PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gibt es eine günstige Möglichkeit, im Ausland zu studieren?



Seiten : [1] 2

MatzeXXL
22.08.2005, 09:21
Hallo,

|erstmal sorry für den Doppelpost aber hier gehört die Frage wohl eher hin.|

ich werde wohl, falls ich in Deutschland nicht angenommen werde, im Ausland Medizin studieren. Nun verwirrt mich aber gerade das grosse Angebot, von Unis in Österreich, Ungarn, Frankreich, Rumänien, Italien....

Meine Fragen:

1. Gibt es Unis im Ausland, die nicht Tausende von Euro pro Semester an Gebühren kosten?

2. Welche Unis in nicht-deutschsprachigen Ländern bieten deutsch- oder englischsprachigen Unterricht?

3. Welches nicht-deutschsprachige Land wäre von den Aspekten "Chancen, angenommen zu werden" und "Chance, die ersten Semester zu schaffen" (anscheinend sehr harte Regelungen in Frankreich) das beste?

4. Gibt es wirklich Unis, die jeden Bewerber annehmen und wenn ja, welche wären das?

5. Ist ein Medizinabschluss, der im Ausland erarbeitet wurde, in Deutschland voll gültig?


Gruss, Matze

Hysterektomie
22.08.2005, 10:02
zu 1.) Klar, nur sind das dann die Studiengänge, die auch von den Einhemischen besucht werden und daher die Beherrschung der Landessprache erfordern. Die sind kostenlos oder aber von Ausländern wird eine moderate Gbeührt verlangt. Internationale, also fremdsprachliche Studiengänge sind teuer, wob ei das natürlich auch ein subjektiver Eindruck ist.
zu 2.) Die Wahrscheinlichkeit auf einen deutschsprachigen Studiengang zu treffen ist eher gering, da kommen dann, meines Wissens, nur Ungarn (der Klassiker) und Tschechien für in Frage, wobei in beiden Ländern die Studiengebühren deutlich angezogen haben. Für die genauen Preise google mal nach ner Seite wo alle Preise für ungarische Unis draufstehen, die ist auch auf deutsch, hab nur die Adresse vergessen. Österreich ginge natürlich auch, aber soweit ich weiß ist es seit diesem jahr viel schwerer als Ausländer reinzukommen. Schweiz kann man sich sofort abschminken, außer der Privatuni in Salzburg. Ansonsten werden diverse Studiengänge auf Englisch angeboten, da weiß ich von Litauen und Lettland (beide preiswerter als Ungarn) und von Polen (kann sein, dass es da auf deutsch geht).
zu 3.) Bei den Internationalen Studiengöngen, wo du ordentlich zur Kasse gebeten wirst brauchst du denke ich, außer bei Ungarn, dir keine großen Sorgen zu machen. In "nationale" Studiengänge reinzukommen ist zwar, wie gesagt meißt kostenlos, aber die Chancen sind wohl kaum besser als in Deutschland, denn Medizin ist wahrscheinlich so ziemlich überall zulassungsbeschränkt, sodass deine chancen da nicht umbedingt steigen.
zu 4.) Wenn überhaupt, dann nur die teuren, denn medizin wollen auch in anderen ländern viele studieren.
zu 5.) ja, aber nur, wenn die Approbation innerhalb der EU erfolgte, deshalb habe ich jetzt auch das außereuropäische Ausland außen vor gelassen.
Wenn du noch Fragen hast, ruhig her danit, hab mich mit dem Thema sehr ausführlich beschäftigt.

MatzeXXL
22.08.2005, 14:04
Sehr gut! Ich habe nämlich noch ein paar Fragen! :)

1. Wie wahrscheinlich ist es, daß ich in einen ausländischen (kostengünstigen) Studiengang, der in der jeweiligen Landessprache angeboten wird, als Deutscher aufgenommen werde? Gibt es da Ausländerquoten? Spezielle Aufnahmehürden?

2. Wenn hier im Forum z.B. vom Studium in Frankreich die Rede ist und von wegen nur 10% würden bestehen, gilt dies dann nur für einen speziellen deutschsprachigen Studiengang oder ist das in ganz Frankreich so?

3. Wenn du selbst kostengünstig Medizin im europäischen Ausland studieren wolltest, was wären deiner Meinung nach gute Orte dafür? Wenn die Sprache keine Rolle spielt.

4. Diese Studiengänge, die 6000 € im Semester kosten, sind also allesamt deutsch- oder englischsprachig? Hier wird wohl wegen der immensen Kosten fast jeder genommen.....

Hysterektomie
22.08.2005, 14:16
1.) Wichtigstes Kriterium wird da wohl die sprache bleiben, sodass du natürlich außer in deutsch und englischsprachigen ländern, schlechte karten hast. AUßerdem teilweise auch AUfnahmeprüfungen in denen naturwissenschaftliches Vorwissen (Bio, Chemie, Physik) abgefragt wird, z.B. Litauen.

2.) Über frankreich weiß ich nichts, hab das nie in erwägung gezogen, vermute aber mal, dass es da auch gar keinen deutschsprachigen studiengang gibt.

3.) Ich würde, wenn der kostenfaktor die hauptrolle spielt osteuropa den vorrang geben, denn du bezahlst zwar studiengebühren, in Lettland/Litauen damals um die 3500€?? pro Semester, aber die Lebenserhaltungskosten sind natürlich verschwindend gering. Polen dürfte dahingehend ähnlich sein, nur die preise da kenn ich nicht.

4.) Ja, aber meist nicht komplett, evtl. für einige Seminare, aber zumindest für Praktika und Famulaturen brauchst du die Landessprache, d.h. du kommst nicht drum herum sie zu lernen. andererseits bieten die unis natürlich auch kurse an. Jedoch wäre ich selbst hier mit den CHancen nicht überschwenglich optimistisch. Kommt natürlich auf dein ABI, aber eine Aufnahmegarantie nur weil du bezahlst gibt dir, besonders in Ungarn, sicherlich keiner...

Satch
22.08.2005, 14:25
Hi,

trotz der erheblichen Studiengebühren wird in Ungarn nicht jeder genommen.

Beispiel für Szeged (Medizin auf Deutsch bis einschl. Physikum):

600 Bewerber - ca. 100 wurden nur angenommen.

In Ungarn gibt es keinen klaren NC (bis ca. 2,5 DN), dafür aber gewisse Bedingungen für den Platz:
gute bis sehr gute Leistungen in naturw. LKs (Bio oder Chemie) plus Zivi im Krkh, Praktika oder Rettsani oder ein paar Semester Bio, Chemie oder Physik.

In Buda gab es mehr als 1000 Bewerber und ca. 120 wurden genommen (ohne die aus dem Vorbereitungsjahr.

Hier die Ungarnseite: www.ungarnstudium.hu

Ein Semester kostet in Szeged 5400 €. In BUda und Pecs sind die Preise ähnlich.

In Italien kannst du nur auf Italienisch mit einer Art Prüfung vorher, in Holland nur auf Holländisch studieren. In Holland musst du bis zum Abi alle naturw. Fächer gehabt haben, was durch die LKs in D gar nicht machbar ist.

In Prag gibt es einen engl. Studiengang, der auch ordentlich Geld kostet.

Sunshine*w
22.08.2005, 14:57
1. Wie wahrscheinlich ist es, daß ich in einen ausländischen (kostengünstigen) Studiengang, der in der jeweiligen Landessprache angeboten wird, als Deutscher aufgenommen werde? Gibt es da Ausländerquoten? Spezielle Aufnahmehürden?



In Ungarn ist es so, dass alle ungarischen Bewerber eine Aufnahmeprüfung machen müssen - die allerdings nicht vergleichbar mit der ist, welche die Ausländischen z.b. für den englischsprachigen Studiengang machen müssen, sondern die Anforderung sind dort deutlich höher gesetzt. Besteht man den Test nicht mit der nötigen Punktzahl hat man 2 Möglichkeiten: Entweder man zahlt als Ungar Studiengebühren (zwar etwas weniger als für deutschen bzw. englischen Studiengang) oder aber man versucht es im nächsten Jahr wieder. :-))
Besteht man, braucht man gar nichts zu zahlen...
Aber ich denke, dass diese Prüfung als nicht Einheimischer aufgrund der fehlenden Sprachkenntnis nicht machbar ist.

MatzeXXL
24.08.2005, 12:41
Also um das nochmal ganz klarzustellen: Wenn ihr von einem Studiengang im Ausland redet, der mehrere tausend Euro pro Semester kostet, dann ist dieser auch deutsch- oder englischsprachig?


Wenn ich sehr gut französisch spreche und im Studium sehr anstrenge und gut bin, kann ich dann davon ausgehen, daß Einschreibung und Studium in Frankreich ohne weitere Hürden ablaufen können?

salamanca
24.08.2005, 12:56
Wenn ich sehr gut französisch spreche und im Studium sehr anstrenge und gut bin, kann ich dann davon ausgehen, daß Einschreibung und Studium in Frankreich ohne weitere Hürden ablaufen können?

die betonung liegt auf wenn... :-angel :-))

MatzeXXL
24.08.2005, 13:25
schon klar ;)

chutenalua
26.08.2005, 12:19
nein, kannst du nicht. ich kenne eine französische medizinstudentin und dort ist es ziemlich hart.

studieren ist kostenlos in frankreich und alle bewerber werden für das erste jahr genommen. dann findet ein test statt. die studenten konkurrieren untereinander und die besten bekommen die begehrten studienplätze.

bei meiner franz. freundin waren 650 leute im jahr und die besten 120 kamen weiter ins 2. jahr.

wenn du aber mal drin bist, ist es wohl echt klasse. die werden praktisch viel besser ausgebildet als unsereins. vom 2. jahr an hast du eine geteilte woche mit 3 tage uni und 2 tage praxis in der klinik. das gesamte studium dauert 8 jahr. zwar länger als bei uns, dafür bist du bei abschluß aber genéraliste, also quasi ein facharzt für allgemeinmedizin. damit kannst du zufrieden sein und praktizieren, oder du machst noch 3-5 jahre mehr und wirst ein spécialiste für chirurgie, orthopädie oder was auch immer du willst.

MatzeXXL
01.09.2005, 09:04
Noch was: Das Studium in Italien.....ist hier die Unterrichtssprache italienisch? Ich habe schonmal von diesen Aufnahmetests gelesen und ich glaube es ging auch um einen Sprachtest. Wie sind hier Aufnahmekriterien und Prüfungsschwiierigkeitsgrad

Um das ganze zusammenzufassen:

-Es gibt einige teure bis sehr teure englisch-oder deutschsprachige Studiengänge, die für Deutsche relativ zugänglich sind z.B. Ungarn, Lettland, Tschechei, Polen Litauen

-Die nationalsprachigen Studiengänge sind schwer zugägnlich, man muss die Sprache sehr gut beherrschen und es wird sehr stark gesiebt (in welchen Ländern wäre das so?)


Hat jemand noch Tips oder Ideen, wo ich an ein halbwegs bezahlbares Auslandsstudium kommen kann?

humdidum
01.09.2005, 12:35
Luxemburg hat letztes Jahr zumindest noch gar nichts gekostet und ein paar Vorlesungen sind sogar auf deutsch.
Nur endet die Bewerbungsfrist heute.

salamanca
01.09.2005, 14:05
nein, kannst du nicht. ich kenne eine französische medizinstudentin und dort ist es ziemlich hart.

studieren ist kostenlos in frankreich und alle bewerber werden für das erste jahr genommen. dann findet ein test statt. die studenten konkurrieren untereinander und die besten bekommen die begehrten studienplätze.

bei meiner franz. freundin waren 650 leute im jahr und die besten 120 kamen weiter ins 2. jahr.

wenn du aber mal drin bist, ist es wohl echt klasse. die werden praktisch viel besser ausgebildet als unsereins. vom 2. jahr an hast du eine geteilte woche mit 3 tage uni und 2 tage praxis in der klinik. das gesamte studium dauert 8 jahr. zwar länger als bei uns, dafür bist du bei abschluß aber genéraliste, also quasi ein facharzt für allgemeinmedizin. damit kannst du zufrieden sein und praktizieren, oder du machst noch 3-5 jahre mehr und wirst ein spécialiste für chirurgie, orthopädie oder was auch immer du willst.

...also doch: die betonung liegt eben auf wenn... ;-)

Miramis
01.09.2005, 14:15
Noch was: Das Studium in Italien.....ist hier die Unterrichtssprache italienisch? Ich habe schonmal von diesen Aufnahmetests gelesen und ich glaube es ging auch um einen Sprachtest. Wie sind hier Aufnahmekriterien und Prüfungsschwiierigkeitsgrad



Hier gibt es ein paar Infos zum Studium bzw. zu Vorbereitungskursen in Italien: Medizinstudium in Italien (http://www.italienisch-sprachschulen.de/Italienisch_berufskurse/Vorbereitung_auf_das_studium_der_Medizin_in_Italie n.html)

MatzeXXL
01.09.2005, 15:57
Ok das sind ja schon wieder schöne neue Infos.

Was gibts es über das Medizinstudium in Luxemburg so zu sagen (Gesamtkosten, Hürden, Aufnahmekriterien....) ?

humdidum
01.09.2005, 18:31
Gesamtkosten letztes Jahr = 0 , weiß nicht ob sich das geändert hat

Hürden: man kann dort nur die ersten beiden Semester studieren

Aufnahmekriterien: scheinbar muss man dieses Jahr Französischkenntnisse vorweisen können und es wird mittlerweile wohl auch nach Note ausgewählt (aufgrund der Bewerberzahlen jedoch nicht soo dramatisch)

Betätig einfach mal die Suchfunktion und wie gesagt,
die Frist hat heute geendet.

Angela14
02.09.2005, 19:23
Kosten in Luxembourg 100€
Französischtest: entscheidet sich, wenn sie wissen, wieviele Bewerber sie haben.
Ich habe mich dieses JAhr beworben. Man muss noch so einige Formalitäten (Abizeugnis/Sozialversicherungsnummer/Konto in Luxembourg) erledigen, die ewige zeit brauchen.
Vorlesunguns Klausuren sind wohl auf Französisch, aber man darf angeblich auf deutsch antworten. Falls ich einen Studienplatz bekommen sollte (Hoffentlich!!!) kann ich dir dann nähere 'Infos geben.

Habe hier noch eine Info Seite http://www.thieme.de/viamedici/schueler/medizinstudium_ausland/luxemburg.html

humdidum
02.09.2005, 21:22
Abizeugnis dauert, das stimmt, aber eine Sozialversicherungsnummer braucht man nicht, die müssen nur die luxemburgischen Staatsbürger bei der Bewerbung angeben.
Das Konto hatte ich bei der Sparkasse, was ganz praktisch war, weil es die überall gibt, dauert 10min.

Bei den Klausuren kann man tatsächlich auf deutsch antworten. Und Berufsfelderkundung, Terminologie und Einführung in die klinische Medizin werden auf deutsch gehalten.

Smartinchen
02.09.2005, 22:42
Wie sieht es eigentlich mit dem außereuropäischen Raum aus? Also abgesehen von den bekannten Möglichkeiten wie z.B. USA.

Werden die Abschlüsse in südamerikanischen Ländern hier in Deutschland anerkannt? Oder zumindest teilweise? Wenn man die jeweilige Sprache beherrscht, kommt man dann als Ausländer da rein?

greeenhorn
03.09.2005, 18:50
also ich hab mit meinen 1,8 und 0 ws die hoffnung auf dieses wintersemester aufgegeben und wander nach rumänien aus...
also fang dort mal mit dem studium an...
jedenfalls zahl ich da ca 1200 eus, pro jahr, allerdings nur weil meine eltern rum. abstammung haben... dann lstudier ich da eben auch auf rumänisch, ich hoff mal das klappt auch gut...
studieren kann man da auch auf franz oder englisch... kostet für "ethnisch unrumänische" aber etwas mehr...
greetz