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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bundestagswahl: Auswirkungen auf ZVS



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Smartinchen
13.08.2005, 10:58
Das wirkliche Problem ist doch nicht die ZVS, sondern die Tatsache, dass es 37000 Bewerber, aber nichtmal 10000 Plätze gibt...

(womit ich nicht sagen will, dass man 37000 Plätze schaffen sollte, aber keine Regelung wird je die Mehrheit zufriedenstellen)

Hysterektomie
13.08.2005, 16:35
ohne jemandem persönlich zu nahe treten zu wollen: glaubt ihr wirklich irgendjemand schert sich um die lage der wartesemestersammler? meiner meinung nach ist das generell ein deutsches unding und, soweit mir bekannt, auch sonst in anderen Ländern nicht üblich. studienplätze werden nach leistung und nicht nach geduld vergeben. gerechter als nur die betrachtung einer abi-durchschnittsnote könnte die einführung von aufnahmeprüfungen sein (wie in vielen anderen ländern). dann würde auch das ewige gequatsche über das achso schwere abi in bawü, etc. aufhören. jeder hätte dann an einer bestimmten uni die gleichen chancen. nur eine abschaffung der zvs bringt dagegen gar nichts. studienplätze werden nicht wie pilze aus dem boden schießen...da würde ich einige auch gerne an die diskussion zum einkommen von ärzten erinnern. Gäbe es mehr absolventen, dann würde auch das einkommen deutlich sinken, die arbeitslosigkeit steigen, usw.
versteht mich nicht falsch, ich hab großen respekt davor, wenn einige von euch so sehr von der idee arzt zu werden überzeugt sind, dass sie bis zu 4, 5 Jahre darauf warten, aber ihr werdet auch zugeben müssen, dass das für die anderen auch ungrecht erschheinen mag. die obengenannte prüfung sollte daher nicht nur wissen abfragen, sondern in einem gespräch versuchen festzustellen, ob eine motivation für ein med-studium besteht. denn es muss auf jeden fall ärgerlich sein zu sehen, wenn irgendein affe mit 1.1, der sich null für medizin interessiert aus "prestigegründen" diesen beruf wählt und man selbst wirklich das richtige für sich gefunden hat aber wartet. ein verbindliches praktikum vor dem studium (wie bei witten-herdecke) wäre in dieser hinsicht wahrscheinlich noch besser, da man in einem auswahlgespräch doch fast alles verzapfen kann.

thorsten83
13.08.2005, 16:46
In gewissen Punkten gebe ich dir recht. Doch bevor die ZVS abgeschafft werden soll, sollte zuerst ein bundesweites Zentralabitur eingeführt werden. Danach sollte Bildung zur Bundessache werden.

Doch ich finde es gerecht, wenn eine Anzahl an Studienplätzen nach Wartesemsetern vergeben wird. Ist genauso gerecht wie nach Note. Eine Einführung des altbewährten Medizinertests würde ich aber begrüßen.

Hysterektomie
13.08.2005, 16:57
:-dafür vollends einverstanden! :-dafür

Wombat
13.08.2005, 16:58
Ich teile auch eure Meinung: :-dafür :-dafür :-dafür :-dafür :-lesen :-stud Ein Zentralabitur und ein Medizinertest muss her!

Baru
13.08.2005, 17:00
Hm, über Wartezeit ein Studienplatz zu bekommen sei ein Deutsches Unding....

Ich habe Abitur, und damit eine allgemeine Hochschulreife, die mich prinzipell dazu befähigt jedes Studium anzutreten, so unfair ist es also nicht, dass 20% der Studienplätze an die Bewerber mit dem besten Durchhalte-vermögen vergeben werden...

Abschaffen sollte man sowas nie, vielleicht aber mit dem schon erwähnten Mediziner-Test und der Abiturnote kombinieren, sodaß es eine einzige Rangliste gibt, bei der sich die Interessierten auch durch gezielte Leistungen nach dem Abitur verbessern können (eben durch den Mediziner-Test), aber eben auch das Abitur und das Durchhalten Achtung findet...

Das heutzutage ein Großteil allein nach dem Abitur-durchschnitt ausgewählt hat, ist viel unfairer....was haben schon Englisch Religion Geschichts Erdkunde oder Deutsch-Lk-Noten mit meiner Fähigkeit Medizin zu erlernen groß zutun.
Gute Noten sprechen natürlich auch nicht gegen die Fähigkeit, aber dafür sprechen tun sie genauso wenig...

Wombat
13.08.2005, 17:07
Und ich finde noch, dass man mit einem Chemie-LK anstatt z.B. eines Geschichte-LKs bei der Studienplatzvergabe bevorzugt werden sollte...(Vorausgesetzt, man hat dort eine gewisse Note erreicht!...[ja, ich weiß, dass es einzelne Unis gibt, die das in ihr Auswahlverfahren einfließen lassen])

Hysterektomie
13.08.2005, 17:09
du hast rechtr und unrecht zugleich. klar kann man mehr oder weniger durchs abi gerutscht sein, aber die tatasache, dass du ein gutes abi machst zeugt davon, dass es dir schon lange (zumindest 2 Jahre) vor den Abiprüfungen mit Meidzin so ernst ist, dass du dafür ordentlich in der schule reihaust. Das muss nicht so sein, ist aber oft so. oder hast du erst nach dem abi erfahren, dass man für medizin einen guten schnitt braucht? Hätte ich nicht Medizin studieren wollen, dann hätte ich auf ein gutes abi ge*******n. was soll ich denn damit. an die wand hängen und vor dem schlafengehen küssen? man muss doch die realität sehen. zudem zeugen gute noten, in jedem fach, von disziplin und zielstrebgigkeit, was sicherlich eine qualität ist um ein anspruchsvolles studium zu bestehen. wartezeit demonstriert hartnäckigkeit und ebenfalls zielstrebigkeit, aber genausoft auch plan- und hilflosigkeit.

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13.08.2005, 17:31
Ich drehe den Titel mal um:
ZVS bzw. "Drama Medizin in Deutschland": Auswirkungen auf die Bundestagswahl

Heißt für mich, wie jedes Jahr, ungültig zu wählen...

:o)

berner
13.08.2005, 17:41
naja ich denke die die zvs und die wartezeitquote
sind das best mögliche verfahren .
ich kenne durchaus ärzte die den medizinertest
nicht geschafft haben , dann im ausland studiert haben
und jetzt super ärzte sind .
genauso wie es super ärzte gibt die ein 1,0 abi haben
oder eben ein 3,x abi gemacht haben und über ws reingekommen sind .

der knackpunkt liegt vielmehr dabei , daß zu viele leute medizin studieren wollen
und folglich sowohl der nc als auch die ws dimensionen annehmen , die die meisten zum verzweifeln bringen .

vor 3-4 jahren war der ansturm auf das medizinstudium nicht so hoch und
der nc ebenso , das ist man sogar mit 2,x noch im nachrückverfahren reingekommen oder musste mal 4 ws warten .

auch wenn der frust derzeit groß ist ,
das aktuelle system ist die bestmögliche variante von allen
und ist fair zu jedem .
wer ein gutes abitur gemacht hat wird mit einem studienplatz belohnt .
wer zu faul war oder aus sonstigen gründen kein ausreichend gutes abi geschafft hat muss halt warten.
zugegebenermaßen recht lange , aber mit zivi/fsj + ausbildung im anschluss
ist die zeit doch gut genutzt .
am ende ist man 23/24 wenn man zu studieren anfängt was eindeutig nicht zu alt ist und hat zusätzlich noch eine ausbildung in der hand .

Tigerettes15
14.08.2005, 02:11
Wählt einfach die SPD oder ne andere Partei von mir aus! :-dafür CDU ist außerdem sowieso viel zu Ossifeindlich meiner Meinung nach, da wähl ich die doch erst recht nicht! ..naja wer will schon Stoiber als Aussenminister oder Westerwelle oder Schönbohm (naja von mir soll er hier aus Brandenburg verschwinden) als Minister???

EzRyder
14.08.2005, 13:37
Wählt einfach die SPD oder ne andere Partei von mir aus! :-dafür CDU ist außerdem sowieso viel zu Ossifeindlich meiner Meinung nach, da wähl ich die doch erst recht nicht! ..naja wer will schon Stoiber als Aussenminister oder Westerwelle oder Schönbohm (naja von mir soll er hier aus Brandenburg verschwinden) als Minister???


Jeder darf seine Meinung äußern. Nur nicht jeder sollte von diesem Recht gebrauch machen.

Tigerettes15
14.08.2005, 13:48
Jeder darf seine Meinung äußern. Da has du recht.

Nur nicht jeder sollte von diesem Recht gebrauch machen. Widerspricht sich mit dem was du oben gesagt hast, da Freie Meinungsäußerung

Smartinchen
14.08.2005, 13:53
Und ich finde noch, dass man mit einem Chemie-LK anstatt z.B. eines Geschichte-LKs bei der Studienplatzvergabe bevorzugt werden sollte...(Vorausgesetzt, man hat dort eine gewisse Note erreicht!...[ja, ich weiß, dass es einzelne Unis gibt, die das in ihr Auswahlverfahren einfließen lassen])


Also ich finde diese Argumentation irgendwie widersprüchlich:

Auf der einen Seite wird immer betont, es sei total unwichtig, wie gut man in Chemie und Physik und Bio sei vor dem Studium, weil das Studium schließlich dazu da sei, genau das zu lernen (und man fängt im Studium ja wirklich bei NULL an!). Außerdem wird noch oft gesagt, dass die Naturwissenschaften nur ein Instrument seien, die nichts darüber aussagen, wie gut ein Mediziner später mal sein wird.

Auf der anderen Seite sollen dann aber Leute, die schon viel in Chemie und Physik können (was ja durchaus nützlich, aber keinesfalls Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium ist!), bevorzugt werden.

Ist doch widersprüchlich, oder? Schließlich kann jeder das noch im Studium lernen (dafür ist das Studium ja auch da, sonst könnte man ja gleich Physik und Chemie rausnehmen und diese Fächer als Schulfach voraussetzen). Was aber auch kaum jemand bedenkt: Längst nicht jede Schule bietet Physik und Chemie als LK an, an kleineren Gymnasien kommt sogar manchmal nichtmal ein Grundkurs zustande. "Gleiche Chancen für alle" adé...


Worauf ich mich noch einigen könnte wäre, ein Drittel über Note, ein Drittel über Wartezeit und ein Drittel über Medizinertest zuvergeben. Natürlich muss man dann damit rechnen, in allen drei Bereichen hohe Anforderungen zu haben, aber dafür könnte jeder dort reinkommen, wo er seine Chance sieht (wo er sie ergreifen können wird, wird sich dann herausstellen).

Tigerettes15
14.08.2005, 13:59
Hab mir als verantwortungsvoller Bundesbürger natürlich die Wahlziele der einzelnen Parteinen durchgelesen. Die FDP beispielsweise sagt sie wolle die ZVS abschaffen, aber eine Alternative oder wie sie es gestalten wollen steht nicht da (wie auch bei anderen Parteien). Auch wird gesagt "Studenten sind frei in der Wahl ihres Studienplatzes", was ich grundsätzlich ja auch befürworte, dass hieße aber auch das alle 37000 die gern Medizin studieren möchten auch die Möglichkeit dazu erhalten müssen. Wie soll das funktionieren?
Es wird sich auch nichts ändern wenn die ZVS (die ja nicht nur für Medizin sondern für etlich weitere Studiengänge verantwortlich ist) abgeschafft wird. Wie bitte sollen die Unis diese riesige Bewerberflut denn bewerkstelligen, wie gesgat nicht nur in Medizin sondern auch Tausende Juristen, Biologen, BWL oder Psychologen etc. Am einfachsten für die Unis wäre es dann, wenn sie einfach nach den Abinoten gehen (so wie viele der Unis ja das auch im AdH jetzt machen). Sicher gibts bei der ZVS Bedarf das ganze System mal zu überarbeiten, aber eine vernünftige Alternative sehe ich da nicht.
Höre gern andere Meinungen und Vorschläge dazu.

EzRyder
14.08.2005, 14:22
Auch wenn es viele nicht für möglich halten, aber ein Schritt in die richtige Richtung währen Studiengebühren! Ein Medizinstudium ist halt sauteuer und viel aufwändiger als ein geisteswissenschaftliches, in dem man nur ein paar Bücher und nen Dozenten braucht. Als Mediziner muss man dann eben auch höhere Studiengebühren für seine Ausbildung berappen.
Da die finanzielle Situation der Hochschulen beschissen ist, wäre das eine Möglichkeit mal ein paar mehr Studienplätze zu schaffen!

Und das Gerede von sozialer Benachteiligung bei der Einführung von Studiengebühren ist blanker Hohn! Chancengleicheit haben wir jetzt ohne Studiengebühren auch nicht! Ein Studiendarlehen a la Witten-Herdecke ist fair und würde uns allen sehr entgegekommen!
Denn ich würde lieber 2 jahre früher mit dem Studium anfangen und mit guter Austattung studieren als jetzt in dieser Situation machtlos zu warten!

So long

thorsten83
14.08.2005, 14:33
bei Studiengebühren überlegen sich die Leute auch davor genauer was sie studieren wollen und fangen nicht nur irgendein Fach mal schnell an und hören dann nach 1 Monat wieder auf.

Und wenn die Studiengebühren der Bildung zugute kommen, bin ich für Studiengebühren!

Tigerettes15
14.08.2005, 14:51
Dann soll das Geld aber auch direkt in die Lehre gehen und nicht anderweitig verbraucht werden, aber wer soll das vernünftig kontrollieren.

Ich bin dafür bei Zweitstudium oder Langzeitstudenten Gebühren einzufordern. Als Langezeitstudenten zähle ich allerdings nicht die, die gerade mal 2 oder 4 Semester drüber sind, da ja durch Doktorarbeit, Ausland, Wechsel, Krankheit, Schwangerschaft natürlich sich das Studium nach hintern verschieben kann. Wir hatten aber Studenten die ein Schein pro Semester gemacht haben und da denke ich auch, dass der Platz dann bei jemand anderem besser aufgehoben gewesen wäre. Man muss dann natürlich auch dafür sorgen das jeder ein Praktikumsplatz erhält. Was ja durch Studiengebühren finanziert werden kann.

Außerdem müssten natürlich für finanziell schwache Studenten die Möglichkeit geben ein Studium aufzunehmen. Das Bafög funktioniert ja teilweise nicht mal. Bei einigen Leuten frage ich mich auch wieso sie Bafög erhalten. Beide Eltern verdienen gut... und andere müssen sich mit zwei Jobs über Wasser halten.

Ich bin aber gegen die Zustände wie in Amerika, sicher haben die gut ausgestatten Räumlichkeiten (einschließlich viele Sportaktivitäten wie Schwimmbäder, Fitnesstempel) und eine gute Lehre aber auch mal locker nach 8 Jahren Studium 800000 - 120000 Dollar Schulden. Im Gegensatz zu Deutschland verdienen dort Ärzte später auch etliches mehr.

Ich habe beide Systeme kennengelernt. In den USA funktioniert das mit Studiengebühren nur so gut weil die Unis genug Sponsoren von Ehemaligen haben, weil sie um die Studenten teilweise werben müssen, aber eben ihre Studenten selbst aussuchen können. Es werden Massig Stipendien und Darlehen angeboten aber auch viel Gegenleistung von den Studenten (soziales, sportliches, universitäres Engagement) verlangt, wofür denke ich viele Studenten hier nicht zu haben sind. Hier geht ja kaum ein Student mal zur Uniwahl.

meriadoc
14.08.2005, 14:53
Wieso fordert Ihr alle eigentlich alle mehr Studienplätze? Ok - Ihr wollt auch mal studieren und mehr Plätze sind da halt die einfachst Möglichkeit für Euch, Eure Chancen zu verbessern.
Aber wozu? Prinzipiell sind ausreichend Studienplätze zur Deckung des Bedarfes da - das "Problem" sind die vielen fertigen Mediziner, die in fachfremde / - ähnliche Gebeite gehen, oder halt gleich ins Ausland.
Der Grund dafür sind natürlich die miserablen Arbeitsbedingungen in Deutschland... Aber gerade druch mehr Absolventen werden die bestimmt nicht besser - immerhin gab es bereits einmal eine "Medizinerschwemme" und der AiP war eine Folge davon, um ihnen wenigstens etwas Berufserfahrung zu geben.
Werden durch viele fertige Mediziner die Bedingungen besser? Wohl kaum. Und wozu soll ein Staat so viele Leute zu immensen Kosten ausbilden, wenn die dann doch ins Ausland gehen? Man kann das ganze ja als Entwicklungshilfe verbuchen - denn die anderen Läner freuen sich über fertig ausgebildete deutsche Mediziner.

:-meinung

Tigerettes15
14.08.2005, 15:04
Meriadoc, sehe ich genauso! Wenn man allen 37000 Studenten die sich jetzt beworben haben, einen Platz geben soll, wie soll das funktionieren?