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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : bezahltes PJ ?



Junimond
19.04.2002, 16:45
Hallo Leidensgnossen!
Ich habe aber letztens von irgendwem gehört, es gebe mittlerweile auch in Deutschland (wo weiß ich leider nicht mehr) Abteilungen, in denen Dienste im PJ bezahlt werden, bzw auch welche, die die PJler insgesamt bezahlen, weil einige Kliniken bzw. Abteilungen wohl echt schon Probleme haben, da keiner mehr bei ihnen PJ machen will.
Weiß jemand von Euch was darüber?
:-dafür
Gruß
Junimond

Dirk
25.04.2002, 12:49
Schaut euch das mal an:

http://www.kreiskrankenhaus-mechernich.de/site_5/karriere/rubrik/praktj/ct_praktj.htm

Ich bin eindeutig im falschen Haus! ;-)

Gruss,
Dirk

lala
25.04.2002, 16:13
Hi Dirk!
Also die Bezahlung ist ja echt cool!
Bei uns war es so, dass wir umsonst wohnen konnten (neueingerichtete 43qm-Wohnung- hat keiner von uns genutzt, aber dafür haben wir 100DM monatlich so quasi als Fahrtkostenzuschuss und "Essensgeld" bekommen), kostenloses Mittagessen. Immerhin!
Ich sag ja: die peripheren Häuser geben sich echt mehr Mühe als die Unikliniken!

Gruß

Andrea

27.04.2002, 17:26
Ja, stimmt. Krefeld zahlt 500 € mtl. In Herne 250€, dort sind von 30 PJ Plätzen 3 belegt, obwohl es da garnicht so schlecht sein soll. Es gibt noch weitere Kliniken die fürs Hakenhalten 40 DM die Std. zahlen. Tja, die Zeiten ändern sich.

biba
27.04.2002, 19:20
ACH WAS????

Da würde mich aber mal sehr deine Quelle interessieren!!!!

Ich habe gerade mein PJ in Krefeld begonnen, und ICH weiss nichts von Bezahlung!
Sollte es da ungeahnte Möglichkeiten geben, würde mich das natürlich sehr interessieren!!!

lala
27.04.2002, 20:56
Also das Krefeld zahlt wäre mir jetzt auch neu?! So weit ich das gehört habe, kriegen die PJ da gerade mal den obligatorischen "Zuschuss" von 1DM pro Tag in Form von Essensmarken oder so?
Oder gibt es noch ein Krefeld?

@biba: wie ist`s denn so?
Bin demnächst auch da, als ÄiP...

Gruß,

doclala

biba
27.04.2002, 21:38
Wo bist du denn da?
Ist glaub ich, wie überall Klinik-abhängig.

Kinderklinik ist super, Gyn auch, Neuro- und Herzchirurgie kenn ich nur von der Pflege-Seite her, aber zumindest Neuroch. auch ok, glaub ich.
Innere kenn ich nur einzelne Docs, die auch sehr nett waren.

02.05.2002, 15:03
Hi, Biba,
so war jedenfalls die Planung. Mein Onkel sitzt im Verwaltungsrat. Die Krefelder bekommen nicht mehr genug PJler zusammen. Auch die Uni D ist stinksauer. Sie wollen kein AuslandsPJ mehr erlauben. Fuer ein Tertial musst du beim Dekan eine Sondergenehmigung beantragen und beim LPA vorlegen. Das weiss ich, weil ich gerade meine Antrag fuers 3. STEX abgegeben habe. Auch in der Uni D will keiner mehr hin. Deshalb fuellt die Uni erst die PJ-Plaetze der Uni auf und das duerfen die die noch uebrig sind eine Lehrkrankenhaus waehlen. Ach ja, die kleineren Lehrkrankenhaeuser bekommen keine PJler mehr. Eben weil D alle fuer sich behalten will. Quelle ? Wie gesagt LPA Duesseldorf, Herr K... Zimmer 4.14. Den vollen Namen hab ich vergessen. Ist fuers AuslandPJ zustaendig und sehr nett. Hat mir so einiges erzaehlt. In NRW ist die Kacke am dampfen. Das LPA musste schon mehrere Professoren zwingen zu pruefen, weil einige Profs meinen, wenn man sein PJ im Ausland machst, hat man an der Heimatuni nichts mehr zu suchen, vor allem aber keine Pruefung abzulegen. So geschehen Uni Essen. Wenn KR es sich jetzt anders ueberlegt hat, weiss ich nichts davon, da ich seit einem Jahr im Ausland lebe und nichts mehr nach D zurueckkommen. Ausser fuer dieses beknackte 3. STex. Hasta vista, Baby

01.06.2002, 02:23
Da ist ja wohl völlig lächerlich, wenn das PJ bezahlt wird. Man ist schließlich Student und soll was lernen. Warum sollte das bezahlt werden? Meiner Ansicht nach wäre sogar sinnvoll, über einen "Arzt in Weiterbildung" nachzudenken. Soll heißen: Ähnlich wie z.B. in Frankreich ginge die ärztliche Ausbildung bis zum Ende der Facharztausbildung und vorher bekäme man auch keine Approbation. Diese Phase sollte folglich auch nicht bezahlt werden. Unter diesen Umständen ließe sich eine erheblich bessere Ausbildung herstellen und der facharzt könnte schneller erworben werden. Was haltet Ihr von diesem Vorschlag?

Gruß
Jens

lala
01.06.2002, 08:50
Oh Jens, der Idealist!

ich weiß ja nicht ob Du Mediziner bist und wieweit von PJ und AIP entfernt, aber Ahnung hast Du nicht viel oder Du provozierst einfach gerne, was?

Ich finde dass man als AIP, Assistenzarzt und auch als PJ weitaus mehr arbeitet als Azubis in anderen Berufen.
Natürlich profitieren die Krankenhäuser auch von den PJlern (weiß ja nicht ob Du`s weißt, denn jedes Haus bekommt Geld pro PJ), diese arbeiten (ja, auch Blutabnehmen und Hakenhalten ist ARBEIT!!), warum um alles in der Welt sollten sie das umsonst tun?

Bei den AIP und Assis ist es noch heftiger mit der Arbeit, mach Du mal täglich Überstunden, 8 Dienste im Monat und das UMSONST!
Und wie finanzierst Du Dein Essen, Miete, evt. Familie?

Wieso soll durch unbezahltes Arbeiten eigentlich die Ausbildung besser und schneller sein?!
Wenn ich kein Geld für meine Arbeit bekomme, bin ich
1. unmotiviert
2. muß ich um nicht zu verhungern nebenbei arbeiten
3. bleibt dann wenig zeit zum Lernen?
4. Würde die Ausbildung LÄNGER dauern
5. wäre ich ein abgemargerter, total übermüdeter und unmotivierter Arzt

Na super! Darauf haben sicher alle Patienten gewartet, denn es schafft Vertrauen wenn die Ärzte während der Visite einschlafen, mit knurrenden Mägen operieren...

HUHU, AUFWACHEN!!
Idealismus ist gut und schön, und ich brauche kein großes haus und schnelles Auto. Aber ich will verdammt nochmal für harte Arbeit auch das Geld kriegen, damit ich mich von dem was ich gelernt habe selbst ernähren kann. Nicht jeder hat Eltern, die einen bis zum 35.Lebensjahr (Ende der FA-Ausbildung) finanzieren!

In diesem Sinne: Erst denken, dann posten.

01.06.2002, 11:29
Hallo

Ich glaube Jens provoziert einfach nur gerne. Mit allen Beitraegen die ich von ihm gelesen habe greift er entweder Poster direkt an oder er schreibt irgendwelche provokativen thesen, die absolut bloedsinnig sind.

Der_Bu
01.06.2002, 13:04
Hallo !

Die Feststellung:


Mit allen Beitraegen die ich von ihm gelesen habe greift er entweder Poster direkt an oder er schreibt irgendwelche provokativen thesen, die absolut bloedsinnig sind.

kann man nur nochmals auffuehren, weil es mit weniger Worten kaum ordentlich auszudruecken ist, was man da teilweise so liest.

Wieder mal kein Grund zur Aufregung - ist einfach zu weit unten, um sachlich darauf zu reagieren.

Cu sagt
Der Bu

03.06.2002, 17:21
Im PJ soll man lernen und nicht arbeiten - daher soll man auch nicht bezahlt - sprich angestellt werden. Im Gegenteil, das Teaching, für welches die LKH Geld kriegen, muss durchgeführt werden. Es kann doch nicht sein, dass man ein ganzes Jahr investiert und am Schluss sagen kann, ok ich kann Kanülen stecken und Röntgenbilder aufhängen, toll, das war's jetzt. Die hunsmiserable Ausbildung in den klinischen Semestern muss jetzt endlich reformiert werden, erst recht im Hinblick auf die Abschaffung des AIPs. Dazu bracuht es sicher keine Bezahlung im Sinne eines Taschengeldes, mit welchem dann die Krankenhäuser die fehlende Ausbildung rechtfertigen und "Arbeitsleistungen" in Form von Hackenhalte-Diensten oder als Bring- und Holdienst einfordern können. Und sonst soll man die ganze Zeitverschendung einfach abstellen, indem man das PJ auch noch gleich abschafft. Bringen tut's eh nichts.

03.06.2002, 17:32
Ich bin mit dir der gleichen Meinung, dass im PJ nichts bezahlt werden soll.
Auf der anderen Seite ist dein Vorschlag total neben den Schuhen, einserseits weil man als Arzt bis zum Erwerb des FA-Titels nicht in Aus- sondern in Weiterbildung ist, wie dies in allen anderen Berufen auch der Fall ist, auch wenn es dort keine solchen Titel gibt. Es gibt keinen einzigen Grund, warum das in der Medizin anders gehandhabt werden sollte.
Wie sollte man zudem während dieser Zeit seinen Lebensunterhalt und den seiner Familie verdienen - etwa bis 40 aus Papas Tasche leben. Man muss heute schon ziemlich blind und idealistisch sein, um noch ein Med.-Studium anzufangen, unter solchen Voraussetztungen würde sich erst recht niemand mehr finden lassen.
Wenn man den FA-Titel schneller erhalten würde, wäre dies zudem gesundheitspolitisch erst noch schlecht, denn wer leistet dann die Basisarbeit in den Kliniken und wohin sollen dann all die Fachärzte hingehen?

Pascal
04.06.2002, 16:02
Und wieso bekommen Juristen und ähnliche Fächer in ihrer Refrendarieatszeit Geld? Das ist nix anderes als unser PJ. Ganzschöne Unverschämtheit.

lala
04.06.2002, 16:31
Eben! In fast allen Berufen bekommen die "Auszubildenden" auch Lohn für ihre Arbeit.
Wer gerne umsonst Haken hälte, Viggos schiebt und von morgens bis abends in der Klinik ist kann das ja gerne tun.
Aber von irgendwas muß man ja auch leben, und Fakt ist:
Nebenbei Jobben ist im PJ nicht so einfach:
Teilweise WE-Dienste, morgens früh raus ...
Also, da ist ja wohl das mindeste das man umsonst Essen bekommt, oder?