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Lava
18.04.2002, 19:52
Ich geb's zu: ich bin gefrustet. Und wer lieber niveauvolle Threads lesen will, geht besser woanders hin.

Ich wollte einfach nur mal loswerden, dass ich mir so langsam ernsthaft Gedanken mache, was die Uni eigentlich für ein blöder Zirkus ist und möchte wissen, ob es vielleicht auch anderen so geht.

Im ersten Semester habe ich mir ja noch alles gefallen lassen. Sinnlose Panscherei in Chemie, Experimente in Physik, die ich bis heute noch nicht begriffen habe, Vorlesungen, die so schlecht waren, dass ganze 6 von 310 Leuten am Ende des Semesters sie noch besucht haben. Und jetzt geht das ganze von vorne los! In Anatomie beispielsweise haben wir einen Dozenten, bei dem ich mich immer gefragt habe, ob ich zu doof bin in seiner Vorlesung eine Struktur zu erkennen, oder ob es eventuell gar keine gibt. Ich bin fest davon überzeugt: ES GIBT KEINE.
Im Histologiekurs fühle ich mich dann gleich verarscht, wenn mir die liebe Frau Professorin erklärt, wie ich die Lampe vom Mikroskop anschalte - und sie eine Woche vorher die Leute hat reihenweise durchs Knochentestat rasseln lassen, weil sie keine Ahnung von TGFs, FGFs, SHHs und smoothed und patched hatten.
Und dann diese tollen propädeutischen Seminare... da erklärt mir doch der Seminarleiter allen Ernstes, wie ich einen 10 minütigen Vortrag zu halten habe!!!! Als ob ich das noch nie in meinem Leben gemacht hätte! Ich habe es langsam satt, dass die Dozenten einen einerseits für dämlich halten aber andererseits verlangen, ganze Bücher auf Kommando runterzubeten!

HABEN WIR NICHT WAS BESSERES VERDIENT?

Zumindest die Vorlesungen sollten doch qualitativ etwas hochwertiger sein. Ansonsten könnte ich ja den ganzen Tag mit einem Buch zuhause verbringen. Nur dann kapiere ich nicht, wozu zur Hölle ich eigentlich an einer Universität studiere!

:-meinung

olli
18.04.2002, 20:08
jaja im ersten studienjahr denkt man noch die vorlesungen bringen was, und die aussieberei ist bis zum physikum auch die hölle, aber glaub mir:vorlesungen sind nicht alles. ich komm ganz gut zurecht obwohl ich wirklich selten hingehe. die pflichtkurse reichen, denn es werden immer mehr.
manche dozenten nehmen eben ihr fach oft viel zu wichtig.
es wird besser...

Lava
18.04.2002, 20:17
Das hoffe ich auch. Aber Kliniker sind ja nebenbei auch noch Ärzte und keine Laborratten wie die Vorkliniker. Ich habe den Eindruck, die leben bloß noch in ihren Büros und Labors und erinnern sich nicht mehr dran, dass sie auch mal klein angefangen haben.

18.04.2002, 21:12
Hi,

habe mal deinen Beitrag gelesen und viel Frust zwischen den Zeilen entdeckt: will Dich nicht demotivieren, aber es wird im Studienverlauf nicht besser.

Was kann man tun ?

- Idealismus aufgegen:
Die Profs/PD´s etc. sind teils gut teils schlecht. Bete sie, wie
auch die Kliniker, nicht als "Götter" an, sondern sieh sie
einfach als "Gehilfen" an, Dir bei der Vermittlung der notwend-
igen Wissens unterstützend zur Seite zu stehen

- auch mal frech sein:
Wenn Du in 45 Minuten Buchlektüre mehr lernst, als in 45 Min.
Prof/PD-Geschwafel, lies das Buch. Vorlesungen stammen aus
eiomner Zeit, als Bücher zu teuer waren. Auf sie kann, muss
man aber nicht verzichten

- pragmatisch denken:
was bringt dir die Vorlesung der Kurs: die Details aus der Vor-
klinik (Bsp: Histo: Aufbau der Basalmembran der Niere) inter-
esiieren später KEINE SOCKE MEHR - BEDENKE DAS !!!!!

- Medizinstudium ist nicht mehr und nicht weniger, als....
...das normale Leben auch: Du siehst gute und "schlechte"
Menschen. Der eine lässt an Dir seine Neurose aus oder
versucht Dich in die Ecke zu stellen, der andere möchte Dir
ernsthaft WISSEN vermitteln. Erkenne Sie ! Den "Auskocher"
meide und gebe ihm das zu verstehen (NICHT IN DIE VOR-
LESUNG), den Vermittler suche in ein Gesrpcäh zu verwickeln,
um etwas zu lernen.


Glaub es mir (PJ´ler): sieh zu, dass Du durch kommst und
Deine Scheine machst. Später bist Du Arzt - ob Du im
Histotestat anno 2002 die Dicke der renalen Basalmembran in
µm , nm oder wer weiss was drauf hattest, interessiert
anno 2008 keine Socke mehr - ok

Cu
Einer, der seinen Idealismus aufgeben hat

Slim
19.04.2002, 08:09
Ey Janine, sieh bloß zu, daß Du so schnell wie möglich die Vorklinik hinter Dir läßt, soll heißen in 4 Semestern...

In der Klinik kommt zwar nicht der erhoffte Durchbruch (wow - ist das etwa Medizin was ich hier lerne?), aber es wird etwas entspannter, es herrscht ein anderer Umgangston und die Klausuren sind meist Formalität :)

Die Vorklinik ist das Sieb - wer keine Nerven hat fliegt raus!

rein praktisch: ein gutes Buch ist viel besser als eine schlechte Vorlesung und zuhause gibt es Kaffee und Du darfst auch beim Lernen rauchen *fg*

In der Anatomie gibt es keine Struktur, jedenfalls nicht so offensichtlich erkennbar, sieht man mal von der Grob-Topographie Kopf, Bein und Bauch ab... Ich kann Dir empfehlen, so oft wie möglich auch in schlechte Anatomievorlesungen zu gehen, denn irgendwas bleibt soch hängen, was Du beim präppen überlebensnotwenig brauchst...

Bin jetzt im PJ und wünsche mir die Zeiten zurück, in denen ich soviel Anatomie drauf hatte, daß ich was damit anfangen konnte. Als im 2. Stex einige Löcher der Schädelbasis gefragt wurden, hab ich ziemlich alt ausgesehen, warum wohl?

Weil ich es seit dem Physikum nie mehr gebraucht hatte....

Also - Augen zu und durch!

Gruß
Slim

eva_luna
19.04.2002, 12:27
hi janine,

konnte es kaum glauben, als ich deinen beitrag gelesen habe - du sprichst mir aus der seele!!!

klar haben wir was besseres verdient, doch auf absehbare zeit wird sich da wohl nix tun. also wie schon gesagt: augen zu und durch. wir dürfen einfach die hoffnung nicht aufgeben, dass es nach dem physikum WIRKLICH (trotz anderslautender postings :) besser wird. natürlich fällt das schwer, weil man ja auch irgendwie überhaupt keine perspektive hat (aip-ausbeutung, hammerexamen usw. sind wirklich nicht die rosigsten aussichten).

wenn dir eine vorlesung nichts bringt, geh nicht hin, sondern greif dir ein buch und setz dich in den park, das ist 100 mal effektiver! praktika muss man einfach nur überleben, stell das hirn auf durchzug und lass dich nicht demotivieren (wir sind nicht so dumm, wie sie uns alle glauben lassen wollen).

das wichtigste ist, diese 4 semester möglichst schnell rumzubringen, also brate um himmels willen keine extra-würste, sondern bestehe alle klausuren sofort (kann da aus leidvoller erfahrung schöpfen). es geht nur ums bestehen und darum, dass diese zeit schnellstmöglich vorbeigeht!

wir schaffen das, das haben ja schließlich schon tausende andere überlebt! :)

Lava
19.04.2002, 19:26
Danke für die aufmunternden Worte. Ich hatte wohl wieder mal einen schlechten Tag gestern. Andererseits habt ihr wohl sicher recht damit, dass man da einfach nur durch muss oder sich zumindest nicht aufreiben sollte. Gerade heute z.B. hatte ich zum ersten Mal das Proseminar Physiologie und der Seminarleiter machte den Eindruck, dass er und wirklich was beibringen will.
Zum Verzweifeln bringen mich allerdings die Lehrbücher, die man braucht. Am Ende des Studium werde ich wohl Bücher im Wert von 5000 EUR besitzen... irgendwie werden es immer mehr und sie werden immer dicker! Da kommt einem der Zeeck vor wie ein Comic Heft!

19.04.2002, 21:33
HI !+!

!+! konzentrier Dich beim Lernen auf die KURZ(!)lehrbücher
~ billiger
~ examensorientiert
~ geringer Frustrationsgrad (kommste durch)

!+! kauf Dir nur für die gr. Fächer BEI INTERESSE (!) ein Buch
~ sonst wirst Du arm
~ keiner kann die alle lesen und auch noch behalten
~ ist eher was für Referate oder so

!+! nutze die Uni-Bibliothek
~ für die groszen Bücher
~ um dem Kopierer Arbeit zu geben

Du wirst sehen, dasz Du gar nicht so Unsummen ausgeben muszt, wenn DU das beherzigst.

Gruß von
einem der seinen idealismus aufgegen hat

Ipratropium
20.04.2002, 10:47
JA. Zum bestehen der Prüfungen reicht definitiv ein Kurzlehrbuch. Aber ich finde Kurzlehrbücher deprimierend. Schließlich will ich doch nicht meine Freizeit mit auswendiglernen verbringen. Das kann ich kurz vor der Prüfung mit einem Kurzlehrbuch noch immer. Aber eigentlich will ich ja was lernen. Das ist MEINE Berufsausbildung. Und wenn mir keiner was ordentliches beibringt (obwohl es definitiv sein Job wäre...) muß ich das halt selber machen. Hat den Vorteil das ich lerne, was mich interesiert. Hat den Nachteil, dass sich im Laufe meines Studiums in meiner kleinen Wohnung bisher Bücher für sicher 5000 DM angesammelt haben.
Das bedeutet nicht, dass man immer gut ist in Prüfungen. (Aber wenigstens alle Scheine habe ich im ersten Anlauf gemacht). Aber so ist das Lernen viel weniger frustrierend.

Sie dir auch mal die andere Seite an. Da ist jemand, der hat von einem Fach ziemlich viel Ahnung. Nur ist er leider nicht der Typ, das ganze in eine interessante Vorlesung zu packen. Also interessiert sich niemand für sein Wissen. Das ist auch frustrierend. Sprich deine Profs doch einfach einmal an. Viele sind persönlich viel netter als in der Vorlesung...

20.04.2002, 15:17
Ja stimmt, das ist teilweise schon krass mit den Büchern. Ich gehöre zwar zu den Verrückten, die mit dem Benninghoff Anatomie gelernt haben :-lesen (was ich jederzeit wieder tun würde, die Bücher sind der Hammer!), und auch sonst mag ich gute Erklärungen, die etwas länger sind, lieber als knappe Aneinanderreihung von Fakten. Aber inzwischen bin ich auch etwas kritischer geworden, was dicke Bücher angeht. In der Vorklinik bin ich immer ganz gut gefahren damit (meist hält sich der Umfang da auch noch in gewissen Grenzen), aber dann kam Patho! Bis auf Radiologie fand ich bisher kein Fach so öde :-sleppy , und der Riede/Schäfer hat das nicht besser gemacht. Im Nachhinein hätte ich mir da echt ein Kurzlehrbuch besorgen sollen, das hätte in diesem Fall weniger gefrustet... Naja, hinterher ist man immer schlauer ;-)
Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, mir nur noch für die Fächer, die mich wirklich interessieren, dicke Bücher zu besorgen.

@ Janine: Die guten Profs kommen sicher noch bei dir. Freiburg hat doch einen ziemlich guten Ruf fürs Medizinstudium?! Der kann doch nicht von ungefähr kommen!

Die June :-)

June
20.04.2002, 15:19
Ja spinnt denn mein Computer??? Ständig fliege ich aus der Registrierung raus!

Xanthippe
20.04.2002, 18:25
Hi June - endlich auch mal son Verrückter gefunden, der mit dem Bennighoff gelernt hat. Ist aber auch ein Spitzenklassen-Buch, das noch immer in meinem Bücherregal steht (in Chirurgie guck ich des öfteren noch was drinn nach).

Ansonsten hab ichs mit den Büchern folgendermassen gehandhabt; in der Vorklinik habe ich mir so wenig Bücher wie möglich zugelegt, da mich die meisten Fächer nicht gerade vom Hocker gehauen habe. So hatte ich schon einen Grund, in die Bibliothek lernen zu gehen. Ausserdem: schau dich nach gebrauchten Büchern um!!! Kannst so ne Menge sparen. Oftmals sind die ausgeschriebenen Bücher noch in einem total guten Zustand (bspw. habe ich meine nigelnagelneuen, Neustauflagen-Bennighöfer ner Studentin abgekauft, die das Studium geschmissen hat, die Bücher kosteten mich zusammen 100sFr). Auch den Netter habe ich mir für sFr. 10,- zugelegt. Und lass dich bloss nicht kirre machen von wegen alten Auflagen. Gerade in der Vorklinik ist's echt wurscht, ob das Buch aus den 90ern ist; abgesehen von Immuno und Pharma eben. Du wirst die Prüfungen garantiert nicht versauen, bloss weil das Buch nicht die neuste Ausgabe ist.

Da ich während der Vorklinik relativ wenig für Bücher ausgegeben habe, spare ich jetzt, während der Klinik nicht mehr so; besonders in den Fächern, die ich mag.
Bzgl. Kurzlehrbüchern kann ich mich meinen Vorrednerinnen nur anschliessen. Die sind echt oft frustrierend und häufig erst richtig nach Lektüre eines anderen Buches zu verstehen - eignen sich aber für die Wochen vor der Prüfung gut zum reppen. So war z.B. in Biochemie der Kreutzig für mich ideal.
Weiter hab ich sehr gute Erfahrung mit den englischen Büchern gemacht. Bspw. sind die englischen Pathobüchern den deutschen weit voraus: Verständlich geschrieben, roter Faden, viele schöne Fotos...so z.B. der Robbins, Basics of Pathology, den es in 3 verschiedenen Dicken, je nach Lesebereitschaft, gibt - echt ein Lesevergnügen. Ebenfalls super find ich die Bücher aus der "Recall-Reihe"; Fragen auf der linken Seite, Antworten kurz und prägnant auf der rechten Seite - total gut für die mündlichen.

Was die Vorlesungen anbelangt. Ich besuche wirklich nur noch diejenigen Vorlesungen, die mir etwas bringen; ansonsten lern ich viel lieber bei mir zuhause, da ist der Kühlschrank und die Kaffeemaschine in unmittelbarer Nähe - und damit bin ich bis jetzt wirklich sehr gut gefahren!

And last but not least: ES WIRD BESSER NACH DER VORKLINIK!!! - Allem Geschnöde zum Trotz; zum ersten Mal lernst du wirklich etwas, das direkt mit dem Beruf zu tun hast, der Stoff ist viel interessanter und wenn auch nicht weniger, ist er doch viel leichter zu erfassen, gerade für Menschen (wie mich) die so ihre Mühe mit dem oft abgehobenen Stoff in der Physio und der Physik hatten. Nach der Vorklinik konnte ich endlich wieder meinen Hobbies wie Sprachkurse, Sport usw. nachgehen, die ich vorher doch arg habe vernachlässigen müssen.

Viel Glück - und auch Spass an den auch vorhandenen schönen Fächern der Vorklinik

Geniess die Studienzeit - sie ist viel zu schnell vorbei

21.04.2002, 03:15
Hallo Janine, ich habe gerade die Vorklinik (erfolgreich) hinter mich gebracht und kann Dir nur sagen: Auch bei uns an der Uni waren die Vorlesungen nicht so empfehlenswert. Ich finde auch, es wird zuviel Grundwissen vorausgesetzt. Woher soll ich (Abi in Englisch und Soziologie) denn wissen, was eine Keto-Enol-Tautomerie ist? Aber mit Mut zur Lücke geht irgendwie dann doch alles. Ich habe ab dem 2. Semester mehr oder weniger nur die Pflichtkurse besucht und mir alles andere für Klausuren etc. über Bücher angeeignet (ja, da kann man essen, rauchen und zwischendurch auch mal telefonieren).
Halt durch, und denke immer daran: In der Vorklinik wird gesiebt. Sie WOLLEN, daß Du aufhörst. Tu ihnen nicht den Gefallen, denn wenn Du den Blick für das Wesentliche behältst, wirst Du eine bessere Ärztin als all die tollen Chemie-, Physik- und sonst noch was-Kenner. Schöne Grüße, eine genervte Kommilitonin.

Lava
21.04.2002, 18:04
Das Verrückte ist ja, dass ich die naturwissenschaftlichen Fächer gar nicht als langweilig oder unnötig empfinde! Im Gegenteil, ich finde sie z.T. sogar recht spannend. Es ist nur traurig, dass dieser Stoff so vergewaltigt wird und so langweilig und aufgezwungen rüberkommt. Die Chemieassis halten einen für total inkompetent, die Physikassis denken, dass jeder Mediziner Physik hasst und genau deshalb behandeln sie einen auch so - bis man das Fach tatsächlich hasst.

Übrigens haben wir auch ganz gute Dozenten. Mir fallen zumindest schonmal drei oder vier ganz spontan ein. Nur leider haben wir die schon hinter uns.

24.04.2002, 04:22
studiere auch in Freiburg muß sagen die Vorklinik fand ich hier echt ein bischen stressig vor allem im 3,4 Semester mit Physiologie, Biochemie und Präpkurs parallel ufff... Hat mich auch ziehmlich viel Nerven gekostet, so daß ich nach dem Physikum erst mal eine zeitlang einen echten Durchhänger gehabt habe.

Auch den Umgangston der Profs in der Vorklinik fand ich echt kacke, teilweise waren das auch so richtige Prinzipienreiter. Die haben einem so richtig erst mal den Spaß an der Medizin vermießt. Aber wenn Du die Scheine alle hast ist der Rest relativ easy.

Anschließend im Klinischen reduziert sich der Streß auf ein wirklich erträgliches Maß, so daß Du auch anfängst alles etwas relaxter und lockerer zu betrachten. Man merkt auch gleich das was man in der Klinik lernt irgendwie alles wichtig ist und es fängt dann auch an Spaß zu machen. Auch die klinischen Profs sind fast alle äußerst nett, motiviert und zuvorkommend. Die Vorlesungen selbst fand ich aber sehr stark praxisorientiert. Aber um die Stexe zu bestehen ist letztendlich nur das kreuzen entscheidend, so daß Du auch nicht unbedingt die Vorlesungen besuchen mußt.

Gruß Hans

ehemalige Userin 24092013
24.09.2002, 13:18
Und ich bin für ein Medizinstudium, was schon in der Vorklinik viel Praxisorientierter ist - so wie zu "Medicuszeiten".

Morgens die Vorlesungen :-lesen und am Nachmittag geht man in die Klinik, hängt sich an den wissen Zippfel eines Arztes und schaut ihm über die Schulter, stellt fragen und wird von ihm gefragt bzw. bekommt ganz praktische Erklärungen. :-top
Und wenn man sich ganz gut anstellt, darf man auch mal das Eine oder Andere machen, wobei ich nicht gleich von einer OP spreche.
Das ganze wird dann noch hübsch in Blockunterricht verpackt und schon ist das Studium in der Vorklinik schon schön und man weiss auch da schon warum man bzw. was man studiert. :-))
Mal abgesehen davon, dass es einen viel besseren Lerneffekt gibt.

Was soll auch das sinnlose rümgerühre im Chemiepraktikum und das Rumgerechne in der Physik. :-sleppy
Ich muss ausserdem nicht wissen, wie irgendwelche Schaltungen funktionieren und wie man eine entsprechende Fehlerrechnung macht, nur um dann zu wissen, dass ich, wenn ich einen Gerätestecker in die Steckdose stecke, es dann auch funktioniert............... :-( .

Gruss Kaddel

blanko
25.09.2002, 15:41
Meine Güte und so viel Frust schon in der Vorklinik! Die fand ich persönlich noch recht angenehm, aber ich denke irgendwann probt jeder den Urschrei und kriegt dieses Studium satt...wer weiß, vielleicht hatt man dann hinter sich.
Ich bin gerade persönlich auch ziemlich angepißt von der Klinik: was sollen mir 3 Nachmittage Ortho schon insgesamt bringen, dann muß mann noch überall gleichzeitig sein, die Aushänge sind in irgendwelchen Korridoren versteckt, so daß keiner einen Plan, dann hat man 7 Wochen im Semester so viel zu tun, daß es einem nis zum Hals steht und den rest der zeit schiebt man dann schon beinahe Langeweile....dann noch parallel Doktorarbeit, Famulaturen am besten im Ausland... Arggghhhhh.
Ich versteh den Frust also bestens, aber ich denke wie einige andere hier, hauptsache durchkommen, immer mit der Frage "Was nütz mir diese und jene Veranstaltung". Einziger Trost in der Klinik ist, daß man vielmehr Auswah an freiwilligen Vorlesungen/Veranstaltungen hat und so auch mal etwas interessantes Besuchen kann (nur leider habe ICH irgendwie nie die Zeit dazu).

Also an alle: Augen zu und durch
blanko :-top

Lion
25.09.2002, 16:44
Hi,

mir fehlt zwar nur noch der Physioschein (plus Rep.) habe aber natürlich kaum Vergleichsmöglichkeiten zur Klinik.
Teilweise kann ich die Intention hier natürlich nachvollziehen. Auch bei uns laufen in der Vorklinik hammermäßige Dumpfbacken rum, aber eigentlich habe ich es mir bislang immer schlimmer vorgestellt. Das einzige richtige Kotzfach war bei uns Physik (inkl. öffentlichem Protest und Beschwerde beim Dekan). Ansonsten muß man da einfach durch. Ich meine eher, daß alles zu lapidar abgehandelt wird. Ich hab da natürlich mit Chemie-Lk gut reden, aber wenn man z.B. in Chem. die Zusammenhänge versteht (interesse natürlich vorausgesetzt) ist es echt ganz spannend.

Bei mir war es eher so, daß mich manchmal das kein-Ufer-in-Sicht-Gefühl überrand hat, aber der absolute Frust ist mir zum Glück bislang nicht untergekommen (vermutl. spätestens beim Physikum :-)) ).

Natürlich liegt es mir vollkommen fern irgendein System zu verteidigen oder gar zu loben. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, daß es in jedem Bereich bemühte Dozenten oder Assistenten gibt an die man sich halten kann. Die Anderen, naja kann man halt in der Pfeiffe rauchen.

Also Kopf hoch, es wird schon.

Schöne Grüße,
Maximilian

Lava
25.09.2002, 17:41
Ich befürchte ja fast, das wird alles noch schlimmer im Berufsleben. Da hat man dan Kollegen, die dich am liebsten ausbooten würden, einen Vorgesetzten, der dich nur ausbeutet und dir deinen Aufstieg verbaut, einen noch höheren Vorgesetzten, der nichtmal deinen Namen kennt und lauter Schwestern, die glauben, sie wüssten alles besser als du. Ein angenehmen Arbeitsklima ist ja sooo wichtig.

June
25.09.2002, 19:41
Original geschrieben von blanko
dann hat man 7 Wochen im Semester so viel zu tun, daß es einem nis zum Hals steht und den rest der zeit schiebt man dann schon beinahe Langeweile....
Hey Blanko!
Kann dich schon mal beruhigen: Die sieben Wochen Kardiopulmonale Lehre sind so genial, daß man eigentlich nicht so schnell davon angenervt ist. Habe selten so gute Vorlesungen und Kurse gehabt!
Und was die zweite Semesterhälfte angeht: Versuch doch, den Derma-Kurs vorzuziehen! Eventuell mußt du dann Ortho umtauschen, aber die Zeit ist nicht so vertan, und glaube mir, ein Semester später bist du über einen Kurs und eine Klausur weniger überglücklich!
Die June :-music