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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Famulatur-Top oder Flopp?



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julliett
01.08.2005, 14:52
Den ganzen Tag dachte ich an nichts anderes als nach Hause zu gehen und bei einem Tässchen Kaffee diesen Beitrag zu schreiben.
Famulatur in der Unfallchirurgie...
Unfallchirurgie ist ein sehr spannendes Fach.
Das war mir nicht so klar als ich mich da beworben habe aber wie sich herausgestellt hat, kommt es in meiner engeren Auswahl als Traumberuf für nachher. Ok manchmal ist es auch körperlich etwas anstrengend aber es lohnt sich, und man sieht Ergebnisse, seine Patienten sind in höchstens 8 Wo wieder gesund, sehr sehr selten kann da was schiefgehen.
Ok. jetzt komme ich zum ursprünglichen Grund weshalb ich diesen Beitrag schreibe--niemand, aber überhaupt niemand macht sich einen Gedanken wie die Famulatur so aussehen soll.
Es gibt, wie überall denke ich, die Guten und die Boesen. Doktor's meine ich.
Der eine will mir das Nähen beibringen, der andere stöhnt wenn ich den Haken nicht zu 100% um die 28 Grad drehe wie er ihn haben will...Ja es gibt solche und solche...So ist es auch bei den Krankenschw. Die meisten aber von den Schw. sehen in einem den potenz. Dr der später einem das Leben schwer machen wird also ist es nach deren Meinung besser gleich damit zu beginnen mich runter zu machen wie oft es nur so geht.

Nach 12.00 Uhr habe ich meistens nichts zu tun. Anamnesegespräche sind unter Dach und Fach, Blut wird sowieso morgens abgenommen, und Vigo's legt die PJ'lerin, aber die sind in der Unfallch. eher eine Seltenheit, die Vigo's meine ich.

Was mir den letzten Nerv raubt ist das blöde Rumsitzen da wenn ich weiß daß ich in den nächsten 3 Stunden auch keine Aufgabe zu erledigen habe, ganz zu schweigen von eine sinnvolle Aufgabe.

Eigenltich sollten die Famulaturen strukturiert sein. Welche Lernziele sollte der/die Fam. erreichen? Ok. ich habe mir ein paar Ziele allein gesetzt und nun?
Blut abnehmen kann ich, ok es gibt immer und ich schätze für Alle auch mal schwierige Pat. wo man nirgendswo eine Vene trifft...je nach Vorgeschichte des Pat.aber es sitzt., Vigo kann ich noch nicht legen da keine zu legen ist :-/
Aufnahmegespräche mach ich, bloß was willst du da groß rumuntersuchen wenn du noch nicht mal Innere gehabt hast? Der Klopfkurs allein reicht nur für die Technik nicht fürs Fachwissen.


Statdessen wird man als Famulus manchmal bis oft gar nicht angesprochen.
Der Stationsarzt quatscht nur mit der PJlerin. Falls er mal gute Laune hat zeigt er mir auch mal ein Rö-Bild.
Da ist Motivation und Eigeninitiative gefragt. Ich frage und frage sehe mir Rö-Bilder an, versuche bei vielen OP's den Haken zu halten um viel zu lernen...aber das hilft alles nichts denn letztendlich
ist man ja nur der Depp vom Dienst :-(
Die Krankenschw. sehen dich nur als eine Praktikantin die meistens da doof rumsteht oder den Ärzten hinterherdackelt.
Für die Ärzte existierst du nur falls du mal Hacken halten sollst oder du mal was fragst, was denen ehrlich gesagt auf den :-keks geht.

Hab keinen Bock mehr. Und ausserdem versteh ich nicht warum die Doofis da um 6.30 Visite machen?
Ich meine ich studiere doch nicht damit ich nach mindestens 12 Jahre Ausbildung (incl.FA-Ausb.), so früh aufstehe. Das ist ja Mord für den Körper.
Ich meine da läuft keine Fließbandmaschine, und die Pat. schlafen ja eh die meisten. Also ist das keine doofe Zeit? Oh doch.

Glaubt mir ich habe nicht nur einmal gedacht diese Famulatur abzubrechen.

Aber für Heut ist ja Feierabend

und jetzt geh ich mal nen Kaffe kochen

schönen Tag noch
julliett

apple
01.08.2005, 15:30
Kann dich gut verstehen und viele andere hier bestimmt auch, denn leider ist man bei den meisten Famulaturen ein nerviges Anhängsel, das dumme Fragen stellt oder dumme Sachen macht, weshalb man es von vorne herein lieber nicht so viel machen lässt. Im OP ist man eh nur meist der Hakenhalter oder man darf mal nähen, was den meisten Ärzten dann aber auch zu lange dauert. Das Schwesternproblem kennt bestimmt auch jeder ( es gibt natürlich auch hier genau wie bei den betreuenden Ärzten Ausnahmen ! ) Und das "was mach ich jetzt bloß mir ist so langweilig" Ding gibt es auch oft ( meine Erfahrung ). Man muss glaub ich echt so viel wie möglich fragen, egal ob die das nervt oder nicht ( die waren doch auch mal Studenten ) und versuchen so viel wie möglich zu machen ( was du ja anscheinend schon machst ). Kannst du denn die PJlerin nicht mal fragen, ob du mal `ne Flexüle unter ihrer Aufsicht legen darfst ?
In den Leerlaufzeiten hab ich immer versucht, irgendwelche rumliegenden Bücher oder Akten zu lesen und mich so zumindest ein bisl weiterzubilden.
Ich fände es echt gut, wenn es sowas wie einen Katalog gäbe wo man als Famulant bestimmte Dinge nachweisen muss, die man gemacht hat ( natürlich auch abhängig von der Fachrichtung). Da wären die Ärzte auch gezwungen dich was machen zu lassen bzw. dir was zu erklären.
:-meinung
Ich hab zum Glück meine Famulaturen hinter mir und die meiste Zeit haben sie mir auch gefallen, aber das oben genannte gab es eben auch.

Lava
01.08.2005, 17:03
Da hast du wohl keine besodners tolle abteilung erwischt, juliette. Bist du an einer größeren Klinik? Ich würde dir empfehlen, irgendwo hinzugehen, wo es keine PJler gibt und sie nicht so oft Studenten haben. Da freut man sich meist noch über einen lernwilligen Famulanten. :-)

Bei meiner U-Chi Famu hab ich allerdings auch oft rumgegessen. Das lag daran, dass durch den Bau des neuen Unfallkrankenhauses in Berlin Marzahn das Einzugsgebiet des kleines Kreis KH in Königs Wusterhausen empfindlich geschrumpft ist. Meistens war im OP mittags Schluss, einmal gab's sogar den ganzen Tag lang keine keine OP! Und da haben die Assistenzärztin, der Stationsarzt und ich auch nur rumgehangen. Ich durfte dann immer runter in die Notaufnahme gehen, wenn ich wollte. Flexülen hab ich in der Zeit auch nur 4 oder 5 gelegt. Das kannst du aber im OP Trakt üben! Geh doch mal in den Einleitungsraum und frag die Anästhesisten, ob du das mal üben darfst.

Im augenblick famuliere ich in der Neurochirurgie. Hatte heute meinen ersten Tag. durch den Ärztestreik in Ba-Wü ist hier auch nix los. Keine einzige Aufnahme die ganze Woche lang... wenigstens durfte ich heute viermal Blut abnehmen und einen Zugang legen. ;-)

Eilika
01.08.2005, 17:22
Ich mache auch gerade Famulatur in der Unfallchirurgie...und hier ist auch nicht allzu viel zu tun...bin zwar nicht in der Uni, aber in einem Lehrkrankenhaus, also gibt es auch PJler, was ich aber auch eigentlich ganz gut finde, da hat man in Leerlaufzeiten wen, mit dem man reden kann oder so...
Ansonsten mach ich täglich ein paar Aufnahmen (heute waren es 5, aber das war halt noch der "Ansturm" vom Wochenende, sonst hat jeder nur so 3 am Tag), nehm ein bisschen Blut ab (wenn die Schwesternschülerinnen sich mal nicht drum reißen...aber sollen sie ruhig machen), hab auch letzte Woche schon 2 wunderschöne Zugänge gelegt...
Ich kann immer, wenn ich will, in den OP...mal zum Zuschauen oder wenn ich mag auch Haken halten...hab ich letzte Woche nur einmal gemacht, aber morgen geh ich denke ich mal wieder (ich bin nicht so der OP Typ :-oopss )...
Und ansonsten hat der Stationsarzt letzte Woche mal ne kleine Weiterbildung zu Sprunggelenksfrakturen für die PJler der Station und mich gemacht und Mittwoch war Weiterbildung für alle Chirurgie PJler vom Krankenhaus, da haben wir ein bisschen an Schweinebäuchen genäht...
Allzuviel ist aber derzeit auch nicht los, es sind ja auch einige Ärzte im Urlaub...aber mir ist das eigentlich auch lieber so...und wenn dann um 2 tote Hose ist, dann kann ich meist gehen...ich scheine mal wieder ein nettes Krankenhaus abbekommen zu haben und da dann wohl auch noch die beste Station!!

daleccie
01.08.2005, 18:09
Ja, ich hatte heute auch meinen ersten Tag in der Unfallchirurgie, und ich fand es auch nicht so sonderlich toll. Ich bin für die Rettungsstelle eingeteilt worden, obwohl ich eigentlich gern mal in den OP zum Hakenhalten wollte. Aber Rettungsstelle klingt ja eigentlich auch spannend, nur ist da Montag vormittag nicht so wahnsinnig viel los! Vorallem, wenn es dort noch zwei andere Famulanten und zwei PJler gibt, steht man vollkommen überflüssig im Raum rum. Was ich ziemlich heftig fand, war, dass es echt kein Arzt mal fertig gebracht hat, mit uns zu reden, uns zu Patienten dazuzuholen, bzw., so schien es mir, überhaupt Kenntnis von unserer Existenz zu nehmen! Es hätte nur noch gefehlt, dass Einer gefragt hätte, wer wir sind, und was wir hier zu suchen haben!
Was aber echt gut ist, wir haben uns jetzt aufteilen dürfen, so dass nicht alle immer vormittags da rumhängen, sondern man auch zu Spätdiensten oder am Wochenende kommen kann! Ich bin jetzt für Samstag, und Mittwoch bis Freitag Spätdienst eingeteilt, vielleicht wird es dann auch ein bisschen besser!
Aber ich denke, das nächste Mal werde ich auch lieber wieder in einem kleinen Krankenhaus famulieren, denn dieses nutzlose Rumgestehe ist echt auch unerträglich!
Und Julliett:ich bin voll und ganz Deiner Meinung, was das früh Aufstehen und den Mord für den Körper anbelangt! :-)

Lava
01.08.2005, 19:40
Also am ersten Tag darf man aber auch nocht nicht erwarten, gleich sofort alles tun zu dürfen!

Ich hab in der Notaufnahme auch oft nur rumgestanden. Mittlerweile würd ich den Arzt fragen, ob ich mal zusehen und danach selber Patienten voruntersuchen darf. Mehr als "nein" sagen kann er auch nicht!

Eilika
02.08.2005, 17:36
Wollte hier doch noch mal loswerden dass ich heute einen tollen Famulaturtag hatte...war endlich mal so richtig im OP (ist ja an sich nicht so ganz mein Fall, aber ich dacht mir, ich sollte doch mal gehen) und ich muss sagen, dass es echt nett war...ich hab zusammen mit dem Arzt zwei Sprunggelenksfrakturn und einen gebrochenen Finger geflickt, er hat mir dabei viel erklärt und ich durfte alle drei Hautnähte machen, obwohl ich das am Menschen noch nie gemacht hatte und ziemlich langsam war...das fand ich schon sehr nett!!

daleccie
04.08.2005, 11:45
Okay, gestern durfte ich dann auch in den OP! Das erste Mal in meinem Leben richtig am Tisch! Zehn Minuten, bevor mein Spätdienst zu Ende gewesen wäre, gings los! War jedenfalls echt toll, auch wenn meine Arme hinterher Wackelpudding waren, und ich ziemlich Probleme hatte, nach Hause zu kommen, aber das macht ja nichts!

julliett
04.08.2005, 12:16
Nun da bin ich wieder.
Heute war mein letzter Tag.
Kein A...hat mir mal Alles Gute gewünscht, nur der nette Gastarzt, der stets immer freundlich zu mir gewesen ist da ich eine von wenigen Personen war die sich mit ihm in der englischen Sprache unterhalten konnte.
Heute war's noch komischer denn je. Gestern war ich von 8.00 bis um 15.00 den ganzen Tag im OP ohne mal eine Mittagspause. Das hat mir aber nichts ausgemacht. Die blöden Sprüche dagegen schon.
-Eh...Sie da...(also nach 4 Wochen sollten die meinen Nachnamen schon drauf haben, aber na gut das hängt wahrscheinlich mit dem IQ zusammen...),
also das mit der Chirurgie würde ich mir an Ihrer Stelle noch mal überlegen, denn solche Witze hört man in der Chirurgie überall, und zwar überall egal wo Sie arbeiten werden.
Ich wollte eigentlich antworten:
-Nun ja, wenn ich dann mal FÄ bin werde ich auch dementsprechend auch antworten können, bzw so locker sein und auch Sprüche klopfen aber als Famulantin, dessen Namen Sie nicht mal kennen halte ich mich da eher zurück,.
Aber ob das als für eine Chirurgie Weiterbildung nicht geeignet gilt daß man auf sexistische Sprüche nicht lacht das wußte halt nicht sonst hätte ich mich schon vorher totgelacht.

Stattdessen habe ich meine Klappe gehalten und nichts gesagt. Vielleicht sollte ich in den nächsten Jahren das Frech sein mal üben.

Heute war ich, so wie meistens, gar nicht für eine OP eingeteilt, da aber die PJ'lerin nicht so Chirurgie begeistert war und ich unbedingt dahin wollte haben wir uns mal wieder die OP'Einsätze geteilt. Da geh ich runter und seh den gleichen schleimiOA von Gestern der zu mir sagt: Ach wissen Sie, Sie müssen gar nicht hier bleiben für eine ASK wäre das übertrieben wenn wir zu dritt rumherum stehen.
Als ich entschäuscht da stand, sagte er dann : Na gut zugucken dürfen Sie natürlich falls Sie möchten...
-Nö danke sagte ich, im OP Plan stand PJ, daß Sie also noch einen 2. Assistenten brauchen falls dies aber nicht der Fall sein sollte dann geh ich eben halt wieder, denn ASK's habe ich genug gesehen, DANKE und ging

Auf der Station, heut ist eigentlich Chefvisite, war der Stationsarzt ziemlich gestresst Rö-Bilder sortieren, da suchte er und suchte, schimpfte,rief sogar die Krankenschwester und fragte sie...
und ich hielt die entsprechende Akte...und da rieß er sie mir von den Händen weg.
Ich sagte zu ihm: -Ja würden Sie mit mir sprechen dann müssten Sie sich nicht so sehr aufregen.
Kein Kommentar, denn es kam gar keine Antwort. Ehhh hallo ..???
Die Bestättigung habe ich noch nicht erhalten, die wird mir nachgeschickt...ja hoffentlich, sage ich da nur
Nach der Früh-Besprechung saß ich 3 Stunden blöd da ohne eine einzige sinnvolle Aufgabe, eigentlich ohne gar keine Aufgabe.
Die Schwester wollte eine Verlegung unterschrieben haben also anstatt gelangweilt da rum zu sitzen ging ich runter zur Sprechstunde und ließ dem Stationsarzt unterschreiben. Er sagte nicht mal Danke. So ein blödes Wi..Ar...habe ich noch nie in meinem ganzen Leben gesehen.
Nach dieser Aktion und nach 3 ausgefüllte Kreuzworträtsel ging ich.

Fazit nach einmonatiger Famulatur an der Unfallchirurgie:
- Chirurgie finde ich nach wie vor SUPER
-Unfallchirurgie kommt seit dieser Famulatur für mich auch als Weiterbildungsfachrichtung in Frage, spannendes und interessantes Fach
-das Frech sein musste ich mal üben und mich nicht so leicht unterkriegen lassen, bzw gleich mal entsprechende Sprüche drauf haben.
-nie wieder aber nie wieder werde ich an dieser Klinik famulieren

:-winky :-winky

Doc Pepp
04.08.2005, 13:49
Tut mir Leid, dass Du so grottenschlechte Erfahrungen und so ein affiges Team hattest. Ich beginne meine Famulatur erst mitte nächsten Monats. Mal sehen ob unsere Unfallchirurgen lustiger und umgänglicher sind....

NanaH
04.08.2005, 14:01
-Eh...Sie da...(also nach 4 Wochen sollten die meinen Nachnamen schon drauf haben, aber na gut das hängt wahrscheinlich mit dem IQ zusammen...),

Ich weiß nicht, ob dich das tröstet, aber bei mir kannten sie nach 4 Monaten PJ auch nicht meinen Namen. ;-) Scheint wohl an der UCH zu liegen. :-))

Das kann also nur besser werden bei der nächsten Famulatur. :-dafür

daleccie
04.08.2005, 14:16
Der Chirurg gestern abend hat bei mir auch einen blöden Spruch abgelassen, weil ich mich ein bisschen mit dem Sterilbleiben angestellt hab. Aber woher soll ich das so genau wissen, wenn man das das erste Mal macht, und es erklärt einem sowieso keiner was, passiert sowas halt.
Aber mich hat es nicht weiter gestört, ich war einfach zu glücklich, dass ich da mitmachen darf, als dass ich mich darüber geärgert hätte. Außerdem war er später auch wieder nett. Außerdem weiß er ja weder meinen Namen, noch wie ich aussehe ;-) !

julliett
04.08.2005, 14:56
Ich hatte vergessen zu erzählen daß vorgestern bei einem Gespräch mit dem Stationsarzt er auf meine Aussage daß ich mich wie der Depp vom Dienst fühle mir sagte: Ja das bist du ja auch!
-Danke, antwortete ich.
-E nö sorry aber das ist halt so. Deswegen habe ich nie Famulatur gemacht.
ich: E wie denn das?
-Ja laß dir die Dinger doch mal unterschreiben, von einem Doktore der ein Bekannter von dir ist, so hab ich es gemacht. Ich habe nicht mal einem Tag Famulatur gemacht.

Ja liebe Leute an dem Augenblick wollte ich gleich der Station Ade sagen, und dem Flachw...da mal so richtig meine Meinung, statdessen hielt ich meine Klappe. Ob das gut war? Weiß ich nicht.
Ich finde es aber eine Frechheit!!!

Die Unfallchirurgen sind lustig, hauptsache die Qualität des Humors stimmt.
Und ehrlich gesagt bin ich auch für Routine-Unterbrechungen-mittels-Witze zu begeistern bloß nicht da die Schwesterle da über eine Stunde da so blöd da rumkichern-wie in Teenagernzeiten-als die dem Chirurgen sagen hörten: Ja jetzt laß mich mal oben auf steigen. Spürst du mich?

Ok zugegeben das Ganze hört sich bescheuert an, und ist ja auch witzig aber dann gleich 3 Schwesterle stöhnen hören: oh ja oh jaaaa...und kichern und der Chirurg ging auch darauf ein und hat bis zum Kotzen mitgemacht.

Also echt....

Eilika
04.08.2005, 15:37
Das tut mir echt leid für Dich...da hab ich wohl großes Glück gehabt, denn meine Famulatur in der Unfallchirurgie ist nach wie vor toll...

Lava
04.08.2005, 16:57
Hab heute den dritten Tag in der Neurochirurgie hinter mir und gefällt mir immer besser. Auf Station ist nach wie vor tote Hose. Wir haben nur ein paar Pflegefälle von der ITS bekommen, aber die muss man ja nicht aufnehmen. Und selbst wenn: die reden ja nicht mit einem und machen eigentlich nichts außer daliegen und vor sich hin vegetieren.

Die Ärzte sind zwar recht krass drauf, finde ich, aber zumindest nett sins sie allesamt. Der leitende OA meinte auch, wir könnten ihm jederzeit Fragen stellen, aber da ich von der ITS keinen einzigen Patienten kenne, müsste ich ja bei jedem fragen "was hat der eigentlich?" und das würde die Visite doch wohl arg in die Länge ziehen. ;-) Ach ja, 2 Mitfamulanten hab ich jetzt. Vielleicht hab ich morgen auch den Mut mal zu fragen, ob ich assistieren darf. WENN der andere Famulant nicht schneller ist.

Geht es euch eigentlich auch so, dass ihr mit den Ärzten besser auskommt als mit anderen Famulanten? Da gibt es irgendwie immer so einen Wettstreit: wer kann mehr, wer weiß mehr, wer darf mehr...

daleccie
05.08.2005, 13:58
Na ja, bei uns ist ein bisschen das Problem, dass wir halt einfach zu viele sind, so dass es natürlich unterschwellig Konflikte gibt, wenn beispielsweise nur einer mit in den OP oder in den Rettungswagen darf. Da entwickelt sich schnell das Gefühl, der andere drängelt sich vor, und selbst möchte man ja nun auch nicht mit dem Ellenbogen agieren! Aber manche Leute machen das halt einfach, und wenn man dann versucht, rücksichtsvoll zu sein, verliert man! Finde ich schlimm, sowas!
Also ich finde es schon besser, wenn man der einzige Famulant ist, obwohl man so auch jemanden für die Pausen hat, das ist schon ganz nett!

julliett
05.08.2005, 15:43
heute war süßes Nichtstun angesagt :-)
Bin trotzdem aus Gewohnheit aber um 5.00 wach gewesen :-music
Habe mir inzwischen fest vorgenommen mich für die nächsten Famulaturen die Kliniken auf Herz und Niere zu prüfen bevor ich dort famulieren gehe.
Schließlich soll das ja auch Spaß machen.
Aber im Nachhinein...fehlt mir der OP Saal :-notify

Lava
05.08.2005, 19:59
Hm, bisher hatte ich da wohl immer Glück. Bei meinen ersten beiden Famulaturen war ch jeweils die einzige Famulantin und PJ'ler gab es auch keine. Da hatte ich also keine Konkurrenz. :-)

Heute haben sich die anderen beiden Famulanten gar nicht blicken lassen und so hab ich die Gunst der Stunde genutzt und den OA gefragt, ob ich mal assistieren darf. Er meinte, er würde mich nächste Woche mal eintragen aber wie der Zufall es wollte, durfte ich ihm dann heute schon assistieren! Und es war ne superspannende OP. Zwar hab ich 80% der Zeit dumm rumgestanden, aber immerhin war ich am Tisch! *freu*

Meine Arme riechen immer noch ein bisschen nach Sterilium... mmhhhh, welch herrlicher duft!

Lava
09.08.2005, 20:10
*ächz* "Heute um 17Uhr kommt noch der Professor Seger und amcht eine Fortbildung, da sollten möglichst viele anwesend sein" - "Die Studenten können ja kommen!" Und so kam es, dass ich nach 12h die Klinik gnädigerweise verlassen durfte... und alles nur für den guten Eindruck *grummel*

aber eins merke ich doch: ich bin viiiieeeeel lockerer als früher und traue mir sehr voel mehr zu als bei den ersten beiden Famus. Blutabnahmen, Zugänge legen geht ganz ohne Nervosität, Angst vor Oberärzten hab ich auch nicht mehr (einen gesunden Respekt sollte man sich jedoch bewahren), ich stelle mehr Fragen als früher und selbst das Vorstellen von Patienten in der Konferenz lief ohne Schweißausbrüche über die Bühne. Und ich freu mich drauf, Aufnahmen in Zukunft allein machen zu können. Wenn mir was spanisch vorkommt, hol ich halt nen Arzt. :-top

sunrise10086
11.08.2005, 11:41
Ich finde es total schade, dass es immer solche komischen Penner gibt, die einem irgendwie den Spass versauen, in der UC scheinen davon irgendwie mehrere rumzulaufen...

Bzgl. der Sprüche: Man gehwöhnt sich an alles. Ich habe jetzt drei Mal unfallchirurigisch famuliert, da hab ich auch die interessantesten Sprüchen zu hören bekommen. Eine Auswahl:
"Stehst Du auf junge, knackige Typen oder auf alte Säcke?"

-"Ich hätte da so einen Patienten für Dich... Jung, blond, gross..."
-"Gib mir das Kreuzband...."

Wir hatten mal eine Patientin mit einer SHFx., die hatte Fussnägel, die um die Ecke wuchsen. Da sagte der eine Doc dann zu mir: "Wenn Du nicht aufpasst und weiter Nagellack benutzt, sehen Deine Füsse in 50 Jahren auch mal so aus..."

Was man in der Richtung machen sollte? Kontern. Aber nicht bösartig. Die meisten Sprüche sind in meinen Augen nicht wirklich bösartig, sondern eher stichelnder Natur, was ich auch nicht so schlimm finde. Wenn man allerdings keinen allzu extrovertierten Charakter hat, kann das schon mal schwer sein. Allerdings ist es zumindest in meinen Augen so: Wenn man interessiert ist und über Leistung zu überzeugen weiss, dann ist die Wahrscheinlichkeit "member of the club" und aus dem Fokus der Bösartigkeiten herauszurücken schon gegeben.

Bei richtig unfairen Sachen hat man durchaus auch die Möglichkeit, "zurückzuschlagen". Hab ich mal im OP gehabt, da meinte ein Assi mir bei einer Knie-TEP den Oberarm mit den Fäusten zu bearbeiten weil er zu dämlich war, den Meniskus richtig zu resezieren, woraufhin ich dann einfach alles was ich in der Hand hatte, fallengelassen habe. Der Chef, der mit am Tisch war, hat den Assi dermassen angefahren, was er sich erdreisten würde, so mit seiner 2.Assistentin umzugehen... Ging runter wie Öl.
Reduktion kleiner Gefallen machen sich auch gut, so wie die konsequente Weigerung meinerseits, bei bestimmten Docs die Patienten an die Anästhesie zu übergeben. Können die selbst machen wenn sie fies sind, wenn sie nett sind mache ich's gerne.

Zum Thema Depp vom Dienst. Mir hat ein mir sehr wohlgesonner Doc mal gesagt "Was anderes ausser Haken halten könnt Ihr doch eh noch nicht. Mir geht's darum, dass Du Dich organisieren kannst und einen Eindruck von dem ganzen Zirkus hier mit nach Hause nimmst." Und dafür muss man auch mal Kielschwein spielen.