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Diddy
25.08.2005, 20:05
Hey,

ich hätte da mal eine...bezw. mehrere Fragen!

Wir haben da halt jdm. in der Klasse,
sie ist schon eingermaßen klein so um die 1.50 oder so...
Jedenfalls hat sie ...(wie heißt das nochmal, diese Krankheit, bei der man nicht sehr groß wird, in den meißten Fällen keine Kinder bekommen kann und, Diabetis gefährdet ist und manche Extremitäten nicht ganz ausgebildet sind...etc.) nur ist es bei ihr nicht "so heftig",sodass sie auch auf eine normale Schule gehen kann...
Naja, sie war halt vor nem halben Jahr noch ziemlich pummelig.
Und nun ist sie EXTREM dünn geworden...man sieht nur noch Haut und Knochen und sie fühlt sich total schlapp. Jedenfalls hat sie in dieser kurzen Zeit von 59 auf 43 abgenommen!
Naja, aber das nur so zur "Vorgeschichte" Ist auch eher unwichtig...will ja keine Diagnosen stellen oder so...(hab nur versucht mit ihr zu reden...)
Und sie isst halt so gut wie gar nichts mehr....

was mich jetzt interessiert:
Erstmal, ab wann ist jdm. magersüchtig?
Dann hat sie mir erzählt, dass sie gestern total Unterkühlt war und ihr Hände und auch die Arme sind total kalt...kommt das davon wenn man kaum noch etwas zu sich nimmt an Nahrung???
Und die Unterzuckerung kommt auch daher, oder?

Naja, würd mich halt mal dafür interessieren...falls ich irgendwie zuviele Informationen oder so gegeben habe, dann tut es mir Leid und ich editiere das!!!

GLG

Diddy

test
26.08.2005, 00:12
Hallo,

also deine BEschreibung der Krankheit klingt etwas komisch für mich.
Zu klein und keine Kinder kriegen können, klingt für mich nach Turner. Allerdings wüßte ich nicht, dass die wirklich ein höheres Diabetes Risiko haben und von mißgebildeten Extremitäten habe ich da auch noch nich gehört. :-nix Eigentlich können die auch, wenn man sie früh erkennt und hormonell behandelt normalgroß werden.
Anorexia nervosa ist definiert als willentliche Gewichtsabnahme unter einen BMI (Gewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in metern im Quadrat) von 17,5 also nicht durch eine andere zugrundeliegende Krankheit verursacht wie beispielsweise ein Tumor, chronisch entzündliche Krankheit, Infektion oder sonstiges.

Rico
26.08.2005, 06:12
Turner disponiert auch für Diabetes.
Durch einen noch unbekannten Mechanismus ist die Glukoseverwertung der Muskulatur gestört, der entstehende DM ist also eher dem Typ2 verwand.

Diddy
26.08.2005, 14:07
Genau...Das Ullrich Turner Syndrom hat sie!

Dr.Nemo
27.08.2005, 08:05
Hallo du,
finde es sehr aufmerksam von dir, dass du dir Sorgen machst und du dich erstmal informieren möchtest..
um nochmal zu deiner eigentlichen Frage zurückzukommen..

Anorexia nervosa bezeichnet einen selbstverursachten überdeutlichen Gewichtsverlust, die mit einer unausredbaren Überzeugung einhergeht, trotz Untergewicht zu dick zu sein.

Zur Diagnose zählen die Symptome:
- Körpergewicht mindestens 15% unterhalb der Norm oder BMI < 17.5 kg/m²
- Der Gewichtsverlust ist selbstverursacht
- Körperschemastörung und Überzeugung, zu dick zu sein trotz Untergewicht


Es ist bestimmt schrecklich, jemanden dabei zuzusehen, wie er sich langsam selber umbringt. Aber wie sehr du dich auch bemühst, um zu helfen, die Entscheidung, sich helfen zu lassen, liegt bei dem Mädel.
Vielleicht kannst du sie behutsam darauf ansprechen und deine Unterstützung und ein offenes Ohr anbieten?!

Oftmals gibt es noch "verstecktere" Hinweise:
- wenn sie Mahlzeiten häufig überspringt
- nur kleine Portionen zu sich nimmt
- nicht in der Gesellschaft anderer Leute isst
- wenn ihr Essen wie ein Ritualaussieht (z.B.: Mahlzeiten nach Bestandteilen aufbröseln, mit kleinem Besteck essen)
- wenn Essen in der Serviette ausgespuckt wird
-Erbrechen und Afm-Missbrauch ergibt dann wieder eine andere Diagnose

Es gibt noch vieles mehr, ist alles wohl recht individuell aber doch zählt ein Hauptgedanke:

Zu glauben, man sei zu fett, obwohl das Spiegelbild das Gegenteil beweist und die panische Angst vor einer Zunahme..


Ich hoffe es konnte dir ein wenige helfen^^

Lieben Gruß, Steffi

Diddy
27.08.2005, 08:31
Danke, du konntest mir sehr helfen.
Ja, ich hab ihr auch meine Hilfe angeboten und versucht mit ihr zu reden und hab ihr auch gesagt, dass ich für sie da bin, wenn was ist!
Jedenfalls sage ich ihr auch, dass sie sich helfen lassen soll, aber sie findetz sich immernoch zu dick...Ich mach mir echt Sorgen, aber ich versuche ihr weiterhin zu helfen...
Aber ich bin echt froh, wegen ihrer Krankheit muss sie öfterrs zum Arzt, vielleicht sagt der dann beim nächsten Mal etwas...

GLG Diddy

LaTraviata
27.08.2005, 15:52
Hmmh... schient so, als schalte sie auf Durchzug! Ich bezweifle, daß der Arzt eine Veränderung bewirken kann, kenne das leider aus eigener Erfahrung. Eine gute Freundin von mir konnte sich auch immer besonders gut rausreden, wenn es um die Ursache ihrer Gewichtsabnahme ging. Erst als sie 26 kg wog und wirklich auf der Kippe stand, ob ihr Körper das noch lange durchhält, hat sie einer Einweisung in eine Klinik zugestimmt...

Sei für Deine Klassenkameradin da, versuche ihr Selbstwertgefühl zu stärken und versuche möglichst viele Leute für dieses Thema zu sensibilisieren.

Wünsche Dir viel Erfolg weiterhin und finde Dein Engagement prima!
Schönes Wochenende noch,
L.

Lava
27.08.2005, 16:02
Erst als sie 26 kg wog und wirklich auf der Kippe stand, ob ihr Körper das noch lange durchhält, hat sie einer Einweisung in eine Klinik zugestimmt...

In so einem Fall wäre auch eine Zwangseinweisung und eine Zwangsernährung gerechtfertigt. Wenn die Betroffenen dann wieder mit Magensonde ein paar Kilo mehr auf den Rippen haben, kommt meistens auch die Krankheitseinsicht bzw. die Möglichkeit, einer Psychotherapie. Wenn der BMI zu niedrig ist, nützt alles Reden nichts. Im Vordergrund steht zunächst mal die Gewichtszunahme - falls notwendig auch gegen den Willen des Patienten.

Übirgens kommt selbstinduziertes Erbrechen auch bei Anorexia nervosa vor. Die Abgrenzung zur Bulimie ist unscharf und per Definition eigentlich nur am BMI festzumachen (bei Bulimie liegt der über 17,5). Beide Krankheitsbilder können auch ineinander übergehen.

Eine frühe Therapie ist sehr wichtig für einen Behandlungserfolg. Wenn jemand erstmal 10 Jahre erfolglose Therapie oder immer wieder Rückfälle hinter sich hat, kann man kaum noch helfen...

Dr.Nemo
27.08.2005, 18:28
Eine frühe Therapie ist sehr wichtig für einen Behandlungserfolg. Wenn jemand erstmal 10 Jahre erfolglose Therapie oder immer wieder Rückfälle hinter sich hat, kann man kaum noch helfen...

Na das klingt aber mal sehr niederschmetternd, wobei ich wohl da der lebende Beweis, und ich hoffe nicht der Einzelfall bin, das es genau in dem Fall doch geht! :-nix
Man muß es nur aus eigenen Motiven tun und an die richtige Therapie geraten!!

Lava
27.08.2005, 20:47
Wenn du ein Gegenbeispiel bist: umso besser! Ich hab nur wiedergegeben, was ich im Psychosomatikkurs gehört habe. Da hatten wir so eine Patientin, die an Anorexie/Bulimie leidet seit sie 13 ist, also seit mittlerweile 10 Jahren. Und so richtig gut geht's ihr immer noch nicht.

Diddy
27.08.2005, 22:35
Hey,

dankeschön!!!
Also ich hab ihr halt auch gesagt, dass ich für sie da bin!
Und ich versuche Möglichst oft mit ihr zu reden
und ihr zu zeigen, wie wichtig sie mir ist!
Ja, zu ner Thera muss sie sich selber aufraffen,
dass einzige was ich tun kann, sie dazu zu motivieren!

hmmm....ich hoffe so sehr, dass sie so schnell wie Möglich was tut!
Ich hab mal ein Buch über eine magersüchtige gelesne...war ziemlich heftig, aber interessant.....

GLG Diddy

LaTraviata
31.08.2005, 11:57
Habe gerade über meinen Via-medici-Zugang dies hier gefunden, falls es Dich, Diddy, noch interessieren sollte... Liebe Grüße, L.

T. Payk: Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie, Georg Thieme Verlag

Psychosomatische Erkrankungen • Anorexia nervosa (ICD-10: F 50.0)

Grundlagen


Synonym: Magersucht, Bulimarexie.

Definition: Schwere Störung des Eßverhaltens mit bedrohlich werdender Abmagerung bis zur Kachexie.

Epidemiologie:

Bei etwa 1 – 2% der weiblichen bzw. 0,1% der männlichen Bevölkerung während der Adoleszenz.


(Beginn etwa 1. – 3. Lebensjahrzehnt.)

Ätiologie und Pathogenese: Offenbar Zusammenwirken biologischer, psychischer und psychosozialer Faktoren:

Genetisch: Mit rund 40% höhere parallele Erkrankungsrate bei monozygoten Zwillingen.

Biologisch: Funktionsstörung im vorderen rechten Stirnlappen des Großhirns? Volumendefizite des Kortex? Gestörter Serotoninstoffwechsel?

Psychodynamisch: Verleugnung eigener Bedürfnisse, Leistungsorientiertheit und Ehrgeiz, Narzißmus, Introvertiertheit, Neigung zur Askese, unbewußte Ablehnung der Reifung.

Psychosozial: Konflikt zwischen enger Familienbindung und Ablösung, mütterliche Dominanz. In der Familie Überfürsorglichkeit, Unflexibilität und mangelhafte Konfliktlösung.

Kulturelle Einflüsse: z. B. „Schlankheitsideal”.

Klinik


Erheblicher Gewichtsverlust: Körpergewicht mindestens 15% unter dem zu erwartenden Körpergewicht: z. B. Quetelets-Index/„Body-Mass-Index” 17,5 (berechnet nach der folgenden Formel: Körpergewicht in kg/[Körpergröße in m]2 ), s. Abbildung.



Abb. Orientierung bei Eßstörungen, Quetelets-Index = 17,5 als Grenze

Psychopathologisch:

Exzessives Fasten, Vermeiden hochkalorischer Nahrungsmittel.

Intermittierend Eßdrang bzw. Demonstration von normalem Essen mit folgendem, selbstinduziertem Erbrechen oder Abführen.

Abusus von Laxantien- und/oder Diuretika bzw. Appetitzüglern.

Auffallender Tätigkeitsdrang und übertriebene körperliche Aktivität.


(Bei Bulimarexie ausgeprägte Symptome der Bulimie.)

Körperliche Begleitsymptome

Endokrine Störungen: Amenorrhö, Hypoglykämie.

Elektrolytstörungen.

Fettstoffwechselstörungen mit Cholesterinerhöhung.

Bradykardie, Hypotonie.

Ödeme.

Allgemeine körperliche Schwäche und trophische Störungen, Osteoporose.

Diagnostik


Psychopathologischer Befund (s. Klinik).


Hinweis: Bei der Untersuchung fällt stets eine Tendenz zu Dissimulation und Verleugnung der Beschwerden wie auch der teils extremen Gewichtsabnahme auf.

Testpsychologische Persönlichkeitsdiagnostik, z. B. MMPI, Rorschach-Test, GT.

Anamnese: Ausführliche Anamneseerhebung einschließlich Fremdanamnese (Familie!) und Sexualanamnese. Umfeld?

Körperliche Untersuchung, apparative Diagnostik, Labor: Abklärung der körperlichen Begleitsymptomatik, –erkrankungen (s. o.).

Differentialdiagnose


Schwere konsumierende körperliche Erkrankung: Körperliche Untersuchung, organische Abklärung.

Hormonelle Störung (z. B. M. Addison, Sheehan-Syndrom): Internistisch-gynäkologische Abklärung.

Exzessives Fasten im Rahmen einer psychotischen Störung (z. B. bei Vergiftungswahn oder bei induzierter Psychose bzw. Indoktrinationssyndrom).

Therapie


Allgemein: Hochkalorische – gegebenenfalls parenterale – Ernährung im Rahmen einer stationären Überwachung (evtl. in psychosomatischer Fachklinik). Kriterien für stationäre Behandlung sind: < 70% des Normalgewichts, Kreislaufstörungen, Elektrolytstörungen, ungünstige familiäre Situation, Depression, Isolation.

Psychiatrisch, psychotherapeutisch:

Systematisierte, aufdeckende Psychotherapie oder personenzentrierte Gesprächstherapie mit Familientherapie .

Kombination mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen (z. B. Selbstkontrollmethoden, Münzverstärkung, kognitive Verhaltenstherapie). Selbsthilfegruppe.

Verlauf und Prognose


Bei fehlender oder unzureichender Behandlung ungünstiger Verlauf bis hin zum Tod als Folge der Kachexie möglich. Aufgrund von Längsschnitterhebungen Mortalitätsrate zwischen 15 und 20%.

Chronifizierter Verlauf bei 30 – 40% der Patientinnen, ebenso häufig spontane Remission.

(Prognostisch belastend wirken ein früher Krankheitsbeginn und eine pathologische Familienstruktur.)

copyright © 1998, 2002 Georg Thieme Verlag

Diddy
31.08.2005, 14:06
@LatRrAviAta
Danke, find ich sehr interessant!!!
Musste nen paar Wörter im Medi-Lexikon nachgucken, hab es aber verstanden!
Hmm, ich hoffe nur, dass irgendetwas bei ihr unternommen wird!
Jedenfalls haben wir ja schon mir der Klassen Lehrerin gesprochen, ob sie da was tun kann (sich mit den Etern in Verbindung setzen oder so). Aber spätestens wenn sie zum Arzt muss (muss sie regelmäßig) wird der doch wohl etwas unternehmen!!!???
Naja, ich kümmer mich im Moment etwas um sie, rede öfters mit ihr usw....

GLG Diddy

Diddy
08.09.2005, 13:18
hmmm...es wird immer schlimmer mit ihr. Sie schmeißt die Brote in der Schule weg, die sie mitbekommt, wird immer dünner....nur noch 40 kg...=/
Ich bin zwar total für sie da und versuche ihr zu helfen...aber ich weiß nicht mehr wie...
Sie hungert sich noch in den tod.
Die Kalssenlehrerin versucht auch ihr zu helfen unmd die Mutter ist total verzweifelt und weiß nicht mehr was sie amchen soll...
Jetzt ist eine Freundin von mir und ihr auf mich zu gekommen, weil sie sich auch totale Sorgen macht.
naja, habtr ihr ne Ahnung, was ich noch machen könnte? Es ist meine Freundin und ich möchte nicht dabei zusehen, wie sich sich in den Tod hungert...Noch ist es nicht zu spät. Ich habe auch überlegt, mich mit ihrer Mutter zu treffen...weil ich halt schon Ideen hätte, aber da müsste sie mir bei helfen..:KA!
habt ihr sonst noch gute ideen?

GLG Diddy

Schimmelschaf
08.09.2005, 19:19
Ich seh das gleiche bei nem Mädchen, die eine Klasse unter mir ist, nur ist die Mutter Ernährungsberaterin und macht nichts mehr.
Wenn ihr wirklich alles versucht habt, dann scheints wohl keine Möglichkeit mehr zu geben....
Was antwortet sie denn , wenn ihr sie fragt, warum sie nix mehr isst?

Diddy
08.09.2005, 20:10
Was antwortet sie denn , wenn ihr sie fragt, warum sie nix mehr isst?

Was sie antwortet? " Ich esse doch..." Oder: "Ich mag das nicht"
Wenn sie was isst, dann NUR Obst, weil es ja sehr wenige kalorien hat,
dass meint sie damit, dass sie was isst.

GLG Diddy

Lava
08.09.2005, 21:03
Ja, triff dich mal mit der Mutter. Vielleicht solltet ihr einen Kinder- und Jugendpsychiater zu Rate ziehen und den fragen, was ihr noch tun könnt. Im Zweifelsfall kann der das Mädchen immer noch zwangseinweisen, bevor ihr Leben wirklich akut gefährdet ist.

Rico
08.09.2005, 22:55
hmmm...es wird immer schlimmer mit ihr. Sie schmeißt die Brote in der Schule weg, die sie mitbekommt, wird immer dünner....nur noch 40 kg...=/
Ich bin zwar total für sie da und versuche ihr zu helfen...aber ich weiß nicht mehr wie..Da wär ich aber doch auch mal schwer für den (Kinder- und Jugend)Psychiater!
Das ist halt wie man es auch dreht und wendet eine richtige Krankheit und da hilft auch in der Regel nur ein richtiger Arzt. :-dafür

Da darfst Du Dir auch keine Vorwürfe machen (weiß ich nicht, ob Du das machst), daß Du da irgendwas hättest verhindern oder abwenden hättest können... aber bei so einer Krankheit liegt das defintiv nicht mehr in der Hand des Laien, da was zu reissen...
Bei einem akuten Blinddarm braucht man auch einen Arzt - auch wenn sich die Anorexie auf einer Ebene abspielt, die z.B. durch ein Gespräch auch für den Laien zugänglich erscheint, so ist es doch auch Zeichen dieser Erkrankung, daß die Krankheitseinsicht eben weitgehend fehlt. Der Zugang gelingt hier eher nur dem entsprechend geschulten Arzt.

Daß Du Dich so um sie kümmerst ist großartig und sie wird - so sie denn hoffentlich eine Therapie beginnt - sicherlich noch einiger Unterstützung aus ihrem Umfeld bedürfen... aber die eigentliche Krankheit kann sie nur zusammen mit einem Arzt besiegen.
Darum sollte ihre Mutter da mal entsprechendes in die Wege leiten... die Zwangseinweisung ist eher der Weißheit letzter Schluß (und bei 40 kg auf 1,50m, sprich BMI 17,7 auch noch nicht wirklich indiziert)... eine ambulante Therapie bei einem niedergelassenen Psychiater wäre sicher keine schlechte Idee, dann hat der auch ein Auge darauf, wann es wirklich kritisch (sprich lebensbedrohlich) wird und dann kann er die entsprechenden Schritte einleiten.
:-meinung

Dr.Nemo
08.09.2005, 23:20
Da wär ich aber doch auch mal schwer für den (Kinder- und Jugend)Psychiater!
Das ist halt wie man es auch dreht und wendet eine richtige Krankheit und da hilft auch in der Regel nur ein richtiger Arzt. :-dafür
(...)
eine ambulante Therapie bei einem niedergelassenen Psychiater wäre sicher keine schlechte Idee, dann hat der auch ein Auge darauf, wann es wirklich kritisch (sprich lebensbedrohlich) wird und dann kann er die entsprechenden Schritte einleiten.
:-meinung

Na ein Psychologe darfs auch sein.. Der Unterschied besteht halt nur darin, dass Psychologen keine Medikamente verschreiben dürfen, sind aber ansonsten in ihren Kompetenzen gleich.

Leider gibt es da nicht viel was du tun kannst.
Mit 16 war ich selber bei einem BMI von 13 schwer Magersüchtig und das hat sich auch 3 Jahre so hingezogen.. Alles gute und liebevolle Reden hat bei mir nichts genutzt. Kein Weinen, kein Betteln, kein Bitten, kein Fluchen..
Ich wollte das so. Ich war und bin aufgeklärt genug..
Bis mich Leute fallen liessen, mich machen ließen, mir sagten "dann verhunger halt, dann ist es wenigstens vorbei", da hat es geklickt.. Da suchte ich mir selber Hilfe und bekam sie und nutzte sie.
Der allgemeine Tenor bei "ES"sis ist, das *gutes-Zureden* die Situation eher nur verschärft, nur bestätigt..
MS oder B oder sonstige Essstörungen suchen ihren Weg der Aufmerksamkeit über das Essen.. Je mehr Fürsorge durch Hungern, durch Kotzen oder Selbstverletzendes Verhalten erzeugt wird, umso eher wird daran festgehalten, denn die "Theorie" geht dadurch auf.

Ich weiß, dass sich das hart und unglaublich anfühlt. Das es nicht leicht ist, einem geliebten Menschen beim Sterben zu zu sehen..
Aber es ist nicht deine Verantwortung!!! Du sollst für sie da sein, es aber nicht zu dem Thema zwischen euch werden lassen..

Zwangseinweisung?
Bloß nicht! Sie wird danach wieder anfangen zu hungern, wenn sie gegen ihren Willen zunehmen muß..
:-nix

Dr.Nemo
08.09.2005, 23:35
http://www.magersucht-online.de/angehoerige/kommunikation/index.htm

Ich denke, in diesem Forum bist DU als "Angehörige" besser aufgehoben..
Schau da ma rein und unterhalte dich mit anderen Betroffenen, sie können dir besser Tipss geben :-blush