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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alles hinwerfen?



sunshine81
03.08.2005, 18:54
Hallo,
ich weiß, dass kommt jetzt vielleicht nicht ganz passend für alle büffelnden Physikumsabsolventen,aber ich bräuchte mal dringend eure Hilfe!
Ich stehe jetzt kurz vor meinem 2. Physikumsversuch-beim erstenmal schriftlich bestanden,mündlich verpatzt-und irgendwie weiß ich trotz guter Kombi nicht,ob ich das alles noch will!
Ich bin breits im 8. Semester und schon als kleines Kind wollte ich Ärztin werden, aber eine gute! und jetzt habe ich das Gefühl versagt zu haben! Das macht doch keinen Spass alles 5 mal machen zu müssen bevor man den richtigen Durchblick hat!
Nur wie weiß man, was die richtige Entscheidung ist-weiter kämpfen und riskieren irgendwann im 17. Semester mit nichts da zu stehen oder seine Konsequenzen ziehen und was anderes machen? Auf das man es vielleicht sein Leben lang bereut?
Es wäre wirklich sehr nett,wenn mir jemand mal ganz objektiv die Meinung sagen könnte-trotz Physikumsstress!

barki
03.08.2005, 18:57
Probier es einfach das zweite mal! Wenn es klappt, ist super und du bist rein statistisch fast schon Ärtzin! Wenn es nicht klappt und du merkst das du keine Energie mehr hast, um das Studium, welches dann erst richtig beginnt, durchzuziehen, würde ich mir das alles nochmal überlegen!
barki

cKone
03.08.2005, 19:00
Hab von so vielen Leuten gehört das die Vorklinik die Hölle sein soll.
Nicht den Kopf in den Sand stecken, versuchs einfach nochmal.
Jetzt weisst du ja was dich mündlich erwarten wird.

esip
04.08.2005, 17:05
Vieleicht ist es mal an der Zeit, über die Motive nachzudenken, warum Du Ärztin werden willst (und schon so lange wolltest). Manchmal schwirren die tollsten Gedanken in den Köpfen der Studienbeginner herum. Schlechtsein, Scheitern, der falsche Weg... das alles sind Dinge, die nur die anderen betreffen. Auch wenn die Marburger Assistenzärzte nur 1600Euro verdienen und in den Kliniken verschlissen werden.... "mich betrifft das nicht, oder ich steh das schon durch." Von daher ist das Rütteln an solchen Grundfesten beizeiten vielleicht gar nicht so schlecht. Die Medizin braucht auch die Zweifler, die immer wieder ihre Position hinterfragen. Der Laden ist eh schon überfüllt mit Besserwissern und Überfliegern. Allerdings würde ich davon abraten, solche Gedanken unmittelbar vor einer Prüfung anzustellen. Solche Weichen stellt man dann, wenn sie anstehen, sprich nach der Prüfung. Du machst ja sicher nach der alten OA. Folglich wird sich wahrscheinlich spätestens in einem halben Jahr automatisch entschieden haben, wohin die Reise geht. Und wie es dann in der Klinik voran geht, kann wirklich keiner jetzt schon sagen. Manche sagen, dass die Vorklinikschlafmützen in der Praxis flotter werden und umgekehrt die guten Theoretiker die Freude am Spritzengeben in der Klinik verlieren. Ausprobieren, auch wenn Zeit drauf geht. Ob Du eine wirklich gute Ärztin werden kannst, würde ich auch nicht an unserem Ausbildungssystem messen. Vielleicht würdest Du in den USA als kompetente Jungmedizinerin laufen können, während hier die theoretischen Hürden ein "aus" bedeuten. Das Rüstzeug hast Du (Abitur, alle Scheine...) Jetzt fehlt noch der Mut, sich dem Scheitern oder dem Gewinnen zu stellen. Erlaube mir einen Vergleich: Verläßt Du einen Patienten, der eine ungewisse Diagnose gestellt bekommen hat, oder gehst Du den Weg mit ihm zusammen bis zur Genesung oder dessen Ableben? Als Ärztin solltest Du mit Dir mindestens genauso ernsthaft umgehen, wie mit Deinen Patienten.
Verzeih mir bitte die mangelnde Objektivität. Wie war das gleich? Validität vor Reliability vor Objektivität... schon so lange her. :-)

AlexaHoff
04.08.2005, 19:40
Hey Du!

Mensch ich kann Deine Gedanken echt gut verstehen. Vielleicht hilft es Dir ja ein bisschen wenn ich von mir erzähle...
Wie ich Deinem Geburtsjahr entnehmen kann sind wir ungefähr gleich alt.
Ich komme jetzt ins 7 (hoffentlich nicht mehr vorklinische) Semester.
Es ist auch mein 2. Versuch für das Physikum.
Aber beim Erstversuch habe ich es schriftlich nicht geschafft...
Wenn man noch nicht einmal eine 5 bekommt um sich wenigstens mündlich beweisen zu können obwohl man so viel gelitten hat, das ist verdammt hart.
Wenn man aber "nur" durch das Mündliche fällt, dann liegt das oft am Prüfer, am Prüfungstag, an der Angst, an der Frage, die man gestellt bekommt, an den anderen Prüflingen etc... an so vielen Faktoren mit denen Du Dein "Scheitern" entschuldigen kannst!
Wenn Du es schriftlich schon einmal geschafft hast dann bedeutet das, dass Du es kannst!
Und sieh den mündlichen Versuch jetzt als Erfahrung, die Du in einigen Wochen vielleicht mit einbringen kannst!
Ich sterbe bereits vor Angst, habe Alpträume etc....
Meine Angst ist das Schriftliche. Ich bin mit meinen Kreuzergebnissen mehr als unzufrieden und bei mir hängt von diesem Physikum sehr sehr viel ab. Mehr als bei den Meisten... (tut aber hier jetzt nichts zur Sache..)
Und wenn Du das Gefühl in Dir hast, dass Du schon immer Arzt werden wolltest, dann wirst Du es auch werden, wenn Du jetzt nicht aufgibst!!!
Denn dann bist Du erst gescheitert...nicht wenn Du es nicht schaffst! (Für viele ist es der 3. Versuch..)
Ich habe auch die meiste Zeit das so schlimme Gefühl in mir, dass ich vielleicht doch nicht... oder eventuell nicht... blabla...
Jetzt hilft nur Verdrängen... Auch wenns blöd klingt. Denk an die schönen Dinge, die Dich danach erwarten!
Denn ob der Beruf wirklich was für Dich ist, erfährst Du nur in der Klinik!
Und das willst Du doch noch erfahren oder? ;-)
Ich hoffe ich konnte Dir etwas weiterhelfen...

Liebe Motivationsgrüßle...
Alex

Luna***
04.08.2005, 22:16
Mal eine andere Frage: Warum hast Du es denn Deiner Meinung nach nicht geschafft letztes Mal? Würdest Du sagen, es lag an den Umständen?
Es macht finde ich einen riesen Unterschied, ob man alle Prüfungen fünfmal macht, weil man aus irgendeinem Grund nicht richtig gelernt hat, oder ob man wochenlang gebüffelt hat und´s dann trotzdem nicht geschafft hat! Und beim Mündlichen kommt dann doch noch der Glücksfaktor dazu, oder?
Was ich meine: wenn Du immer wie blöd lernst und es nicht schaffst, dann würd ich mir vielleicht eher überlegen, ob du vielleicht falsch lernst oder woran das sonst liegt, und nicht am späteren beruf zweifeln. denn da wird´s ja (hoffentlich) nicht darum gehen möglichst schnell möglichst viel detailwissen auswendig zu lernen.
und selbst wenn, mitschreiben mußt du in jedem fall!!! wäre doch schade, es nicht zu versuchen. mehr als durchfallen kannst du nicht! und wenn du nicht mitschreibst, dann weißt du nie, ob du´s nicht vielleicht doch geschafft hättest!

sunshine81
05.08.2005, 09:58
Hallo Ihr,
vielen Dank für eure ehrlichen Worte! Ich glaube manchmal braucht man einfach ein paar andere Gedanken und objektive Meinungen, um sich aus dem ewigen Kreis der Selbstzweifel zu befreien!
Es sind wahrscheinlich auch soviele Dinge, die auf mich eingestürzt sind und dann noch die große Angst schon wieder zu versagen!
Vorallem deine Worte epsi haben mich ziemlich zum nachdenken angeregt-du hast Recht es gibt genug Besserwisser und Überflieger, die jede Zahl und jedes Gesetz kennen-nur für mich gab es immer noch was anderes, warum ich gerade diesen Beruf für mich wählte! Nur manchmal vergißt man diese im Kampf gegen die Vorklinik!
Und bei dir Alex? Warum hängt bei dir soviel vom Physikum ab? Du klingst nämlich auch so verzweifelt wie ich die letzten Tage-würde gern mehr von dir erfahren-tut nämlich sehr gut mit einer Leidensgenossin zu plaudern! Hast du schon deinen mündlich Prüfungstermin und eine Fächer? Bei mir ist es am 10.08. soweit und im Kopf ist jetzt schon alles konfus!
Also habt vielen Dank für eure Antworten!

AlexaHoff
05.08.2005, 12:17
Hab Dir ne PN geschickt! ;-)