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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neue Approbationsordnung verabschiedet



Notarzt
26.04.2002, 16:48
Jetzt ist es endlich soweit. Das AIP wird abgeschafft.

Berlin (dpa) - Das Medizinstudium und die Ausbildung zum Arzt sollen praxisnäher werden. Nach jahrelangem Streit stimmte der Bundesrat einer entsprechenden Reform zu. Damit wird die ärztliche Approbationsordnung erstmals seit 1970 modernisiert. Die Neuregelung soll die klinischen Prüfungen straffen und für mehr Praxisnähe sorgen. Auch soll der schlecht oder gar nicht bezahlte 18-monatige Dienst als "Arzt im Praktikum" entfallen.

Was meint ihr dazu ??? :-)

Sebastian1
26.04.2002, 22:09
Ich meine dazu, das es ohne massiven protest von Sieten der Studierenden und Berufsverbände zwar auch Änderungen gegeben hätte, aber eher weniger in unserem Sinne. So insgesamt ist die neue AO, so sie denn tatsächlich durchgeht, sicher ein Schritt nach vorne, aber hoffentlich nicht der letzte.

Gruß,
Sebastian

27.04.2002, 10:44
Hallo!
Ich finde es am Schlimmsten, dass sich wahrscheinlich die Studienplätze um ca. 10% reduzieren. Auf der einen Seite Ärztemangel auf der anderen Seite Reduzierung der Studienplätze. Tolle Sache!!!

Viele Grüße an alle die jetzt auch noch länger auf einen Studienplatz warten...

Sabrina

Lava
27.04.2002, 11:11
Hier ist, was meine Fachschaft dazu sagt:

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

hier brandheisse Neuigkeiten zum Hammerexamen und zur neuen
Approbationsordnung!
Am 16.1 hat Freiburg sich durch die größte Demonstration in ganz Deutschland
gegen das Hammerexamen hervorgetan. Wir möchten uns bei Euch für die extrem
große Beteiligung nochmal bedanken. Auch im bundesweiten Presseecho nahm
Freiburg einen großen
Raum ein. Das ist eine schöne Sache, die zahlreiche Konsequenzen hatte.

Zwischen dem 16.1 und dem heutigen Tag fanden zahlreiche Gespräche und
Verhandlungen zwischen der Fachtagung Medizin (das ist der bundesweite
Zusammenschluß der Fachschaften) und dem Gesundheitsministerium sowie dem
Bundeskanzleramt statt. Unser Ziel war es, das Hammerexamen zu verhindern. Das ist nicht
ganz, aber zu einem großen Teil gelungen.

Der Stand der Dinge ist nun so:
Vermutlich wird am Freitag, 26.4. (also morgen) eine veränderte neue
Approbationsordung (AO) im Bundesrat verabschiedet. Sie tritt dann zum WS 2003/2004
in Kraft. Je nachdem wie die Übergansbestimmungen aussehen, wird das letzte
2. Staatsexamen, wie wir es kennen, wohl im Herbst 2006 oder 2007 stattfinden.


Was hat unser Protest nun eigentlich gebracht?
- Der Beginn des PJs soll um zwei Monate vorgezogen werden, so daß eine
Vorbereitungszeit von zwei Monaten vor dem Abschlussexamen entsteht (immerhin...)
- vor allem aber: Das neue Abschlussexamen wird "fall- und problembezogen"
sein. Es wird eine neuartige Form der MC-Prüfung sein, die aber wenig mit den
uns bekannten Multiple Choice Prüfungen zu tun hat. Die diesbezüglichen
Vorschriften sind im neuen AO-Entwurf wesentlich klarer und schärfer formuliert
worden, um zu verhindern, daß das Hammerexamen wirklich ein Hammer wird. Das 1.
und 2. Staatsexamen werden also nicht einfach "vereinigt", sondern es wird
eine ganz neue Prüfung geben, die sich an der Praxis orientiert. Es werden
nicht mehr Unmengen auswendiggelernten Detailwissens abgeprüft werden.
- Was die konkrete Gestaltung der Prüfung angeht, so ist eine Einbeziehung
der Studenten verbindlich zugesagt. Dies soll verhindern, daß das IMPP
"durchdreht".Am Donnerstag haben wir unser erstes Gespräch mit dem
Gesundheitsministerium und dem IMPP zu diesem Thema.

Also: Das Hammerexamen völlig zu verhindern war leider nicht mehr drin.
Immerhin aber haben unsere Demos bewirkt, die ganze Geschichte erheblich
abzumildern und studentenfreundlicher zu gestalten. Und das ist besser als gar
nichts.

Wen trifft nun die neue AO und das neue Examen?
Das wissen wir erst genau nach der Bundesratsentscheidung, wenn es die neue
AO schriftlich gibt. Wir werden Euch auf dem laufenden halten.

Bis dahin

Eure Fachschaft Medizin

Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich die Sache entwickeln wird und ob vielleicht doch mehr Leute durchfallen und ob man nicht doch besser ein Lernsemester einlegt.