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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bitte Studiert nicht Medizin. Lernt was anstädiges!!!



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Schimmelschaf
26.02.2009, 13:17
Also umso mehr Zeit vergeht umso uninteressanter wird für mich die Medizin.
Auch wenn ich Ärzte kenne, die mit ihrem Beruf sehr glücklich sind, so mussten sie mit der Zeit feststellen, dass er sie eben doch nicht so "erfüllt" wie sie es eben am Anfang gedacht haben - es ist weitaus mehr als mit einem Stethoskop um den Hals und wehendem Kittel durch die Gänge zu schreiten. Spätestens dann, wenn ein Patient einem zum wiederholten Male auf die Schuhe kotzt, die Angehörigen und der Patient sowieso alles besser wissen und ein riiiiiiiesen Stapel an Schreibkram auf einen wartet, wird man aus diesem "Traum"beruf wieder zurückgeholt (ok, ist natürlich nicht bei allen so).
Ich sage nichts dagegen, dass man sich nicht auf die bevorstehende Ausbildung freuen darf, sondern dass man sich mit den allgemeinen Berufsbedingungen anfreunden sollte, denn es kann mir keiner erzählen, seinen / ihren Beruf so sehr zu mögen (abgesehen von ein paar Ausnahmen), dass er/ sie nicht auch mal Ferien oder mehr Zeit für Freunde und Familie haben will. Die letzten beiden Punkte sind mir bisher am wichtigsten..
Denn man darf nicht vergessen: das Leben zu Hause geht weiter und da wartet auch nochmal genug, das bearbeitet werden will.
Manchmal lohnt es sich, auch mal um ein paar Ecken zu schauen...

milz
26.02.2009, 19:06
Spätestens dann, wenn ein Patient einem zum wiederholten Male auf die Schuhe kotzt, die Angehörigen und der Patient sowieso alles besser wissen und ein riiiiiiiesen Stapel an Schreibkram auf einen wartet, wird man aus diesem "Traum"beruf wieder zurückgeholt (ok, ist natürlich nicht bei allen so).
Zum Glück muss man nicht zwangsläufig in der Klinik arbeiten. ;-)

Schimmelschaf
26.02.2009, 19:12
Die meisten, die in diesem Thread geantwortet haben, werden es aber wahrscheinlich tun ;-) :-)
Aber vielleicht sieht man sich ja als Nachfolger von Vasella & Co. (hätte ja schon seinen Reiz :-))).

milz
27.02.2009, 21:00
Die meisten, die in diesem Thread geantwortet haben, werden es aber wahrscheinlich tun ;-) :-)
Dann muss man halt durch. ;-)

EzRyder
27.02.2009, 23:19
Also umso mehr Zeit vergeht umso uninteressanter wird für mich die Medizin.
Auch wenn ich Ärzte kenne, die mit ihrem Beruf sehr glücklich sind, so mussten sie mit der Zeit feststellen, dass er sie eben doch nicht so "erfüllt" wie sie es eben am Anfang gedacht haben - es ist weitaus mehr als mit einem Stethoskop um den Hals und wehendem Kittel durch die Gänge zu schreiten. Spätestens dann, wenn ein Patient einem zum wiederholten Male auf die Schuhe kotzt, die Angehörigen und der Patient sowieso alles besser wissen und ein riiiiiiiesen Stapel an Schreibkram auf einen wartet, wird man aus diesem "Traum"beruf wieder zurückgeholt (ok, ist natürlich nicht bei allen so).
Ich sage nichts dagegen, dass man sich nicht auf die bevorstehende Ausbildung freuen darf, sondern dass man sich mit den allgemeinen Berufsbedingungen anfreunden sollte, denn es kann mir keiner erzählen, seinen / ihren Beruf so sehr zu mögen (abgesehen von ein paar Ausnahmen), dass er/ sie nicht auch mal Ferien oder mehr Zeit für Freunde und Familie haben will. Die letzten beiden Punkte sind mir bisher am wichtigsten..
Denn man darf nicht vergessen: das Leben zu Hause geht weiter und da wartet auch nochmal genug, das bearbeitet werden will.
Manchmal lohnt es sich, auch mal um ein paar Ecken zu schauen...

:-?
Achso ist das. Mist.
Ich dachte ich werd Arzt und kann dann morgens nach dem Kaffee, den mir die scharfen Schwestern mit anhimmelnden Augen schon frisch aufgebrüht haben, im wehenden megaperlsweißen Kittel und "blacked-out Edition" Stethoskop über meine Station schweben, allem lästigen G'schwirl die Absage erteilen, dass meine einzigartigen Fähigkeiten nun doch dringend im OP gebraucht werden.
Ich pfeif auch auf viele Freunde und Freizeit, nüchtern find ich das sowieso nur so mittel. Ich möchte mich lieber beruflich profilieren. So wird es kommen, so soll es sein.

Wenn du viel Ferien, Zeit für Freunde und Familie haben willst, werd z.B. Lehrer oder strebe eine Karriere auf Amtswegen an. pünktlich Feierabend, keine Existenzängste, sichere Sache.

Ja, oder mach doch einfach BWL, zack Topmanager viel Kohle(die sind ja alle sooo reich) und auch noch internationale Business-Reisen. Aber hoffentlich kotzt dir dein Sitznachbar im Learjet nicht über die Füße.

:-winky

Schimmelschaf
27.02.2009, 23:47
Hm, ich weiss nicht, warum du dich jetzt persönlich angegriffen fühlst? Der Post war in keinster Weise an dich gerichtet?!

Danke, ich werde mir meinen Beruf selber aussuchen - und der wird ganz sicher nicht in einer deiner mit Klischees belasteten Branche sein.
Glücklicherweise verfüge ich über sehr gute Praktikabewertungen (sogar mehrmonatige, also nix mit eine Woche brav alle Aufgaben erledigen) und kann daher behaupten, einen sehr guten Einblick erhalten zu haben.
Allerdings hat man in der Schweiz vertraglich eine 50 Stunden Woche und nicht wie in Deutschland 42 (oder sinds 40?). Ich habe nunmal keine Lust von 7:30 - 21:30 und länger im Spital zu bleiben. Aber da gibts ja auch genug Möglichkeiten... Bleibt am Schluss vollkommen mir überlassen. :-)

icespeedskatingfan
28.02.2009, 09:40
Könnte mich abrollen in diesem thread... so lange noch kein Studienplatz in Sicht würden die Leute ALLES dafür tun, im Studium, spätestens im PJ landet man arg auf dem Boden der Tatsachen und als Assi bemerkt man das zwischen Dienst und Station und wieder Dienst das Leben völlig an einem vorbei zieht... und man sich seine Nische suchen muss um nicht irgendwann als Zombie zu enden. Finde mich in allen Stadien des Arztwerdens wieder: ihr habt ALLE Recht!!! Aber als Studienplatzwarter weis man eben noch nicht wie man sich nach mehrmonatigem Schlafentzug so fühlt:-party
P.S. meine Lösung bestand darin mich als mein eigener Chefe niederzulassen - im Ausland muss man nämlich auch arbeiten!!!:-))

docmoechtegern
28.02.2009, 16:37
Wenn du viel Ferien, Zeit für Freunde und Familie haben willst, werd z.B. Lehrer,...

....., denn dann hast Du nicht nur einen Halbtagsjob und 12 Wochen Jahresurlaub, sodern auch noch ein höheres Gehalt als die Ärzte, denn Krankenhausärzte haben als Einstiegsgehalt nur mickrige brutto 2750 Euro/Monat, steht heute im Spiegel. Und der beruft sich auf Jobportale wie jobturbo, also muss es doch stimmen. :-)) :-dance



Doch verglichen mit anderen Jungakademikern stehen Lehrer ganz gut da. Berufseinsteiger verdienen nach dem Studium in der Regel deutlich weniger: ein Krankenhausarzt bekommt anfangs etwa 2750 Euro, ein Architekt etwa 3000 Euro - alles brutto, so ist es auf Portalen wie jobturbo.de nachzulesen.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,608995,00.html

helicobacter
02.03.2009, 09:01
mich würde es mal interessieren welche fachrichtungen solche probleme haben, denn soweit ich weiss sieht es bei einem radiologen und psychiater etwas anders aus... zwecks überstunden etc.

icespeedskatingfan
06.03.2009, 09:23
ALLE !! Auch Radiologen müssen Nachts für ein Notfall CT ran und die Suizidgefährdeten Patienten bei den Psychos halten sich nicht so unbedingt an die Sprechzeiten.
Selbst Labormediziner und Pathologen schieben Bereitschaftsdienste. Auf erhöhtes Arbeitsaufkommen sollte man eingestellt sein.

docmoechtegern
06.03.2009, 09:34
Auf erhöhtes Arbeitsaufkommen sollte man eingestellt sein.

Überall, außer in Eurer Praxis?:-oopss

icespeedskatingfan
06.03.2009, 09:41
Joh, wir haben unsere Nacht und Wochenenddienste verkauft (habe auch schon genug davon geschoben):-top

milz
06.03.2009, 17:25
Selbst Labormediziner und Pathologen schieben Bereitschaftsdienste. Auf erhöhtes Arbeitsaufkommen sollte man eingestellt sein.
Also ich hab keine Dienste (Pathologie) und nach 5 Tagen Arbeit immer 2 Tage frei. :-dance Einer von vielen Vorteilen in dieser Fachrichtung...

Ehemaliger User 20130505
06.03.2009, 18:37
Joh, wir haben unsere Nacht und Wochenenddienste verkauft (habe auch schon genug davon geschoben):-top

Und wer kauft solche Dienste?

icespeedskatingfan
06.03.2009, 22:04
Also ich hab keine Dienste (Pathologie) und nach 5 Tagen Arbeit immer 2 Tage frei. :-dance Einer von vielen Vorteilen in dieser Fachrichtung...

:-top das ist schön - ich war an einer bösen Uniklinik gelandet, wo auch die Pathologen mit Bereitschaftsdienste geknechtet werden

icespeedskatingfan
06.03.2009, 22:06
Und wer kauft solche Dienste?
Arbeitswütige Kollegen, oder welche mit Schulden, oder solche, die ausschließlich davon leben.

Muriel
07.03.2009, 09:52
Einige meiner Kollegen (von den alten ehemaligen, das Team ist jetzt derzeit zu jung) haben KV-Dienste für Praxen gemacht, die ziemlich lukrativ sind.

Rugger
07.03.2009, 15:46
Joh, wir haben unsere Nacht und Wochenenddienste verkauft (habe auch schon genug davon geschoben):-topSag' mal, ihr bekommt wirklich Geld dafür, daß euch jemand die Dienste abnimmt? Wieviel nehmt ihr für einen Dienst?
Und wie lauten hier so die Angbote für meinen morgigen Sonntagsdienst?

R.

Tux
07.03.2009, 23:50
Das Hauptproblem wieso Krankenhaus-Ärzte deutlich zu wenig verdienen liegt primär in der Politik. Die Deckelung, stark beschränktes Werberecht und weitere Regelungen machen es den krankenhäusern schwer überhaupt schwarze Zahlen zu schreiben, und wenn, dann reicht das gerade mal für kleine Investitionen.

Krankenhäuser, die gut wirtschaftlich funktionieren, können bei heutiger Regelung auch bei bestleistung kein so hohes Plus erzielen, um es allen gut gehen zu lassen. Da wird der Geldhahn einfach politisch & rehctlich zugedreht.
Da wird es schwer mit guten Gehältern.

Wenn der Marburger Bund, wofür ich ja durchaus bin, mehr Geld erstreikt, dann wird das aber nicht das Kernproblem lösen, sondern die Krankenhäsuer zwingen, weniger Ärzte einzustellen, was mehr Stress für jeden bedeutet.

Wenn ihr mich fragt, sollte ein Streik eher so ausfallen, dass nicht nur der Marburger Bund sondern alle anderen Vertragsparteien mit Personal in Krankenhäusern auch mitmachen, dass die Parlamente von Bund und Ländern belagert werden und kein MdB oder MdL mehr reinkommt, solange keine Bereitschaft gezeigt wird, die finanziellen Schranken aufzulösen, den Gesundheistmarkt dynamischer werden zu lassen, und damit auch erhöhte Einnahmen und Gehälter zu ermöglichen.

Die Politik ist halt oft hohl, und man muss diese Wichtel mit Druck dazu bewegen, Dinge zu verändern. Dies ist aber Gewiss kein Kinderspiel.

Wenn das so weiterläuft wird jeder Mediziner auswandern, und irgendwann kommt ein echtes Versorgungsproblem zustande.

Freundliche Grüße vom technischen Kollegen ;-)

milz
08.03.2009, 09:15
:-top das ist schön - ich war an einer bösen Uniklinik gelandet, wo auch die Pathologen mit Bereitschaftsdienste geknechtet werden
Ich bin auch an der Uni, bei uns gibt es das zum Glück nicht.