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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Famulatur Innere



Ildjarn
11.08.2005, 17:39
Montag geht es los auf der Inneren und ich mache mir noch so einige Gedanken...

Blutabnehmen habe ich in einem freiwilligen Kurs schonmal geübt aber beherrsche es nicht wirklich. Bei jungen, gesunden, vor Blut in den Venen stotzenden Leuten habe ich teilweise immernoch meine Schwierigkeiten. Wie erkläre ich einem älteren Patienten nach dem 2. Stich das immer noch nichts gekommen ist?!

Habt ihr am 2. Tag einen Kuchen mitgebracht? In der Vorklinik hat uns ein Dozent 15 min. über die Wichtigkeit eines Kuchens aufgeklärt - war wohl selber sehr verfressen oder gehört das einfach zu den gesellschaftlichen Konventionen auf Station?

Im Prinzip weiss ich nicht wirklich was mich erwartet - Blutabnehmen und Schallen üben habe ich mir als Ziel gesetzt... Hängt aber auch sehr ab von den Leuten denen man da begegnet wie gut das ganze wird.

Vielleicht werde ich langsam nervös :-oopss
Würde lieber Biochemie schreiben als diese Famulatur machen :-))

Unregistriert
11.08.2005, 17:59
Du brauchst Dir wirklich keine Sorgen zu machen:
1. Blut abnehmen werden Sie Dir schneller beibringen als Du gucken kannst, schließlich bist Du den Docs so ne richtige Hilfe.
2. Wenn Du beim zweiten Mal nicht triffst oder Dir nicht zutraust zu stechen, weil Du beim besten Willen keine Vene erahnen kannst, dann stech halt nicht, sondern frag lieber jemanden, ob er Dir speziell bei diesem Patient mal zeigt, wo er stechen würde.... Schließlich wollen wir ja werder Patienten noch uns unnötig quälen!!! Es gibt einfach Patienten, die so schlechte Venen haben, dass auch die Stationsärzte kein Blut bekommen - und im Zweifel einen Anästhesisten (die besten "Stecher") anrufen oder überlegen, ob sie das Labor wirklich brauchen ;-)
3. Kuchen mitbringen sit immer ne tolle Sache, aber ich persönlich würde ihn eher am letzten Tag mitbringen, wenn sich alle gut um Dich gekümmert haben :-)
4. Wichtig ist einfach immer fragen, fragen, fragen... Du möchtest schließlich was lernen. Und, falls Du etwas noch nicht kannst, sag es ruhig und lass Dir dann zeigen wie es geht!
5. Ich habe in drei von vier Famulaturen viel Spaß gehabt und mehr gelernt als in einigen Semestern Vorlesung...
6. VIEL SPASSund Ärzte (sogar Oberärzte) sind auch nur Menschen und waren in den allermeisten Fällen selbst mal Student ;-)

macepaker
11.08.2005, 18:31
Blutabnehmen ist ne Übungs- und vor allen Dingen ne Selbstvertrauenssache, hab ich zumindest den Eindruck. Einfach "ran und los" und nicht bange machen lassen von so lustigen Patientensprüchen, wie "Ui, viel Spass, bei mir geht das gar nich." oder "Sie machen das aber noch nicht lang, oder?" Ich hab die Erfahrung gemacht, dass das Ergebnis stark von der eigenen Stimmung abhängt... Am Besten möglichst abgebrüht drauf losstechen (natürlich nicht vergessen, was man gelernt hat), dem Patienten/den Umständen (Rollvenen :-)) , spastische Venen, Vorpunktionen, "derbe Haut", fehlendes Licht, Vorpunkteure haben alles zerstochen :-angel ) die Schuld geben und nicht beirren lassen. Und dann nach dem 2ten Mal erstmal in Ruhe den Rest abnehmen, einen Kaffee trinken und dann wieder zurückgehen, evtl. Dem Stationsarzt Bescheid sagen / in der Leiste Blut abnehmen.
... und bei den Leuten mit wirklich "schwierigen Venen" bist Du eh nicht der erste , der nichts bekommt.

Kuchen hab ich immer nur am letzten Tag mitgebracht, am Besten informieren, ob es eine Kaffeekasse gibt (falls Du welchen da trinkst) - und viel wichtiger: Sich bei jedem vorstellen, sich für alles bedanken (wenn Dir ne Schwester was raussucht) und gucken, ob Du bei Kleinigkeiten/ z.B. beim Lagern helfen kannst. Es macht z.B. viel Eindruck, wenn Du ner Schwester erzählst, dass Du das Kopfkissen/Laken mit Blut versaut hast und im gleichen Atemzug sagst, dass Du es schon gewechselt hast/nem Patienten die Tablettenverpackung auffummeln/ ne Wasserflasche mitbringen o.ä.

Viel Spass + keine Angst :-winky

macepaker, der sich gerade bei dem Gedanken schüttelt, morgen wieder DialysediabetikerPAVK-Venen perforieren zu dürfen :-D

Ildjarn
11.08.2005, 18:34
Habt ihr euch den Ärzten mit Vornamen vorgestellt? Aber das ist glaube ich auch unterschiedlich von Station zu Station. Wo ich Pflege Praktikum gemacht hab war man schnell beim Vornamen mit den Ärzten :-))

NanaH
11.08.2005, 18:57
Ich hab mich immer mit Vor- und Nachnamen vorgestellt, dann konnten die sich das ja aussuchen.
Wenn sie mich gedutzt haben, habe ichs auch so gemacht. :-)

MichaelHH
11.08.2005, 19:03
Hallo! Wird schon schiefgehen ;-)! Mach Dir mal keine allzugrossen Sorgen! Wie schon vorher geschrieben, braucht man beim Blutabnehmen einfach ein bisschen Übung und Famulaturen sind genau dazu da, um darin fit zu werden...

Was den Umgangston angeht, gehört man als Famulant ja zur ärztlichen Seite und duzt sich im allgemeinen mit den Assistenten und den Stationsärzten und benutzt die Vornamen. Was die Oberärzte angeht, würde ich mich mit Vor- und Zunamen vorstellen. Die jüngeren sind oft lockerer und bieten einem von sich aus das "Du" an.

Schöne Grüße,

Michael

Lava
11.08.2005, 19:48
Und dann nach dem 2ten Mal erstmal in Ruhe den Rest abnehmen, einen Kaffee trinken und dann wieder zurückgehen,

Keinen Kaffee trinken vorm Blut abnehmen! Dann zittert man ja noch mal extrastrak *g*

Ich jedenfalls trinke möglichst keinen Kaffee bei der Arbeit. Nur, wenn ich wirklich müde bin und auf Trab kommen muss.

Falls das Blut abnehmen nicht klappt, würde ich maximal 2 mal stechen (wenn die Venen schlecht sind auch nur einmal) und dann jemand anders dazu holen. Wenn ein PJ Student da ist, würd ich mir den schnappen. Meist haben die noch gute Tipps an Bord. Und dann gut zusehen! Oft klappt es bei den geübten Leuten quasi im Schlaf und da lernt man selbst beim Zusehen was, denke ich. Z.B. wenn man nur ein Citratröhrchen abnehmen soll, aber ein Butterfly verwenden will. Dann steckst du erstmal nur den Adapter an den Schlauch, stichst, und wenn Blut kommt, Adapter ab. Wenn das Blut dann bis zum Ende des Schlacuhs gelaufen ist, Adapter mit Röhrchen schnell wieder drauf. :-)

Zum Thema Lernziele: ich würd am Anfang erstmal bei den Ärzten überall mitlaufen und sie gut beobachten. Dann merkst du selber, was du gerne mal probieren möchtest. Frag einfach, ob du selber mal darfst und der Arzt dabei zusieht. Wenn du es kannst, darfst du es vielleicht allein machen.
In der ersten Famulatur ist es sicherlich am wichtigsten, Anamnesen und Untersuchungen zu üben. Das wird später einfach vorrausgesetzt, dass du sowas kannst.

Herzstromkurve
11.08.2005, 20:10
Ich jedenfalls trinke möglichst keinen Kaffee bei der Arbeit.

Kaffetrinken ist ein Lernziel, das Du im Laufe der Zeit sicher beherrschen lernen wirst (im Schlaf.. ;-) ) :-))

daleccie
12.08.2005, 13:12
Also mir wäre es persönlich extrem peinlich, Kuchen am zweiten Tag mitzubringen. Wofür soll das denn sein? Als Danke, dass ich dort famulieren darf? Die Leute dort fragen sich sicher auch, warum Du Kuchen mitbringst, und wundern sich. So würde ich es zumindest denken. Kann natürlich sein, dass manche das toll finden. Aber ich finde, das sieht ziemlich nach Einschleimen aus, und das wär mir peinlich. Wenn, dann bringe ich den Kuchen am Ende mit, und zwar, wenn ich selbst für mich das Gefühl habe, ich würde mich gern bedanken, weil die Leute halt nett waren, etc. Das wirkt dann zumindest authentisch, und das ist immer gut.