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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bundestagswahl: Auswirkungen auf ZVS



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thorsten83
14.08.2005, 15:10
Ich bin nivht der Meinung, dass durch die Studiengebühren mehr Plätze geschaffen werden sollen. Aber ich bin wie bereits erwähnt der Meinung, dass durch die Studiengebühren eine natürliche Auslese stattfinden wird. Leute, die nicht zu 100% (zumindest mal 90%) Medizin studieren wollen, werden dies dann nicht mehr tun.

Zum Thema Zweitstudium: Ich wäre adfür, dass man 1 Jahr vor dem Abschluss des Erststudiums als Zweitstudienbewerber gewertet wird. Denn es gibt einfach zuviele, die sich im Mai als Erststudienbewerber bewerben, dann allerdings im September ihr Erststudium abschließen und dann gleich Medizin weiterstudieren. Das kann doch nicht sein! Die nutzen das System einfach aus! Solche Leute sollten als Zweitstudienbewerber gewertet werden!

EzRyder
14.08.2005, 21:09
hi leute!

Also, ersteinmal verlangt ja niemand 37.000 Medizinstudienplätze! Aber 12.000 wären sicherlich nicht zuviel, ganz im Gegenteil!!!
Die Arbeitsbedingungen an den Kliniken sind bekanntermaßen beschissen. Wenn man diese entscheidend verbesseren will, unter anderem auch den Bereitschaftsdienst als arbeitszeit wertet(EUGH Urteil!) werden allein in bawü 2000 neue Ärzte gebraucht(habe die genauen Zahlen jetzt nicht im Kopf aber so ungefähr). Daraufhin wird rumgejammert, dass man dieses Gesetz ja gar nicht umsetzten kann. Aber was unternehmen? Nein, bloß nicht!

Hinzu käme ein immenses Potential an Innovationen im medizinischen Bereich!
Statt die Forschung nach amerikanischem Vorbild zu fördern und gute Rahmenbedingungen zu schaffen, leistet man sich verlogene Ethikdebatten über Stammzellen! Zum heulen!
Will jetzt nicht zu weit ausholen, bin einfach nur der Meinung das es auch hierzulande bei weitem genug zu tun gäbe um beispielsweise jenen 12.000 Medizinern Entfaltungsfreiheiten einzuräumen. Man müsste nur wollen!


schönen abend noch(yeah! letzter Nachtdienst!)

THawk
14.08.2005, 21:48
hi leute!

Also, ersteinmal verlangt ja niemand 37.000 Medizinstudienplätze! Aber 12.000 wären sicherlich nicht zuviel, ganz im Gegenteil!!!
Die Arbeitsbedingungen an den Kliniken sind bekanntermaßen beschissen. Wenn man diese entscheidend verbesseren will, unter anderem auch den Bereitschaftsdienst als arbeitszeit wertet(EUGH Urteil!) werden allein in bawü 2000 neue Ärzte gebraucht(habe die genauen Zahlen jetzt nicht im Kopf aber so ungefähr). Daraufhin wird rumgejammert, dass man dieses Gesetz ja gar nicht umsetzten kann. Aber was unternehmen? Nein, bloß nicht!


Natürlich sind die Arbeitsbedingungen schlecht. Aber es hilft nichts x Absolventen mehr zu haben, wenn auf der anderen Seite bei den Kassen / den Kliniken das Geld fehlt diese auch einzustellen! Das Problem der Umsetzung liegt ja gar nicht mal so sehr auf Seiten der Studienabsolventen sondern mehr auf Seiten der Kosten!
Und an dem Punkt helfen dir mehr Studienplätze auch nicht. Wenn die Arbeitsbedingungen und das Gehalt besser wären würden auch nicht so viele Absolventen den Umzug ins Ausland antreten. Und es muss doch eigentlich das Ziel sein diese Quote zu senken. Schließlich ist es volkswirtschaflicher Unsinn wenn der Staat ein immens teures Studium bezahlt und die potentiellen, hoch qualifizierten Arbeitskräfte dann das Land verlassen.

Tigerettes15
14.08.2005, 21:50
Wenn jetz nicht einmal die vorhandenen Ärzte vernünftig bezahlt werden könne, wie soll man dann bitte mehr Ärzte einstellen..das Geld ist einfach nicht da.
Und auch mehr Studenten sehe ich skeptisch. Bei uns in Greifswald sind wir in den Vorlesungen gerade mal 190 oder weniger plus teilweise Zahnis also nicht gerade viele. Aber wir haben in manchen Räumen schon jetzt Probleme alle Platz zu finden. Und in den großen Unis sind die Verhältnisse noch viel schlimmer. Bei mehr Studenten leidet meiner Meinung nach die Lehre. Ich bin bewusst an eine kleine Uni gegangen und wollte nicht nach Berlin. Ich will keine Massenuni. Wir sind auf Station im U-Kurs 1 max 2 Stundenten, was ich wunderbar finde. Und wer wills schon ein Präpkurs mit zwanzig man um eine Leiche?

Neely
15.08.2005, 08:15
Die CDU wollte auch einmal die Ökosteuer abschaffen und macht das nun auch nicht. Ich glaube das ist eher wieder so ein weiteres Wahlversprechen, um noch schnell ein paar Stimmen bei den Jüngeren zu fischen, genau so wie man den Rentnern verspricht, ihre Renten nicht zu kürzen, was letztlich aber notwendig werden wird.

Es handelt sich auch nicht um die oberste Priorität, für Abiturienten vielleicht, aber man darf nicht vergessen, dass es hier fast 5 Millionen Arbeitslose gibt, DAS ist dringender, da es einfach einen viel größeren Bevölkerungsteil trifft, der nicht so flexibel reagieren kann wie ein abgelehnter Bewerber bei der ZVS, letzterer könnte auch etwas anderes studieren, ersterer hat keine Alternativen.

Trotzdem ist die CDU die beste Wahl, auch wenn ich nicht damit einverstanden bin, dass Merkel Kanzlerkanditatin wurde, aber die wird durch ihre Ministerpräsidenten im Bundestag wohl ohnehin torpediert, bis Stillstand herrscht und sie aufgibt und einer von denen Kanzler wird. HartzIV darf nicht ganz abgeschafft werden, die einheitliche Gesundheitsprämie ist richtig, die Mehrwertsteuer korreliert meiner Meinung nach auch nicht eindeutig mit der Binnennachfrage, die ist eher vom Arbeitsplatzangebot und dieses von den Lohnnebenkosten und dem Kündigungsschutz abhängig. Der muss gelockert werden, auch wenn das Eingriffe in die Tarifautonomie bedeutet; außerdem muss das Gewerkschaftsprivileg im Aktienrecht gestrichen werden.

Bei der Zulassung zum Studium sollte man das US-System übernehmen, wo man sich direkt bewirbt, auch wenn das noch kompetitiver ist. Studiengebühren sollte man einführen, auch Corporate-Sponsoring, in Verbindung mit einem ausgebauten Kreditwesen.

Ein bisschen über Politik diskutieren darf man hier schon, oder? Wie seht ihr das?

Cuff
15.08.2005, 08:40
Bei der Zulassung zum Studium sollte man das US-System übernehmen, wo man sich direkt bewirbt, auch wenn das noch kompetitiver ist. Studiengebühren sollte man einführen, auch Corporate-Sponsoring, in Verbindung mit einem ausgebauten Kreditwesen.

Ein bisschen über Politik diskutieren darf man hier schon, oder? Wie seht ihr das?

Das US-System halte ich, was die Auswahl der Studenten betrifft, für überaus kompetent. Allerdings dürfte man es den Studienbewerbern in Deutschland nicht so einfach machen wie's momentan der Fall ist. In USA ist die Bewerbung viel schwieriger und langwieriger, sodass sich viele nur bei 2-3 Medical Schools bewerben. Bei uns dagegen würde wohl ein einfaches Formular in einfacher Ausfertigung mit Unterschrift ausreichen, was dazu führen würde, dass jede Uni eine Bewerbung von jedem bundesdeutschen Bewerber auf dem Tisch hätte... ;-) *lol*

Grundsätzlich müsste man sich darüber unterhalten, ob die Unis nicht differenziertere Auswahlverfahren dutchführen möchten. Nochmal ganz anders, als es z.Z. der Fall ist. Nur muss man durchaus in dieser Überlegung reflektieren, dass das Gebührensystem in USA natürlich auch ein ganz anderes ist, was es den Unis nicht so schwer macht extra Angestellte zu beschäftigen (Board of Admission), die sich mit den Anträgen auseinandersetzen...ist ne schwierige Sache!

Eine Direktbewerbung bei den Unis würde aber sicherlich die Motivation der Bewerber steigern und dazu führen, dass die Auswahl kompetenzlastiger erfolgen könnte. Außerdem ist ja nichts gegen einen gewissen Sportsgeist einzuwenden, denn was bei der ZVS stattfindet ist ja kein "echter" Wettbewerb.

Smartinchen
15.08.2005, 08:54
Mich würd aber mal interessieren, wie so eine Bewerbung incl. Gespräch in den USA abläuft.

Habt ihr zufällig die Emergency-Room-Folge gesehen, in der dieses Auswahlverfahren auf die Schippe genommen wurde? 50 Leute im Gespräch mit den Docs, Frage "Warum wollen Sie Arzt werden?", Antwort bei ca. 45 Leuten "Ich will den Menschen helfen!" :peace: *lol*

Ich weiß, dass ist nur ne TV-Serie, aber so ganz entfernt vom echten Auswahlgespräch wird sie ja wohl nicht sein...

EzRyder
15.08.2005, 11:59
Natürlich sind die Arbeitsbedingungen schlecht. Aber es hilft nichts x Absolventen mehr zu haben, wenn auf der anderen Seite bei den Kassen / den Kliniken das Geld fehlt diese auch einzustellen! Das Problem der Umsetzung liegt ja gar nicht mal so sehr auf Seiten der Studienabsolventen sondern mehr auf Seiten der Kosten!
Und an dem Punkt helfen dir mehr Studienplätze auch nicht. Wenn die Arbeitsbedingungen und das Gehalt besser wären würden auch nicht so viele Absolventen den Umzug ins Ausland antreten. Und es muss doch eigentlich das Ziel sein diese Quote zu senken. Schließlich ist es volkswirtschaflicher Unsinn wenn der Staat ein immens teures Studium bezahlt und die potentiellen, hoch qualifizierten Arbeitskräfte dann das Land verlassen.

Ja, in der jetztigen Situation schon. Verbunden mit einer Reform des Gesundheitswesens wäre aber genug Geld da! Was glaubt ihr wieviele Milliarden der Verwaltungswasserkopf bei den zig Krankenkassen und die überflüssigen kassenärztlichen Vereinigungen verschlingen? Weg mit diesem Mist! Dann könnte man auch mehr Ärzte vernünftig bezahlen, was wiederum den Patienten zugute käme, ergo auch langfristig Kosten senkt.

MfG

Hessejung
16.08.2005, 16:14
Eine kleines Zitat zum Thema „Abschaffen der ZVS“


Aus dem Artikel „Für die Ewigkeit-Abschied für immer“ der aktuellen NEON-Ausgabe:

„Von diesen zehn Stehaufmännchen haben wir uns schon lange und oft verabschiedet, aber sie sind noch immer da. Langsam glauben wir nicht mehr dran, dass sie verschwinden.


...

Auf Platz 9:

DIE ZVS:

Für Eltern, die einen neuen Hobbyraum brauchen, gibt es nichts Besseres: Seit über 30 Jahren schickt die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen Mediziner, Biologen und Psychologen dahin, wo sonst keiner hin will. Jena, Greifswald, Aachen, Münster. Abschaffen jedenfalls wollte man die ZVS, seit es sie gibt. Jedes Jahr aufs Neue zum 15.Juli, dem Stichtag der Anmeldung.


THawk
16.08.2005, 16:27
Ja, in der jetztigen Situation schon. Verbunden mit einer Reform des Gesundheitswesens wäre aber genug Geld da! Was glaubt ihr wieviele Milliarden der Verwaltungswasserkopf bei den zig Krankenkassen und die überflüssigen kassenärztlichen Vereinigungen verschlingen? Weg mit diesem Mist! Dann könnte man auch mehr Ärzte vernünftig bezahlen, was wiederum den Patienten zugute käme, ergo auch langfristig Kosten senkt.

MfG
wobei man auch dann noch nicht wesentlich mehr Studienplätze bräuchte. Sorry, ich gönne es wirklich jedem gerne Medizin zu studieren und ich bin sehr froh, dass ich den Platz habe. Aber trotzdem denke ich, dass der Bedarf an Medizinern mit den aktuellen Studienplätzen und höherer "Ausschöpfung" der Absolventen (soll heißen wenn in Deutschland wirklich mehr in den Beruf gehen) gedeckt ist.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich keine Daten habe um das zu untermauern, hab aber auch keine Zeit was zu suchen.
Schließlich haben wir einen der teuersten Studiengänge und das frei werdende Geld (an deinem o.g. Ansatz ist sicher was dran) würde ich dann lieber bei den Ärzten sehen, die im Beruf sind, als bei den zusätzlichen Studienplätzen. *indeckunggeh_bittenichtsteinigenliebewartenden*

Dressman
16.08.2005, 16:33
wobei man auch dann noch nicht wesentlich mehr Studienplätze bräuchte. Sorry, ich gönne es wirklich jedem gerne Medizin zu studieren und ich bin sehr froh, dass ich den Platz habe. Aber trotzdem denke ich, dass der Bedarf an Medizinern mit den aktuellen Studienplätzen und höherer "Ausschöpfung" der Absolventen (soll heißen wenn in Deutschland wirklich mehr in den Beruf gehen) gedeckt ist.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich keine Daten habe um das zu untermauern, hab aber auch keine Zeit was zu suchen.
Schließlich haben wir einen der teuersten Studiengänge und das frei werdende Geld (an deinem o.g. Ansatz ist sicher was dran) würde ich dann lieber bei den Ärzten sehen, die im Beruf sind, als bei den zusätzlichen Studienplätzen. *indeckunggeh_bittenichtsteinigenliebewartenden*

Ganz deiner Meinung und um deine Behauptung zu untermauern:

Bis zu 40% eines Abschlussjahrganges beantragen keine Approbation mehr!*



*Quelle: Junge Karriere 07/2005