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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Knochen trainieren ?!?!



goeme
01.08.2005, 23:06
wie willst du Knochen trainieren?

Das geht. Ich "komme" vom Kampfsport, da ist die Stärke der Knochen besonders entscheidend. Durch Belastungen der Knochen, zum Beispiel durch wiederholte Schläge gegen Holz baut der Knochen Calcium auf. Und sportliche Höchstleistungen sind ohne ausreichende Calciumversorgung gar nicht möglich. Desto mehr Calcium der Körper hat bzw. ihm zugeführt wird , desto höher ist seine Knochendichte. Wer nicht genug Calcium zuführt oder es nicht durch Training entwickelt, riskiert eine frühzeitige Knochenbrüchigkeit.

P.S.: Das erklärt übrigens auch, warum man Baseballschläger an Karate Meistern zerschlagen kann, wie es letztens im TV zu sehen war....

Kann mir da mal bitte jemand ene Expertenmeinung zu abgeben :-lesen

Froschkönig
01.08.2005, 23:13
Richtig ist, daß man Calcium braucht (Ideal sind so ca. 1200mg/Tag) denn sonst bekommt man irgendwann mal Osteoporose...in der Jugend ist bei normaler Ernährung der Knochen allerdings "normal stabil" und ich wüßte grad keinen Mechanismus, der bewirkt, daß Knochen "härter als normal" werden oder "calciumhaltiger"....die natur hat sich da eigentlich von haus aus auf ne ganz stabile Variante festgelegt. Was allerdings etwas ausmacht sind andauernde bestimmte Belastungen, welche bewirken, daß sich Knochentrabekel neu ausrichten, da Knochengewebe einem permanentem Umbau unterliegt. Wenn man also bestimmten Arten von Belastung häufig ausgesetzt ist reagiert der Knochen mit einem entsprechenden Umbau um die Knochenstatik bestmöglich GEGEN diese Belastung auszurichtn, bzw. sich so zu verändern um sie besser aushalten zu können. Mehr kann ich grad dazu nicht sagen.

Gruß,
Der Frosch

Rico
01.08.2005, 23:20
Es stimmt schon, daß Knochen Belastung brauchen, um stabil zu bleiben - ein Knochen, er nie belastet wird, baut Substanz ab.
Das sieht man bei bettlägrigen Patienten, deren Knochen oft extrem morsch sind. Ich war mal bei einer OP einer patienitin dabei, die aufgrund einer Lähmung seit Jahren bettlägrig war, da meinte der der Chirurg nachher, der OP-Bericht bekommt die Überschrift "Wie verschraubt man Papier?" Und so ungefähr war das auch... den Knochen konnte man in der Hand zerdrücken....

Auch bei Astronauten kommt es in der Schwerelosigkeit zu einem Knochenschwund. Ein Orthopäde hat uns mal erzählt, der Grund, warum man fast nie einen russischen Mir-Pionier der ersten Stunde im Fernsehen sieht, sei der, daß die fast alle im Rollstuhl sitzen, weil ihnen nach der Rückkehr nach Monaten im All regelmäßig die Wirbelkörper eingebrochen sind.

Der Umkehrschluß, daß ein Knochen umso stabiler wird, je mehr er belastet wird (ohne dabei zu brechen natürlich) ist auch im Grundsatz richtig - nur ob Kalzium dabei das alleine seeligmachende ist, das wage ich zu bezweifeln. Schließlich besteht der Knochen nicht nur aus Kalzium... und darüber hinaus ist der Kalziumstoffwechsel ja hormonell genau reguliert - was der Körper also nicht braucht, das nimmt er auch gar nicht über den Darm auf, bzw. scheidet es ganz flott renal wieder aus.

Froschkönig
01.08.2005, 23:22
Es stimmt schon, daß Knochen Belastung brauchen, um stabil zu bleiben - ein Knochen, er nie belastet wird, baut Substanz ab.
Das sieht man bei bettlägrigen Patienten, deren Knochen oft extrem morsch sind. Ich war mal bei einer OP einer patienitin dabei, die aufgrund einer Lähmung seit Jahren bettlägrig war, da meinte der der Chirurg nachher, der OP-Bericht bekommt die Überschrift "Wie verschraubt man Papier?" Und so ungefähr war das auch... den Knochen konnte man in der Hand zerdrücken....

Auch bei Astronauten kommt es in der Schwerelosigkeit zu einem Knochenschwund. Ein Orthopäde hat uns mal erzählt, der Grund, warum man fast nie einen russischen Mir-Pionier der ersten Stunde im Fernsehen sieht, sei der, daß die fast alle im Rollstuhl sitzen, weil ihnen nach der Rückkehr nach Monaten im All regelmäßig die Wirbelkörper eingebrochen sind.

Der Umkehrschluß, daß ein Knochen umso stabiler wird, je mehr er belastet wird (ohne dabei zu brechen natürlich) ist auch im Grundsatz richtig - nur ob Kalzium dabei das alleine seeligmachende ist, das wage ich zu bezweifeln. Schließlich besteht der Knochen nicht nur aus Kalzium... und darüber hinaus ist der Kalziumstoffwechsel ist ja hormonell genau reguliert - was der Körper also nicht braucht, das nimmt er auch gar nicht über den Darm auf, bzw. scheidet es ganz flott renal wieder aus.
Kann mich da nur anschließen: Fazit: Ein Knochen eines jungen gesunden Menschen ist eigentlich von Natur aus gut auf alle Belastungen vorbereitet....bei besonderen Belastungen wie schon erwähnt stabilisiert er sich dagegen mit der Zeit selbst durch Umbauvorgeänge :-meinung

Notdoc
01.08.2005, 23:24
Das einzige was mir bekannt ist, dass durch Muskeltraining auch die Knochendichte zunimmt.

Goldbeere
01.08.2005, 23:37
Ich bin zwar weit davon entfernt Experte zu sein, aber vielleicht ist es ja trotzdem interessant....
Ich habe vor einiger Zeit mal einen Beitrag bei Galileo gesehen. In dem wurde ein chinesischer Kampfsport vorgestellt und die Prüfungsbedingungen zum nächst hören Rang gezeigt. Dabei wurde ebenfalls gezeigt, wie der Schüler immer wieder gegen Holzarme schlug. Es wurde dabei recht genau erklärt, dass sich dadurch der Knochen verdichtet (leider weiß ich nciht mehr wie, war aber alles mit Grafik und co) und der Arm abgehärtet wird. Mehr habe ich von dem Beitrag auch nicht mehr im Kopf. Leider finde ich dazu auch ncihts mehr im Galileo-Themenarchiv. Ist wahrscheinlich schon zu lange her. Werd aber trotzdem nochmal weitersuchen. Weiß jetzt auch leider nicht mehr wie die Kampfsportart hieß. Hatte aber was mit den "Kampf-Mönchen" zu tun.

Ich hab selbst auch eine ganze Zeit lang Kampfsport betrieben und erinnere mich daran, dass der Trainer auch mal was in der Art gesagt hat, dass man seine Knochen so "Tainiren" kann. Leider hat er sich da auch nciht präziser ausgedrückt. Habe auch kein Kontakt mehr zu ihm, denke aber auch nicht, dass er das präzisieren könnte.
Viele Grüße
Goldbeere

Froschkönig
01.08.2005, 23:58
Ich bin zwar weit davon entfernt Experte zu sein, aber vielleicht ist es ja trotzdem interessant....
Ich habe vor einiger Zeit mal einen Beitrag bei Galileo gesehen. In dem wurde ein chinesischer Kampfsport vorgestellt und die Prüfungsbedingungen zum nächst hören Rang gezeigt. Dabei wurde ebenfalls gezeigt, wie der Schüler immer wieder gegen Holzarme schlug. Es wurde dabei recht genau erklärt, dass sich dadurch der Knochen verdichtet (leider weiß ich nciht mehr wie, war aber alles mit Grafik und co) und der Arm abgehärtet wird. Mehr habe ich von dem Beitrag auch nicht mehr im Kopf. Leider finde ich dazu auch ncihts mehr im Galileo-Themenarchiv. Ist wahrscheinlich schon zu lange her. Werd aber trotzdem nochmal weitersuchen. Weiß jetzt auch leider nicht mehr wie die Kampfsportart hieß. Hatte aber was mit den "Kampf-Mönchen" zu tun.

Ich hab selbst auch eine ganze Zeit lang Kampfsport betrieben und erinnere mich daran, dass der Trainer auch mal was in der Art gesagt hat, dass man seine Knochen so "Tainiren" kann. Leider hat er sich da auch nciht präziser ausgedrückt. Habe auch kein Kontakt mehr zu ihm, denke aber auch nicht, dass er das präzisieren könnte.
Viele Grüße
Goldbeere
Wie schon gesagt änder sich die Trabekelausrichtung bei solchen Belastungen um ihnen besser wiederstehen zu können, außerdem ist es durchaus denkabr, daß die Kortikalis...also die "Knochenrinde", sich verdichtet und dafür würde dann sicher auch Calcium gebraucht....aber das ist nicht alleine seeligmachend: Wie bereits zuvor erwähnt ist unter anderem die Muskelmasse respektive die Art und Weise wie ein Knochen "gehalten" wird mitentscheidend für seine Widerstandskraft, ist er in einer gut asugebildeten Muskelmasse verankert und zudem ohne Calciummangel und auf extreme bestimmte Belastungen "konfiguriert" so hält ein Knochen verdammt viel aus.

Scrotum
02.08.2005, 07:18
Ist schon richtig. Krafttraining stärkt neben dem aktiven auch der passive Bewegungsapparat (Knochen, Sehnen, Bänder).

goeme
02.08.2005, 09:12
Ist schon richtig. Krafttraining stärkt neben dem aktiven auch der passive Bewegungsapparat (Knochen, Sehnen, Bänder).


was aber als Anpassungsreaktion eine Begleiterscheinung des Muskeltrainings ist und nicht weil ich Übungen ausführe die primär Knochen, Sehnen, Bänder stärken!

Evil
02.08.2005, 17:11
Die Anpassungsreaktion funktioniert aber auch bei diesen "Kräftigungsübungen". Beispielsweise trainieren Kung-Fu-Kämpfer Sprünge, indem sie langsam die Sprunghöhe steigern (auf 2m und mehr), was nicht nur die Muskeln, sondern auch Knochen und Bandapparat stärkt.

Der Mechanismus der Anpassung beim Knochen wird wahrscheinlich über Trabekelausrichtung und Umstrukturierung der Kollagenfasern (vielleicht mehr elastische?) laufen, weniger über zusätzliches Kalziumapatit; dadurch wird der Knochen ja eher schwerer und spröder... würd ich denken...