt eben, dass man sich jetzt solange zurückzieht, Akten liest, oder was auch immer. Glaube nicht, dass da jemand was dagegen hat, wenn Du auch mal ein bisschen länger Pause machst, wenn nichts zu tun ist. Kopf hoch, das wird schon!

RoboDoc
02.09.2005, 19:10
Ich hab auch mal ne Famulatur abgebrochen, weil's für mich nix zu tun gab.

Ansonsten steh ich auf Wild West und sich Aufgaben zusammenplündern, was geht. Also auch mal die Station wechseln, auf eigene Faust mit Patienten reden, im OP den PJler geben und so. See one, do one, teach one. Aber nur machen, was man auch kann.

Meine Faumulaturen:

- Knast (Innere)
- Knast (Chirurgie) -> beide sehr interessant, Einblicke in gesellschaftliche Vorgänge, interessante Patienten, Sono, Funktionsdiagnostik, Akten lesen (!), viel Psychatrie, körperliche Untersuchung. Sehr gut.

- HIV-Schwerpunktpraxis -> Aufnahme und Untersuchung in Eigenregie, bis man nicht mehr weiterkommt. Patientenakte im Computer, daher leichte Einarbeitung in die Vorgeschichte. Auch interessantes Patientenkollektiv. Außerdem Blutabnahmen, Rektoskopien, Funktionsdiagnostik, usw. Sehr gut.

- Notaufnahme -> Aufnahme und Untersuchung in Eigenregie, bis man nicht mehr weiterkommt. Einbrennen der Essentials der Untersuchung. Differentialdiagnostische Überlegungen erlernen. Morgens Blut abnehmen auf der Aufnahmestation (kann man nicht oft genug machen). RöThorax deuten. Einmal bei einem Polytrauma komplett mitgelaufen (Aufnahme, CT, OP, Intensivstation) - beim Polytrauma kann man immer was machen. Sehr gut.

- Radiologie -> 1 Monat nur Schallen Schallen Schallen. Vorher mit Büchern, Sono-AG und anderen Famulaturen vorbereitet. Rechtzeitig die Arztbriefe zu schreiben gelernt, ab dann Patienten alleine vorgeschallt und dem Assistenzarzt Punkte zur Nachkontrolle vorgeschlagen. Und immer schön Bilder machen&messen. Arztbriefe geschrieben, unsichere Passagen in rot, und dann zur Nachkontrolle. Wenn man eigenständig ist, entlastet das die Ärzte auch und sie investieren mehr in einen (Zeit, Wissen, Erklärungen). Sono ist wichtig und an der Uni unterrepräsentiert. In der Notaufnahme konnte ich besser schallen als mancher Assi. Also sehr gut.

- Kinderarztpraxis -> Oh je. Nur Vorsorgeuntersuchungen + Impfen + DIE Kinderkrankheiten - und das durfte ich noch nicht mal machen. Nur zuschauen. Schrecklich. Langweilig. Blutabnehmen ging auch nicht. Erst hab ich die Stunden gezählt, dann die Minuten, dann abgebrochen. Wer bin ich denn? Famulaturen können so geil sein, da muss man doch nicht die Zeit absitzen. Also rumtelefoniert und ab zur nächsten location.

- Neurologie -> Au ja. Anamnese, Patienten untersuchen, Blut abnehmen, Liquorpunktion, Besprechungen, Oberarztvisite, Patientenakten,....

Da das Medizinstudium in der BRD nicht sehr praktisch ist, sind Famulaturen eine wichtige Chance. Ich hab deshalb auch mehr gemacht, als verlangt wird, und hätte gern noch ein paar Themen (Radio: Thorax, Knochenplatz, MRT; Gyn; Chir; Päd (UniKhs); Anäst; Derm (Praxis), Psychosomatik (UniKhs), Intensiv) mitgenommen, weil man in den Blockpraktika nicht genug mitnimmt oder gerade mal auf den Geschmack kommt oder Themen im Studium unterrepräsentiert sind (Gyn - ich frag mich immer, was die Leute machen, die später mal Gyn machen wollen, vor'm 3.Stex scheint man ja auf Station als Fremdkörper zu gelten).

Wichtig sind heisse Tips von ehemaligen Famuli. Entscheidend ist oft, wie die Ärzte drauf sind, damit steht und fällt das meiste. Fachlich sichere, sympathische und studentenfreundliche Oberärztebeeinflussen den ganzen Laden entsprechend.

3 Monate Pflegepraktikum (neue AO) sind natürlich ein Hohn, was soll denn das? Die Zeit würde ich mir zusammenfälschen oder zumindest in exotischen Abteilungen (HIV, Psychatrie, Intensiv) verbringen.

mery
03.09.2005, 12:32
Janni
ojeje das klingt aber echt nicht gut..

ich habe schon alle meine famulatur gemacht,wobei meine erste vier Wochen auf der station,wo ich arbeite-also es war echt ein riesen Vorteil-man kennt die Ärzte,man kennt die Schwester,aber trotzdem waren auch Tagen ,wo echt nichts los war und man sass dumm rum!
also lass dich nicht runterkriegen,Du wirst auch die Leute kennenlernen, es wird alles irgendwie schon klappen.nun ich finde,wenn es soweit kommen soll,dass Du nach einer Woche echt kein Spass hast und nichts lernest-ich würde aufhören. es gibt noch tausende andere Krankenhäuser......
gruss

janni
03.09.2005, 15:08
Kleines Fazit nach einer Woche:

Es wurde am zweiten Tag auf jeden Fall schon mal etwas besser, ich bekam eine Entschuldigung vom Patienten (der wohl im Nachhinein ein ziemlich schlechtes Gewissen bekam) und sogar der Arzt von der Notaufnahme murmelte etwas von "ich war wohl etwas doof"... naja ansonsten ist es aber immer noch etwas schwierig und ich bin tatsächlich am Überlegen ob ich nach 15 Tagen das Ganze abbreche. Es ist irgendwie so zwiespältig, auf der einen Seite versucht zumindest der eine Stationsarzt mir ab und zu etwas zu erklären und ich hab inzwischen auch ein paar mal Blut abgenommen und einmal einen Patienten aufgenommen, ansonsten häng ich aber immer noch viel im Arztzimmer rum und weiß nicht wohin mit mir. Aber vielleicht ist das ja auch normal und ich hab nur zu große Ansprüche :-nix Die beiden Ärzte auf der Station sind zwar ganz nett, machen aber halt die meiste Zeit ihr Ding und sagen mir auch nie was sie jetzt vorhaben oder machen, sondern gehen einfach und ich muss zusehen dass ich hinterherrenne und schaue was sie machen, wobei man sich dabei auch ganz schön blöd bei vorkommen kann (vor allem wenn man dann die Tür vor der Nase zugeschlagen bekommt...). Mir werden auch keine festen Aufgaben zugeteilt wie z.B. das Blutabnehmen, sie machen das selber und wenn ich rechtzeitig da bin kann ich vielleicht auch noch bei einem Patienten Blut abnehmen. Ich überlege die ganze Zeit wie ich den Tag irgendwie besser gestalten könnte, sollte ich vielleicht einfach schon früher morgens kommen und schon die Blutabnahmen machen oder einfach mal so einen Patienten fragen ob ich ihn untersuchen darf?
Ich habe mir jetzt erstmal ein Ultimatum bis Mittwoch gesetzt und schaue ob es bis dahin irgendwie besser wird, ansonsten muss ich mir irgendwie überlegen wie ich möglichst schnell an einen neuen Famulaturplatz komme. :-?

test
04.09.2005, 01:38
Naja ich würde mal die Ärzte fragen ob du nich mal nen Patienten aufnehmen kannst und den dann dem Assi vorstellst und dann versuchste dich halt über die Krankheit die er hat zu belesen und möglichst nen Konzept vorzuschlagen (Diagnostik, Therapie usw.) und den Verlauf beobachten um mal ne Ahnung davon zu bekommen, wie man mit nem PAtienten so verfährt. Ich würde das direkt mal ansprechen und auch wegen den Blutabnahmen einfach mal fragen, wenn man nicht darüber redet wird das auch nichts. Ich denke du mußt versuchen aktiver zu werden. :-nix
Was ich an deiner Stelle versuchen würde wäre, einfach nochmal über Anamnese und Untersuchung zu lesen und zu versuchen möglichst komplette untersuchungen und anamnesen durchzuführen bei dne aufnahmen und dann eben den assis vorstellen, wenn du das gut machst, nimmst du denen ja auch arbeit ab. Da haben die sicher nichts dagegen, wenn du das machst. Also schlag das denen doch mal vor.

Challenger
07.09.2005, 17:18
Ich famulier zur Zeit auch auf ner Inneren (1. Famulatur)...also auf nem Silbertablett wird einem nix serviert, man muss schon ne Menge Eigeninitiative zeigen...von den OA halt ich mich meistens fern, vor allem, wenn sie ihre Tage haben...aber ab und an sind selbst die mal ganz redselig, kommt halt auf den richtigen Moment an...

Blutabnehmen und Viggos legen ist auf meiner Station zum Glück Famulantenjob, kann gar net verstehen, wie man diese Aufgabe nem Famulus verwehren kann.... danach gibts allerdings meist wenig zu tun, gelegentlich Aufnahmen, wobei die Assis total nett sind und nach volltaner Arbeit das eigene Machwerk mit einem durchgehen...

Wenn auf der Station Gammeln angesagt ist, sollte man sich anderswo umschauen:Sono, Gastro, Colo, ERCP, TEE, Bronchoskopien, usw...ist nat. auch nur Zugucken angesagt....
Heut war ich den ganzen Tag in der internen Notaufnahme, war richtig nett: der diensthabende FA war einfach spitze, hat super viel erklärt, mich Aufnahmen machen lassen, mit mir gemeinsam die Untersuchungen gemacht, hab Blut abgenommen und Viggos gelegt usw usf.... war echt klasse!
Die Qualität der Famu hängt wirklich vom eigenen Engagement (immer schön freundlich sein, sich namentlich vorstellen und fragen, ob man zugucken & mitmachen darf), aber natürlich auf wesentlich von den Ärzten ab.

murkel
07.09.2005, 18:24
hallo,
ich erlebe es zum ersten mal von der anderen seite. bin pjler und wir haben momentan zwei famulanten auf der station. da unsere ärzte die meiste zeit im op sind, sind die andere pjlerin und ich zurzeit die ersten ansprechpartner für unsere famulanten. und es ist manchmal gar nicht so einfach. man will ja auch nicht alle arbeit, die für einen selber vielleicht weniger schön ist, auf die famulanten abwälzen. wir haben es so gemacht, dass wir unsere famulaten gefragt haben, was sie für vorstellungen von ihrer famulatur haben, was sie gerne lernen möchten (lieber op oder eher stationsarbeit) usw. und wir hoffen, dass es unseren famulanten auf der station einigermaßen gefällt.
aber mal eine interessante erfahrung.

knutschknospe
18.09.2005, 11:29
Hallo,

habe seit Freitag meine erste Famulatur hinter mir. War in einem mittelgrossen Lehrkrankenhaus mitten im Nirgendwo. War in der Allgemeinchirurgie und in der Gyn. Es war auf beiden stationen wirklich grandios. Die Ärzte haben einen immer an die Hand genommen, wenn man wollte konnte man immer mit in den OP gehen. Blut abnehmen und Viggos legen gehörte automatisch in unseren Aufgabenbereich und Aufnahmen durfte ich auch machen. Egal wie oft und was man gefragt hat, es wurde geduldig und ausführlich erklärt.
Ich muss sagen, wenn man das richtige Engagement zeigt, kann man sehr viel lernen! Ich hatte riesiges Glück und bin superfroh, dass ich in diesem Krankenhaus gelandet bin!!!!!!!!!!!!! :-top

julliett
18.09.2005, 14:51
Ich muss sagen, wenn man das richtige Engagement zeigt, kann man sehr viel lernen!

stimmt nicht so ganz!
So manch anderer hat auch Engagement gezeigt ist aber trotzdem links liegen gelassen worden.



Ich hatte riesiges Glück und bin superfroh, dass ich in diesem Krankenhaus gelandet bin!!!!!!!!!!!!!

Eben! Darauf kommt's an, daß du nämlich riesiges Glück hattest. Höchstwahrscheinlich hängst es damit zusammen dass es keine Uniklinik war sondern mitten im Nirgendwo. Vielleicht aber auch nur Glück.
Schön daß es dir gefallen hat, du kannst aber nicht sagen, daß wieviel man einem beigebracht wird, daß halt dies nur vom Eigenengagement abhängt ;-)

Bille11
19.09.2005, 17:12
da muss ich mich nochmal zu wort melden..

die ersten 3 tage von dieser famulatur die ich grad mache (haha, ratet mal,in welchem fach :-))(aber mit gutem argument)) waren laaangweilig, dann superlehrreich und jetzt einfach nur noch grossartig.. nach der enttäuschung im frühjahr einfach herrlich :-)) jawohl!

das gibt natürlich auch in ein paar wochen wieder einen famu-bericht *hihi*

Dr. Sziget
22.09.2005, 11:29
hi allerseits,
ich famuliere gerade in Halmstad (Suedschweden) und bin total begeistert. Auslandsfamulaturen sind doch immer wieder eine postive Erfahrung. Ich kann nur jedem zu raten ins Ausland zu gehen. Das ist gar nicht so viel Aufwand und es lohnt sich wirklich. Famubericht kommt dann bald

Liebe Gruesse
Dr. Sziget

knutschknospe
25.09.2005, 15:59
Hallo,

wollte auch nicht sagen, dass man immer lernt, wenn man Engagement zeigt, natürlich gibt es auch so paar Horn... die einem trotzdem die kalte Schulter zeigen.Wollte damit sagen, dass ich in dem Krankenhaus dadurch viel gelernt habe, eine Kollegin hat kein Interesse gezeigt und wurde somit auch nicht so sehr an die Hand genommen.
Wünsche allen ein schönes Wochenende